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Auslaenderfreundlichkeit und Auslandsaufenthalte

********enta Frau
17.719 Beiträge
Als allein Erziehende nahm ich mir immer die Zeit, meine beiden Töchter neugierig zu machen: Auf andere Kulturen, auf Menschen anderer Hautfarben.

Ein Erlebnis, bei dem ich eine Gänsehaut bekam:
Als meine jüngere Tochter noch die Grundschule besuchte, wurde ein großes Schulfest geplant. Die Eltern sollten ihre Ideen und Gedanken dazu einbringen. Von Anica erfuhr ich, dass ein "neues" Mädchen in die Klasse kam und beim Schulfest stellte sie mir ihre neue Mitschülerin vor.
Sie hatte tiefschwarze Haut, lustige Augen, Kringelzöpfchen mit bunten Perlen. *g*
Ihre Eltern standen etwas scheu am Rand des Geschehens und lächelten manchmal zu ihrer Tochter herüber. Ich nahm mein "weißes" Mädchen an meine linke Hand und das "schwarze" an meine rechte und ging zu ihren Eltern, stellte mich vor und war überrascht, wie gut sie Deutsch sprachen.
Schon seit Jahren habe ich eine Schwäche für Afrikanisches, sei es die Küche oder Kunst. Ich unterhielt mich sehr lange mit ihnen, tauschte sogar Rezepte aus.

ABER:
Als ich später zu meinen Bekannten zurück ging, wurde ich gleich angemacht: "Was willst Du denn mit denen?" - "Sind wir Dir nicht mehr gut genug?" - "Die sollen doch wieder dorthin, woher sie kommen."

Ich hatte soooo einen Zorn im Bauch - was leben diese Eltern denn ihren Kindern vor???
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Manche Aussagen...
...erschrecken mich zutiefst.

Wer also glaubt, Feindseeligkeiten hätten etwas mit der Quantität an Kontakten zu tun, irrt gewaltig und glaubt wahrscheinlich auch daran, dass Füchse wahre Hasenfreunde werden, je mehr sie mit ihnen Kontakt haben und glaubt an eine Losung aus vergangenen Tagen, die über den Toren von Vernichtungslagern standen.

Quantitaet ist Menge. Von Menge war hier nie die Rede. Vielmehr ist es die Qualitaet auf die es ankommt. Ein ordentlich organisierter Schueleraustausch ueber eine laengere Zeit ist eben nicht das gleiche wie ein Adria-Urlaub im Wohnwagen oder ein Urlaub im Clubhotel. Wer glaubt man koennte Vorurteile allein durch Worte abbauen irrt sicher ganz gewaltig. Wieviele Kinder muessen erst auf die heisse Herdplatte langen bevor sie wirklich glauben, dass sie heiss ist?

Den geschichtlichen Vergleich finde ich nicht nur vollkommen unpassend und aeusserst bedenklich sondern ueber alle Massen unangebracht und respektlos. Ich provoziere selber gerne, aber es gibt Grenzen...

Magenta, es ist erschreckend, dass es soetwas gibt, aber es ist leider Alltag. Was glaubst Du im konkreten Fall was die Ursache fuer diese Vorurteile war und wie haette man evtl. schon in deren Ausbildung wenigstens versuchen koennen etwas dagegen zu tun? Wie hast Du darauf reagiert?
********enta Frau
17.719 Beiträge
rtlprmft
Wenig später gab es einen Elternabend - zur Nachlese des Schulfestes.
Jeder sollte eine Kleinigkeit zum Schmausen mitbringen, natürlich waren es bei mir indische und afrikanische Leckereien. *fiesgrins*
Und ich erschien natürlich in einer Bluse mit Leoparden-Print und afrikanischer Holzkette. *lach*
Aber die dickköpfigen Sauerländer lassen sich nicht einfach umkrempeln. *nene*
Diese bekamen schon von ihren Eltern gesagt: "Gebt Euch nicht mit Fremden ab."
*gleichplatz*
Zum Glück sind meine Mädchen anders, offener für "fremde" Kulturen...

