Hmm, ...
… wenn man sich die Beiträge so durchliest, entdeckt man schnell das mit abnehmendem Alter auch die Bereitschaft zur Rechtschreibung abnimmt.
Ich musste doch sehr lange darüber Nachdenken wieso das wohl so ist und musste mich dank Kamelienschenke an meine eigene Schulzeit erinnern.
Zur Erinnerung möchte ich etwas wichtiges erstmal zitieren:
In einer mir bekannten Grundschulklasse versuchen sich ein Schüler auf einer diagnostizierten und zwei auf einer erfundenen LRS auszuruhen. Schüler 1 kann lesen und schreiben, nur nicht so schnell. Wenn er sich konzentriert, ist er sogar richtig gut. Schüler 1 darf eine Extrawurst beim Zeugnis braten, und auch bei den anderen ist man angehalten, doch mal ein Auge zuzudrücken.
Leider stimmt diese Aussage 100 Prozentig. Schlimmer noch, das gesamte Schulsystem ist darauf ausgelegt. Wenn ich an meinen Jahrgang zurück denke, beherrschten vielleicht eine handvoll Schüler die deutsche Rechtschreibung.
Die größte Ungerechtigkeit welche ich als Schüler Erfahren durfte, war als einer meiner Mitschüler eine 10 seitige Klausur mit 14 Punkten zurück bekam. Er hätte sogar 15 Punkte bekommen können, wenn der Rechtschreibfehlerquotient seiner Arbeit nicht über 40% gelegen hätte.
Die damalige Benotung bestand lediglich zu 5% aus der Rechtschreibung. Die Restlichen 95% wurden in 80% Inhalt und Form, sowie 15% Sprache, Stil und Aussehen aufgeteilt.
Meine Arbeit wurde damals mit ebenfalls 14 Punkten ''Bestraft'', wohingegen mein Fehlerquotient unter einem Prozent lag.
Meine Schwäche beim schreiben auf Papier, ist leider das Aussehen des Textes. Natürlich bemühe ich mich immer nicht zu viel zu Streichen, wenn mir jedoch eine andere Formulierung besser Gefällt, als meine Aufgeschriebene, muss ich jene Umgehend ändern. In einer zweistündigen Klausur kosten Umformulierungen nur leider Zeit, die man einfach nicht hat.
Bei einer Arbeit, die mindestens 10 Seiten für eine gute Note umfasst, ist eine Abschrift mit einer so geringen Zeitspanne schlicht Unmöglich. Jedenfalls für mich!
Seit dem ich einen PC zum Verfassen von Texten benutzen darf, ist dieses Problem allerdings auch aus der Welt geschafft
Damals hingegen waren Notebooks, in Klassenzimmern Allgemein und bei Klausuren Speziell, leider nicht Gestattet. Somit sahen seine Arbeiten zwar immer schöner aus als meine, waren aber dafür nicht lesbar. Wir beide bekamen damals die gleiche Punktzahl und hatten beide mit 95% unsere 14 Punkte.
Falls nun die Spekulation der Legasthenie aufkommen sollte: Er war einfach nur Faul. Er meinte selber einmal, wozu sollte er sich Mühe geben wenn er sowieso nur gute Noten bekommt.
Ein Schüler der 14 Punkte bekommt, ohne auch nur ein einziges Wort richtig geschrieben zu haben. Wieso sollte sich so einer Angespornt fühlen, die Rechtschreibung überhaupt zu erlernen ?
Der beste Beitrag hierzu war dieser:
Adrenalin90 schrieb:
Ja ich finde es nicht nur sinnfrei, sondern sogar gemein über Menschen abzulästern die nichts für ihre Rechtschreibung für können.
Und das äußere ich auch. und das macht aus meiner Sicht halt Sinn.^^
Ja, ich finde es auch Sinn frei über selbstverständliches Diskutieren zu müssen!
Die Rechtschreibung ist etwas was jeder Beherrschen sollte. Auch wenn ich selber öfter Fehler in der Groß - und Kleinschreibung mache, so gebe ich mir dennoch mühe, meine Texte leserlich und vor allem leicht Verständlich zu gestalten. Ich denke nicht, dass ich damit von jemandem etwas Menschen Unwürdiges oder Unmögliches verlange.
Die Rechtschreibung hat jeder von uns in der Schule gelernt um sie anzuwenden. Sie gehört auch nicht zu den Dingen die man einfach so wieder vergisst, da jeder von uns im Beruf oder Privat, mindestens einmal am Tag etwas zu Papier bringen muss. Bzw. auf den Bildschirm und sei es nur der Suchbegriff in Google