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RESET, bis wohin würdest du zurückgehen?169
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Reset-Taste

****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
Reset-Taste
neulich las ich etwas, das mich noch immer beschäftigt.

Es gibt inzwischen die medizinische Möglichkeit im Gehirn eine Art der Reset-Taste zu betätigen (natürlich als chirurgischer Eingriff, um das betreffende Hirnareal auch direkt ansprechen zu können).

Dies wäre in Ausnahmefällte dazu gedacht, um stark traumatisierten Patienten zu helfen, wieder in ein "normales" Leben zurückzufinden.

Ja, es ist für mich schon nachvollziehbar, falls jemand dermaßen in einem Trauma gefangen ist, daß nichts mehr möglich ist, was ein selbständiges Leben ausmacht.

Doch, ist es nicht so, daß wir grade eben durch unsere Vergangenheit und unsere Erfahrungen der Mensch sind, der wir heute sind, und es nicht sinnvoller wäre, dieses Trauma therapeutisch zu behandeln und es damit zu verarbeiten?
Wird dieser Mensch dann wieder der Mensch, der er vor dem traumatischen Erlebnis war, oder hinterlässt es doch Spuren, nach Betätigen der Reset-Taste?
Hinterlassen Trauma nur im Gehirn Spuren?

Sind wir, bzw. die Medizin, derzeit überhaupt in der Lage, die ganze Spannbreite unseres Gehirnes auszumachen um es dermaßen spezifisch behandeln zu können?

Vielleicht denke ich da zu einfach strukturiert, daher meine Frage an Euch, wie Ihr zu diesem Thema steht.

Lys
**********henke Mann
9.663 Beiträge
ohne chirurgischen Eingriff...
...kann trotzdem ein Reset vorgenommen werden. In jedem Scheidungsantrag wird das Leben eines Paares vollkommen anders beschrieben, als es sich in der Realität für den/die "Verlassene/n" und auch die Außenwelt dargestellt hat.
Ergo: beim Antragssteller/ der Antragsstellerin hat irgendjemand die Reset-Taste gedrückt.

P.S. Die wenigen Fälle einvernehmlicher Trennungen nehme ich hier mal aus *smile*
*******ola Paar
82 Beiträge
also
mal ehrlich.... ich denke kaum, das der mensch das spektrum des gehirns wirklich schon soweit erforscht hat, um auch nur ansatzweise die spätfolgen dieses "reset" vorgangs auszumachen...

was wenn der oder die betroffene dann wieder alles von vorne lernen muss.... und sei es nur den löffel zu halten oder selbstständig auf die toilett zu gehen... also nach nem trauma, möchte ich nich wieder erst wieder alles von vorne lernen...

natürlich ist das jetz eine reine schätzung aber wer weiss schon was bei diesem vorgang wirklich passiert...
aber dafür haben wir menschen ja die tiere.... um wieder alles zu testen was gefährlich ist....

arme welt

Grüsse Peet
**********wagt2 Frau
69 Beiträge
Ein Baby kommt zur Welt - es lacht die Hebamme an und sagt vernehmlich E=mc²... die Hebamme ist entsetzt, ruft einen Arzt, dem das Baby wieder vernehmlich vorplappert E=mc²!
Der Arzt ist völlig schockiert, und man beschließt, dieses Baby darf nicht so auf die Welt losgelassen werden!
Man beginnt einen aufwendige Opperation, worin dem Kind die Hälfte des Hirns entfernt wird... aus der Narkose erwacht sieht es die erste Schwester und brabbelt E=mc²!
Man beschließt, noch einmal zu opperieren - Hirn raus, trocknes Brötchen rein...
Das Baby erwacht, grinst die diensthabende Schwester an und brabbelt: Führerschein und Fahrzeugpapiere - Allgemeine Verkehrskontrolle...



