Hm.
Da wir noch keine vergleichbare Pandemie hatten, sind glaub ich selbst Politiker derzeit ziemlich hilflos und handeln bloß nach Trial-and-Error-Prinzipien.
Psychologisch kann ich das Handeln schon verstehen: Menschen neigen dazu, wenn sie Angst oder Überforderung in einer neuen Situation erleben, sich an ihren bisherigen Routinen festzuklammern. Man will auf Teufel komm raus wieder ein Stück des alten Status Quo, d.h. die beruhigende alte "Normalität" zurück.
Ich bedauere es nur, dass ich das auch in Sachen Schule derzeit erleben muss.
Anstatt dass konstruktive Alternativen entwickelt werden, um Schüler, Lehrer und Angehörige risikoarm gesund zu erhalten, soll bloß möglichst schnell die uralte Kassette wieder von vorne dudeln. Mit ein bisschen mehr (unrealistischem) Abstand und hier und da ein paar Masken auf dem Pausenhof.
Man will sich so schnell wie möglich wieder sicher fühlen.
Das sind wir faktisch aber nicht, solange es keinen wirksamen Impfschutz gibt, weil eine kontrollierbare Durchseuchung einfach mal Jahrzehnte dauern würde.
Ich gebe Schülern recht, die sich fragen: Was, wenn meine Oma oder mein Papa (an meiner eingeschleppten Infektion) sterben, weil ich unbedingt dieses Jahr zu den Abiprüfungen gehen musste?
Das ist kein unrealistisches Szenario mehr.
Warum ist es den Leuten selbst in diesem Ausnahmezustand so verdammt wichtig, dass weiterhin unnötiges Zeug bulemisch auswendig gelernt und in einer total unnötigen Stresssituation aus dem Hirn gekotzt und sowieso direkt gelöscht wird? Eine weitere Frage, die man sich ganz besonders jetzt doch auch mal stellen und anders als sonst beantworten könnte....
...wo die Krise doch angelich auch eine Chance sei!