hi Holger,
ich möchte mich auch mal zu Wort melden, weil das was Du beschreibst, trifft nicht nur auf den Beamtenstatus zu, sondern zieht sich teils wie ein roter Faden durch alle Bereiche des öffentlichen Dienstes.
Für mich war es auch ein massiver Einschnitt als ich vom Selbstständigsein im Handwerk zu meiner heutigen Dienststelle (als Arbeiter/Angestellter) wechselte. Erschreckend war weniger der gebremste Arbeitseifer sondern die zu bewältigende Bürokratie, diese teilweise Kleinkrämerei, Kompetenzbeschneidung, zwei-Klassen-Mitarbeiter-Gesellschaft, Dienstwege, Angst vor Veränderung.
Andererseits stellte ich fest, daß persönliche Probleme nach einer gewissen Zeit vom Betrieb abgekoppelt wurde. Es war mir irgendwann mal sch+++-egal ob ich krank war und dadurch ein Personalengpass entstand. Ich schufte mich doch nicht krank wenn ich für mein persönliches Engagement auch noch nen Arschtritt bekomme.
Wie sagte dereinst einer meiner "weisen" Altkollegen:
Geben und nehmen... - aber die da oben nehmen nur... also nimm Dir wenn Du kannst - ohne Rücksicht.
Eine üble Einstellung. Aber sie bewährte sich hinsichtlich meiner seelischen Gesundheit. Mittlerweile habe ich das Dippeles-Schissertum ein wenig unterwandert indem ich einerseits zum gefürchteten Revoluzer wurde (an VDE-Vorschriften kommt nicht mal die Direktion vorbei) und andererseits durch "kurzhalten" der Dienstwege indem ich persönliche Gefallen nutze.
Letztendlich muss ich sagen: schlimm sind die Bürokraten aus Überzeugung und deren Trittbrettfahrer die leider zu oft an entscheidenden Stellen sitzen.