Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Akademiker
690 Mitglieder
zum Thema
Emotionale Bindungen zu Künstlicher Intelligenz145
Ich habe am Wochenende den Film "The Creator" gesehen und wie schon…
zum Thema
Was macht für euch Emotionale Intelligenz (EQ) aus?274
Immer häufiger lese ich, dass ein potentieller Beziehungspartner…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Müssen wir IQ, EQ, PQ und SQ trennen?

Müssen wir IQ, EQ, PQ und SQ trennen?
Unter Intellekt versteht man häufig nur analytische Schärfe, eine rasche Auffassungsgabe, die Fähigkeit zu vernetztem, komplexen und strategischen Denken. Gehören zu einem gesunden Geist nicht z.B. auch emotionale Intelligenz, praktische und soziale Intelligenz? Das Gesamtpaket sollte doch das Ziel für jeden Menschen sein, oder?
:)
ja, aber die wirtschaft und die gesellschaft haben daraus einen eigenen bereich, den eq gemacht. vermutlich, weil das "produkt mensch" ohne diesen auch verwertbar ist. menschen mit sozialen kompetenzen stehen für andere ein, machen auf missstände aufmerksam, haben heroische züge und man folgt ihnen. es ist bequemer menschen klein und in angst zu halten, denn dann sind sie leichter manipulierbar.
viele themen werden ja verdrängt..... immer mehr berufe, werden durch technik ersetzt, man wird anders mit arbeit umgehen müssen, konzepte mit geld umzugehen oder ggf. eine alternative schaffen.
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Simple Frage...
Müssen wir IQ, EQ, PQ und SQ trennen?

Simple Antwort: Ja, müssen wir definitiv, weil das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.

Ich kann dumm wie Brot sein und trotzdem erfolgreich, weil ich einen hohen EQ habe und demzufolge gut mit Menschen umgehen kann und diese mich entsprechend mögen.

Ich kann ein hochintelligenter Mensch sein - im analytischen und logischen Bereich - und eben diese Kompetenz überhaupt nicht haben.

Und wenn ich dumm wie Brot und sozial inkompetent bin, aber einen hohen spirituellen Input mein eigen nennen kann, bin ich vermutlich meistens im richtigen Moment am richtigen Ort oder fahre als Wanderprediger oder spiritueller Masseur durch die Lande und verdiene trotzdem mein Geld...

Natürlich ist es das Gesamtpaket, das es zu erreichen gilt. Das ist das Ziel. Allerdings ein unerreichbares Ziel. Wir alle streben nach Perfektion - das ist das alte, sündige Verhalten, wie Gott sein zu wollen. Gelingen wird uns dieses allerdings nicht. Aber wie heißt es so schön : der Weg ist das Ziel.

Intelligenz kann man trainieren - jede Art von Intelligenz. Allerdings nur in einem gewissen Rahmen, da grundlegende Dinge bereits genetisch verankert und in den ersten 3 Lebensjahren manifestiert sind. Also aus einem IQ 80 kann mit viel Training und Förderung vielleicht ein IQ 90 oder 100 werden, aber keine Hochintelligenz...
Und genauso wird ein hochintelligenter Mensch relativ verblöden, wenn er seinem Geist keine Herausforderungen mehr liefert. Aber auf einen IQ 80 wird der selbst nach 10 Jahren Kellerloch ohne Input vermutlich nicht sinken können, behaupte ich mal - und wenn, dann nur extremst kurzfristig. Sowie da wieder Input kommt, springen auch die Synapsen vermutlich wieder an...
Perfektion
ist unrealistisch, da gebe ich dir vollkommen Recht. Und es ist sicherlich auch so, dass sich viele Menschen auf einem oder 2 Gebieten eher profilieren können, als auf anderen. Aber, solange das Gehirn nicht durch irgendwelche Schäden beeinflusst worden ist (die können schon pränatal erfolgen), ist es gesund und leistungsfähig - in einem für uns heute noch nicht mal im Ansatz bekannten Ausmaß.

Ich stehe "gemessenen" IQ Werten jeder Art kritisch gegenüber. Als Psychologin ist mir die gesamte Testtheorie gut vertraut. Gemessen wird, wovon Wissenschaftler denken, dass es relevante Variablen zur Untersuchung eines definierten Verhaltens sind. Ob die Messergebnisse dann noch reliabel und valide sind, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Es gibt eine Vielzahl etablierter Verfahren, die aber alle einer bestimmten Definition von Intelligenz folgen, auf die man sich vor vielen Jahren mal geeinigt hat. Mir sind leider keine Tests bekannt, die den Lebenserfolg im Vergleich zu den Intelligenzquotienten messen. Und genau das ist der Punkt. Es gibt Untersuchungen, die den Schulerfolg mit dem Lebenserfolg vergleichen - und erstaunlicherweise sind es nicht unbedingt die besten Schüler, die später große Erfolge zu verzeichnen haben. Was sicherlich auch ein dunkles Licht auf unser Bildungs- und Erziehungssystem wirft...

Jedes Gehirn kann sich entwickeln. Es ist wie ein Muskel, Training führt zu einer Verbesserung der Leistungen. Allerdings scheint es Schwerpunkte zu geben. Ich kenne eine Vielzahl von Menschen, die mathematisch-logisch sehr begabt sind, andere mehr musisch-künstlerisch und wieder andere eher sprachlich oder sozial. Dennoch haben wir nur 2 Gehirnhälften, die, wenn sie gut zusammen arbeiten, auf jedem der genannten Gebiet gute Leistungen erbringen können. Niemand ist prinzipiell für "die Schüppe geboren".