Die meisten Menschen vergessen:
Alle Deutschen sind Ausländer auf dieser Welt - nur in Deutschland nicht.
****tta Mann
3.463 Beiträge
@rtlprmft
Du behauptest von Quantität, von Menge war nie die Rede?
Dann rufe Dir doch mal Deine einzelnen Beiträge in Erinnerung.
Zum Beispiel gleich den ersten:
Als Akademiker bin ich viel im Ausland unterwegs und habe fast nur mit Auslaendern zu tun...
Besteht also ein Zusammenhang zwischen Ressentiments und der Menge und der Art der Kontakte zu Auslaendern?
oder
Was wuerde prinzipiell gegen einen halbes Jahr im Ausland waerend der Ausbildung sprechen.
oder Dein letzter Beitrag:
Wieviele Kinder muessen erst auf die heisse Herdplatte langen bevor sie wirklich glauben, dass sie heiss ist?

Und genau das ist der Punkt.
Du scheinst wirklich der Meinung zu sein, Kinder müssten sich ihre Hände verbrennen, um zu lernen...
Und in diesem Sinne willst Du dem „gemeinen deutschen Fließbandarbeiter“ Deine kürzlich erworbenen Weißheiten über Ausländer verordnen.

Die Tatsache allein, dass Du zum zweiten Mal ansetzt diese Gruppe von Deiner Meinung, Deinen neuen Erkenntnissen zu überzeugen und zum zweiten Mal, auf diejenigen schimpfst, die Dich nicht verstehen oder unter Deinem Horizont liegen, beweißt Deine Hartnäckigkeit und Verbohrtheit.
Genau diese Eigenschaften führen zu Anfeindungen. Sie sind die Ursache für Überheblichkeit und der Einbildung etwas Besseres zu sein, das Recht gepachtet zu haben und allen, die anderer Meinung sind, übers Maul zu fahren können.
Besser hättest Du es gar nicht zeigen können.
*danke*

Fang doch noch ein drittes Mal an mit diesem Thread.
Auch Kinder sollten ja mehrmals ...
*haumichwech*
Revolutionen...
...und die "Ausrottung der Ausländerfeindlichkeit" ist meiner Meinung nach schon etwas in dieser Art...wurden Zeit ihres Lebens immer von einer sogenannten "gebildeten Schicht" ihrer Epoche initiiert und sind in ihrer Gesamtheit doch zumeist wieder an der Unzulänglichkeit der breiten Massen gescheitert!
Natürlich hat Ausländerfeindlichkeit nicht unmittelbar und primär etwas mit dem IQ zu tun! Aber die "Begleiterscheinungen" einer guten und soliden Bildung und/oder eines höheren IQ (z.B. nicht nur Bild lesen, mehr als Rambo oder Formel1 gucken, bei Schottland nicht nur an Whisky denken etc.) führen heute zwangsläufig dazu, dass man mehr Kontakt zu anderen Menschen und dann wiederum auch zu anderen Ländern und Kulturen hat und dadurch auch Erfahrungen sammeln und eine eigene Meinung und Einstellung entwickeln kann. Die meisten ausländerfeindlichen Parolen und Äußerungen sind doch geprägt durch einseitige Berichterstattungen diverser "Volks"-Medien, Wahlparolen rechter Strömungen u.ä. Selten kann einer diese "Feindbilder" die er so mit sich herumträgt auch mit "Substanz" sprich Zahlen und Fakten (so richtig oder falsch sie auch immer sein mögen) belegen.
Zu den ausländerfeindlichen Akademikern ist nach meiner Meinung zu sagen, dass es sich um eine Minderheit dreht und es gab schon immer Menschen die Irrwege beschritten haben.
Bei den Themen hohe Ausländerquote, Schule, Kinder und Jugendliche sind es wohl noch nicht die Bildung und eigene Erfahrung, sondern eher die Beeinflussung durch Familie und Bekannte sowie die Gruppendynamik die hier die größte Rolle spielen.
Als letztes noch etwas zu der Rolle der Medien. Solange sich der "einfach gestrickte Bürger" mit dem Thema Ausländer beschäftigen kann und dort seinen Frust ablässt, genau solange ist er von anderen Themen, die dem einen oder anderen viel mehr weh tun würden, abgelenkt! Sprich eine gewisse Art der "Ablenkung" ist garantiert erwünscht!
**********lhaus Paar
1.116 Beiträge
Nachtrag
Ich hatte ja in Deinem ersten Forenbeitrag schon Stellung zu dem Thema bezogen,allerdings bin ich nun auf diese Aussage von Dir gestoßen:

"aber ich denke es ist nuneinmal so, dass Menschen per se Angst vor dem Unbekannten haben und eine fremde Kultur ist nunmal per se unbekannt."


