"wenn die Klügeren immer nachgeben, würde die Welt bald von den Dummen beherrscht"
das hab ich mal gelesen...
so, nun stellt sich natürlich wieder die Frage, ob der Kluge denn in den wichtigsten Dingen den Dummen überhaupt die Herrschaft lassen würde? Würde der Dumme diese Chance überhaupt erkennen?
Da Wahrheiten, Recht haben usw. alles Ansichtssachen sind, ist dies schwer zu beurteilen, wann wer nachgeben sollte. Denn, wenn sich 2 Kluge unterhalten, es bis zum "Nachgeben" käme, wer wäre denn da der Dumme?
Also, für mich ist das ziemlich schwer, einen Konsens zu finden. Nachgeben bedeutet ja nicht zwangsläufig, ein Verlieren im Ansehen oder Handeln. Wenn es hart auf hart käme, läge sowieso wieder alles am Klugen, es zu richten.
Der Kluge ist, meines Erachtens, in der Lage, Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen und dementsprechend gegenzuwirken. Dann würde er ganz sicher nicht nachgeben.
Das Nachgeben, das in diesem Spruch gemeint ist, ist wohl eher so zu verstehen, daß wenn sich zwei Personen streiten, erkennt der Klügere einfach, wann die Diskussion an einer Grenze angekommen ist, an der ein (momentanes) Weiterreden keinen Sinn mehr hat, und bevor es zu einer Eskalation kommt, diese erst mal aussetzt, indem er -scheinbar- nachgibt und das Gespräch auslaufen lässt, ohne daß sich das Gegenüber verletzt fühlt. Das ist eben der Vorteil der Klugheit.
Hier eines meiner Lieblingszitate dazu:
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Tucholsky)
(der Einfachheit halber benutzte ich die Beschreibungen "Dumm" und "Klug", möchte dies jedoch nicht personifizieren).
LG
Lys