Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Akademiker
692 Mitglieder
zum Thema
Emotionale Bindungen zu Künstlicher Intelligenz145
Ich habe am Wochenende den Film "The Creator" gesehen und wie schon…
zum Thema
Das Gefühl zu 'komplex' zu sein, um Glück finden zu können?195
Ich wollte einmal in die Runde fragen ob Ihr auch das Gefühl kennt…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Intelligenz als Fluch?

Sorry...
@*****erz!

Bitte ergebenst um Verzeihung wegen diese Faux pas.

Äh...sind wir hier im Thread für Freud´sche Versprechner? Ja, nech????????
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
@****24
Ich für mein Teil erwarte zumindest von Menschen, die mir nahe stehen, dass sie mich nehmen, wie ich bin - aber ein Kennzeichen von guter Freundschaft ist in meinen Augen auch die Fähigkeit, konstruktive Kritik anzubringen - wobei ich natürlich in letzter Instanz entscheide, wie ich damit umgehe...

Ja. Genau das erwarte ich auch.

Leider erwarte ich meist, dass auch sie das von mir erwarten. Damit liege ich aber oft daneben...

@*****erz
Ich kann deine Position im Prinzip gut nachvollziehen.

Vor allem, weil ich denke, dass du genau das früher anders gesehen hast... versucht hast, zu helfen... und dabei wohl ähnlich frustrierende Erfahrungen sammeln musstest.

Irgendwann kommt der Punkt, an dem man entweder zerbricht - oder versucht, die Spielregeln zu ändern.

Ich dachte auch hin und wieder, ich werde jetzt einfach mal zum knallharten Egoisten mutieren und einfach schauen, wie ich selbst optimal durch diese Welt komme.

Leider stand ich mir dabei selbst im Weg.

Ich habe das Gefühl, ich kann nicht glücklich sein, wenn es der Welt um mich herum übel geht. Mein eigenes Glück hängt vom Glück der anderen ab. Also zwingt mich selbst ein rein egoistischer Ansatz dazu, eben kein typischer Egoist zu sein.

Jep: Das ist paradox und nicht befriedigend.

Ich denke mittlerweile, dass ich die ganze Welt so paradox empfinde, weil sie von Grund auf PARADOX IST.
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Zum Thema "inneres Wesen" und die Unveränderbarkeit dessen, muss ich ein Veto einlegen.

Menschen werden per se nicht mit einem "Wesen" geboren, unser inneres Selbst definiert sich erst durch die Summe unserer Erfahrungen und Einflüsse, durch Sozialisation und Umwelt wie durch eigene Fähigkeiten, die Welt wahrzunehmen und zu reflektieren.
Teils geschieht dies natürlich auch durch Erbgut, den angeborenen Grundstock an Intelligenz, aber eben nur teils...
Wesentlicher sind da tatsächlich erlernbare Fähigkeiten und Talente, die wir durch Immitation unserer Vorbilder, trial & error oder einfach Dinge, die uns widerfahren "erlernen".

Und da "Lernen" ein veränderbarer Prozeß und keine Konstante ist, muss rein kausal auch unser Wesen veränderbar sein.

Sicherlich können bestimmte Wesenseigenschaften leichter abgelegt oder angelernt werden als andere (je nach dem wie tief sie in uns verankert sind), das ändert aber nichts am Grundprinzip der Veränderbarkeit.
*******z_nw Mann
77 Beiträge
Dany,
Schon verziehen, ein Gentleman sieht gern über Fehltritte Anderer hinweg.

Gut, nehme ich mal an, eine Lebensabschnittsgefährtin neigt zu Wutanfällen, die ganz und gar nicht sexy sind... Entweder lohnt es sich, ihr zu helfen, das zu ändern - oder eben nicht. Ich habe die Wahl, ohne mich oder meine Schmerztoleranz ändern zu müssen.
Wenn ich mich von ihr trenne, geht es mir wahrscheinlich schlecht. Daran kann ich nichts ändern. Ich versuche nicht, dagegen etwas zu unternehmen, denn das ist nunmal die Person, die ich bin. Ich weine also ein paar Stunden, fühle mich todunglücklich und dann gehts wieder aufwärts. Würde ich nicht loslassen, sondern versuchen, mein Selbst zu ändern, würde der Schmerz niemals völlig verschwinden.

Wenn ich an Wutanfällen leide, suche ich die Ursache und behebe sie.
Soweit kommt es aber nicht, weil ich meine Wut nicht runterschlucke und sich daher auch keine Aggressionen aufbauen. Solange ich nicht versuche, mich anzupassen, ist auch Alles in Ordnung.

Natürlich verbiege ich mich nicht für jemand Anderen, auch wenn das heisst, dass manch einer Probleme mit mir haben mag. Weshalb sollte mich Kritik allerdings wütend machen? Entweder ists hilfreich, was mich glücklich stimmt, oder total daneben, was mich belustigt. Solang ich mich nicht verleugne, kann ich ohne Furcht in den metaphorischen Spiegel blicken.

Dass ich mache, was ich will, und danach schaue, was mir selbst am besten passt, hört sich nicht nur so an - ich habs sogar gemeint *zwinker*
Das Großartige ist, dass ich es mir leisten kann. Ich bin, im Gegensatz zu Normalsterblichen, nicht zu blöd, die Konsequenzen meines Tuns zu verstehen. Ich bin auch nicht so kurzsichtig, mich an irgendwelche Ideale zu heften, wie Geld, Karriere, Macht,... sondern stille stets meine ureigenen Bedürfnisse. Wenn mir danach ist, jmdn zu knuddeln, dann tu ich das. Wenn mir danach ist, jmdm nen Denkzettel zu verpassen, dann tu ich das auch.
Das macht mich recht umgänglich, denn solange mein Umfeld meine Bedürfnisse stillt, bin ich sehr freundlich, und wenn jmd wegen mir heult, dann kennt diese Person auch den Grund.
Wenn ich glücklich bin, gibts Zuckerbrot. Wenn ich unzufrieden bin, gibts die Peitsche. Ganz einfach.