Dies möchte ich für mich ausdrücklich verneinen.Mich zieht das Unbekannte eher magisch an,ich finde es interessant und bin neugierig mehr zu erfahren,mehr zu wissen und meine Neugier befriedige ich gar zu gerne.
Lieben Gruss
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Es gibt denke ich zwei Arten von Unbekanntem. Wenn mich das Unbekannte nicht selber interessieren wuerde waere ich nicht Wissenschaftler geworden. Aber es ist ein Unterschied ob Du bestimmst wie Du Dich diesem naeherst oder ob Du keinen Einfluss darauf hast. Ich glaube wenn ploetzlich zehn starke Bodybuilder um Dich herumstehen, die in einer Sprache die Du nicht kennst auf Dich einreden, und das in einem Tonfall der nicht dazu angetan ist zu denken, dass sie nach dem Weg fragen. Was ist Deine Reaktion? Vermutlich Angst. Und warum... erstmal ausschliesslich weil die Situation frem dist und Du sie nicht einschaetzen kannst. Wuerdest Du jedes Wort verstehen saehe die Sache vielleicht schon ganz anders aus. Stehen sie nun aber nicht um Dich herum sondern weit weg wirst Du sicherlich einen grossen Bogen um sie machen und nicht hingehen und fragen ueber was sie sich gerade unterhalten weil Du ihre Sprache so interessant findest. Und bevor jetzt wieder einer kommt und mir widerspricht: Das ist ein BEISPIEL.

Vielleicht ist der Begriff Kultur in meiner Aussage etwas weit gegriffen, denn wir alle interessieren uns (denke ich mal) fuer Fremde Kulturen... aber es ist eben ein Unterschied ob ich in einem Buch etwas nachlese, oder selber eine Reise plane, oder ich quasi "ins kalte Wasser geworfen werde". Aber sei's drum. Natuerlich gibt es immer Ausnahmen und sicher ist der Anteil derer hier etwas groesser schon alleine weil eben fuer die meisten hier das Fremde garnicht mehr so fremd ist. Es ging mir aber gerade um die fuer die es wirklich fremd ist. Ist es denn wirklich so schwierig sich einmal in einen Menschen hineinzuversetzen der (ein BEISPIEL!) am Fliessband steht und seinen Jahresurlaub in der Kneipe verbringt?
****tta Mann
3.463 Beiträge
Nein, ist nicht.
Ich meine, mich in einen Menschen zu versetzen, der am Fließband steht und seinen Jahresurlaub in der Kneipe verbringt, ist nicht wirklich schwer. Ich befürchte nur, dass meine Fantasie nicht ausreicht mir vorzustellen, dass alle Menschen, die am Fließband stehen, ihren Jahresurlaub in der Kneipe verbringen und damit zu automatisch ausländerfeindlichen Individuen mutieren. Dieser Zusammenhang will mir nicht einleuchten und genau diese Annahme bzw. Unterstellung sehe ich in den Beiträgen von rtlprmft.

Der Wissenschaftler und Akademiker, der soviel Wert auf seine Zugehörigkeit zu einer „überlegenden“ und „besser wissenden“ Klasse legt, sich in jedem zweiten Beitrag überheblich abgrenzt von den anderen, den ängstlichen, den ahnungslosen und minderbemittelten Fließbandarbeitern, tut in meinen Augen genau das, wo gegen er angehen will – er schürt Abneigungen.
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Genau. Es gibt naemlich garkeine Ursachen fuer Auslaenderfeindlichkeit und jeder Gedanke diesen Ursachen auf den Zahn zu fuehlen ist natuerlich ueberheblich. Ein Thema diskutieren zu wollen bei dem einige garnicht bereit sind es zu diskutieren ist ausserdem unsinnig. Und sich mit denen Meinungen und Gedanken anderer ausseinanderzusetzen sowieso viel zu anstrengend. Aber destruktiv ueber andere Meinungne herzuziehen offensichtlich zu einfach. Genau diese Arroganz ist die Ursache fuer Verstaendigungsprobleme zwischen Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kulturen. Danke fuer's Gespraech.
Es hat zwar wenig bis nichts mit dem Thema zu tun aber passt gerade so schön zu diesem Disput:

Die überwiegende Anzahl derer die ich kenne und "Akademiker" sind, treten überwältigend arrogant mit ihrem vermeintlichen "Überwissen" solchen Menschen ggü die "am Fliessband arbeiten und in der Kneipe stehen". Dabei sind die meisten Akademiker verdammt geistig arme Würstchen die sich irgendwann mehr schlecht als recht und dank eines meist guten Elternhauses und Disziplin durchs Studium boxten.
****tta Mann
3.463 Beiträge
Natürlich gibt es auch Ursachen für Ausländerfeindlichkeit. Ich weigere mich allerdings zu glauben, dass sie nur an mangelnder Intelligenz festgemacht, bzw. von anmaßender Intelligenz verhindert werden kann.

