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Wo geht unsere Gesellschaft hin?

********i_sn Mann
52 Beiträge
Als ob...
... die Christen auch nur einen Deut besser wären als die Muslime.

Religion jeder Art und alle ihre dogmatischen Cousins sind schlecht, da sie willkürliche Setzungen zum Maß aller Dinge machen. Wer nicht zweifelt, der überlegt nicht, ob er das Recht hat, das Schwert zu ziehen, sondern nur, ob er genug Gründe hat.
*****_bw Mann
254 Beiträge
bitte etwas mehr niveau
die diskussion scheint auszuarten.

ich finde es nicht gut,
eine gruppe von menschen zu verurteilen,
weil ein teil (ob groß oder klein) davon mist gebaut hat.

ich kenne keine religion, die von grund auf schlecht ist
und bitte darum, andere für ihren glauben zu respektieren.
Tja, wenn ich mal wieder an die Themenüberschrift denke,
dann liefern die letzten paar Statements eine interessante
Antwort - auch auf meine Frage weiter oben, ob wir uns
zunehmend über "Feindbilder" definieren...

Im übrigen glaube ich nicht, dass Glaubenslehren dafür
verantwortlich sind, dass Menschen sie für ganz irdische
Zwecke instrumentalisieren.
********i_sn Mann
52 Beiträge
...
nö!

Ich verurteile alle gleichermaßen, die sich nicht an den berühmten Spruch von Sokrates halten.

Wer sich anmaßt, Sachen zu wissen, die sich seiner Erfahrung entziehen, ist im besten Falle nicht ernstzunehmen, im schlimmsten Falle gefährlich.

Man sollte mich nicht falsch verstehen. Mit Religion meine ich nicht Glauben. Ich meine institutionalisierte Religion. Glauben ist in Ordnung, solange man sich klar ist, dass man nur glaubt und nicht weiß. Das steht aber in diametralem Gegensatz zu dem ganzen Kirchenpapstrabbiimammoscheeführerquatsch, der angebliche Wahrheiten diktiert.
Das Mittelalter liegt jedenfalls nicht so lange zurück, wie wir das gerne hätten...
@berglöwe+konterfei:
Zu beiden Postings (bezüglich Gesellschaft/Werte/Feindbild (sic!) und Sokrates) meine Zustimmung...

Die von mir dargebrachte Interpretation ist übrigens werturteilsfrei zu verstehen und läßt sich natürlich im besten Sinne Sokrates' auf viele gleichartige Situationen deuten.

So verstehen genausowenig andere Kulturen "unsere" Sprache und wünschen uns eventuell "Gesundheit", wo sie uns doch eher in die Schranken weisen sollten! *zwinker*

Der Trick ist hier eher, die Handlungsalternative des "Sprachenlernens" aufzuzeigen... Um dem Mitmenschen angemessen im Dialog begegnen zu können! *g*

Hab ich das jetzt political correct wiedergegeben? *rotwerd*
Je nachdem welche Informationen man herausliest, wie man diese bewertet lässt sich eine selbst diametrale Interpretation zu anderen herausfiltern. Soviel zur Karrikatur.

Wo unsere Gesellschaft sich hinbewegt? Die Frage ist doch eher was und wer sind die treibenden Kräfte? Heute ist es die Finanzkrise, gestern war es noch die Umweltkrise, vorgestern der Terrorismus, davor waren es ethnische Brandherde und nicht zu vergessen der Kalte Krieg .... es ist naiv zu denken man könnte einen tollen Zukunftsplan entwerfen und damit wäre es getan. Beim Militär gibt es einen Standardspruch, bewährt durch Jahrhunderte an Erfahrung: "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt" oder auch "Nichts ist so beständig wie die Lageänderung"

Wo unsere Gesellschaft hingeht kann keiner genau beantworten, vielleicht Tendenzen, ja, aber keine endgültigen Aussagen. Ich finde eine andere Frage wichtiger und zielführender, wahrscheinlich war sie vom TE auch so impliziert *zwinker*
"In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?"


Übrigens auch das Moto eines interessanten Projekts von Aktion Mensch.