Beispiel:
Neulich meinte ne Bekannte, mir ne Beleidigung an den Kopf werfen zu müssen, die eigtl nicht mir gegolten hat. Meine Antwort: "Das muss ich mir echt nicht geben." Hab mich umgedreht, sie hat geweint und sich entschuldigt. Sie hat sich entschuldigt und mir ihr Verhalten erklärt, was ein Vertrauensbeweis war, der mich glücklich gestimmt hat. Also hab ich sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass ich sie mag.
War ganz einfach.

Konsequenz gibts schon, in gewisser Weise. Ich signalisiere einfach sehr deutlich, was ich will. Entweder man gibt es mir oder man stellt sich schonmal aufs Echo ein. Das kommt dann auch sofort und dann hab ich meine Gefühle auch schon rausgelassen.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
das innere Wesen...
@*****erz und @******nai

Hm...

Vielleicht kann man das mit einem Stück Eisen vergleichen, das vom Leben - von unseren Erfahrungen - geschmiedet wird.

Das Stück Eisen verändert sich und nimmt neue Formen an. Dieser Prozess läuft unser ganzes Leben weiter.

Aber: Es bleibt Eisen.

Und: Wir schmieden zwar selbst auch an uns mit, aber vieles prasselt auf uns ein, ohne das wir es steuern können.

(Das beispiel ist aus ner indischen Upanishad, kommt so aber auch in vielen anderen weisen Werken vor).

Insofern kann ich die Aussage von Glasherz gut verstehen, wir könnten unser innerstes Selbst nicht wirklich ändern - zumindest können wir uns selbst nicht von Grund auf planmäßig umgestalten.

Praktisch geht es dann um einen beiderseitigen Anpassungsprozess: Wir passen uns der Welt an - und versuchen die Welt uns anzupassen.

Die Formulierungen mit "Zuckerbrot und Peitsche"...

Sie sind für mich nachvollziehbar, tun mir aber auch weh.

Nicht wegen den Menschen, die deine "Peitsche" trifft.

Sondern weil ich davon überzeugt bin, dass dir das selbst noch größeren Schmerz bereitet.

Irgendwann kommt die Reflexion... wir können sie evtl. hinauszögern... aber letztlich können wir unserem eigenen Hirn halt nicht davonlaufen.
*******z_nw Mann
77 Beiträge
Stormbringer,
Ja, die Welt ist paradox. Mittlerweile finde ich das witzig.

Berechnenden Egoismus hab ich abgelegt, eben weil es bedeutet hat, dass ich ständig für irgendjemanden da sein musste. Ich hab aufgehört, Andere wichtig zu nehmen, und auch, mich selbst wichtig zu nehmen. Ich bin kein absoluter Egoist, nur verdammt von mir überzeugt. Viele meiner Bedürfnisse werden gleichzeitig mit denen Anderer gestillt... z.B. das Bedürfnis, darüber zu diskutieren, ob Intelligenz ein Fluch ist *zwinker* oder halt Nähe, Zärtlichkeit, Sex,...
Manchmal hab ich auch uneigennützige Bedürfnisse, z.B. jemandem zu helfen, dem in ner Bücherei ein Stapel Bücher umgefallen ist. Dabei weiss ich dann allerdings, dass ich das nicht _muss_, sondern aus Freundlichkeit tue. Und wenn sich die Person nicht freundlich verhält, werf ich die Bücher halt wieder um und gehe, mit nem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht. Wenn aber Alles klar geht, lächel ich liebenswürdig zurück bevor ich meines Weges gehe.

Da ich meine Bedürfnisse schnell stille, bin ich meist voll zufrieden und glücklich. Entsprechend erwarte ich meist auch gar nichts von Anderen. Ich bin freundlich, weil ich gut gelaunt bin, nicht, weil ich mir irgendwas davon verspreche. Zynisch betrachtet: Ich bin nett zu den Leuten, weil sie mir allesamt egal sind. Das führt unweigerlich dazu, dass sie sich so verhalten, dass meine Bedürfnisse gestillt werden... und das führt wiederum dazu, dass ich zufrieden bin und mir die Menschen egal sind.


nanimonai,
Klar, Persönlichkeitsentwicklung ist auch für mich ein Begriff - und zwar ein sehr entscheidender. Aber nur weil etwas dynamisch ist, heisst das noch lange nicht, dass es sich selbst regulieren kann.
Niemand kann sich seine ureigensten Bedürfnisse aussuchen, nur seine Handlungen.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
Einsamkeit
@*****erz

Wenn dir die anderen Menschen egal sind, fehlt dir letztlich jede ernstzunehmende Gesellschaft.

Damit bist du zwangsweise sehr einsam.

Oki. So eine Haltung entsteht, wenn man schwer enttäuscht wurde.

Dann ist das eine wertvolle Strategie, mit der man den Hals über Wasser halten kann. Zumindest für einige Zeit...

