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Kristalline vs. fluide Intelligenz

**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Themenersteller 
Kristalline vs. fluide Intelligenz
Hallo *wink*

Hat jemand sich schonmal damit beschäftigt?
Ich gebe zu, bei mir ist es eine Weile her. Der Gehirn-Training-Thread hat mich gerade wieder darauf gebracht, ich müsste aber nochmal recherchieren... Ich eröffne dieses Thema quasi schonmal als Knoten im Taschentuch für mich *ggg*

LG, Laura
Den Knoten find ich hilfreich, denn ich hab mich mit dem Thema
ebenfalls schon länger nicht mehr beschäftigt. Und eh ich hier
Quatsch verzapfe, mach ich mich mal lieber wieder ein bisschen
schlau.

LG
Berglöwe
Hoi Laura,

ne Idee wo sich Definitionen von dem Krams finden ?

Gruesse
Vagabund
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Themenersteller 
äh... google? wikipedia?

Ist das jetzt 'ne Fangfrage...?! *tomaten*

LG, Laura *gg*
Nope, hatte nur vorher nie etwas von den Begrifflichkeiten gehoert, und dachte mir es ist dann ganz praktisch nachzufragen nach welcher Definition man sich das ganze anschauen will weil ich teilweise wiederspruechlihes gefunden hatte.

Greetz
Vagabund
...in diesem Sinne...
...redet man auch vom "Erinnerungsvermögen" eines Stoffes.

Es ist also niht die Rede von flüsigem Sabber oder Zucker, sondern....

Verschiedene, insbesondere aus langen Molekülen zusammengesetzten Stoffe "erinnern" sich quasi an den Zustand, in dem sie geschaffen - respektive geformt - wurden. Nach Formänderung hat das Molekül (und seine Nachbarn) das Bestreben, die alte Form wieder herzustellen. Hierzu ist zumeist ein wenig externe Energie notwendig.

Hier reduziert sich Intelligenz auf Erinnern. Es ist aber sehr umstritten, ob dies auch bei liquiden Stoffen möglich ist. Bei kristallinen Strukturen ist es jedoch bewiesen.

Also, wenn ich wieder Fötus werde, wisst ihr, warum.

!b
Ja, die "Erinnerungsmetalle" haben ja mal eine Weile für populären Stoff gesorgt. Es gibt aber genug Irrglauben im Volk, etwa, dass sich Wasser an die Dinge erinnert, die in ihm schwammen. Also ist Wasser, dass irgendwann mal mit etwas heilsamen in Verbindung kam, auch weiterhin heilsam etc.... Reiner Aberglaube, wenn ihr mich fragt.
....stimmt.
Falls ich mich an Ibuprofen erinnere, hilft das nicht meinem Bandscheibenvorfall, obwohl ich liquide bin;

Wenn sich das Wasser, in dem ich den Whiskey gab, sich daran erinnern würde, führt dies nicht zum Rausch.

!b

p.s.:
Habe ich wirklich den Whiskey gepanscht?
p.s.:
Habe ich wirklich den Whiskey gepanscht?

Ja, Du brauchst also richtige Medizin fg
hallo,
ich kenne die begriffe kristalline und flüssige intelligenz aus
der psychologie.

flüssige intelligenz ist dabei die fähigkeit, sich
auf neues einstellen zu können, neues lernen zu können,
seine standpunkte erworbenen erfahrungen anzupassen.

kristalline intelligenz ist das verfestigte wissen eines lebens.
deshalb häufig bei älteren menschen vorzufinden.
bei den meisten menschen baut sich die flüssige intelligenz also
im laufe der jahre zu der kristallinen um.

liebe grüße
thorsten
eine Intelligenz-Theorie von Cattell und Horn aus den 60er Jahren. eigentlich ist sie wohl eher von Horn, der nebenbei noch die Aktentasche des großen Cattell tragen durfte...

Horn, J.L. (1965). Fluid and crystallized intelligence: A factor analytic study of the structure among primary mental abilities. Ph.D. Thesis. University of Illinois.

nicht die neueste Theorie und nicht ohne Kritik, aber sehr praktisch z.B. in der Klinischen Neuropsychologie:

Wie Thorb schon schrieb, ist die flüssige diejenige, ie uns Probleme lösen lässt, die braucht nicht unbedingt Worte und Wissen, und geht bei beginnenden Demenzen schneller verloren als das gut gelernte, erfahrungsbasierte Kristalline...
Nein, noch nie damit beschäftigt...
...aber man soll ja auch dazu lernen dürfen.