Da hat jemand ganz persönliche Erfahrungen im Leben gemacht und überlegt jetzt, ob diese nicht allen andersdenkenden aufgezwungen werden sollten, weil sie ja so „gut“ in seiner Entwicklung waren. Schließlich gibt der jemand ja an, keine Antipathien gegen Ausländer mehr zu haben.
Es ist also bewiesen, dass seine Erfahrungen für alle, vor allem aber für die Nicht-Wissenschaftler und Nicht-Akademiker (um nicht Fließbandarbeiter zu schreiben) taugen und sich so die Ausländerfeindlichkeit auf ganz einfache Weise bekämpfen lässt.

Diese Idee ist, meiner Ansicht nach, einem überheblich gesteigerten Selbstwertgefühl entsprungen.
Doch genau dieses Gefühl, sich anderen überlegen zu fühlen, sich für etwas Besseres zu halten, ist eine der Ursachen für Disharmonie und Feindseligkeiten – auch gegenüber Ausländern.
Ich verstehe hier nur vom threadstarter sinngemäß: Die Fabrikarbeiter und Kneipengänger haben Angst vor Ausländern. Blödsinn. Ich bin kein Akademiker sondern im Handwerk tätig, habe auch schon in einer Fabrik gearbeitet. Komisch, überall "Ausländer". Mit denen hat der Kollege Bandarbeiter keine Berührungsangst. Einer meiner besten Arbeitskollegen ist überzeugter Türke, würde nie die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen.
Wir haben in dem mittelständischen Betrieb in dem ich arbeite Mitarbeiter aus 6 Nationen. In anderen Firmen wirs es wohl gleich aussehen. Ich glaube NICHT dass in der "Unterschicht" *zwinker* Aufklärungsbedarf besteht. Diese Gesellschaft aus der ich stamme hatte schon früh Kontakt zu Mitschülern, Spielfreunden oder Vereinskameraden mit Migrationshintergrund. Glaube eher dass bei der "elitären" Gesellschaft die wohlbehütet vor "Gefahren der Zivilisation" aufwuchs Handlungsbedarf besteht, da diese zwar teils auch berufsbedingt das Ausland für sich als Kulturgut entdecken, aber noch nie von ausländischen Nachbarn zu einer Feierlichkeit eingeladen wurden und mittendrin statt nur dabei waren.

Man hat keine "Angst vor Ausländern" oder dem "Fremden". Man schämt sich nur für seine eigenen Unzulänglichkeiten weder die Sprache, noch die Bräuche zu kennen. Angst vor der eigenen Kommunikationsschwäche, nicht man könnte im Beisein "Nichtdeutscher" Opfer einer Straftat werden. Weltoffenheit beginnt vor der Haustür, nicht an der Passkontrolle im Ausland.
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Glaubt was ihr wollt. Und hoert bitte uaf mir irgendwas zu unterstellen. Ihr koennt Euch mit meinen Gedanken auseinandersetzen oder es bleiben lassen. Ihr koennt auch gerne mal wild drauflosspekulieren wie ich bin oder nicht bin wenn es Euch Spass macht. Auf jeden Fall habe ich noch keinen einzigen konstruktiven Vorschlag gelesen (mal von einigen einfach nett gemeinten Beitraegen abgesehen) und noch nicht einmal den Versuch konstrulktiv mit dem was ich geschrieben habe umzugehen. Ich denke das sagt alles. Jeder weitere Beitrag zwecklos.
Ahhh....Cleaningwoman...

Was ist denn Dein Problem? Dass Du früher im Bus gefahren bist in dem ein paar Ausländer saßen und Du Angst hattest was auf die Fresse zu bekommen, heute dafür im Ausland unterwegs bist und gemerkt hast dass sie nicht alle gewaltbereit sind? Diese Erkenntnis möchtest Du jetzt mit denen teilen die als Pauschaltourist ins Ausland reisen und ihr Geld mit den Händen verdienen?
Das waren DEINE Erfahrungen und Kindheitsängste. Die kann man nicht pauschalisieren. Du hättest früher genauso viel Schiss vor deutschen Kindern gehabt wenn deren Arme dicker als Deine gewesen wären. Das Problem lag an DIR weil DU Dich vermutlich nicht wehren konntest.