Solche Phasen hatte ich auch. Ich habe sie nicht sehr lange durchhalten können... weil ich einfach nicht einsam bleiben will!
*******z_nw Mann
77 Beiträge
Stormbringer,
Am Anfang wars nicht einfach und manchmal ists immernoch schmerzhaft, Konsequenzen zu ziehen, aber ich hab halt aufgehört, Schmerz als etwas Furchtbares anzusehen. Als ich mich z.B. von meiner Ex getrennt habe, habe ich mich furchtbar gefühlt, als ob es nichts Anderes als diesen Schmerz gäbe, habe bitter geweint und habs kaum ertragen können... Etwa drei Stunden lang, dann hatte ichs verarbeitet und fühlte mich wieder zufrieden. Inzwischen würde es mir noch weniger ausmachen, weil ich einzelne Frauen nicht mehr für unersetzbar halte und weiss, dass es immer eine Nächste gibt.
*******z_nw Mann
77 Beiträge
Ich sollte langsam mal anfangen zu zitieren, sonst wirds echt zu verwirrend... o.O

Wenn dir die anderen Menschen egal sind, fehlt dir letztlich jede ernstzunehmende Gesellschaft.

Damit bist du zwangsweise sehr einsam.

Oki. So eine Haltung entsteht, wenn man schwer enttäuscht wurde.

Dann ist das eine wertvolle Strategie, mit der man den Hals über Wasser halten kann. Zumindest für einige Zeit...

Solche Phasen hatte ich auch. Ich habe sie nicht sehr lange durchhalten können... weil ich einfach nicht einsam bleiben will!

Ich bin aber ganz und gar nicht einsam... ich genieße es ja, gute Gespräche zu führen, Sex zu haben und Nähe zu teilen... nur sind mir die einzelnen Personen nicht mehr wichtig. Ein guter Freund ist ein guter Freund, nichts weiter. Eine schöne Frau ist eine schöne Frau, nichts weiter. Das ist nicht aus Enttäuschung entstanden, sondern eher aus dem Gegenteil...
Wenn ich mich verliebe und abgewiesen werde, weiss ich, dass es sowieso bald wieder passiert. Wenn ich jmd verliere, weiss ich, dass ich ihn sowieso bald ersetzt haben werde. Ich bekomme täglich mehr Mails und Sms als ich aufmerksam lesen könnte, also lese ich nur das Zeug von ausgewählten Personen und noch ein bisschen anderes, auf das ich Lust hab.
Wenn eine dieser Personen fies zu mir ist, kann ich sie einfach ersetzen. Sie kann dann ja versuchen, meine Aufmerksamkeit zurück zu erlangen. Ich werd mich aber bestimmt nicht aufdrängen.
Gerade das ist ja meine große Stärke: Ich geb den Leuten den Abstand, den sie haben wollen, bin dabei aber offen, freundlich und begabter als die meisten Anderen. Deshalb kommen sie von ganz allein.
********unkt Mann
190 Beiträge
Kompliment...
dies ist der erste Fred hier, der mir gefällt!

Ich habe jetzt viele Thesen und Erfahrungen gelesen, kann mich mit vielem was geschrieben wurde identifizieren... und doch bleibt eine Frage!

Was machen wir mit unseren Fähigkeiten?

Ich kenne meine! Sie machen mich zu dem was ich bin , aber nicht zu einem besseren Menschen! Dinge die für andere Menschen völlig normal und einfach sind, stellen für mich eine Herausforderung dar der ich nicht immer gewachsen bin. Ich kann dafür Dinge die man nicht lernen kann.
Als Folge des "mir selbst bewusst werdens" kann ich diese Fähigkeiten heute als Geschenk empfinden, ohne dabei eine Wertung über mich oder andere treffen zu müssen.
Ich bin ein normaler Mensch mit allem was dazu gehört... auch all die Päckchen die ich von Geburt an mitbekommen habe gehören dazu. Hier fängt mein Schmerz an! Unsicherheit, etwas das jeder Mensch kennt! Wo sie her kommt weiß ich oft nicht. Sie liegt tief in meinem Unterbewusstsein und steuert mein Handeln. Wie bei allen hier, basieren meine Fähigkeiten auf einer anderen Art der Warnehmung und genau diese verstärkt meine Unsicherheit, lähmt mich und verstärkt meinen Schmerz!

Tja, falsche Fährte... das ist nur das Sympthom... *fiesgrins* *baeh*

Ich bin ein Mensch, mit allem was dazu gehört... auch mein Ego!
Ich will garnichts verändern! Dazu muß ich ja die Verantwortung für mein Leben übernehmen, klare Entscheidungen treffen, und diese in aller Konsequenz leben, mich trennen von so vielem liebgewonnenem das mich davon abhält etwas für Mich zu tun.....
*motz*
ähhh, wieso komm ich jetzt darauf? Ich tue doch gerade was für mich!
Sitze hier und schreibe im JC. ( kl. Anm. des Autors: es ist 1:15 Uhr, ich muß um 6:00 Uhr aufstehen und sollte min. 5 Stunden schlafen)
Ich sitze hier, weil Ich schreiben will! Ich werde morgen müde sein!
Wem soll ich die Schuld dafür geben??? Meiner hier so viel bemühten Intelligenz? Jeder andere wäre schon seit 'ner Stunde im Bett... wie blöd iss das denn.... oder doch nicht blöd?
Tue ich mir gerade etwas Gutes, oder will ich nur mein Ego befriedigen...???
Zurück zum Thema!

Meine Erfahrung mit mir ist, daß ich bei Schmerzen versuche die Ursache zu finden, die meistens in meinem "Mensch sein" liegt und nicht an meinen Fähigkeiten.
Am "Un-Willen" etwas zu verändern, scheitert auch die größte Intelligenz!
Die Entscheidung liegt bei mir! Niemand kann mir sagen zu wollen...

