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Auslaenderfreundlichkeit und Auslandsaufenthalte

*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Auslaenderfreundlichkeit und Auslandsaufenthalte
Ich moechte das Thema gerne nochmal zur Diskussion stellen und Euch bitten jeden Off-Topic Kommentar kommentarlos zu ignorieren. Danke.

Als Akademiker bin ich viel im Ausland unterwegs und habe fast nur mit Auslaendern zu tun. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich mich als Jugendlicher in der Mitte lauter Auslaender (z.B. im Bus) durchaus auch mal unwohl gefuehlt habe. Besteht also ein Zusammenhang zwischen Ressentiments und der Menge und der Art der Kontakte zu Auslaendern? Wahrscheinlich sogar ganz sicher... aber kann man das nicht irgendwie fuer ein friedlicheres Miteinander ausnutzen?
habe auch sehr viel mit dem Ausland zu tun, ums mal ganz pauschal zu formulieren, und finde das ist ein Thema, welches man nicht schwarz-weiss- sehen kann..
Integrationsfähigkeit, wenn man im Ausland lebt, ist m.E. ein grosser Pluspunkt..und genau daran mangelt es eben vielen...was ich schade finde...
****tta Mann
3.463 Beiträge
Wie meinen?
Als Akademiker bin ich viel im Ausland unterwegs und habe fast nur mit Auslaendern zu tun.
Das ist ganz normal im Ausland. *haumichwech*
Wir Deutsche können ja nicht überall sein. *schweig*

Aber im Ernst.
Was willst Du diskutieren?
Dass es Ausländer im Ausland gibt?
Bestehen Zusammenhänge zwischen Feindseligkeiten, der Menge und der Art der Kontakte zu Ausländern?
Zusammenhänge zwischen Ausländerfreundlichkeit und Auslandsaufenthalte?

*nene* Tut mir leid.
Ich verstehe nicht, worüber Du diskutieren möchtest.
Preisfrage !
Ich denke es geht um das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten/Kulturen, in welchem Land auch immer.
das ist sicher nicht immer einfach.
habe dieses bisher einmal live erlebt, und muss sagen - in diesem Mikrokosmos funktioniert es wohl...
es gibt ein Land, (ein sehr kleines..) wo so ziemlich alle Rassen, Religionen und Nationalitäten friedlich koexistieren..
so und jetzt ratet mal wie das Land heisst ! Kleiner Tipp: dort findet man nen Hindu-Tempel, Moschee und Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft !
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Ganz einfach...
Erst genau lesen *zwinker* Dass ich viel mit Auslaendern zu tun habe bezieht sich nicht auf die Tatsache dass ich viel im Ausland bin.

Mancher der viel mit Auslaendern zu tun hat kann es sich vielleicht nicht mehr vorstellen... aber es gibt eben auch Fabrikarbeiter die ausser einem mit Deutschen ueberfuellten Campingplatz an der Adria nie im Ausland sind geschweige denn ueber den Kontakt an der Mautstelle hinaus mit welchen in Kontakt kommen.

Da der Mensch dazu neigt vor Fremdem Angst zu haben ist es kein Wunder, dass er sich z.B. vor zu vielen Auslaendern in Deutschland fuerchtet. Fuer ihn ist es eben keine Normalitaet in einem Bus zu sitzen (auch noch im eigenen Land) und kein Wort zu verstehen.

Also nochmal meine Frage: Koennte man diesen Umstand nicht ausnutzen um Ressentiments gegenueber Auslaendern abzubauen. (Ich nenn mal ein Beispiel: Schueleraustausch)

Vielleicht sind Menschen die Ressentiments gegenueber Auslaendern haben ja nicht einfach dumme unmoralische schlechte Menschen (ich formuliere das absichtlich provokativ) sondern einfach nicht richtig integriert... in die Welt naemlich. Wir reden immer von der Integration von Aeuslaendern in Deutschland... aber wer integriert denn den normalen Fabrikarbeiter in die "Weltgemeinschaft". Etwas das bei fast allen akademischen und politischen Berufen (gerade bei den Entscheidungstraegern der Politik) so selbstverstaendlich ist, dass ihnen gar nicht mehr klar zu sein scheint, dass das nicht bei jedem Buerger automatisch der Fall ist.
Ähm....
Ich habe 12 Jahre lang im Ausland gearbeitet, in Belgien, Österreich, Italien und dem Fürstentum Liechtenstein. Meines Erachtens liegt es an einem selbst, wie gut oder schlecht man mit den verschiedenen Nationalitäten zurecht kommt. Vorallem sollte man zunächst alle Vorurteile über Bord werfen und jedem Menschen so begegnen, als wäre es ein Freund.

