Guten Morgen,
Ich bin jetzt schon seit einiger Zeit hier und lese immer wieder mit bedacht, die Beiträge und Profile der jeweiligen Autoren. Warum ich heute erst schreibe und schon fast sechs Monate eher stiller Teilhaber gewesen bin, kann ich gar nicht genau sagen. Einer der Gründe wird wohl darin liegen, dass ich eine oder eher meine Hochbegabung bis heute als kleine Behinderung wahrnehme.
Wie auch bei vielen anderen Usern dieser Gruppe hier, habe ich erst mit 20/21 Jahren erkennen müssen dass ich diese Art der Begabung besitze. Bis dahin bin ich Hauptschüler gewesen und hatte mich auch fest mit dem Gedanken angefreundet, jener Gruppierung an zu gehören. Mir schwebt immer wieder ein Satz in meinem Schädel, den ich wohl mit 6 Jahren bei einer Familienfeier gehört habe: Kluge Menschen wissen das Sie klug sind…. Ich kann mal mit Fug und Recht behaupten, dass es absoluter Mumpitz ist. Ich habe 10 Jahre lang von Lehrern und anderen Autoritäten erzählt bekommen, dass ich das Zeug zu einem guten Straßenkehrer habe und habe es geglaubt. Warum auch nicht? Menschen die teilweise das Dreifache meines Alters hatten haben es mir erzählt, eingetrichtert und verinnerlicht.
Obwohl im Nachhinein sage und denke ich oft, das ich es hätte merken müssen. Irgendwie war ich als Kind schon anders, ich habe mit 7 schon Bücher geführt über Unterschiede von Präparaten oder habe anstatt im Sandkasten zu spielen, im Sandkasten, Tiere gefangen und beobachtet. Auch der Grund warum auf der H Schule gelandet bin, zeigt mir deutlich, dass die jeweiligen Lehrkräfte nur Grütze im Schädel hatten und eigentlich weg gesperrt werden müssten. Schon alleine um weitere Generationen von Kindern, vor diesem Personal zu schützen. Mal kurz zu diesem Grund: Ich wurde auf eine Hauptschule geschickt, weil das Lehrpersonal meine Hausaufgaben und Schulaufgabenführung als nicht geistig reif erachteten. Ich habe sehr bunt gemalt und hatte auch meinen Spaß dran. Was diese Lehrpersonen wohl völlig außer Acht ließen, ist die Tatsache gewesen, dass es auch wirklich Kinder gibt die Spaß an der Schule entwickeln können. Naja, in der neuen Schulform, hieß es erst mal: Zurück lehnen und scheiß egal Stimmung. Ich habe die restlichen 6 Jahre nicht eine Hausaufgabe gemacht, saß in der hintersten Reihe und habe mich um meinen eigenen Kram gekümmert. Naja, Sinnbildlich „Shit Happens“
Mit 21 kam dann der erste Kulturschock. Wenn ein Arzt mit fragendem Gesicht und den Ergebnissen des IQ Testes in der Hand zu einem ankommt und sagt: Herr Ramones, kann es sein, dass Sie die Schulform falsch ausgefüllt haben?
Und man im selbigen Moment die Situation, die man mit sechs Jahren erlebt hatte, vorm geistigen Auge hat. Fängt das Herz an zu rasen. Aber nicht weil ich gedacht hatte, das ich klug bin. Sondern weil ich gedacht hatte: Ok, jetzt ist es so weit, du hättest eigentlich nicht mal die Baumschule bestehen dürfen. Es dann aber anders als gedacht kommt und der Mediziner dann die Ergebnisse erklärt. Ist schon ein sehr kurioser Moment.
Der zuerst in einem Schock zustand beginnt und dann in einer leichten Euphorie endet. Mit dem Ergebnis, dass man liebsten dieses Dokument, tausende male kopieren möchte. Um dieses Dokument dann jedem der was anderes behauptet hat ins Gesicht zu werfen und dabei zu lachen.
Ist aber der erste Moment verflogen und man beginnt mit der Neuplanung seines Lebens, ist auch schon recht schnell ende mit lustig. Seit diesem Tag ist nichts mehr so, wie es mal gewesen ist. Ich versuche mich in allen Dingen immer wieder auf Neue zu schlagen, ich habe kein Taktgefühl, ab zur Tanzschule, ich habe ein Defizit in einer Denkweise, ein Buch dazu kaufen, irgendwer hat von Thema XY mehr Ahnung, aufholen angesagt. Einzige Ausnahme, bildet die Mathematik bei mir. Durch ein kaputtes Kurzzeitgedächtnis ist das rechnen und zerrechnen im Kopf fast unmöglich. Aber dazu gleich kurz bei meinem Abschluss hier mehr. Warum sehe ich die Hochbegabung jetzt als Behinderung?
Ein gutes Beispiel dazu: Ich hatte vor kurzem ein Date, es lief sehr gut am Anfang. Aber dann kam der Moment wo ich gemerkt hatte, dass ich diesem recht netten Mädel zu hoch und anstrengend am reden gewesen bin. Man sieht es am Gesichtsausdruck, er wird von Wort zu Wort immer leerer. Das Mädel will sich nicht als unwissend outen und nickt verschwitzt, um von der Ahnungslosigkeit abzulenken. Wahrscheinlich betete Sie in diesem Moment zu sämtlichen Göttern und Götzenfiguren, dass ich Sie bloß nicht nach ihrem Statement frage. Genau in diesem Moment habe ich gewusst, dass es so ablaufen wird, dass Sie sich eine Ausrede einfallen lässt, geht und ich nichts mehr von ihr hören werde. So kam es dann auch. Date gelaufen und selbst nach dem 2 Versuch wieder kontakt zu knüpfen, kam keine Resonanz.
Ich habe mir mittlerweile eine saloppe Sprache und Schreibweise angewöhnt. Ich denke es in meiner Sprache und rechne es dann auf ein niedrigeres Maß runter. Das mache ich hauptsächlich um meine Mitmenschen nicht noch weiter zu verunsichern. Oder ungewollt vorm Kopf zu stoßen. Desweiteren achte ich beim chatten eher weniger auf die korrekte Schreibweise oder chatte nur übermüdet. Und dass sind nur zwei Beispiele von hunderten weitern Beispielen, die ich nennen könnte.
Wieso wurde bei mir ein IQ Test gemacht, den ich nie machen lassen wollte.
Ich wurde mit 20/21 ohnmächtig, mit sämtlichen Nebenwirkungen die dazu gehören: Muskelverlust, Atemreflexverlust etc. Aufgrund dieser Tatsache und des Fehlens sämtlicher Äußerer Einwirkungen wurde ich durch das CT geschoben und dabei fand man einen kleinen Freund, der es sich in meinem Hirn gemütlich gemacht hatte. Dieser musste natürlich weg und bei Operationen, die am Hirn durchgeführt werden, werden zwei IQ Tests gemacht. Einer vor und der andere nach der Operation, um feststellen zu können welche Schäden die jeweilige Operation hinterlassen hat. So kann man sagen, durch eine dumme Wendung eine später Erkenntnis gehabt
In dem Sinne
Ramones