Jetzt soll man über einen uralten Hut diskutieren, wo es eigentlich nix zu sagen gibt. Alles seit Jahren mehrmals durchgekaut. Deppen wird es immer geben, aber die lassen sich auch sonstwo manipulieren. Bei denen hilft auch kein Schüleraustausch mehr. Ich glaube Du checkst es nicht dass die Durchschnittsbevölkerung keine Ausländerphobie hat. Mensch, wir leben im Jahr 2009,haben Internet, in jedem Verein ab der Landesliga spielen Andersfarbige und auf den Strassen hört man neben deutsch zig andere Landessprachen, gekocht wird was exotisch klingt und getanzt wird alles ausser Walzer. Schon mal die Augen geöffnet?

Die Bullshitter der Gesellschaft die immer noch Vorurteile gegenüber Ausändern haben lassen sich auch nicht durch 2 Jahre Auslandsaufenthalt kurieren. Da muss man an der Basis ansetzen und denen mal klarmachen dass es kein Verdienst ist in westlichen Ländern zu leben, sondern purer Zufall dort geboren zu sein. Ich hätte genauso neben einer Müllhalde in Kalkutta zur Welt kommen können. Das ist aber Sache der Medien, bringt aber nichts wenn bei Berichterstattungen über Krisenherde im Ausland (die es zu genüge gibt) lieber zu Frauentausch umgezappt wird, weil man sich nicht realisieren will WIE GUT wir es hier haben. Man könnte ja sein Weltbild ändern und aus der debilen Gesellschaft - deren Teil man noch zuvor war - ausgeschlossen werden.
mal ein paar Gedanken zum Thema...

- Vorbehalte gegen "Fremdes" sind ein sinnvolles evolutionäres Programm

• es gibt nicht DIE "Ausländer", sondern hauptsächlich unterschiedliche religiös-kulturelle Prägungen, die sind aber unter Umständen auch mit bestem Willen nicht kompatibel

• ein Auflandsaufenthalt in den USA, Australien oder Japan ist zweifellos eine Bereicherung, wird aber die Toleranz gegenüber bestimmten "Ausländer"gruppen nicht zwangsläufig steigern

• auf Sympathie beruhende Verständigung fällt um so leichter, je weniger Interessenunterschiede bestehen und je emotionsarmer die Situation ist ; nur ein beliebiges Beispiel: ein marrokanischer Mann in der Anbahnungsphase ist ein Geschenk für viele Frauen, ein marrokanischer Mann in der Trennungsphase wird von den sich trennenden Frauen oft etwas differenzierter wahrgenommen.

• Dass Menschen mit einem hohen IQ toleranter seien als Menschen mit einem niedrigen IQ, ist ein Gerücht; Menschen mit einem hohen IQ leben lediglich häufiger in einem Milieu, in dem es leichter ist, keine Ressentiments zu entwickeln und können ihre vorhandenen Ressentiments besser rationalisieren (im übrigen gibt es auch keinerlei Zusammenhang zwischen dem Ausmaß von IQ und Blödheit!)

• mir ist ein bildungsferner Proll lieber als ein hochgebildeter Akademiker, der zwecks Aufrechterhaltung seines Welt- und Selbstbilds realitätsflüchtig an Schimären festhält

*zig*
Applaus für dreilicht.

"Ausländer" ist schonmal ein politischer und damit für die tägliche Praxis sinnloser Begriff. Ein Schweizer und ein Somali sind gleichermaßen "Ausländer" - nur dem einen sieht man's an. Der Somali, der vor 20 Jahren hier eingewandert ist, D-Staatsangehörigkeit besitzt, etc., der sieht dann aber genauso aus...

"Fremde" ist das Wort, das wir suchen. Mit Ausländern hat niemand Probleme. Mit Fremden jeder (siehe dreilicht), das ist so programmiert. Nur was fremd ist und was nicht hängt davon ab, wie man aufgewachsen und rumgekommen ist. Eine Freundin von mir ist Diplomatenkind und ist einen guten Teil ihres Lebens im Ausland mit lauter andere Diplomatenkindern aus aller Herren Länder aufgewachsen. Die hat eine ganz andere Vorstellung von "fremd" als ich.