Was mich an Radikalthesen der Linken stört ist .. dass sie das Wesen des Menschen außer acht lassen, bzw Aspekte dessen. Daran ist schon mitunter das Experiment Kommunismus gescheitert. Von Systemwechwsel zu sprechen ist einfach, ein funktionierendes und Konkurrenzfähig attraktives System zu erschaffen wohl weitaus schwieriger. Oder sollen wir unsere guten Ideen den Menschen aufzwingen, indem wir wieder eiserne Vorhänge und Wachtürme aufstellen, um sie vor einer Flucht in die bösen alten Systeme zu "schützen"?

Ich bin für Verbesserungen halte aber unsere Form der Demokratie immer noch für die bestmöglich umsetzbare unter all den schlechten die zur Auswahl stehen.
@kurosaki:
Ich bin für Verbesserungen halte aber unsere Form der Demokratie immer noch für die bestmöglich umsetzbare unter all den schlechten die zur Auswahl stehen.
Unsere Form der Demokratie ist darüberhinaus im Grunde auch die beste Plattform, Verbesserungen umzusetzen... Sie ist die bisher stabilste und sicherste aller freiheitlichen Regierungsmodelle...

Ich betone "im Grunde", weil es eher von den oberen paar tausend "Eliten" abhängt, ob überhaupt Verbesserungen umgesetzt werden... Mitunter erst (aber nicht unbedingt) unter genügend Druck der Massen... *zwinker*
@Manu_und_Stefan
Ich geb dir da Recht nur ... das mit den Eliten hat immer einen negativen Beigeschmack, weil es gern im gleichen Atemzug mit einem Fingerzeig und dem Ausspruch"Die da oben ..." missbraucht wird.

Wir sind nun mal eine repräsentative Demokratie, da alles ander schwer umsetzbar wäre. Das Repräsentanten gerne auch mal durch ihre Wähler unterstützt, überzeugt werden wollen bestimmte Maßnahmen umzusetzen liegt in der Natur des Menschen. Als Instrument gibt es hierfür ja u.a. die grundgesetzlich verbriefte Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit. Das Basisdemokratie funktionieren kann hat ja die Entstehung der Grünen aus div. Bürgerinitativen gezeigt.
Im "kleinen" Rahmen, also auf kommunaler und Landesebene bewegen Bürgerinitativen alltäglich großes. Nicht zu vergessen die Macht, die alle wahlberechtigten Bürger beim Urnengang ausüben.

Was fehlt ist das passende Bewußtsein, Mut zu wagen auf der einen Seite und ein fehlendes Verständnis für Sachzwänge auf der anderen.
Wo geht es hin?
Ich denke, es geht in Richtung erleuchtete Gesellschaft.
Parteien verlieren ihre Bedeutung, vielleicht gibt es noch eine...
Ich bin zu Hause, will gerade einen Kuchen backen und denke mir, da fehlen noch zwei Eier...
Da klingelt es an der Tür und jemand kommt herein (abgeschlossen werden Türen schon lang nicht mehr)
und gibt mir diese zwei Eier, ohne Gegenleistung, in bedingungsloser Liebe,
wir umarmen uns und er geht wieder.
Wenn jeder so handelt, ja dann....
Wenn es nur einem Menschen auf der welt schlecht geht, weiß es jeder.

Ein Film, der auch zum Thema Realität gut passt,
aber die Gedanken dort gehen gerade in eine andere Richtung:
http://www.nuoviso.tv/index.php?option=com_content&view=article&id=376:waking-life&catid=34:spielfilme&Itemid=54
@Allessei
Bitte gib mir bescheid, sobald diese Gesselschaft irgendwo beginnt. Meine Tür ist schon offen.
Gelegentlich wird nach dem Nutzen eines Themas gefragt. Davon will ich hier Gebrauch machen.

Keiner kann die Zukunft einer Gesellschaft vorraussagen. Alles ist hier völlig spekulativ (unabhängig davon, dass ich niemanden hier zutraue, mich eingeschlossen, die komplexe Gesellschaft zu analysieren - um dann eine Konzeption entwerfen zu können).

