Hallo an alle,
irgendwie ist mir trotz (noch nicht offiziell diagnostizierter) Hochbegabung das Thema hier nicht ganz klar
Trotzdem ein kleiner Beitrag:
Ich bin auch erst letztes Jahr, mit 46 Jahren, darauf gekommen, daß ich "betroffen" bin, und zwar durch Lektüre, die mir eigentlich helfen sollte, meinen definitiv extrem hochbegabten Bruder und seine traurige Jugend (Mobbing, Einsamkeit, Stottern) zu verstehen. Überraschung!
Bei mir war es so, daß durch die extreme Begabung meines Bruders meine eigene als nur "normal" heruntergespielt wurde (auch von meiner vermutlich ebenfalls betroffenen Mutter). Geändert hätte eine Erkennung oder Diagnose vermutlich nichts, außer meinem (damals geringen) Selbstbewußtsein zu helfen. Der Überflieger war ja immer mein Bruder...und nicht ich.
Man umgibt sich als Hochbegabter ja dann automatisch (ist das auch bei euch so?) mit ebenfalls Hochbegabten - die meisten meiner solchen Freunde sind übrigens ebenfalls undiagnostiziert bzw. würden (ganz klassisch) die eigene Hochbegabung bescheiden abstreiten.
Vermutlich hatte ich Glück: Akademiker-Herkunftsfamilie, viel selbstverständliche "Förderung" und die richtigen Freunde, nicht ZU hoher IQ wie bei meinem Bruder - ohne das hätte ich wohl massive, grauenhafte Probleme bekommen.
Es heißt ja, in Bezug auf HochIQ-Kinder: nur eingreifen, wenn es (soziale) Probleme gibt. Gab es bei mir nicht, bzw. erst später (Berufsleben). Insgesamt also: passé ist passé, und ich wünsche allen den Frieden der Akzeptanz. Wer weißt, wofür das alles gut war und: schlimmer geht immer. Herzl. Grüße!