Was uns am fremden unangenehm ist, ist ganz zunächst das Fremde "an sich", also das es uns einfach unbekannt ist. Allerdings kommen auf den zweiten Blick dann eben kulturelle Unterschiede dazu. Es gibt z.B. in jeder Kultur bestimmte Abstände für Unbekannte, Bekannte, Freunde und eine Intimdistanz, die engster Familie, Partner, etc. vorbehalten ist.
In den Mittelmeerländern sind diese Distanzen deutlich kleiner als in Nordeuropa. Was der Grieche oder Ägypter als angenehme und angemessene Distanz für einen Fremdem empfindet, empfindet der Deutsche oder Däne als aufdringlich, weil diese Nähe eigentlich Bekannten oder Freunden vorbehalten ist. Dem Deutschen im Ägypten-Urlaub kommen die Einheimischen also aufdringlich vor, ohne daß er meist sagen kann, weshalb. Umgekehrt kommen dem Ägypter im Deutschlandurlaub die Einheimischen distanziert und kalt vor.

Und das ist nur ein Beispiel, die Wissenschaft hat da inzwischen hunderte gefunden.

Mit Bildung hat das m.E. nur in soweit zu tun, als daß Akademiker in der Regel(!) mehr herum kommen und mehr Kontakt und Reisen ins Ausland haben, als Arbeiter. Wie gesagt: In der Regel, Ausnahmen gibt es karrenweise.
schön - und bezeichnend - finde ich, dass in der griechischen Sprache das Wort XENOS sowohl Fremder als auch Freund bedeutet...
Sind hier vielleicht ein paar Altphilologen unterwegs, die dies noch etwas vertiefen können ? (ich kann nur noch ein wenig Neugriechisch...aber das ist ne andere Geschichte, *zwinker*)
Mein Altgriechisch ist lange her, aber mit Xenos wird meiner Erinnerung nach der Fremde, aber nicht der Ausländer bezeichnet. Die Griechen waren zwar nicht Xenophob *g* aber sehr wohl geringschätzig gegenüber "echten" Ausländern, also Nicht-Griechen. Die wurden dann auch als barbaros bezeichnet - lautmalerisch für das barbarbar, das ihre fremde Sprache in den Ohren der Griechen machte.
wir sind dufte!
Können wir es so zusammenfassen, dass "wir" "Ausländerfeinden" gegenüber einen in der Regel pädagogischen, im Einzelfall aber auch sanktionierenden Ansatz vertreten? Denn "wir" sind natürlich die Antithese zum "Ausländerfeind"...wir sind offen...auf alle Fälle antifaschistisch, auch wenn wir gar nicht wissen, was faschistisch ist...und auf alle Fälle links, auch wenn Stalin, Mao und Pol Pot (noch) wesentlich mehr Menschen auf dem Gewissen haben als Hitler und Co.

Wir tolerieren (besser: wertschätzen) alles und jedes, das sich von uns und unseren Wertvorstellungen unterscheidet...wir teilen unser Ehebett, mit jedem, der es will und teilen unseren Lohn mit jedem, der weniger besitzt als wir....uns ist es natürlich egal, welchen "Umgang" unsere Kinder haben und nehmen unsere Schwiegermutter jedesmal herzlich in die Arme, obwohl sie seit 23 Jahren gegen uns hetzt....die kids, die unseren 5er zerkratzt haben, laden wir zu einer Bionade ein, um zusammen mit ihnen ihre Wut zu ergründen und heilen und dem Skinhead um die Ecke geben wir im Vorübergehen mal schnell Feuer, wenn er ne Kippe in der Hand hält....

...wenn eine Religionsideologie unser gesellschaftliches Verständnis als Ausdruck der Dekadenz brandmarkt und Lehrerinnen gesteinigt werden, weil sie Mädchen unterrichteten, überlegen wir, ob wir nicht irgendwie auch dran Schuld sein könnten und die genitale Mutilierung kleiner Mädchen wird als kulturelle Besonderheit verbucht, um nicht in den Ruch der postimperialstisch kulturellen Arroganz zu geraten....

Ich verachte all diese bigotten, sich selbst verleugnenden Gutmenschen, deren Ignoranz und Werterelativismus nicht sie, sondern später mal ihre Kinder und diejenigen ausbaden müssen, die nicht in "besseren" Wohnvierteln leben können...

Denn "ausländerfeindlich" sind natürlich nur die Anderen....und jede noch so begründete Kritik z.B. am Menschenbild des Islams wird pathologisiert oder mit dem Paragraphen 130 geahndet...

...auf dass wir uns am Exempel der Anderen vor uns schützen...und uns wehr- und haltungslos ins Messer fallen lassen?

Es gibt keine Identität durch Abgrenzung...es gibt keine Toleranz ohne Identität.
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