Allein Unternehmensmodelle (nur Analyse), von einfachen Organisationen mit einigen tausend Beschäftigten, erfordern jahrelange Tätigkeit von 'Heerscharen' Spezialisten.

Ich kenne keine auch Gesellschaftkonzeption die sich verwirklicht hätte, also zutreffend (wahr) war.

Es gibt aber nichts gegen fabulieren und Lust am schreiben. Auch diese Lust genieße ich (allerdings bei weniger 'anspruchsvollen' Themen...). Ich wünsche allen viel Spaß und lasst euch nicht von Quatschköpfen wie mich stören...
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Keiner kann die Zukunft einer Gesellschaft vorraussagen.
Hat jemand von den Anwesenden mal den "Foundation"-Zyklus gelesen? *zwinker*

LG, Laura
scifi...
....ist etwas anderes.
Hat sich jemand mal mit spiral dynamics befasst?
Laut dieses Modells bin ich ja sowas von gelb.
@Allessei:
Die Analyse der Psychologie von Menschenmengen und die Vorhersage ihrer Reaktionen auf bestimmte Stimulie ist KEINE Sci-Fi, sondern Realität... seit Jahrzehnten sogar in kurzfristigem, begrenzten Rahmen anwendbar und angewendet... Ob Regierungen oder Stadion-Architekten... sie wenden gewonnene Kenntnisse der Psychologie an, um zukünftige Ereignisse möglichst zu steuern (z.B. der Menschenfluß im Katastrophenfall...) oder in ihrem Sinne geschehen zu lassen (Medienpolitik, Propaganda, Rhetorik).

Was am Foundation-Zyklus Sci-Fi ist, ist lediglich
1. das Hintergrund-Setting bzw die Bühne und
2. die Tatsache, daß die Wissenschaft der Psychohistorik, Soziologie, Psychologie, Gaskinetik, Statistik, Makroökonomie etc. (bzw. ihr fachübergreifendes Konglomerat) hinreichend verläßlich über Jahrhunderte wäre...

@*********aeume:
*ja*
Gelesen und verstanden... *zwinker*
Komplexität von Gesellschaft
Entschuldige und fasse es bitte nicht persönlich auf, wenn ich einen Einwand vorbringe. Du beschreibst sehr kleine Teilbereiche der Gesellschaft und diese sind daher auch experimentell erfassbar. Hier geht es um ein höchst komplexes Gebilde (wäre eine Theorie menschlichen Verhaltens nur für den kleinen Bereich des Aktienmarktes - in Bezug auf Gesellschaft gedacht - möglich, gäbe sie).
********unkt Mann
190 Beiträge
Mein Eindruck...
Was im Moment passiert ist schon vorhersehbar! Leider hab ich das Buch nicht gelesen, und kann mich deshalb nicht darauf beziehen oder Stellung nehmen. Für den Moment wird sich nicht viel verändern! Die Wirtschaft wird sich erholen, weil die selben Menschen die diese Situation geschaffen haben, die Macht, und die Möglichkeiten haben dies zu steuern, und es notwendig dafür ist, daß alles so weiter geht wie bisher.
Am Ende, werden nur wenige wirklich das Bewusstsein haben etwas zu verändern... für die anderen gibt es keinen Grund mehr, dies zu tun *zwinker*

Never change a running System
********i_sn Mann
52 Beiträge
@Allessei
Ich hab mal kurz nachgeschaut nach "spiral dynamics".
Das ist nichts anderes als ein lineares Geschichtsverständnis vermischt mit menschlichen Einstellungen und mit ganz vielen komplizierten Worten ausgedrückt.
Erklären kann man damit allerdings nichts und prognostizieren auch nicht. Zudem ignoriert es auch historische Fakten wie zum Beispiel die gesamte griechische Antike mit ihrer demokratischen Geschichte.

