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Daten nach oben oder unten? (Erfahrungen?)

Daten nach oben oder unten? (Erfahrungen?)
Bei den Sapiosexuellen wurde thematisiert, daß es oft die Beziehung: Arzt- Krankenschwester gibt. Ärztin-Krankenpfleger so gut, wie gar nicht. D. H. Männer orientieren sich oft nach unten, während Frauen sich oft nach oben orientieren.
Mit der Konsequenz, daß es für Frauen mit einem gewissen Standing sehr schwer ist, einen Partner zu finden. Sagt zumindest die Presse und die Medien.

Wie sind Eure Erfahrungen und ist diese Kategorisierung noch zeitgemäß?
Also, Erfahrungen habe ich da keine,
glaube aber auch, dass es so ist.
Und Hirschhausen hat das in einem seiner Bücher auch so beschrieben.

Ich denke, dass das auch evolutionär so bedingt ist.
Die Frau schaut immer - bewußt oder unbewußt - dass sie für Ihre Brut den besten verfügbaren Vererber und den besten verfügbaren Versorger findet. Wobei das durchaus verschiedene Personen sein können bzw. dürfen.
Meine Erfahrung als Frau:

In meinem Freundeskreis raten mir selbst die weiblichen Akademikerinnen mit gutem Einkommen, mir einen "Mann mit Geld" zu suchen.
In Teilen mutet ihre Partnerwahl sogar wie Networking Im Business an.

Mir persönlich ist das zuwider.
Mich interessiert das Geld eines Mannes nicht.
Mich interessiert seine Haltung - zu mir und zur Welt.


Daher war ich auch knapp 9 Jahre mit einem Handwerkermeister liiert.
Ja, auf akademischem Level gab es keinen Austausch. Ab und an fehlt das intellektuell.
Dafür hat er ganz andere Perspektiven und einen sehr gesunden Pragmatismus, der mir als Kopfmensch geholfen hat, auf dem Boden zu bleiben.

Er stand auch mitten im Leben und hat einen besonderen Sinn für Treue und Loyalität gehabt.
Ein Freigeist ist er nicht, was uns letztlich wahrscheinlich auseinander gebracht hat.
Aber wir sind bis heute gut befreundet und ich würde jederzeit wieder mit einem Mann eine Partnerschaft führen, der ein anderes Bildungslevel und/oder Einkommen als ich hat.

Wichtig ist, welche Werte er lebt, welche Qualität das Miteinander und das Team Play haben.

Ganz schön ist auch, dass Männer, die keine 16-Std. Tage haben, mehr Zeit für Familie und Partnerin haben und man dadurch auch andere Konzepte leben kann.

Dazu muss man als Frau jedoch auch loslassen können und der Mann braucht ein gesundes Selbstbewusstsein, sich durch Kinder, Kochen und Haushalt nicht in seiner Männlichkeit degradiert zu fühlen.
Das ist in meinen Augen jedoch ein gesamtgesellschaftlicher Reflektionsprozess.
*********dyHH Frau
136 Beiträge
Bonnezai hat in ihrem Beitrag bereits viele richtige Dinge der weiblichen Perspektive angesprochen, eine kleine Ergänzung möchte ich dazu beitragen: Starke und kluge Frauen verunsichern viele Männer auch, dies gilt nach meiner Erfahrung (leider) gerade für Männer mit höherem Status...

In der heutigen Zeit und unserem Kulturkreis mag die hier hinterfragte Kategorie sicher aufgeweicht sein,
aber sie hat (wieder ein leider) wohl noch als Tendenz ihre Berechtigung.
******ICA Mann
335 Beiträge
Danke, @*****zai für deinen Erfahrungsbericht! Mir ging es ganz ähnlich: Ich habe auch "nach unten" (furchtbares Wording) gedatet. Und hatte am Anfang ein echt großes Problem damit, dass meine damalige Freundin intellektuell nicht auf dem gleichen Niveau war wie ich. Ansonsten war sie perfekt... aber eben... nicht so... naja.

15, 16 Jahre, eine Hochzeit und 2 Kinder später bin ich absolut glücklich, dass ich damals an genau dieser Stelle den Kompromiss eingegangen bin. Meine Frau hat zwar immer noch kein Abitur, aber sie ist ihren Weg gegangen und hat sich wahnsinnig entwickelt. Und ich hab' mich auch entwickelt... mir ist es nämlich nicht mehr so wichtig, ob ich eine brilliante Frau habe... wichtiger ist, dass das Gesamtpaket stimmt. Und es stimmt, bis heute.

