Ich war nie in einem größeren Unternehmen in dem ich in Konkurrenz hätte treten können. Einige hier stehen, laut ihrer Posts, in faktischer Konkurrenz zu anderen. Und wer dann auch noch bezaubernd aussieht und dem alles zu gelingen scheint, die wird verständlicherweise als Bedrohung wahrgenommen. Eine solche Person wirkt überlegen und bevorteilt und ist in einer Konkurrenzsituation eine Bedrohung.
Ich war selten in solchen Konkurrenzsituationen, es sei denn, man zählt die Schule dazu. An der Grundschule war ich hochbegabt, am Gymnasium auch, aber schwer erziehbar dann Borderliner, dann Autist, dann depressiv und dann Asperger. Am wenigsten gemocht und die wenigsten Freunde hatte ich als Hochbegabter. Ich habe auf dem Gymnasium angefangen mist zu machen, kiffen und trinken, auch um das loszuwerden und ein neues Image zu bekommen. Und wir reden hier von Unterstufe.
Auch meine Freunde finden Gefallen daran, dass ich zwar schlauer bin, aber dafür andere Sachen schlechter kann als sie. Früher war es den Ball fangen oder ordentlich schreiben. "der kann alles im Kopf rechnen und kann nicht fangen" Später war es das Leben meistern wie Erwachsene das tun, Steuererklärungen machen usw. Und das sind meine Freunde. Nicht zu reden von den Mißgünstigen. Und niemand war mißgünstiger als die Eltern der normalen Kinder.
Die Leute fühlen sich bedroht, weil sie sich unterlegen fühlen. Sie fühlen auch von der Natur in einem Punkt benachteiligt. Sie bekämpfen das damit, daß sie es leugnen, eine Milchmädchenrechnung aufstellen bei der sie unterm Strich bevorteilt sind oder dich nicht mögen und intrigieren in irgend einer Form. Die Intrige besteht zumeist darin deine Intelligenz in Frage zu stellen vor anderen.
Bei Frauen ist das sicherlich noch mal extremer.
In der Gesellschaft ist das Bild vom intelligenten Mann besser verbreitet und akzeptiert. Wenn sich die Leute ein Kind vorstellen, das wahnsinnig gut in Logik ist, stellen die sich einen jungen vor. Das "verrückte, spleenige Genie" ist für sie auch ein Mann. Vielleicht kein Kerl, aber er hat einen Schwanz in der Hose, den er vermutlich nur zum pinkeln benutz. Lassen wir das. Der Punkt ist, dass wegen dieses Bildes und der Stellung von Frauen in der Gesellschaft, intelligente Männer in erster Linie nur die Männer bedrohen, intelligente Frauen aber Männer und Frauen bedrohen und das noch stärker. Frauen werden von einem hochintelligenten Mann nicht in dem Maße irritiert, dass sie sich selbst in Frage stellen. Von einer entsprechenden Frau dagegen schon.
Das alles betrifft aber nur die Wahrnehmung der anderen. Inwiefern Ich für die anderen faktisch wirklich eine Bedrohung sein kann, ist ne andere Sache. In einer Konkurrenzsituation schon. Meinem Nebenbuhler rechne ich weniger Chancen aus, weil ich besser reden, schreiben und manipulieren kann. Und ich hab einen relativ großen.