Es ist eine Frage der Förderung und Erziehung unserer Kinder, wie sich Intellekt und Fähigkeiten entwickeln. Je mehr unterschiedliche Eindrücke jemand sammeln darf und je mehr man sich interdisziplinarisch mit Themen auseinandersetzen kann, desto erfreulicher entwickeln sich Gehirnleistungen.

Es wird immer Menschen geben, die gemäß der Gaußschen Normalverteilungskurve in den Randbereichen liegen. Für einen Teil bedeutet das eben die Fähigkeit zu außergewöhnlichen Leistungen - aber es ist wissenschaftlich immer noch strittig, welchen Einfluss genau Genetik und soziales Umfeld haben.

Eine ganzheitliche Sicht auf die Dinge und eine entsprechende Förderung unserer Kinder sollte nach meiner Überzeugung zu Menschen führen, die mathematische Probleme erfolgreich lösen können, aber auch einen Nagel sauber in die Wand kriegen. *lol*
IQ-Messung
Auch wenn ich vielem zustimmen kann, würde ich eine Einschränkung vornehmen:

Das Problem sind weniger die Methoden zur IQ-Messung als deren Umgang damit. Wären sich die Macher*innen dieser Tests bewusst, was sie messen und was sie nicht messen können, dann wäre schon viel geholfen.

Es wäre auch schon viel geholfen, wenn die Kommunikation über die Ergebnisse besser wäre. Wir müssen weg von einer Wissenschaft, die Sensationen sucht und Journalen, die danach veröffentlichen was kontrovers ist.

Eine Freundin von mir hatte eine Arbeit in der sie quasi nachgewiesen hat, dass es keinen Geschlechterunterschied beim Finden von Wegen in einer unbekannten Umgebung gibt. Ihr Prof meinte dazu: "Richtig interpretierte Datensätze, aber das bekommst Du nirgends veröffentlicht. Hättest Du einen gefunden, wäre die Chance bedeutend höher."

Eventuell ist es aber auch ein Problem des Wissenschaftsjournalismus, da viele Studien absolut nicht hergeben, was darüber geschrieben wird.

Zum Thema:
Ja, es muss aufgebrochen werden und noch weiter heruntergebrochen. Denn die verschiedenen Intelligenzarten haben ja auch Wechselwirkungen, wenn es um die Umsetzbarkeit geht. Will sagen, außerhalb von Laborbedingungen oder mathematischen Berechnungen im stillen Kämmerlein hast Du nur selten Ansprüche an genau eine einzige Intelligenzart.

Zudem muss deutlicher gemacht werden, dass die Werte schwanken und keine festen Größen sind. Es sind ja eher Potenziale, die aber nicht immer abrufbar sind.

Gruß
Brynjar
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Naja... also meine Werte sind seit ungefähr 30 Jahren ~stabil. Nur die letzten zwei Jahre sind sie exorbitant höher, weil die Wissenschaft offensichtlich meint, ab einem gewissen Alter hätte man schon abgebaut. Hab ich aber noch nicht....

Eines ist dabei aber dennoch relativ lustig, was die Tests und Werte anbelangt: im Grunde bedeutet das ja, dass es jemand (sogar mehrere, weil verschiedene Tests) "allwissend" gibt, der auf alles die richtigen Antworten hat - ähnlich wie der Lehrer in der Schule die Schüler korregiert.
Im konkreten Bereich der Mathematik ist das ja kein Problem, da stehen die Ergebnisse ja nachweislich fest, ist ja nur eine Frage der Zeit, ob der Getestete das schnell genug erfasst, während der Testersteller alle Zeit der Welt hat, die richtige Lösung zu erarbeiten/herauszufinden.

Aber schon bei Sprachlogik funktioniert das nicht mehr sauber, bei Formenbau auch nicht immer. Ich habe schon so einige Male hinterher die Lösung gesehen und gedacht! Öhhh...nööö, das ist entweder gar nicht so, oder aber es ist doppeldeutig... Von nicht streng-logischen Zusammenhängen erst gar nicht zu reden...

Also bergen solche IQ Tests schon eine gewisse Arroganz, die erstaunlicherweise selten in Frage gestellt wird: wie teste ich einen extrem hochintelligenten Menschen mit einem IQ von 180, wenn ich selbst nur einen IQ von 105 habe, um es mal anders auszudrücken.
Wer sagt denn, dass die "Lösung" der IQ 105-Wissenschaftler überhaupt richtig ist, wenn jemand mit IQ 180 etwas ganz anderes herausbekommt... Und relativ "simple Aufgaben" nur über die Zeit lösen lassen und diese beurteilen? Das kann ja auch ganz andere Gründe haben, wenn jemand langsamer tippt oder klickt... Arthrose in den Händen reicht völlig aus...
******259 Mann
2.365 Beiträge
Müssen wir IQ, EQ, PQ und SQ trennen?
Nein, denn die Summe ist meistens mehr als die plumpe Addition der Einzelteile !

Und darum ist die ganzheitliche Betrachtung für die Entwicklung des Menschens, und hier denke ich an die Thesen von Frederic Fester bei der Entwicklung des Gehirns, aber auch die Einflüsse der Umwelt als Faktor !

Zur Messung und vielleicht zur neuro-linguistischen Selbstprogrammierung können Menschen, die auf so etwas Wert legen, ihren IO-, EQ-, PQ-Wert und SQ-Wert bestimmen und damit sich wohl fühlen !!

Für mich ist der ganze Mensch das wertvolle Potenzial, was man betrachtet ; auch sexuell !

lg bruno
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.