Wow, ok interessant, wieviele Reaktionen dieser Thread losgetreten hat. Auch interessant, wie stark das Bedürfnis zu sein scheint, bei den Schlagworten "Macht und Manipulation" gleich aufs Große zu zielen, sexuelle Nötigung, Tausendfache Abzocke von Menschen, Kinder als Opfer bei Trennung, Abhängigkeitsverhältnisse im BDSM, alles diskussionswürdig, aber gerade nicht mein Thema.
Mich interessieren die Nuancen, die kleinen Spielarten. Und ich sehe, mein Aufhänger war ungünstig gewählt, zu missverständlich und in der verkürzten Form nicht geeignet, klar zu machen, worauf ich eigentlich hinaus möchte. Das mit dem Bild war ein Spiel meinerseits, ich appelliere an die Eitelkeit der ambitionierten Hobbyfotografen und erhalte Zugriffszahlen, wie man sie sonst nur mit nackten Brüsten aufwärts erreicht. Hat vollumfänglich funktioniert. Ich wähne mich nicht in einer Machtposition, aber ich erkenne, wie leicht steuerbar Menschen sind.
Und das war als Beispiel gedacht für das, was man als eher überdurchschnittlich begabter Mensch immer wieder feststellen kann: Wenn man erkennt, wie die anderen funktionieren, kann man sehr einfach Einfluss nehmen, subtil oder drastisch, je nach Situation und Gusto. Mit dem Wissen steigt die Macht, steigt die Verantwortung, steigen aber auch die Möglichkeiten, mit anderen zu spielen, sie für die eigenen Zwecke einzusetzen, unterzubuttern usw.
Es gibt Untersuchungen mit der für mich erschreckenden Erkenntnis, dass eine der einfachsten und zuverlässigsten Formen, sich etwas Gutes zu tun darin besteht, anderen zu schaden. Dass wir davon nicht ständig Gebrauch machen, mag ein Verdienst von Kultur und sozialer Kontrolle sein, aber das Muster ist in uns angelegt.
Das ist das Spannungsfeld, indem ich meine eigenen Handlungen immer wieder hinterfrage, wo ich mir auch manchmal selbst misstraue. Und das ist das, was ich in diesem Thread gerne diskutieren würde.