Wenn ihr mich nach meinem Ziel fragt, würde ich heute sagen das ich lernen will, meine Fähigkeiten bewusst, zu meinem und zum Wohl von anderen zu nutzen!

Für mich ist es kein Fluch... wenn ich nicht bei mir bin, steht sie mir manchmal eben nur im Weg *zwinker*

Mit allem Respekt

dewilicous
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
Der Abstand...
Ich geb den Leuten den Abstand, den sie haben wollen...

Hm...

Mein Fluch (siehe Thema) ist, dass ich mich danach sehne, eine Beziehung zu finden, in der ich genau diesen Abstand überwinden kann... weil ich mich nach Geborgenheit sehne... und will, dass mich jemand hin ud wieder mal ganz, ganz eng festhält.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
@dewilicous
Hallo dewil und erstmal willkommen in dieser Diskussion.

Nein: Um "bessere" oder "schlechtere" Menschen geht es nicht.

Heute kam mir das Bild von einer Giraffe auf Grönland in den Sinn.

Sie ist nicht besser oder schlechter als die Eisbären, die dort leben.

Aber sie fühlt sich fremd... und kann nicht einfach davonschwimmen oder -fliegen.

Ich habe extreme Stärken und extreme Schwächen. Und sie liegen oft sehr nah nebeneinander. Das macht mich stark und hilflos zugleich... und irritiert die Menschen um mich herum.

Du beschreibt ein Symptom... und bist damit nicht auf der falschen Fährte. Die Ursache dahinter.... hm... die Giraffe auf Grönland wird sich das auch fragen...

Den Begriff "Fluch" habe ich bewusst ins Spiel gebracht, weil mir die übrigend Selbstbeweihräucherungsdiskussionen auf die Nerven gehen.

Intelligenz hat ihre Vorteile... aber sie hat eben auch ihre Schattenseiten...
*******z_nw Mann
77 Beiträge
Mein Fluch (siehe Thema) ist, dass ich mich danach sehne, eine Beziehung zu finden, in der ich genau diesen Abstand überwinden kann... weil ich mich nach Geborgenheit sehne... und will, dass mich jemand hin ud wieder mal ganz, ganz eng festhält.

Das kann ich verstehen... ich habe viele schlaflose Nächte hinter mir, in denen ich es gehasst habe, allein zu sein und meine Empfindungen und Gedanken nicht teilen zu können. Mein Kopf schwirrte vor Gedanken, die ich für mich behalten musste, weil es niemanden gab, der sie verstand... und wenn wenigstens jemand da war, der mich festhielt, mir das Gefühl hab, in diesem Sturm verzweifelter Sehnsüchte nicht davon geweht zu werden, dann hatte ich wenigstens die Hoffnung, irgendwann Die Richtige(TM) zu finden. Ich klammerte mich an diese Hoffnung und an die Person, die sie mir gab, wodurch ich Momente ekstatischer Nähe erlebte - bis ich wieder ins Bodenlose stürzte und das Spiel von vorn begann. Jedesmal erhoffe ich mir von meiner Partnerin Perfektion und wollte, dass diese Suche endlich ein Ende hatte.

Irgendwann war sie auch zu Ende. Ich begriff, dass ich, seitdem ich das erste Mal verliebt gewesen war, Angst davor hatte, verletzt zu werden. Seither hatte ich riesige Ansprüche an meine Partnerinnen, die mich auf keinen Fall enttäuschen sollten, und auch an mich selbst, denn ich wollte von Mrs Right ja nicht abgelehnt werden. Als mich diese Erkenntnis gefunden hatte, fing ich an, Schritt für Schritt sämtliche Ängste abzubauen... Angst vor Ablehnung, Angst um anderer Leute Gefühle, Angst vor Verletzungen, Angst vor Bösem, jede Angst. Ich schluckte meine Ängste nicht einfach herunter, sondern stellte mich ihnen. Und ich wurde abgelehnt, wurde verletzt, habe Andere verletzt und war ganz und gar nicht eisern oder cool. Es tat anfangs verdammt weh, aber ich war tapfer genug, den Schmerz zuzulassen und ihm zu begegnen... und es war berauschend. Ich war jeden Tag so stolz auf mich, denn auch wenn ich scheinbar nichts erreichte, so bin ich endlich nicht mehr davongelaufen.
Irgendwann hatte ich keine Angst mehr, auf Leute zuzugehen oder Gefühle zu zeigen und auf einmal tat Ablehnung nicht mehr weh, weil ich wusste, dass ich einfach zur nächsten Person gehen kann. Plötzlich war ich wirklich cool... nicht auf die verleugnende, gefühlskalte Art, sondern auf die ehrliche, offene Art eines Menschen, der sich restlos selbst akzeptiert.

Was ich gelernt habe, ist vor Allem Folgendes:
Wenn wir versuchen, glücklich zu sein, indem wir schlechten Gefühlen ausweichen, machen wir uns unglücklich. Es wird glückliche Momente geben, doch nicht ohne einen bitteren Beigeschmack, den man erst im Nachhinein bemerkt.
Die Kunst ist, mit ganzem Herzen hinter Allem zu stehen, was wir tun, all unsere Gefühle (auch die dunklen, verletzenden und die schwachen, verletzlichen) in jeden einzelnen Moment zu stecken. Dadurch bekommt man nicht sofort das berauschende Gefühl unbändigen Glücks, aber eine entspannende Zufriedenheit, eine Art leichtes Kribbeln in der Nähe des Solar Plexus. Und oft wird dieses Kribbeln stärker und verwandelt sich in genau dieses Glück. Ein liebes Wort, eine flüchtige Berührung mag da schon reichen. Früher hatte ich dieses Gefühl nur wenn ich verliebt war. Jetzt bin ich in das Leben selbst verliebt.