Tschuldigung.... muste einfach raus duckundwech
*******ola Paar
82 Beiträge
...
mehr als geil ^^ der is gemerkt *zwinker*
Es gibt inzwischen die medizinische Möglichkeit im Gehirn eine Art der Reset-Taste zu betätigen (natürlich als chirurgischer Eingriff, um das betreffende Hirnareal auch direkt ansprechen zu können).
Das überrascht mich, denn nachdem, was ich bislang darüber gelernt habe (bin allerdings nicht mehr als ein am Rande leidlich interessierter Laie), sind Erinnerungen eben gerade nicht lokalisierbar abgelegt, sondern eher wie in einem Hologramm. Dort trägt ja jeder noch so kleine, beliebige Ausschnitt Informationen über das gesamte Urbild.
Die Reset-Taste
kann man selbst drücken. Vor 19 Jahren bin ich durch Überarbeitung zusammen gebrochen. Ich hatte meinen damaligen Job geliebt und war mit Leib und Seele täglich bis zu 16 Stunden im Betrieb. Mir wurde eine 6wöchige Kur verordnet, in der ich phsychologisch richtig betreut wurde. Als ich zurück kam, kündigte ich meinen Job, machte mich selbstständig und wurde ein völlig neuer Mensch.

Vor 9 Jahren trennte ich mich von meiner Frau, drückte abermals die Reset-Taste und veränderte wiederum mein ganzes Leben und vor 3 Jahren drückte ich ein 3. mal diese Taste, machte mich auf einem ganz anderen Gebiet selbstständig und frage mich nun oftmals, was nun gewesen wäre, wenn ich damals nicht gelernt hätte, Schlußstriche zu ziehen und komplett neu und anders zu beginnen.

Man braucht Hilfe von neutralen Personen, um den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und dann einen völligen Neuanfang zu schaffen.
Viele Menschen scheitern daran, weil sie an alten Dingen festhalten und Gewohnheiten nicht aufgeben wollen. Wichtigste Grundvoraussetzung ist der absolute Glaube an sich selbst und der Mut, neue Wege zu gehen. Man sollte jedoch vorab heraus finden, welches Ziel man seinem Leben geben möchte, um dann zu analysieren, welche Wege es noch gibt, um es zu erreichen.

Der Vorteil an der Reset-Taste ist, daß man von heute auf morgen plötzlich mit dem neuen Weg so beschäftigt ist, dass negative Ereignisse der Vergangenheit durch die Vielzahl neuer Ideen verdrängt wird und man neue Erfahrungen auf ganz anderen Gebieten sich erst aneignen muß.

Mike
Braucht man ein vollständiges reset ist die Frage für mich.Erstens ist die Hirnforschung noch nicht so weit ,nach meiner Meinung,wie sie vorgibt und zweitens finde ich das jede Erfahrung etwas wert ist auch die schlechten und traumatischen. Aus ihnen lernen wir, entwickeln wir uns werden wir wir.Klar sollte, muss sie nicht jeder durchmachen aber...ich hab auch ein trauma durchlebt und bin noch hier, ich denke sogra hätte man es mir "weggenommen" so schwer es auch war wäre ich ohne diese Erfahrung im Leben nicht der Mensch geworden der ich nun bin. Ob gläubig oder nicht ich persönlich finde der Mensch sollte, so wissend er auch sein mag, nicht Gott spielen und in Gehirnen von Menschen rum operieren, wir sind doch keine Maschinen die man umstellen kann weil sie wegen eines unfalles nicht mehr richtig funktionieren.
Reset.....
...ist schön und gut wenn es der vollzogene Schlussstrich unter eine verkorkste Ehe oder einen ungeliebten Beruf ist.

Gefährlich wird es da schon wenn es der Schlussstrich unter ein verkorkstes Leben sein soll.
Der persönliche, bei vollem Bewussstsein vollzogene Schlussstrich allein durch willentlich gesteuerte Handlungen ist hier in meinen Augen Reset genug....Suizid ist hiervon ausgenommen, in meinen Augen bedeutet er das Ende und nicht Veränderung.