Klar, es gibt immer und überall Leute, die einem nicht wohlgesonnen sind, doch deshalb gleich ein ganzes Volk zu verurteilen, ist der größte Fehler, den man machen kann.

Heute ist Tag der deutschen Einheit und da wären wir doch gut beraten, vorallem erst mal im eigenen Land die Vorurteile abzubauen und mehr aufeinander zuzugehen. Wieso zerbrechen wir uns den Kopf über die Ausländer, wenn wir uns noch nicht mal im eigenen Land grün sind?

Mike
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Es geht doch...
..gerade um den Abbau von Vorurteilen im eigenen Land... zwar zum Thema Auslaender und nicht allgemein, aber trotzdem.

Man koennte jetzt fragen was ist Ursache und was Wirkung. War man beim Auslandaufenthalt einfach gezwungen sich einzuleben und hat daraus das Verstaendnis entwickelt oder war es sowieso da und deswegen ist man ueberhaupt (vermutlich ohne sich gross Gedanken darueber zu machen) ins Ausland gegangen?

Aber genau darum geht es mir ja. Es gibt vermutlich sehr viele Deutsche die nie im Ausland gelebt haben, die genau das nicht kennen. Und es gibt vermutlich noch mehr die zwar regelmaessig im Ausland in urlaub sind aber aus einem gut behueteten deutschsprachen Hotel nicht hinaus kommen. Ueberhaupt keinen privaten Kontakt zu Auslaendern haben... wie willst Du da Vorurteile abbauen? Wenn jemand eine Meinung hat kannst Du ihm in der Schule oder im fernsehen noch so oft das Gegenteil erzaehlen. Er muss es erleben!
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Besteht also ein Zusammenhang...
... zwischen Ressentiments und der Menge und der Art der Kontakte zu Auslaendern?

fragt sich rtlprmft...

Nun, ich würde sagen nein, denn Ressentiments kann man auch ganz ohne das Vorliegen von Ausländern ausbilden. Es besteht also keine reziproke Relation.

Ansonsten beschreibst Du (rtlprmft) einfach den Slogan, dass alle irgendwo und irgendwann mal Ausländer sind.

Die Ausländer in Deinem Bus damals waren laut? Vielleicht hast Du Dich deswegen unwohl gefühlt - wegen der Lautstärke. Oder warst Du allein mit vielen großen... Ausländern? War es ein Bus im Ausland (z. B. in Oberbayern)? Und: welcher Jugendliche fühlt sich nicht unwohl in seiner Haut, egal ob nun Ausländer zugegen sind oder nicht?

Gut: ich dreh mal den Ironieschalter auf "off" und frage ganz ernsthaft Deine Frage, so wie ich sie verstehe:
Läßt sich durch Auslandsaufenthalte bei Ausländerfeinden Ausländerfeindlichkeit kurieren?

Meine Antwort lautet: vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ausländerfeindlichkeit braucht keine realen Ausländer, egal ob im Bus oder im Ausland. Des Rätsels Lösung liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht in Auslandsaufenthalten, sondern in Deiner impliziten ersten Prämisse: dem geistigen Horizont.
Ich hab' da ne tolle Idee...
...etablieren wir doch einfach eine Arbeiter-Auslandsverschickung. Das wird sicherlich alle o.g. Probleme (und deren Ursachen wie Bildung, Intelligenz, Lebensumstände und finanzieller Spielraum) lösen...

Z.B. könnten wir einen staatlichen Erntemonat einführen, da machen wir einfach die paar noch in D existierenenden Produktionsunternehmen zu und schicken die Leute nach Hinteranatolien (ist nahe und wir könnten das als Austauschprogramm kostengünstiger bekommen), wo sie Oliven, Feigen und Haschisch ernten können.

Da fällt mir gerade ein, wenn wir das als Austauschprogramm machen, könnten die Jungs von dort so lange in unseren Fabriken arbeiten und wir haben hier keinen Ausfall.