Mittlerweile habe ich viele Menschen gefunden, die mir nahe sind.
Vor ner Woche habe ich über ein Hobby eine junge Frau kennengelernt. Wir haben zwar schon öfter ein paar Worte gewechselt, aber an dem Tag tauschen wir unsere E-Mail-Adressen aus, schrieben miteinander, dann telefonierten wir und machten zahlreiche Verabredungen aus. Ich will weder mit ihr schlafen noch mit ihr zusammen sein - und was sie will, frag ich nicht, sie hat nen Freund und kann den ruhig behalten. Sie steht mir trotzdem so nahe wie früher nur meine Partnerinnen und meine besten Freunde und sie vertraut mir Geheimnisse an, die sie noch niemals jemandem erzählt hat, nichtmal ihrer besten Freundin... innerhalb einer Woche!
Am selben Abend habe ich mit drei weiteren Frauen massiv geflirtet und hab auch gemerkt, wie sehr ich ihnen den Kopf verdreht habe. Ich hab mir ihre Nummern geben lassen (auch sie haben Beziehungen, ist aber nicht meine Sache, sondern ihre) und werd mal schauen, was ich von ihnen haben will.
Ich habe nie darum gebeten, dass irgendeine dieser Frauen nett zu mir ist. Ich war einfach nur glücklich, habe offen und ehrlich mit ihnen geredet und schon hatte ich sie mit meiner gelassenen, positiven Art verzaubert.
Seit ich aufgehört habe, mein Glück von Anderen abhängig zu machen, zieh ich Menschen an wie das Licht die Motten.
Ich will nie wieder zurück in die Dunkelheit, denn es ist wunderschön im Licht. All das, was mir früher so schlimm gefehlt hat, habe ich jetzt, gerade weil ich es nicht brauche, sondern mich bloß darüber freue. Das Einzige, was ich noch an meinem Leben ändern will, ist die Wandfarbe in meinem Schlafzimmer. Türkis wär schön.... *smile*
Oh, doch einen Haken hat das Ganze: Ich werde niemals genug Zeit für all die schönen Dinge haben, weil 24h einfach viel zu kurz für einen Tag sind *zwinker*

Vor ein paar Jahren hätt ich nie gedacht, dass mich jemand mal als Optimisten bezeichnen würde, aber hin und wieder tun das Leute. Die haben aber nicht verstanden, worum es mir geht, denn ich bin immernoch verdammt zynisch und überheblich. Es ist bloß für Viele sehr verwirrend, dass ein so fieser Mistkerl so verdammt glücklich sein kann.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
Fieser Mistkerl
Hm... Glasherz...

Den "fiesen Mistkerl" nehme ich dir nicht wirklich ab. Dafür zeigen deine Worte viel zu viel Reflektion.

Das mit dem Glück... das gönne ich dir wirklich und von ganzem Herzen.

Schon einfach weil mir auch mein eigenes Glück wichtig ist.

Vielleicht besteht ja dann auch für mich noch eine Chance.
Ja, tut weh
ich habe zum Glück nur einen Freund aus meinem Kreis verloren (man sollte mit Herzproblemen vielleicht doch nicht zum Bund, und wenn das unbedingt sein muss, dann sollte man die Teilnahme am Gewaltmarsch mit 20kg auf dem Rücken lieber bleiben lassen).

Ich bin der Meinung, wir sind nicht deshalb auf der Welt, um diese zu verbessern. Jedenfalls nicht a priori. Wir (zumindest die meisten von uns) sind einzig deshalb hier, weil unsere Eltern gei aufeinander waren. *zwinker*

Wenn wir uns trotzdem entscheiden, die Welt zu verbessern, dann ist das sicher eine gute Idee, aber jeder von uns muss trotzdem entscheiden, wie weit er/sie sich einbringt und ob das dann noch gut für das Wohl der eigenen Seele ist.
@*****erz

Grundsätzlich stimme ich dir in vielen Punkten zu, gleichzeitig könnte ich diesen Lebensstil nicht exakt so praktizieren. Ein wichtiges Kriterium für zwischenmenschliche Beziehungen ist für mich auch Beständigkeit, ich verstehe zumindest einige Menschen nicht als austauschbar. Klar, vor allem in der Uni ergeben sich eine Menge Zweckbeziehungen, da war ich bis auf wenige Ausnahmen, auch jedes Semester mit anderen Leuten umgehen, und hängengeblieben als wirklich gute Freundschaften sind, sagen wir mal, in etwa drei Leute.

Aber ich frage ich mich, wenn ich deine Zeilen so lese, inwieweit bei dir auch sowas wie Enttäuschung eine Rolle spielt und die Angst, zurückgesetzt zu werden. Die hast du nicht, sagst du - und das glaube ich dir sogar - bis zu einem gewissen Grad. Denn eine Zurücksetzung tut nur dann weh, wenn der Mensch einem irgendwie wichtig ist. Wenn die Schöne in der Mensa auf das "Ey, Süße, ist der Platz neben dir noch frei?" mit einem pikierten Kopfschütteln reagiert - so what, andere Mütter haben auch schöne Töchter.
Was ich sagen will: Auch mir ist relativ egal, wer in der U-Bahn neben mir sitzt, solange er nicht stimmt, wer in der Vorlesung neben mir hockt, solange er nicht nervt, mit wem ich meine Referate vorbereitet habe, solange die nicht faul waren und ich ihren Teil nicht mit übernehmen musste, zum Teil sogar, mit wem ich einen Kaffee trinken gehe, solange die mit ihm / ihr verbrachte Zeit keine Verschwendung war.
Aber wenn ich mich so über andere hinwegsetzen würde, dann würde ich mir von nichts und niemandem mehr etwas sagen lassen - und das ist in meinen Augen ein Fehler, denn so großartig kann kein Mensch sein, und wenn er noch so viel IQ mitgekriegt hat.