Auch wenn dieser Vorgang durch einen gezielten Eingriff im Gehirn erfolgt, sind dabei wohl eine ganze Reihe Punkte zu bedenken:

• Freiwilligkeit, die ist wohl nur bei wirklichem Bewusst-sein !!! und Entscheidungsfreiheit gegeben .

• wer traumatisiert ist ist nicht mehr frei in seiner Entscheidungsfähigkeit..wer will da die Entscheidung stellvetretend treffen.

• das Auslöschen einer bestehenden Persönlichkeit durch Gehirnreset ist in meinen Augen eine Art Euthanasie.. die Folgen sogar unabsehbarer, da ich bei Totalreset ein Kleinkind vor mir habe das alle normalen Tätigkeiten und vor allem Lebensfunktionen neu erlernen muss.

Sprache, Erfahrungen, Körperliche Entwicklung und bereits stattgefundener Verfall, alles nicht mehr revidierbare Prozesse oder umgekehrt aufzuholende Entwicklungen würden den Reset Patienten ob nun bewusst oder unbewusst erneut in eine Persönliche Grenzsituation bringen, die ihn mit Sicherheit in ein neues trauma führt...

Ich empfehle in diesem Zusammenhang den Film "Einer flog über das Kukucksnest" mit Jack Nickolson, der Mann ist genial!

Wr danach noch den Reset will...ich jedenfalls lehne ihn ...BEWUSST..ab!
***08 Mann
73 Beiträge
Dezente Frage
Nachdem hier eine Reihe kluger Antworten auf eine eigentlich sehr bedenkliche Frage gekommen sind, habe ich doch noch einmal eine Gegenfrage:
Wo hast Du diese Information eigentlich her? Jede Information ist immer nur so gut wie ihre Quelle und ich wage es, die Seriosität dieser Quelle in Zweifel zu ziehen.

Ich halte es nicht für möglich, Erinnerungen selektiv chirurgisch zu "löschen", dafür ist die Gehirnforschung bei Weitem noch nicht bereit. Ich hoffe ernsthaft, daß es soweit auch nicht kommen wird.
****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
Quelle
falls ich diese Quelle nennen darf:

ein sehr empfehlenswertes Buch: "Die Glücksformel" von Stefan Klein, Seite 209.
MIB
Mir hat die Vorstellung, alle Erinnerungen auslöschen zu können, in "MEN IN BLACK" sehr gut gefallen.

Derjenige, der die Reset-Taste - wie bspweise in einer Scheidung - drückt, hat die besseren Karten. Der andere kann sehen wie und wo er mit seinen verbleibenden Gefühlen bleibt.

Loslassen ist einfach, wenn man nicht der Losgelassene ist.
****ya Frau
635 Beiträge
Hm...
Dann werd ich mich wohl mal in die Buchhandlung stellen müssen und mir das Buch, insbesondere Seite 209 durchlesen müssen...
Ich halte es auf Grund der komplexen Struktur des Gehirns und des schon mehrfach erwähnten geringen Wissens der Medizin über diese nämlich auch für ausgeschlossen, ein "Reset" zu erreichen.
Wenn schon, dann das oben beschriebene "Self-Reset", keinesfalls aber ein Auslöschen sämtlicher oder spezieller im Gehirn gespeicherter Erinnerungen.
So schön das viell auch für wirklich schwere Traumata sein könnte.
Aber viell sollte man sich da doch eher an den eher unmedizinisch, nicht wirklich anspruchsvollen Film "Total Recall" halten, wer weiss, was passiert, wenn man Erinnerungen löscht... Und wer weiss, was erst passiert, wenn sie in Bruchstücken wieder an die Oberfläche kommen und der Betroffenen sie dann nicht einordnen kann...
*g*
*****uss Mann
184 Beiträge
Mensch versus Maschine
Reset-Tasten gibt es an Computern etc.
Ein Lebewesen ist keine Maschine, insofern erübrigt sich die Diskussion.
Aus ethischer Sicht halte ich es für fatal, wenn sich der Mensch mit seinem begrenzten Wissen anmaßt, andere Lebewesen und sich selbst vor solche Entscheidungen zu stellen.
Welcher Chirurg könnte so etwas verantworten, wenn er sich nicht über mögliche Folgen im klaren ist?
Auch ich
bin der Meinung, dass eine Löschung des Gedächtnisses unverantwortlich wäre. Man kann sich mit Hilfe von Aussen selbst beibringen, wie man schlimme Erlebnisse und negative Erfahrungen in den Hintergrund drängt.