Und was den kulturellen Austausch angeht, ich stelle mir das so vor wie Frauentausch, nur in größerem Stil und natürlich anders herum, also Männertausch. Vielleicht sollten wir mal bei RTL anfragen, ob die nicht ein paar EB Team mitschicken, so dass wir noch ein paar Sendeeinnahmen haben.

Na und ich denke für die heimischen Geburtenraten hätte das auch einige Vorteile, dann hätten wir bald nicht mehr Schulklassen mit 60% Ausländeranteil sondern es wüsste eh bald niemand mehr, was er genau ist.

Also ich würde sagen: DAS ist INTEGRATION!
ich glaube das Niveau hat hier grade nen totalen Tiefgang..
wo sind die Mods ?? *modda* hallo ??
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Wuerde dieser...
... naemlich der geistige Horizont sich nicht durch Auslandsaufenthalte oder den privaten Kontakt zu Auslaendern verschieben? Schon alleine weil man Erfahrungen macht die einem sonst fehlen und man eben diese fehlenden Erfahrungen durch irgendetwas ersetzt, z.B. etwas das man mal irgendwo am Stammtisch aufgeschnappt hat? Jemanden als Begruendung fuer die eigenen probleme haranzuziehen weil dieser sich nicht wehren kann (naemlich der Auslaender in seiner Heimat) ist eben einfacher als nach dem wahren Grund zu suchen... steht einem dieser aber nun leibhaftig und in Persona gegenueber sieht das ganze schon ganz anders aus.
****tta Mann
3.463 Beiträge
Nach mehrmaligem Lesen, konnte ich endlich erkennen, worum es rtlprmft geht.
Kamelienschenke hatte es aber zuvor schon verständlicher formuliert.
Lässt sich durch Auslandsaufenthalte bei Ausländerfeinden Ausländerfeindlichkeit kurieren?
Oder eben:
Kann der „deutsche Fabrikarbeiter“, der auf Stammtischen seine Ressentiments gegen Ausländer proklamiert, zum Überdenken seiner Einstellung ermuntert werden, wenn er in einem Bus mit lauter lauten Ausländern fährt?

Ja, weil auch der Fuchs sich mit einem Hasen anfreunden würde, wenn er nur Hasen in einem Stall...
Verallgemeinerungen...
...bringen hier ja wohl gar nichts, wie auch sonst im Leben!
Ich bin als Kind/Jugendlicher zu einem großen Teil im Ausland aufgewachsen und kann von mir behaupten das ich/wir uns sehr wohl den landestypischen Bedingungen angepasst haben. Angefangen von der Sprache bis hin zum Umgang mit den "Einheimischen".
Jetzt war die Situation allerdings auch so geartet, dass diese "Einheimischen" von sich aus wesentlich temperamentvoller als ein "normaler Mitteleuropäer" waren. Somit konnten wir dort sogar eher mal "über die Stränge" schlagen als zu Hause!
Es gab aber auch dort vereinzelte "Ausländer" die sich derart überheblich und arrogant benahmen, dass sie uns insgesamt mitunter in Misskredit brachten.
Ähnlich stellt es sich für mich hier bei uns dar. Welche Ausländer "sehen" wir? Über welche Ausländer wird berichtet? Es sind doch hauptsächlich diejenigen welche "nicht in UNSER Bild passen"! Dieser Anteil prägt das Bild des Ausländers und dieses Bild wird an den Stammtischen verbreitet.
Wie viel Prozent der Ausländer sind es aber die uns zu diesen Bildern verhelfen? Ich weiß es nicht, aber ich bin überzeugt das dafür nur sehr wenige von Nöten sind.
Auch ich bin davon überzeugt, dass ein fehlender "geistiger Horizont" der Ausländerfeindlichkeit oder eher den Befürwortern der Ausländerfeindlichkeit massiven Vorschub leisten und viele in ihr Netz gehen lassen. Andererseits kann das Gefühl selber einmal "Ausländer" zu sein ein ungeahntes Verständnis hervorbringen und zu guter Letzt müssten Bild & Co. auch noch ihre einseitige Berichterstattung verändern und nicht nur über die 1%, 2%, 3%, 5% (oder wie viel auch immer) berichten die eine Schlagzeile Wert sind, sondern auch über all diejenigen die sich aktiv mit einbringen und unser Leben positiv bereichern!
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
@best_bln
Danke, das hast Du sehr gut zusammengefasst. Meine Frage war nun (wenn auch von einigen hier etwas zynisch kommentiert) ob man sich das nicht zu Nutze machen kann. Viele waren vielleicht einmal waehrend ihrer Schulzeit im Ausland zu einem Schueleraustausch und haben so viele Eindruecke gewonnen. Aber nur einmal, nur kurz und nur in einem Land. Waere es nicht vielleicht sinnvoll in die Ausbildung auch einen laengeren Auslandsaufenthalt zu integrieren? Oder es nicht bei dem einen mal zu belassen... oder eben dem Keinmal das es glaube ich auch viel zu oft gibt?

