Existiert eine Realität außerhalb unserer Wahrnehmung? Gibt es ein "da draußen"?
Dazu müssen wir erst mal festhalten, was "Wahrnehmung" überhaupt ist.
Nehmen wir durch unsere Sinnesorgane wahr? Nicht direkt, denn die Sinnesempfindung wird erst in unserem Gehirn konstruiert, Sinnesorgane wandeln lediglich die eingehenden Reize in Nervenimpulse um, die im Gehirn verarbeitet werden.
Diesen Impulsen kann man nicht ansehen, ob sie visuell, olfaktorisch, auditiv, gustatorisch oder haptisch sind, da sie jeweils in einem bestimmten Bereich des Gehirns verarbeitet werden und manchmal eben auch in einem dafür nicht vorgesehenen (beweisbar durch Synästhesie, Phantomschmerzen, Stimulation des Gehirn mit Strom o.ä.).
Das wiederum belegt, dass es
keine nachvollziehbar unkonstruierte Realität gibt, sondern nur eine, auf die wir uns auf Grund von Erfahrungswerten geeinigt haben.
Ein klassisches Beispiel aus dem Konstruktivismus ist da immer der umstürzende Baum im Wald, der von keinem Lebewesen wahrgenommen wird. Macht er ein Geräusch? Nein, denn das entsteht erst in unserem Gehirn. Es wird konstruiert aus Druck- und Schallwellen, die zwingend einen Empfänger benötigen, um entschlüsselt zu werden.
Das Gegenargument für den Beweis, dass "da draußen" aber doch etwas passiert (Baum stürzt um und erzeugt Wellen) ist nur durch unsere Erfahrungswerte begründbar, da wir wissen, was passieren müsste... nicht aber, weil wir es erfahren. Hätte kein Lebewesen Möglichkeiten, bestimmte Wellen in Geräusche zu verwandeln, wären sie für uns nicht existent.