Zum Verhältnis von Intelligenz und Systemen
zunächst betrachte ich die sozialen systeme selbst als produkt menschlicher intelligenz, da die koexistenz gleichartiger individuen nach irgeneiner ordnung verlangt. derartige ordnungen finden wir selbst bei niederen lebewesen, wie z.b. den insekten.
würden wir auf die schaffung solcher systeme GÄNZLICH verzichten, würde das faustrecht eine wahrscheinliche gesellschaftsordnung. selbst auf dieser ebene würde intelligenz schnell dazu führen, dass sich jene am besten behaupten, die diese regelung systematisch betreiben. der bodybilder schafft sich einen vorteil, der intelligentere konstruoert sich eine waffe, der noch intelligentere stellt sich eine armee zusammen, die er in seinem sinne mit einem system von anreiz schaffenden regeln handeln lässt.
ohne allgemein anerkannte regeln, die in ihrer summe ein system ausmachen herrschte zunächst einmal anarchie.
ökonomisch betrachtet, basiert wohlstand immer aus arbeitsteilung.
würde jeder autonom alles für sich selbst produzieren, gäbe es weder wohlstand noch fortschritt. niemand wäre in der lage, im eigenen leben das know-how selbst zu erwerben, welches für den bau eines heutigen automobils erforderlich wäre, geschweige denn ein solches in 1 weniger als einer arbeitswoche zu bauen.
ohne jedes system funktionierten die für uns selbstverständlichsten dinge nicht mehr - sozial, ökonomisch wie politisch. ein system ist somit notwendig und sinnvoll.
zur wertung eines systems können jedoch nicht dessen einzelnen elemente isoliert betrachtet werden. vielmehr ist immer dessen gesamtwirkung für alle seine mitglieder zu beurteilen.
nun bestehen systeme nicht aus 3 regeln, sondern aus einem komplexen regelwerk. bei deren bewertung sind nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige auswirkungen zu betrachten.
hinsichtlich der wertung von systemen ist daher zu beachten, dass diese aufgrund der interdependenzen einzelner regelungen stets nur als ganzes gewertet werden können. kaum jemand wird allein dazu in der lage sein, wirklich alle folgewirkungen einer einzelnen änderung vollständig erfassen zu können. die frage nach dem optimalen system konnte unter anderem deshalb im laufe der geschichte der menschheit von wesentlich schlaueren köpfen als mir nicht gelöst werden.
für das verhältnis system und individueller intelligenz gehe ich mal von einem zitat aus dem film forest gump zu grunde: "dumm ist, wer dummes tut."
folglich ist für mich intelligent, wer intelligentes tut.
betrachten wir einen intelligenztest als ein primitives referenzsystem:
als intelligent wird der gewertet, der das system aus aufgabenlösung, punkten und zeitrestriktion versanden hat und aufgrund dieser vorgaben durch seine leistung ein überdurchschnittliches ergebnis erzielt.
schafft der sieger dieses tests unter berücksichtigung der regeln des gesamtsystems bei seinen selbstgestellten aufgaben nur ein unterdurchschnittliches ergebnis, müsste er folglich nur als unterdurchschnittlich inelligent oder aufgrund seiner fehler gar als dumm gelten. dies widerspricht jedoch erstens dem resultat des tests als auch der individuellen selbsteinschätung der eigenen unfehlbarkeit. daher ist die ursache für das versagen nicht intern, sondern beim system zu suchen.
um diese logik zu verdeutlichen, übertragen wir sie nun wieder auf das beispielhaft dargestellte referenzsystem: schlechtes abschneiden beim test ließe sich dann in der regel der zeitrestriktion, dem schwierigkeitsgrad der aufgaben oder der notwendigkeit der anstrengung zur lösung der aufgaben begründen. eine schwäche des systems eben.
"Speichellecker, Arschkriecher, Egoist und systemverliebt" sind folglich strategien mit deren intelligenten einsatz sich eben die "krone" ergattern lässt. das fehlende wissen darum wird sich kaum als intelligenz bezeichnen lassen. deren ignoranz lässt sich durch moral- und wertvorstellungen begründen. für diese besteht jedoch kein objektiver wertmaßstab, als dass diese sich als intelligent oder unintelligent einstufen ließen.
wenn ignoranz dazu führt, dass sich das individuelle resultat wider besseren wissens verschlechtert und dies auch noch negativ wahrgenommen wird, hat dies jedoch sehrwohl etwas mit wissen und dessen anwendung im sinne von intelligenz zu tun.
hier gilt dann: "dumm ist, wer dummes tut"
gruß vom kater