Und wenn das so ist... wieso erkennt es die Politik nicht? Wieso redet man immer von besserer Integration der Auslaender (welche vielleicht sogar noetig ist) aber "kehrt nicht vor der eigenen Tuer"?
**********henke Mann
9.666 Beiträge
mögliche Antworten
Zu Deiner ersten Frage: Im Rahmen eines Studiums ist heute, bis auf wenige Ausnahmen, ein Auslandssemester obligatorisch. Leider studieren in Deutschland nicht alle Menschen.

Zu Deiner zweiten Frage: Warum die "Politik" das nicht erkennt? Weil es Geld kostet. Ganz einfach. Und das hat wenig damit zu tun, dass primär die Aufenthalte finanziert werden sollten, sondern auch damit, dass niemand gewillt ist, anständigen pluralen Sprachunterricht in der Schule zu finanzieren und auch Sprachlehrer in seltenen Sprachen so auszubilden, dass diese davon nach Ende ihres Studiums leben können.

Da sollten wir vielleicht anfangen. Aber solange ich in der Kfz.-Werkstatt mehr für die Stunde bezahle als ich Honorar für eien Stunde Sprachunterricht bekomme, stimmen die Relationen nicht.
Äh, und welchen Unterschied macht jetzt meine dreiwöchige Sprachreise nach England beim Umgang mit einem Deutsch-Russen, der WEDER deutsch NOCH englisch spricht?
Wenn meine Tochter einen türkischen Freund hat, dann lernt sie türkisch und er deutsch. Ist doch prima!
Und wenn bei uns im Kopf sofort eine Alarmsirene losgeht, wenn wir auf jemanden treffen, der offensichtlich aus einem muslemischen Land kommt, liegt es doch sicherlich daran, dass wir so gute Christen sind, oder?

Ausländerfeindlichkeit hat doch insgesammt nicht viel mit dem Verstehen der Sprache zu tun! Und selbst wenn es so wäre: Wir können in der Schule englisch, französisch und latein lernen, mit Glück noch spanisch. Also würden unsere Auslandsauenthalte doch auch nur in diese Länder führen. Lernt man in drei Wochen Urlaub im Ausland denn wirklich, wie die Einheimischen ticken?
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Nein, in drei Wochen nicht. Aber wer sagt denn, dass es nur drei Wochen sein muessen? Und wieso muessen Reisen nur in die besagten Laender fuehren. Ich denke mit Englisch kommt man mitlerweile in sehr vielen Laendern sehr weit. Ich weiss jetzt nicht wo Du etwas ueber "Alarmglocken" aufgeschnappt hast... das hier garnicht steht... aber ich denke es ist nuneinmal so, dass Menschen per se Angst vor dem Unbekannten haben und eine fremde Kultur ist nunmal per se unbekannt. Nun gibt es Menschen die sich nicht damit auseinandersetzen wollen... die Frage ist ob man in der welt wie sie heute ist sie nicht (ein klein wenig) dazu zwingen kann.

Ich selber hab nie eine Sprachreise gemacht, deswegen kann ich dazu nichts sagen. Aber ich bin beruflich viel 8auch laenger) im Ausland und ich habe dadurch auch privat Kontakt zu vielen Menschen dort. Aber gerade das (private) Gespraech Abends beim Bier ist es was einem die Unterschiede naeherbringt. Es muss nicht gleich so ein grosser Unterschied sein... wer schonmal in einem anderen europaeischen Land war und dort privaten Kontakt hatte, hat sicherlich selber schon gemerkt dass es oft kleine aber feine Unterschiede gibt die durchaus fuer Missverstaendisse gut sind. Aber ich glaube schon das ist eine wichtige Erkenntnis, die man durch den Adria-Urlaub wohl eher nicht macht.
@rtlprmft
sorry, vielleicht bin ich etwas schwer von kp., aber ich hab fast den Verdacht, dass Du erst seit kurzem erkannt hast, dass Ausländer auch nette Leute sind und nun versuchst Du uns in sehr verwirrender Weise klar zu machen, dass plötzlich die ganze Gesellschaft nun diese Ausländerfreundlichkeit mit Dir teilen soll.