Da gab´s doch zum Beispiel den Erfinder der...nagel mich bitte nicht fest...ich glaub, es war die Neutronenbombe ( zu faul zum googeln, sorry) , der die Auswirkungen in etwa so beschrieb: "Die Objekte verspüren zunächst leichte Übelkeit, gefolgt von heftigen Reaktionen des Magen-Darm-Traktes, woraufhin die rapide Zellzerstörung beginnt." Die Rede war - klar - von Menschen! Und das war ein Mann mit einem IQ, der sich angeblich irgendwo um die 160 bewegt hat.

Versteh mich jetzt bitte nicht so, dass ich dir unterstellen will, dass du auch so krank drauf bist. Ich sage nur, dass Intelligenz kein Freifahrtsschein für alles ist.

Wenn zum Beispiel mich jemand krititisiert, der für mich keinen Stellenwert hat - klar, dann sag ich mir: "Du kannst mich mal, hast doch keine Ahnung!" Aber wenn ein wirklicher Freund ( von den wenigen, die ich als solche bezeichne ) mir vor den Latz knallt: "Das war gerade voll daneben, was du da gebracht hast!" - dann denke ich zumindest darüber nach, ob er / sie vielleicht Recht hat - allein aufgrund der Tatsache, dass es nur einen erlauchten Kreis von Leuten gibt, die sich trauen, sowas zu mir zu sagen. Mit anderen Worten, sowas lasse ich mir nur von Leuten sagen, deren Meinung ich respektieren kann - und solche Leute habe ich mir bestimmt nicht in der Stammkneipe ums Eck gesucht.

Und was Konventionen betrifft - klar, war braucht schon Geld und Karriere - aber von irgendwas widerum muss auch unserseins seine Miete bezahlen und die Butter auf dem Brötchen, oder?
Es sei denn, man hat reich geerbt - aber das hat widerum kein Mensch der eigenen Intelligenz zu verdanken - höchstens als verdammt gerissener Erbschleicher *ggg*.

LG
Ich finde den Thread wirklich interessant, auch wenn er etwas in Richtung Selbsthilfegruppe geht.

Ich habe die Intelligenz nie wirklich als Fluch empfunden. Selbst wenn ich mir die Frage gestellt habe, ob ich sie eintauschen würde, habe ich das immer verneint. Andererseits steht sie einem bei zwischenmenschlichen Beziehungen im Weg. Selbst Freundschaften sind dadurch belastet. Meine Freunde haben ein Problem damit mich zu loben oder anzuerkennen wenn es mir schlecht geht.

Was das Weltverbessern angeht, habe ich das nie als Quelle des Leids sondern immer als Quelle der Kraft empfunden. Selbst wenn es mir sehr schlecht ging, habe ich die Empathie mit den Leidenden in der Welt als etwas empfunden, das mir gesagt hat, daß ich mich nicht aufgeben soll. Ich denke aber nicht, daß ich die Welt verbessern kann. Ich kann aber beitragen den Menschen den Schleier von den Augen zu reißen. Die Menschen müssen schon selbst ihre Welt verbessern. Damit hatte ich nie ein Problem, da es meinen Überzeugungen widerspräche anderen ein Gesellschaftsmodell vorzuschreiben. Sollte die Menschheit eben scheiitern, dann ist es eben so. Man kann einen Kampf auch kämpfen wenn er aussichtslos ist. Vielleicht ist das auch eine spezifische Eigenschaft meiner griechischen Herkunft (Wir sind etwas morbide).

Ich denke an Leute wie Chomsky oder Michael Parenti, die mir geholfen haben die Welt so zu sehen wie sie ist. Ich betrachte ihr Tun nicht als gescheitert.

Zur Frage des Selbstbetrugs fällt mir nur ein, daß das nichts mit Intelligenz zu tun hat. Wir alle neigen dazu uns Erklärungsmuster für unser Handel zurechtzulegen, die oft nichts mit unseren wahren Antrieben zu tun haben. Da gibt es ein schönes Experiment in einem Buch von Watzlawick.

Eine Gruppe von Leuten sollte ein Gerät bedienen mit Tasten und farbigen Lampen. Sie hatten die Aufgabe die Aufleuchten der Lampen zu kontrollieren durch Drücken der Tasten. Am Ende des Experiments wurde ihnen offenbart, daß die Lampen von einem Zufallsgenerator gesteuert wurden und nicht von den Tasten. Viele der Probanden waren nicht bereit das anzuerkennen sondern bestanden darauf ein System zur Steuerung der Lampen gefunden zu haben oder den Zufallsgenerator überlistet zu haben.
So ähnlich funktioniert auch unsere Psyche unabhängig von der Intelligenz der Menschen.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
@mghd69
Andererseits steht sie einem bei zwischenmenschlichen Beziehungen im Weg. Selbst Freundschaften sind dadurch belastet. Meine Freunde haben ein Problem damit mich zu loben oder anzuerkennen wenn es mir schlecht geht.