Ein Detail noch, auf das ihr beim Daten "nach unten" achten solltet: Meine Frau hat mir neulich erst verraten, wie sehr sie am Anfang, vor Jahren, von dem Niveau der Gespräche in meinem Bekanntenkreis eingeschüchtert war. Der Bekanntenkreis hat sich seitdem etwas geändert, die Gesprächsthemen sind heute auf jeden Fall andere (Kinder. Was soll ich sagen.).
Zitat von *********dyHH:
Bonnezai hat in ihrem Beitrag bereits viele richtige Dinge der weiblichen Perspektive angesprochen, eine kleine Ergänzung möchte ich dazu beitragen: Starke und kluge Frauen verunsichern viele Männer auch, dies gilt nach meiner Erfahrung (leider) gerade für Männer mit höherem Status...

@*********dyHH : genau diese Erfahrung kann ich bestätigen. Ich bekomme von Männern in meinem Freundeskreis, attraktiv, mit beiden Beinen im Leben und im Job, immer wieder gesagt, die Männer müssten sich glücklich schätzen mit einer Frau wie mir an ihrer Seite. Aber gleichzeitig sagen sie, hätten sie Angst mir nicht gerecht werden zu können aus Angst, sie seien In den Bereichen, in denen ich gut/interessiert/stark Bin, nicht gut genug.

Und das ist etwas Schlimmes an sich, was mir bei Männern aufgefallen ist:

Sich selbst mit einer vermeintlichen Schwäche in einem Bereich akzeptieren und zu zu lassen, dass eine Frau das auch ganz einfach akzeptiert.

Dieses ewige besser/schlechter, nicht gut genug, nicht mithalten können... diese Männer -Denke begreife ich bis heute nicht.

Ein Mann ist gut, wenn ich ihn liebe und er gut zu mir ist. Und Liebe hängt nicht von Leistung ab.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Als Mann eigene Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren ist was
anderes, als diese zu zeigen. Das hat sicher mit Erziehung und Rollenbildern
zu tun.
Aber dies sollte sich mit wachsenden Vertrauen geben, denn eine Beziehung
ist eine Sache des Gefühls.
Gefühle sind nicht abhängig von ausgeübten und erlernten Tätigkeiten.
Wichtig scheint mir das "aneinander Wachsen können", aber auch dies ist
nicht statusabhängig.
Rein rationale, wirtschaftliche Überlegungen laufen dann mE. eher auf eine
WG oä. hinaus.

Geht es allerdings um das allgemeine Standing eines Berufes, kann Krankenschwester
sich fast nur nach "unten" orientieren. *smile*
Meine Erfahrung ist (leider): Die meisten Frauen mögens traditionell. Sie daten "nach oben" oder sorgen im Zweifel dafür, dass der Mann als "oben" stehend erscheint. Nix Augenhöhe, nix Gleichberechtigung - das wird gefordert, aber nicht ernsthaft gewollt.

Wie das? Beispiele:

War mal verheiratet, und da ergab es sich, dass SIE einen Job kriegen konnte, wo sie mehr verdient hätte als ich. Was sagt der eman(n)zipierte Mann (also ich): "Super, mach das! Ich bleib zuhause bei den Kids." Was sagt die Frau, die sonst gern die Kampf-Emanze raushängen lässt: "Nein, ist mir zu unsicher." Ach, Risiko ist also männlich????

Könnte das fortsetzen mit X stories von weiteren Partnerinnen (nach der Ehe natürlich). Ob es ums Bezahlen im Restaurant geht, ums Autofahren (am Steuer), ums Aussuchen von Filmen, Urlaubszielen oder sonstigem: Der Mann soll "oben" stehen und entscheiden. Natürlich so, dass SIE zufrieden ist, wobei sie niemals sagen würde, was sie will, weil der wahrhaft liebende Mann "da oben" das ja fürsorglich erspürt.

Mein Fazit: Die in den 70er/80er Jahren sozialisierte Frau "kämpft" gern für Emanzipation - und logischerweise geht das nur, wenn sie "unten" und er "oben" ist. Wenn ein emanzipierter Mann (also solchen betrachte ich mich) gar nicht "oben" sein will, ... ja dann vermasselt er ihr die Tour! Folglich muss die arme Frau selbst dafür sorgen, dass sie "unten" ist, damit sie vehement für Gleichberechtigung eintreten kann.