Auf was willst Du konkret hinaus? Willst Du nun alle Deutschen missionieren und sie darauf einschwören, dass sie alle jetzt Ausländer verstehen und lieben sollen?

Mike
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Manche Menschen haben schon eine sehr kurze Logikkette... naja.

Nein, ich habe erst seit Kurzem (einigen Jahren, weil vorher nicht so oft im Ausland gewesen) mir Gedanken darueber gemacht warum vorallem Akademiker eher Vorurteilsfrei gegenueber anderen Kulturen sind. Und das hat meiner Meinung nach eben nicht nur mit Bildung und Interesse zu tun... das wiederum sieht man in meinen Augen ganz deutlich daran, dass es (leider) auch Akademiker mit Vorurteilen gibt, genauso wie es scheinbar welche gibt die nicht Nachdenken bevor sie Schlussfolgerungen ziehen oder bewusst provozieren um hier im Forum gut dazustehen.

Mein eigentlicher Punkt naemlich die Frage ob man nicht genau das, was den Unterschied zwischen Fliessbandarbeitern und Akademikern ausmacht, ausnutzen kann um dort wo die meisten Vorurteile existieren eben diese abzubauen, ist bisher kaum diskutiert worden. Ich schliesse daraus, dass die meisten dann doch so ueberheblich sind, dass sie ja die Weisheit und die Vorurteilslosigkeit mit ihrer hohen Intelligenz geschenkt bekommen haben und alle anderen nur zu dumm sind das zu erkennen.