Ja.

Auch Glasherz hat es ja angesprochen...

Beziehungen oder Freundschaften funtionieren gut, solange genügend Abstand bleibt - bzw. solange wir eine Maske tragen, die aus auf Teile unserer Persönlichkeit reduziert.

Wenn wir den Abstand überwinden, die Maske abnehmen um wirklich wir selbst zu sein... mit unserem gesamten Denken und Fühlen... dann überfordern wir schnell das Verständnis...

Das irritiert dann und kann Selbst- und Menschenbilder gefährden. Dann wird zumindest ein Teil von uns abgewehrt (oder im günstigeren Fall einfach ignoriert).

Zumindest für eine echte und intensive Partnerschaft ist das keine gute Basis.
Tja, die Partnerschaft...

Ich hab meinen Freund von Anfang an darauf vorbereitet, dass ich eine total launische, mal Himmelhoch jauchzende und total arrogante, von mir selbst überzeugte, dann aber auch wieder von Selbstzweifel und dem Gefühl, nie zu genügen zu können zerfressene Person bin.

Klappt eigentlich recht gut...allerdings glaube ich, dass jeder andere mich schon dreimal in den Wind geschossen hätte - wenn ich ihn nicht vorher abserviert hätte. Man sucht schließlich mindestens auf Augenhöhe.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Themenersteller 
Augenhöhe...
Mit der Augenhöhe wären wir wieder bei dem Vergleich zur Körpergröße. Und... je weiter oben, desto dünner wird die Luft...

Dein "mindestens" birgt eine logische Gefahr. Mindestens heißt, es darf gerne auch mehr sein.

Wenn sich beide daran orientieren würden, kann die Rechnung kaum für beide wirklich aufgehen.

Es sei denn:

Wir betrachten Menschen weniger eindimensional.

Dann kann durchaus sein, dass hier gilt a > b und zugleich b > a, dass also bei zwei Menschen beide einander überlegen sind.

Es gibt sehr unterschiedliche Bereiche im Leben, und sehr unterschiedliche Stimmungsphasen.

Für eine Partnerschaft wäre diese wechselseitige Überlegenheit (und damit die Chance, einander sinnvoll zu ergänzen) sicher eine bessere Basis, als eine eindimenional verstandene Gleichheit.
Da wird´s wieder schwierig, da hast du vollkommen Recht. Allerdings darf man da solche Dinge wie Interessensgebiete nicht außer acht lassen.

Ich für meinen Teil finde es prima, dass unsere Interessen sich in vielen Bereichen decken, es aber gleichzeitig Bereiche gibt, bei denen der eine vom anderen lernen kann - und natürlich gib´s auch Dinge, die den anderen schlichtweg nicht interessieren - und das liegt jenseits von Schminktäschchen und PC *ggg*.

Ist auch weniger eine Frage der Intelligenz sondern des bereichsspezifischen Wissens. Beispielsweise gibt´s bei einem Chemiker und einem Wirtschaftswissenschaftlicher ( oder noch extremer, einem Literaturwissenschaftler ) auch ein gewisses Wissensgefälle und zwar in beide Richtungen.

Aber jemand, der morgens auf´n Bau geht ( nix gegen den Bau an sich, ist nur ein blödes Klischee ) und abends dann Big Brother oder Dschungelcamp schauen will, der käme mir nicht ins Haus. *ggg*

Ist aber immer ganz lustig, wenn man einander bei einer Wissenslücke erwischt. Mein Freund beispielsweise hat einen Master in Geschichte - und wehe, man fragt ihn, während man die schöne Serie "Rome" guckt: "Wer hat noch mal Cicero verbannt und warum?" - und er weiß es nicht aus dem Stehgreif.
Da heißt es dann: "*grummelgrummel* - DU hast doch im Lateinkurs seine Verbannungstexte im Original gelesen, warum weißt du das nicht `*grummel*???" *ggg*

Was ich in diesem Zusammenhang echt schade finde, sind Bewertungen und Aspekte, beispielsweise einer Filmszene nicht aus ästhetischer, sondern aus rein logischer Sicht: Wenn sich dann die Frage stellt, ob er Regisseur mit einer bestimmten Szene nur Effekthascherei betreiben oder bestimmte Charaktereigenschaften einer Person mehr herausarbeiten wollte, ohne dass das für die Gesamthandlung unerlässlich wäre - von viel zu vielen kriegt man dann die Antwort: Ey, halt doch mal die Klappe, ich will in Ruhe den Film gucken!!!
*******z_nw Mann
77 Beiträge
Dany,
Manchmal denke ich über Ratschläge nach, klar. Wenn ich mein Geld sinnvoll anlegen will, frage ich lieber nen Bankkaufmann als mit meiner Unkenntnis auf die Nase zu fallen. Ich kümmer mich ja nicht um Alles selbst, sondern koordiniere lieber und konzentrier mich auf die interessanten Aufgaben, die mir dann ja auch Spaß machen. Für die langweiligen Dinge hab ich ja genug Menschen, die mich umkreisen und es wär dumm, das nicht zu nutzen. Auch das fällt unter das Stillen von Bedürfnissen.
Situationen, in denen ich mit meiner Entscheidung unglücklich bin, es aber nicht merke, gibt es nicht. Also sind diesbezügliche Kommentare entweder überflüssig oder ausdrücklich erwünscht. Es gibt keine unbequemen Wahrheiten, denn entweder interessierts mich nicht oder es ist Blödsinn oder ich freu mich drüber. Ich weiss, wo meine Kompetenzen aufhören.
Es gibt ein paar wenige Leute, die mir ständig das Gleiche erzählen, weil sie glauben, sie wüssten besser als ich, was gut für mich ist... so Sachen wie "Du kannst dich doch nicht einfach mitten im Gespräch wegdrehen, bloß weil dir langweilig ist"... Bei sowas denk ich mir "Oh, doch, das kann ich", dreh mich weg und fang mit jmd Anderem ein Gespräch an. Wer von mir ernsthaft mehr erwartet als das, was mir Freude macht, ist selbst Schuld, wenn er meine Aufmerksamkeit nicht bekommt. Nachtragend bin ich aber nicht, genau so wenig wie langfristig dankbar. Wer sein Verhalten ändert, bekommt auch Entsprechendes zurück.
Um Geld mach ich mir keine Gedanken. Eine bezahlte Tätigkeit, die mir Spaß macht, reicht. Hauptsache, ich verlier nicht die Lust daran, sonst such ich mir halt was Anderes. Seit ich aufgehört habe, Geld als wichtig anzusehen, hat mir auch noch nie welches gefehlt. Trotzdem hantier ich natürlich mit meinem Geld so herum, dass es optimal fließt, d.h. mir die größtmögliche Freude und Zufriedenheit bereitet.
********unkt Mann
190 Beiträge
@Glasherz
Deine Beschreibungen von Situationen, Empfindungen und deine geschilderten Reaktionen darauf kenne ich gut. *g*