Durch positives Denken und den Blick nach vorne gerichtet, bewirkt da schon sehr viel. Wenn man dann auch noch durch Veränderung der Umgebung und der Gewohnheiten einen Schritt weiter geht, ist es wie eine Art Reset-Taste, die Negatives aus der Vergangenheit kaum noch auftaucht.

Mike
es leben die Mechanisten
was mir immer wieder vor allem in der medizinischen Forschung auffällt ist der Tunnelblick vieler Spezialisten und Forschungsrichtungen.

Gerade was biologische Themen angeht ist dieser Mangel an ganzheitlichen Denkansätzen (ich kann das Wort mittlerweile auch nicht mehr hören) augenfällig.

die Idee Erfahrungen und Eindrücke einfach durch ausschalten eines bestimmten Flecks auf der Landkarte zurückzusetzen halte ich nicht nur für völlig naiv und auch mittlerweile für wiederlegt.
Ich hab von Forschungen gelesen die Erinnerung nicht lokal auf ein Areal begrenzen sondern in unterschiedlichsten Regionen ablegen, sozusagen in mehreren Overlays die erst in ihrer Gesamtheit ein scharfes Bild ergeben, damit bringt die Löschung eines Areals also gar nichts, auch wenn es möglich wäre, bzw. bringt die ganze Maschinerie eher durcheinander weil Verknüpfungspunkte plötzlich fehlen.

Der Ansatz drückt auch eine unglaubliche Hybris eines Kleinkindes aus, das meint ein Schachspiel verstanden zu haben nur weil es die Spielfiguren benennen kann und weis was sie nach dem Regelwerk dürfen.
Komplexitätsebenen werden einfach ausgeblendet und negiert.

wir leben mittlerweile in einer Welt wo wir uns das nicht mehr leisten können, mal davon abgesehen, dass die Medizinindustrie auf diese erweiterte Betrachtungsweise keinen Wert legt weil erhebliche Kosten verursacht, mal von allzu menschlichen Aspekten wie Forscherstolz und Geltungsdrang in der Wissenschaftsgemeinde abgesehen.
Biologisch sinnvoll
In unseren Gehirnen hat die Natur ja schon ein automatisches Reset eingebaut. D.h. auf Dauer vergessen wir viele Dinge und erinnern uns nur an Sachen, die wirklich wichtig waren.

Und das ist auch gut so, denn ansonsten wäre unser Gehirn völlig überlastet und wir könnten uns auch vor Erinnerungen nicht retten.

Ich las kürzlich von einer Frau, die nicht vergessen kann. D.h. ihr ist jede einzelne Sekunde und Minute ihres Lebens bewusst. Jede Niederlage, jeder Sieg, jede Beleidigung, jedes Gespräch, jeder Liebeskummer, jeder Glücksmoment.

Für diese Frau ist das die Hölle..
**********lhaus Paar
1.116 Beiträge
Mir fällt bei diesem Thema automatisch mein Grossvater ein.Als einfacher Soldat im 2.Weltkrieg (an der Front) musste seine Erinnerung aus einer Fülle von Bildern und Eindrücken bestehen.
Und doch hatte er viel verdrängt,nur leider schienen alltägliche Gegenstände diese Bilder wieder hochzuschwemmen.
Wie könnte da ein Reset aussehen und welche Gehirnareale wären betroffen?
Mir fällt es schwer zu glauben das der Wissenschaft solches möglich ist.
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