Auch in der Soziologie ist nicht alles Gold, was glänzt...
mein Standpunkt
dazu ist ein anderer.
Beck und Cowen sind weit davon entfernt, blose Analytiker am grünen Tisch zu sein. Sie waren an den Diskussionen beteiligt, die zum Ende der Arpartheid in Südafrika führten. Die Grundsätze von spiral dynamics wurden erfolgreich genutzt um Firmen zu reorganisieren, Townships neues Leben einzuflösen, Bildungssysteme zu überholen und innerstädtische Spannungen abzubauen.
Jeder mache sich sein eigenes Bild.
In den sechziger Jahren gab es mal eine weitverbreitete Redensart.
"Freiheit ist eine endlose Vollversammlung."
Was das endlos angeht hat dieser Spruch sicherlich recht...
**********henke Mann
9.668 Beiträge
Wertschöpfung
Also, in der Theorie wird einer Ware durch Arbeit ein Wert, ein Mehrwert, hinzugefügt. Der Hinzufüger bekommt einen Teil des Wertes zur Reproduktion seiner Arbeitskraft (Essen, Miete, Spiele) ausgezahlt, der Rest des Mehrwertes geht an den Warenbesitzer, der damit macht, was er will. Meist kauft er neue Waren, neue Maschinen, um mehr Ware in kürzerer Zeit herzustellen und hin auch wieder einen "Brillianten für seine elegante Frau" (in Anlehnung an Udo Lindenberg: Wozu sind Kriege da).
Nun muss der Warenbesitzer seinen Kram aber auch loswerden, ergo verkaufen. Wenn alle schon alles haben, kann er nur neue Bedürfnisse versuchen zu wecken (Mülleimer-Deo, tragbare Telefone, mit denen man auch fotografieren kann...). Ansonsten kann der Warenbesitzer versuchen, Gegenden auf der Welt zu finden, wo er seinen Krempel loswird, weil keiner nichts hat, bis auch hier der Markt gesättigt ist. Hilfsweise versucht man mit pro-natalistischen Programmen Konsumenten zu züchten oder Nichtkonsumenten (Rentner) zu Konsumten zu definieren...

Wo geht unsere Gesellschaft hin?
1. In absehbarer Zeit wird es ein bedingtes Grundeinkommen für jeden geben. Die Bedingung wird sein, dass der Empfänger etwas für die Gesellschaft tut (Ehrenamt, Minijobs, Pflege...)
2. Bedürfnisse werden sozialisiert. Wer vor zehn Jahren eine Wohnung gesucht hat, kaufte sich von seinem Geld einen Stapel Zeitungen mit Anzeigen. Heute bezahlen alle Internetnutzer Portale, auf denen Wohnungen sehr leicht zu finden sind.
3. Es wird eine Entkopplung der Wissensarbeit vom Output geben. Geistiges Eigentum ist eine Fiktion, um ebendiese Wissensarbeit "abrechnen" zu können. Wissensarbeiter werden nach 1. entlohnt werden, bezahlt wird wie bei OpenSource nicht das Produkt, sondern der Support (im Fall der Wissensarbeit sind das jene, die in der Lage sind, komplizierte Gedankengänge verständlich darzustellen).
4. Eine UNO-Berufsarmee, bestehend aus Staatenlosen, sammelt überall auf der Welt die Waffen ein...

Was dann passiert, zeigen uns die post-apokalyptischen B-Movies, die jedes Jahr aus den USA in unsere Kinos eindringen.
********i_sn Mann
52 Beiträge
-_-
@*****sei

Dass triviale Erkenntnisse auch dann noch nützlich sind, wenn sie ganz kompliziert ausgedrückt werden, hab ich nicht bestritten. Das ganze Fachvokabular ist aber total überflüssig.

Im übrigen:
Was alles so angeblich bei der Restrukturierung von Unternehmen schon geholfen hat - Du würdest staunen!
Und generell sollte man sich in ernsthaften Debatten angewöhnen, ernsthafte Argumente zu bringen - also logische oder knallhart empirische. Hörensagen zählt da nicht!
Du müsstest schon genau sagen, wo und wie die "spiral dynamics" theorie eingesetzt wurde, um welchen Effekt zu erzielen!

Das musst du aber für diese Diskussion nicht wirklich tun, weil ich eh keine Lust auf zusätzlichen Rechercheaufwand für eine Diskussion in nem Erotik-Forum hab. Meine Soziologiemagisterarbeit reicht mir vollkommen...
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