Das ist ja mal eine nette Diskussionen hier. Manchmal quält man sich ja so durch die Beiträge um zum Schluß selber seinen Senf dazu geben zu können. Aber hier hat mir das Lesen der unterschiedlichen Kommentare spaß gemacht.
Nur lieber kant63, erlaube mir einen spaßbefreiten Beitrag zu deinem Vetter. Ich denke dein Vetter gibt jedem anderen Menschen das Gefühl, er "sei" ihm zu blöd. Wenn du schreibst, "er ist ihm zu blöd" würde das bedeuten, dass die anderen tatsächlich blöd wären, und genau das störe deinen Vetter. Ich denke aber, dein Vetter gibt vielleicht auch Menschen das Gefühl blöd zu sein, die es tatsächlich nicht sind, oder bei denen er nur die Annahme hat das sie es sein könnten.
Warum ich das so ausführlich schreibe? Weil das deine Ausgangsfrage betrifft. (Wissenschaftliches Arbeiten war im Studium nicht meine Stärke und deshalb habe ich mir lieber ein praxisorientiertes Arbeitsfeld außerhalb der Uni gesucht.) Beim wissenschaftlichen Arbeiten kommt es auf eine exakte Ausdrucksweise an. Das muss nicht die Anzahl der Fremdworte pro Seite sein, auch nicht die Erfindung grammatischer Satzkonstruktionen; aber umgangssprachlich sagt man manchmal etwas richtig, was wissenschaftlich auch anders bewertet werden könnte und wenn das so wäre, müsste man es in seiner Arbeit auch entsprechend beschreiben, sonst wäre die Arbeit eben ungenügend, vielleicht gar unverständlich.
Nun mein eigentlicher Beitrag: Ich war mit Mitte zwanzig länger krank ohne klare Diagnose. Eine Chance die ich hatte, war die öffentliche Visite des Professors der Uni-Klinik als Vorlesungsveranstaltung. Da waren dann der Proffessor (wissenschaftliche Kapazität), Oberarzt, behandelnder Arzt, ca 20 Studentinnen/ -en (deren Beiträge sicherlich später bewertet wurden) und ich splitterfasernackt vor ihnen, da es sich um eine Hauterkrankung handelte. Zum Schluß, als der Professor schon weiter geeilt war, sagte der Oberarzt zu mir, " das kam ihnen jetzt bestimmt komisch vor und sie haben nicht verstanden, worüber wir geredet haben, soll ich es ihnen erklären" Ich erwiderte, "Nein Danke, nicht nötig, ich habe alles verstanden." Das schien dann doch der Mehrzahl der Studentinnen peinlich gewesen zu sein, zumindest habe ich ihre Blicke so gedeutet.
"Unverhofft kommt oft", oder nicht immer klappt das Abgrenzen mittels wissenschaftlichem Duktus.