Tut mir leid wenn das etwas provokativ ist, aber auch und gerade gebildete Menschen sollten mal akzeptieren, dass nicht jeder Mensch den gleichen Hintergrund hat und deswegen andere Dinge anders wahrnimmt egal ob das richtig oder falsch, sinnvoll oder unsinnig ist. Solange genau diese "gebildeten" Menschen ihren eigenen Erfahrungsreichtum als selbstverstaendlich annehmen wird sich sicher nichts aendern. Schade...
Gedanken...
Also ein Urlaub wie ihn eine Vielzahl unserer Mitbürger (NICHT nur Deutsche sondern Weltweit gesehen!!! Vielleicht mit Ausnahme einiger fernöstlicher Länder. Ist aber wohl auch ein Vorurteil?!) wird in den meisten Fällen wenig zum Verständnis anderer Länder, Völker, Kulturen oder Weltanschauungen beitragen! Erst recht nicht wenn es dann noch um eine Pauschalreise möglichst in einen Club und dann noch mit AllInclusive handelt!
Dafür ist erstmal ein direkter Kontakt mit den jeweiligen "Einheimischen" notwendig. Eine Austauschzeit sei es während der schulischen oder einer anderen Ausbildung und das direkt in eine Gastfamilie für nicht weniger als 3 Monate wäre da sicher eine Möglichkeit. Trotzdem führt das keineswegs dazu, dass dadurch ein besseres "Ausländerverständnis" insgesamt entsteht.
Die Ursachen dafür liegen vermutlich sehr viel tiefer und weit zurück. Meiner Meinung nach beginnt das, wie hier auch schon so gesagt, in der ureigenen Angst einer breiten Masse vor allem Neuen und Unbekanntem. Bekanntlich ist das ja schon mit Beginn der Menschwerdung entstanden und interessanter Weise gründen sich genau darauf die vielfältigen Religionen und Glaubensrichtungen weltweit. Nahezu jede neue Entwicklung wurde zu ihrer Zeit ursprünglich mit sehr viel Vorsicht und Argwohn beobachtet. Angefangen beim Feuer über die ersten Waffen, Columbus, Darwin, Galileo, Heißluftballon, Dampfmaschine, Eisenbahn, Auto, Flugzeug und und und. Jetzt sind wir in der Zeit der Globalisierung so weit, dass auch weiter entfernte Länder und Kulturen quasi vor der Haustür liegen. Das bedingt aber nicht gleichzeitig, dass wir sie auch verstehen!!! (Bei unseren unmittelbaren Nachbarn klappt es ja mit der Zeit so leidlich.) Genau dieses mangelnde Verständnis, sei es nun aus Unwissenheit oder aus mangelndem Interesse, ist der Nährboden der Außländerfeindlichkeit. Der Unwissenheit könnte man mit entsprechenden Programmen entgegenwirken, dem mangeldem Interesse nicht. Leider wird in unserer Gesellschaft dieses mangelnde Interesse noch geschürt, da jeder "erst mal an sich selber denken" muss und was gehen ihn da die anderen an. Die denkbaren Programme scheitern wiederum an den Kosten, wie hier ebenfalls bereits richtig bemerkt.
Was wiederum die mangelnde Integrationsfähigkeit einiger ausländischer Mitbürger und die damit angeheizte Ausländerfeindlichkeit angeht, so sind wir schnell wieder bei "erst mal an sich selber denken" und warum soll ich mich integrieren wenn es mir doch so auch ganz gut geht.
Das ist insgesamt keineswegs ein Phänomen welches nur bestimmte Länder, Völker oder Rassen betrifft, sonder vielmehr ein Problem des Menschen an sich! Der Mensch möchte sich immer gerne für seine Verhältnisse gut und wohlfühlen und das mit möglichst geringstem Aufwand.
Die Menschen, die es geschafft haben darüber hinaus zu wachsen, haben es geschafft die Menschheit dorthin zu bringen wo wir heute sind. Das war nie die breite Masse!
Kleines Resüme:
Ja es würde helfen, wenn man die Sitten, Bräuche, Regeln etc. von anderen Kulturen KENNEN UND RESPEKTIEREN würde, aber die Masse der Menschen hat dafür kein Interesse und ist sich selbst genug.
Ich bin aufs Gymnasium gegangen. in meiner klasse mit 32 Schülern waren 3 ausländer: 1 Türke, 1 Spanier und 1 Grieche. Alle sprachen fließend deutsch, hatten eine Zukunftsperspektive und sogar Eltern, die auch deutsch verstanden. Natürlich ist es aus der Perspektive heraus deutlich schwieriger Ausländerfeindlichkeit zu entwickeln.

Meine Schwester war auf einer Realschule mit einem Ausländeranteil von 30%. Wenn man da einen um irgendetwas bat, bekam man als Antwort: Ich nix verstehn! In den Pausen standen sie in Gruppen nach Ursprungsländern sortiert und unterhielten sich in ihrer Sprache. Hin und wieder schauten sie zu einem deutschen Mädchen, machten eine Bemerkung, die nur sie verstanden, und lachten sich kaputt.

Nein, auch meine Schwester ist nicht ausländerfeindlich; sie hat türkisch gelernt und sich dann diese Bemerkungen über sie verbeten. Natürlich hatte sie damit dann deren Anerkennung...

Sollten also unsere Hauptschüler, die nicht einmal englisch können, oft sogar nicht mal richtig deutsch, jetzt in der Schule türkisch lernen?
Ähm.....
Stimmt, ja, ich hoffe doch sehr, dass ich eine kurze Logikkette habe und nicht allzuverzwickt um die Ecke denken muß, um ans Ziel zu kommen.

Ausländerfeindlichkeit entwickelt sich vorallem aus der Erziehung im Elternhaus heraus und ist später dann nur schwer abbaubar. Der IQ dürfte hier absolut keine Rolle spielen, ebensowenig die Schulbildung. Ich persönlich habe nicht vor, die Welt zu befrieden, sondern versuche hier in meiner nächsten Umgebung mit allen Kulturen klar zu kommen. Zwei Nachbarn von mir sind Türken, einer ist Tunesier, zwei sind Deutsche und ich bin Bayer. Also multikulti und wir kommen super damit klar.

Allein schon, wenn man versucht, einfache Gemüter zu zwingen, plötzlich mehr Kontakt zu anderen Ländern und Kulturen zu suchen, wird dieses eher dazu führen, dass diese Menschen dann aus solch einem Zwang heraus mehr Abneigung empfinden werden.