Also die "kristalline" Intelligenz is die anwendung gelernten Wissens und die "fluide" Intelligenz die kreative?

Wikipedia:
Raymond Bernard Cattell identifizierte zwei Intelligenzfaktoren, die fluide (oder flüssige) und die kristalline Intelligenz. Die fluide Intelligenz ist angeboren bzw. vererbt und kann nicht durch die Umwelt beeinflusst werden. Zu ihr gehören beispielsweise die geistige Kapazität, die Auffassungsgabe, das generelle Verarbeitungsniveau. Die kristalline Intelligenz umfasst alle Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erlernt bzw. durch die Umwelt bestimmt werden. Natürlich wird die kristalline auch von der fluiden Intelligenz bestimmt. Sie umfasst sowohl explizites Wissen (semantisches und episodisches, wie z. B. Faktenwissen), als auch implizit Gelerntes (bestimmte Verhaltensweisen, Fahrradfahren, Rechnen etc.).

Also Auswendiglernen vs. Denken?
Streber vs. Nerd?
Luke Skywalker vs. Obi-Wan Kenobi?
Intelligenzstrukturen nach Kategorien
Die Unterscheidung von angeborener (fluider) und erworbener (kristalliner) Intelligenz ist hilfreich um die Funktionen unseres Geistes (ontogenetisch) zu ordnen. Das ist etwas grob.

Hilfreicher wäre es für unseren Geist eine funktionale Struktur zu denken (z.B.):

• Wahrnehmung
• Denken
* Analysieren
* Synthetisieren
* Assoziieren
* Abstrahieren
* Strukturieren
* Optimieren
* Situationsanpassung (Flexibilität)
* Problemlösen
* Kreativität (Intuition)
* Erfinden (Heuristik)
*
Entwickeln (Konzeptionsfähigkeit)
• Begriffsbildung
• Urteilen
• Schließen (Logik)
• Wissen
* Aufnahme (Lernfähigkeit)
* Speicherung (Merkvermögen)
* Aktualisierung (Adaption)
* Abruf-, (Erinnerungsvermögen)
* Wissensanwendung
• Sprache
• Handeln
• Fertigkeit
• Erfahrung
• Verhalten
* Empathie
* Sozialverhalten

Eine psychologische Struktur wäre (z.B.)

• bewusste Intelligenz
• unbewusste Intelligenz

Eine anatomische Struktur wäre (z.B.)

• Großhirnfunktionen
• Kleinhirnfunktionen
• Mittelhirnfunktionen
• Stammhirnfunktionen
• Mittelhirnfunktionen
• Nachhirnfunktionen

Eine kulturelle Struktur wäre (z.B)

• naturwissenschaftliches Denken
• künstlerisches Denken
• poltisches Denken
• wirtschaftliches Denken ...

Zum Schluß zur Entspannung noch eine sehr simple Struktur

• emotionales Denken
• rationales Denken

Die Elemente dieser Strukturen sehe ich dabei in Relation zueinander stehen. Sowohl innerhalb der Kategorien, als auch dazwischen (relational).

Jedes Element hat eine quantitative und qualitative Ausprägung. Der Grad dieser Ausprägung entspricht dann dem Grad der Intelligenz – meine ich...
Wenn es sich also um "angeborene (fluide) und erworbene (kristalline) Intelligenz" handelt, dann geht es bei diesen Begrifflichkeiten also um "nature vs. nurture" ?
Also ein Aspekt der vielleicht in der KI Forschung interessant ist, aber fürs "normale" Leben völlig unerheblich?

Wie stark granuliert man die einzelnen "Bestandteile" menschlicher Intelligenz betrachtet, sollte ja auch immer davon abhängen, wofür man diese Betrachtung benötigt.

Interessant finde ich zum Beispiel emotionale/rationale Intelligenz in Zusammenhang mit Erfahrung/Kreativität zu betrachten. Mir schien es immer, dass emotionale Intelligenz zwar unglaublich effizient, aber auch unkreativ ist, während rationale Intelligenz oft Erfahrungen (die eigentliche Realität) völlig außer Acht zu lassen scheint, dafür aber äußerst kreativ sein kann.

Was denkt Ihr dazu?

