Wer der Meinung ist, die Einstellung zu Ausländern hat etwas mit dem Blick über den Tellerrand, über Grenzen zu tun, muss sich die Frage stellen, warum in ausgerechnet in „armen“ Ländern die Menschen oft viel gastfreundlicher sind als die in reichen europäischen Ländern, und dass obwohl die wenigsten Einheimischen in der Lage sein werden, ihr Geburtsland jemals zu verlassen.
Es wird also nichts nützen einen ausländerfeindlich gesinnten Deutschen in den Urlaub über die Grenzen zu schicken, schon gar nicht, wenn er in „arme“ Länder reist, wie nach Afrika, Indien oder Vietnam, wo ihm Kinder für einen Groschen Schuhe putzen und Frauen für ein paar Schilling den Schwanz lutschen.
Wer also glaubt, Feindseeligkeiten hätten etwas mit der Quantität an Kontakten zu tun, irrt gewaltig und glaubt wahrscheinlich auch daran, dass Füchse wahre Hasenfreunde werden, je mehr sie mit ihnen Kontakt haben und glaubt an eine Losung aus vergangenen Tagen, die über den Toren von Vernichtungslagern standen.
Die Ursachen für Ausländerfeindlichkeit liegen ganz wo anders.
Es ist nicht die Angst vorm schwarzen Mann sondern die Feindlichkeit hat mit der Einstellung zu tun, sich für etwas Besseres, bzw. sich für nicht dazugehörig zu halten.
In einer Klassengesellschaft, wie der unseren, beginnt die Feindseeligkeit nicht an den Grenzen des Landes sondern weit innerhalb der Gesellschaft, an den Berührungsschichten der einzelnen Klassen.
Ich muss mich sehr wundern, dass ein „Akademiker“ (ich wähle ganz bewusst diesen Titel und will damit eine Klasse andeuten) Sätze schreibt wie:
Da der Mensch dazu neigt vor Fremdem Angst zu haben ist es kein Wunder, dass er sich z.B. vor zu vielen Auslaendern in Deutschland fuerchtet.
Und, das dieser „Akademiker“, selbst beim zweiten Versuch der Diskussion noch nicht gerafft hat, einem Trugschluss aufgesessen zu sein, und immer noch glaubt an Hand seines Beispieles den „gemeinen deutschen Fließbandarbeiter“ hartnäckig missionieren zu müssen, weil er davon überzeugt ist, seine Lebensweise wäre eine bessere.
Dieser Thread und seine Entwicklung ist das beste Beispiel für die Entstehung von Ressentiments.