Rein aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten bin ich der Meinung, dass wir nicht unser ganzes Urlaubsgeld ins Ausland tragen sollten. Wir haben ausreichend viel fremde Kulturen im eigenen Land, mit denen wir ein fröhliches Miteinander üben können.

Mag ja sein, dass meine Ausführungen etwas ironisch sind, doch finde ich es irgendwie schon lächerlich, wenn wir versuchen würden, das Verständnis zu unseren Nachbarn dadurch zu verbessern, wenn wir Arbeiteraustausch betreiben. Ein Familienvater hat mit Sicherheit keine Lust, für Wochen und Monate im Ausland zu arbeiten, nur um deren Mentalität kennen zu lernen.

Mike
*****mft Mann
140 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube nicht, dass das alleinige Lernen einer bestimmten Sprache (ausser vielleicht Englisch) irgenetwas bewirken wuerde, ausser im konkreten Fall.

Es ist natuerlich richtig, dass private Auslandsaufentahlte nur dann das Verstaendnis foerden kann wenn man sich auch versteht... aber mit dem Thema hat das erstmal nichts zu tun.

Bei laengeren Auslandsaufenthalten muss man natuerlich in der Ausbildung ansetzen. Was wuerde prinzipiell gegen einen halbes Jahr im Ausland waerend der Ausbildung sprechen. Vielleicht wuerde das ja auch den Anreiz zuvor Englisch zu lernen steigern.

Ob Auslaendereindlichkeit etwas mit IQ zu tun hat darueber kann ich nur spekulieren. Aber das es statistisch signifikante Zusammenhaenge gibt ist wohl unbestreitbar.
****tta Mann
3.463 Beiträge
Wer der Meinung ist, die Einstellung zu Ausländern hat etwas mit dem Blick über den Tellerrand, über Grenzen zu tun, muss sich die Frage stellen, warum in ausgerechnet in „armen“ Ländern die Menschen oft viel gastfreundlicher sind als die in reichen europäischen Ländern, und dass obwohl die wenigsten Einheimischen in der Lage sein werden, ihr Geburtsland jemals zu verlassen.
Es wird also nichts nützen einen ausländerfeindlich gesinnten Deutschen in den Urlaub über die Grenzen zu schicken, schon gar nicht, wenn er in „arme“ Länder reist, wie nach Afrika, Indien oder Vietnam, wo ihm Kinder für einen Groschen Schuhe putzen und Frauen für ein paar Schilling den Schwanz lutschen.

Wer also glaubt, Feindseeligkeiten hätten etwas mit der Quantität an Kontakten zu tun, irrt gewaltig und glaubt wahrscheinlich auch daran, dass Füchse wahre Hasenfreunde werden, je mehr sie mit ihnen Kontakt haben und glaubt an eine Losung aus vergangenen Tagen, die über den Toren von Vernichtungslagern standen.

Die Ursachen für Ausländerfeindlichkeit liegen ganz wo anders.
Es ist nicht die Angst vorm schwarzen Mann sondern die Feindlichkeit hat mit der Einstellung zu tun, sich für etwas Besseres, bzw. sich für nicht dazugehörig zu halten.
In einer Klassengesellschaft, wie der unseren, beginnt die Feindseeligkeit nicht an den Grenzen des Landes sondern weit innerhalb der Gesellschaft, an den Berührungsschichten der einzelnen Klassen.

Ich muss mich sehr wundern, dass ein „Akademiker“ (ich wähle ganz bewusst diesen Titel und will damit eine Klasse andeuten) Sätze schreibt wie:
Da der Mensch dazu neigt vor Fremdem Angst zu haben ist es kein Wunder, dass er sich z.B. vor zu vielen Auslaendern in Deutschland fuerchtet.
Und, das dieser „Akademiker“, selbst beim zweiten Versuch der Diskussion noch nicht gerafft hat, einem Trugschluss aufgesessen zu sein, und immer noch glaubt an Hand seines Beispieles den „gemeinen deutschen Fließbandarbeiter“ hartnäckig missionieren zu müssen, weil er davon überzeugt ist, seine Lebensweise wäre eine bessere.

Dieser Thread und seine Entwicklung ist das beste Beispiel für die Entstehung von Ressentiments.
@sagitta
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Bin ganz Deiner Meinung. *top*

Mike
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