So. Jetzt ihr!
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meine Güte, so ein altbackenes Thema. Mein Mann und ich sind auf einer Höhe, streng genommen bin ich besser ausgebildet als er, so what. Wir haben uns als erwachsene Menschen kennen gelernt und die Diskussion in gut 25 Jahren nicht einmal geführt.
Meine Anschlußfrage lautete ja, ist diese Kategorisierung noch zeitgemäß?

Anscheinend ja. Und die Meinungen gehen da auch in meinem Freundeskreis weit auseinander.
Ich stand immer auf Frauen, die mich inspirierten. Doch die Mehrheit denkt anscheinend nicht so.
Andere Sichtweisen sind daher für mich interessant...
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin echt froh, dass das anscheinend in meiner Umgebung keine Rolle spielt.
Zitat von *****cgn:
Meine Güte, so ein altbackenes Thema. Mein Mann und ich sind auf einer Höhe, streng genommen bin ich besser ausgebildet als er, so what. Wir haben uns als erwachsene Menschen kennen gelernt und die Diskussion in gut 25 Jahren nicht einmal geführt.
Wenn´s nicht mal mehr ein Thema ist, könnte wahre Emanzipation erreicht sein. Gratuliere!
@****de : ja, das erlebe ich auch oft. Du hast es gut beschrieben mit "Kampf".
Wenn aber die Mauer Weg ist und der Kann kein Feind, sind sie verwirrt.

Ich glaube es liegt wie so oft am Grad der Selbstreflektion.

Wer das kann, wer ehrlich zu sich selbst sein kann und seine wahren Bedürfnisse kennt, der kann auch anderen gegenüber ehrlich sein und formulieren, was er will oder eben nicht.

Ich mag am Männlichen immer noch, dass ich auch mal Mädchen sein darf in seinen starken Armen.
Selbst wenn ich mit beiden Beinen im Leben stehe.
Aber es muss kein ständiger Kampf sein...ich lebe es einfach.

Viele Frauen machen sich was vor und halten sich krampfhaft am Kampf fest, weil sie kein Vorbild oder keine eigene Vorstellung davon haben, wer sie sein können. "Als Frau muss man doch heute" gilt dann plötzlich genauso als starres Korsett, allerdings ohne substanzielle Orientierung.
Ja, Bonnezai, genau so meinte ich es!
********er79 Mann
117 Beiträge
Es gibt da einen Unterschied zwischen den Menschen, mit denen wir umgeben sind und jenen, mit denen wir uns bewusst umgeben. Meine Frau hat einen "kleineren" formalen Bildungsgrad, bringt aber mehr Euronen nach Hause. Das tut niemandem bei uns weh. Wir sind auch in etwa gleich alt und verteilen körperliche und geistige Arbeit für Familie und Haus recht gleichmäßig - nicht jeder Papierkram wird vom Akademiker erledigt und nicht jedes Kabel von der "Gelernten" verlegt.
Im Freundeskreis ist das oft ähnlich - die meisten Doktortitel haben die Frauen, die Männer sind meist mit Diplom oder Meistertitel zufrieden. Niemand von ihnen ist sich zu schade, auch mal Brötchen für alle zu schmieren.
Bei den Muggeln, die wir im Schulelternrat oder in er Nachbarschaft treffen, scheint jedoch das meiste noch "wie früher" zu laufen.
Zitat von ********er79:
Muggel
*haumichwech* Das ist gut!
*****_54 Frau
11.741 Beiträge
Unterschiedliche Bildung hängt oft von unterschiedlichen Sozialisationen ab.
Mit einem goldenen Löffel oder in ein akademisch-orientiertes Elternhaus geboren zu sein, ist kein persönliches Verdienst.

Für mich zählt, was ein Mensch im Kopf (und im Herzen) hat, wie er seinen Verstand benutzt und das, was er aus seinem Leben und seinen Möglichkeiten selbst gemacht hat.
Dazu gehört, dass man sich im Laufe seines Erwachsenenlebens auch um das Abbauen von eigenen Defiziten bemüht.

Ich kenne Vollakademiker, die in meinen Augen uninspiriert und "doof" sind und blitzgescheite Nichtakademiker mit fantastischen Ideen, die ihr Leben voll im Griff haben.

"Oben" oder "unten"?
Eine Beziehung ist für mich eher vergleichbar mit einer Wippe ...
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