Ich habe schon ein-zwei Bier intus und möchte etwaigen Blödsinn gleich entschuldigen. Is ja Samstag und spät =)
emotional/rational ... morgen
Hast offenbar noch nicht genug im Schädel ... *zwinker* ; die Frage klingt doch ziemlich klar und verständlich; ich denke die Beziehung ist emotional-kreativ.

Allerdings stutze ich jetzt bei Erfahrung - nämlich Erfahrung wovon (emotionales, rationales, beides)?

Rationalität hat wiederum mit Logik, aber doch nicht mit Erfahrung zu tun? Nun es ist dafür tatsächlich schon zu spät, aber diese Beziehungen aufzustellen bringt glaube ich was (morgen...).
Ah.

Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich emotionale Intelligenz ziemlich nah mit dem Unbewußten und rationale Intelligenz mit dem Bewußten gleichsetze.

Ich stelle mir das so vor, dass Emotionen so'n Bissel funktionieren wie neuronale Netze. Man macht so Erfahrungen in seinem Leben und im Grunde sind die Antworten zwar komplex, aber auch nachvollziehbar. Die vielen kleinen Wege und Kurven, die man in seinem Leben genommen hat, führen ziemlich konsistent zu dem gleichen "emotionalen" Ergebnis. Hier also: die Erfahrung lässt eigentlich immer nur die gleichen Schlüsse zu.

Das rationale/bewußte Denken ist meiner Meinung nach einfacher gestrickt, es nimmt Impulse aus dem Unbewußten und "spielt" damit rum, kombiniert und versucht scheinbar völlig irrsinnige Dinge (die man teilweise noch nie so erfahren hat) in Zusammenhang zu bringen. Die Schemata fürs Rumspielen kommen genauso aus dem Unbewußten wie die Erfahrungen, würd ich sagen.

Also so stell ich mir das vor, und darum "Erfahrungen". Denn ich denke, dass auch "rationale" Erfahrungen letztendlich ins emotionale wandern...denn dem "Hirn" ist es glaub ich egal ob eine Erfahrung über innere oder äußere Eindrücke gewonnen wurde, also ob es aus Erkenntnis durch Beobachtung oder Schlussfolgerung, zu seinem "Fressen" kommt.

Aber ich bin immernoch erfolgreich dabei meinen Verstand zu vernebeln und bevor ich mich hier zu weit aus dem Fenster lehne verabschiede ich mich mal bis Morgen =O)

Grüße vom Über-Ich...
bewusst – rational; unbewusst – emotional
Stimme mit dir völlig überein (bewusst – rational; unbewusst – emotional). Erfahrung mache ich rational (z.B. lösen einer Logikaufgabe) und emotional (z.B. nächtliche Ideen an / mit meiner Freundin…).

Ich habe die Vorstellung, dass sich die beiden ‚Modi’ unablässig, und unregelmäßig abwechseln (hin und her gehen, wie eine ‚Zackenkurve’ d.h. dabei nicht das gleichmäßige einer ‚Sinuskurve’ haben).

PS: Ich habe mal gelesen, das manche mit ein bisschen Wein im ‚Hirn’ besonders viele Ideen haben *zwinker*
Das muss ich gleich nochmal versuchen.
Wenn ich mir gleich diesen Film anschauen gehe, dessen Name ich schonwieder vergessen hab. Naja. Die im Kino wissen bescheid.

Ich stell mir das eher so vor, dass das Unbewußte/Emotionale wie ein brodelner Kessel die ganze Zeit am köcheln is...und es dann sowas wie einen "Aufmerksamkeitsfokus" gibt (ich will den jetzt nicht Bewußtsein nennen, weil dass verwirrend wäre), der sich im Grunde ständig zwischen Rationalität und Emotionalität (Bewußt & Unbewußt) hin und herbewegt. Tagsüber ist unser Fokus im Kopf im "Rationellen" ...ob das bei allen Menschen auf RATIONELL rüberkommt sei mal dahingestellt *ggg* ...und sobald wir "abdriften" oder schlafen gehen, oder Dinge tun, die wir aus Gewohnheit tun driftet der Focus zurück ins unbewußte...

Au shit.
Mein Film fängt gleich an *ggg* ...
Kokus
Der Idee mit dem 'Fokus' kann ich mich leicht anschließen. Damit haben wir diesem Wirbel unserer Bewusstseinsströme einen 'Halt' gegeben. Das ist in Ordnung, ein brauchbares Erklärungsmodell.
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