Gegenfragen:
1. Wer bestimmt, wer intelligent ist?
2. Was ist guter Sex? Ab wann ist es guter Sex?
3. Will man immer nur das Gleiche?
1. Ich hatte -würde ich behaupten- vornehmlich Sex mit intelligenten Menschen.
Schlicht, weil ich mich zu denen im alltäglichen Leben generell eher hingezogen fühle.
Mit Intelligenz meine ich allerdings Grips im Allgemeinen.
Da gab es auch vermeintlich 'billdungsschwache' Menschen, die aufgrund der Sozialisation weniger Zugang zur gewissen Ausbildungen hatten.
Potenzial war aber im Kopf vorhanden. Das macht meines Erachtens nach meistens flexibel.
Es gibt allerdings auch Menschen, die können extrem schlau und intelligent sein, sind es aber lediglich in gewissen Bereichen.
Was bringt mir also der mathematisch extrem schlaue Analytiker (bitte nicht mit Analsex gleichsetzten), der zwischenmenschlich aber total unflexibel ist und denkt, meine Sexualität an Statistiken errechnen zu können, anhand von: "Für soundsoviel Frauen war Handlung X herausragend, da muss es der Dame Y auch genehm sein."?
Was ich übrigens auch bei Männern bemerkt habe, die meinten, weil sie soooo klug sind (was sie in vielerlei Hinsicht auch waren beziehungsweise hoffentlich noch sind), müssten sie auch zweifelsfrei wissen, was Frau will und zu gefallen hat.
2. Entdeckergeist, Erforschungswille, Neugierde und stätige Bereitschaft zum Fortschritt, führt für mich teilweise zu grandiosem Sex.
Ich vermute mal ganz unbedarft, dazu braucht es schon eine gehörige Portion Gehirnschmalz.
[Was aber auch zu Irrungen und Wirrungen führen kann. So hatte ich mal Sex mit einem Mann, der wirklich einiges im Köpfchen und dazu die Fähigkeit hatte, sich ganz auf meine Reaktionen zu konzentrieren, mich erforschen mochte und mich zu Höhepunkten führte, die bei mir alle Dämme brachen ließen und so viel Zeugs von mir abfallen und mich gleichzeitig jauchzen ließ, dass ich vor 'Lastabfall' und gleichzeitigen Glücksgefühlen heulte wie ein Wasserfall.
Daraus machte er dann: "Du bist viel zu verliebt in mich, sonst wärst du nicht soo emotional. Ich bin so verliebt nicht in dich, da mach ich jetzt an der Stelle besser Schluss, so führt das sonst nur zu Ungleichgewicht."
Ich:
Was hat Sex mit Liebe gemeinsam? Da kann es Überschneidungen geben.
Kann - muss aber nicht.
Lange Rede - kurzer Sinn: Er was sich sicher, er könne das aufgrund seiner enormen Intelligenz besser beurteilen.
Und war doch von meiner Gefühlswelt und Realität meilenweit einfernt.]
Intelligenz kann also durchaus förderlich wie hinderlich sein.
Der gute Sex bezog sich in dem oben genannten Fall nur auf mich (mein Fühlen) und auf mein Loslassen.
Der junge Mann war nur ein Teil des Mechanismus, der mir beim Loslassen half.
Umgekehrt hatte ich mal Sex mit einem bis dahin total Fremden, von dem ich über seine Intelligenz nicht viel sagen kann, außer dass ich ihn für definitiv nicht blöd halte.
Aber damals war das nebensächlich. Nur der Moment zählte.
Wir haben nicht geredet, sondern ausschließlich miteinander gevögelt.
Was es aber nicht ganz trifft... also das Wort 'gevögelt'.
Wir sind miteinander verschmolzen, waren eins, es war wohl das, was man unter 'Transzendenz' bezeichnet.
Ich meine nicht, dass Intelligenz dazu von Nöten war.
Nur der richtige Mensch, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit.
3. Hab ich oft (nicht immer) erlebt, dass intelligente Männer dazu neigen, immer nur das Gleiche zu wiederholen.
Da wird gespeichert: Das war so gut, das macht man also erneut so wieder.
Ich brauche heute aber vielleicht etwas anderes als gestern und morgen wieder etwas anderes als -dann- gestern und vorgestern...
Im Ergebnis braucht es dann wohl eher meine Möglichkeiten, das einzufordern, durchzusetzen und zu wissen, was ich wirklich will und brauche.
Also meine eigene Intelligenz, um 'guten' Sex zu bekommen.
Und ein Gegenüber, dass bereit ist, sich darauf einzulassen.
Vice versa...
Alleine Intelligenz macht es also nicht.
Sie muss meines Erachtens nach mit Empathie daher kommen.
Es sei denn, es knallt transzendental, dann ist alles andere nebensächlich.