Ich habe dies früher gerne als "meine Gelassenheit" bezeichnet!
Die einen haben mich dafür bewundert, die anderen als arrogant etc. bezeichnet...

Bei mir war's "Gleichgültigkeit"!
Wie viele andere "traditionelle Werte", z.B. Respekt, Achtung, Mitgefühl etc. fängt das immer bei mir selbst an. Ich kann nicht von anderen einfordern was ich mir selbst nicht entgegen bringe, und ich kann es auch keinem anderen entgegen bringen!

Ist nur ein Gedanke der mir gerade durch den Kopf geht...
ihr wart ja wirklich noch fleißig
schade dass ich nicht mehr Online war.

Selbsterkenntnis:

Resultiert sowas nicht auch aus der Angst vor Ablehnung, der Frage, wie man wirken kann etc pp - und unserseins macht sich einen viel zu großen Kopf darum, was auch im persönlichen Gespräch passieren könnte?
Ich bin mir sicher, dass die Angst vor Ablehnung und vielleicht, wieder enttäuscht zu werden, mit verantwortlich ist. Ich kann problemlos meine Vorträge oder Vorlesungen halten und mich privat für den Schutz von anderen einsetzen, bin aber nicht in der Lage, außerhalb dieses Bereiches, auf andere zuzugehen (bin ich froh, dass es den Schutz des Internets gibt). Wenn in einem Raum 20 Leute sitzen, traue ich mich mit Sicherheit nicht, jemanden anzusprechen. Im Notfall schaffe ich es Stundenlang. Wenn ich aber höhere, dass es um ein Gebiet geht, wo ich mich auskenne und jemand Blödsinn redet, kann ich aufspringen und sofort alle Überzeugen. Danach aber wieder ab in meine Ecke. Genauso würde ich sofort einschreiten, wenn jemand unterdrückt wird.
Wenn ich z.B. Joyclub nehme, kann ich zwar hier mit machen, ich habe mich aber bis heute noch nicht getraut eine Mail an eine Frau zu schreiben (eine Mail schon, um Danke für einen Beitrag zu sagen).
Ich traue mich einfach nicht, habe Angst die richtigen Worte zu finden (wobei ich frei, problemlos eine Stunde referieren kann, auf nur ein Stichwort) und habe einfach Bammel vor Ablehnung, die ich in der Kindheit zu oft erlebt habe.
Meine Therapeutin sagt immer, mein Helfersyndrom ist darauf zurückzuführen, dass ich die Hilfe nicht erhalten habe. Und mein Unruhe und ständig zunehmende Arbeit (erfolgreich) die Suche nach Anerkennung ist. Wenn ich dann meine, keine zu bekommen, findet sich mit Sicherheit schnell eine Höhle.
Ich wundere mich wie ich zu meiner Frau gekommen bin und dabei das Beste gefunden habe, was mir passieren konnte. Auch wenn ich mich hier herum treibe, aber das macht sie auch.

Das hört sich fast nach Selbstmordgefahr an, aber davon bin ich weit entfernt ich sehe mein Leben mittlerweile wirklich als Geschenk und genieße es. Mit meinen Fehlern komme ich, bis auf evtl. Rückfälle, gut klar.

Intelligenz als Fluch? Definitiv nein.
Probleme damit klarzukommen? Definitiv ja
@*******ous

Du sprichst bei dir selbst von "Gleichgültigkeit", hab ich das richtig verstanden? Und diese bezieht sich vorrangig auf deine Mitmenschen und auch auf dich selbst?

Dann frag´ ich mal ganz doof zurück: Was wären denn dann Dinge, die dir nicht gleichgültig sind?

Phasen Mangelnder Selbstachtung führen nämlich meiner Ansicht nach grundsätzlich dazu, dass einem langfristig alles am Allerwertesten vorbei geht...und das ist ein Zustand, den kein Mensch lange ertragen kann, oder?

@*******ark:

Sag ich doch. Das Verstecken hinter der "Sache". Selbstpräsentation DURCH eine Sache - und ohne besagte "Sache" steht man plötzlich dumm da...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.