Man könnte jetzt vehement gegenargumentieren - aber ein wissenschaftlicher Ansatz würde vermutlich am eher philosophischen Grundgedanken vorbei gehen.
Ich habe noch kein rechtes Gefühl, wo diese Theorie hin gehen soll. Von außen liest es sich wie ein tendenziell negatives, quasi arrogantes Menschenbild: Wahrnehmungsgrenzen werden willkürlich gesetzt, und Erkenntnisse gelten als absolut, bis sie sich als falsch herausstellen. Die Menschheit begrenzt sich demnach selbst, indem sie keine Wahrheiten außer den eigenen, erfahrbaren, begreifbaren gelten lässt.
Oder? Wo führt Dich Dein Gedanke hin?
Aus meiner Warte würde ich sagen: Vor ca. 3.000 Jahren hätte ich Dir auf die Schulter geklopft und gesagt, recht haste, Auris Rosaris.
Heute - ist mein Menschenbild optimistischer und pessimistischer gleichzeitig. Wir haben uns entwickelt seit Pythagoras, dessen Satz zwar wunderbar auf einem Blatt Papier funktioniert, aber nicht auf einer Kugel. Wissenschaft heute geht in zwei Richtungen: Die Ausprobierer, die bekannte Effekte mischen und gucken was passiert - und das, was nützlich ist, ökonomisch verwerten. In groben Zügen arbeitet zum Beispiel die Pharmabranche so.
Und die andere Seite sind die Theoretiker, die zuallererst mal wissen, dass sie fast nichts wissen. Die die Falsifikation erfunden haben und sich selbst nichts glauben. Die die begreifbare, ärgerlich reale und unverständliche Welt mit nichteuklidischer Geometrie, irrationalen Zahlen, Paralleluniversen, Quantentheorie und Relativität verstehen wollen - und oft nur achselzuckend feststellen müssen, dass unsere Gehirne zwar die Unbegreiflichkeit detailliert postulieren, aber nicht verstehen können.
Für die Menschheit bedeutet das: Das, was Wissen selbst ist, kann an sich schon subjektiv wahrgenommen werden. Einerseits toll, Wissenschaftler verdienen Geld und bringen Fortschritt. Und andere Wissenschaftler hinterfragen alles und kommen nicht weiter.
Die einen denken die gesellschaftlich "richtigen" Gedanken.
Die anderen sollten am beste aufhören, kostet eh nur Geld.
Je nachdem, zu welcher Gruppe man gehört, ist die Gesamtheit aller universell möglichen Gedanken und deren Erfassung dann unterschiedlich - die eine würden sagen, wir verstehen doch mindestens 80% der Welt, und der Rest ist wahrscheinlich sowieso unwichtig.
Und die anderen würden die Unendlichkeit sämtlicher möglichen Dimensionen kühl ins Auge fassen und sagen: Alles was wir wissen, ist, das wir ein bisschen mehr als Nichts wissen.
In beiden Fällen komme ich auf ein anderes Ergebnis als Deins:
• Die Einen sind selbstzufrieden, weil doch scheinbar alles in die richtige Richtung geht. (sic!, Ironie)
• Die Anderen sind unbändig neugierig weil sie wissen, dass es noch so viel zu entdecken gibt.