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Macht und Führungsverantwortung

***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Macht und Führungsverantwortung
Eben kontaktierte mich ein ehemaliger Kollege wegen einer privaten Angelegenheit, bei der ich ihm Rat und Hilfe bieten konnte.
Nebenbei kam dann ein Thema auf den Tisch, das mich nichts wirklich verblüffte.

Eines der Dinge, die mich an dem Unternehmen, für das ich nicht mehr arbeite, störte, war die stringent gelebte Doppelmoral.
Das begann bei der Differenzierung, dass Vorgesetzte, die sich an Ware „bedienten“ gedeckt wurden, während einfache Mitarbeiter stringent beobachtet, verfolgt und sanktioniert wurden. Begründung: Es ist ein Unterschied, ob eine kleine Gruppe von Führungskräften soetwas macht oder eine größere Menge.

Von einem Unternehmen, dessen Rekruiting mir in einem Assessment Legasthenie attestiert hat, konnte ich wohl kaum mehr erwarten.
Meine Achtung vor BWL Absolventen usw. hält sich seit diesen Erfahrungen schwer in Grenzen. (Ich hatte zeitweilig den Verdacht, dass sie auf Salatbars in der Kantine abfahren, weil sie zu dumm sind, sich selbst ein Brot zu schmieren.)
How ever.

Ich habe selten in solch zügiger Folge männliche Führungskräfte aus unterschiedlichsten Sparten und auf unterschiedlichsten Ebenen erlebt, die einfach ihre Hose nicht oben lassen konnten. Statt wirklich Führungsverantwortung zu übernehmen, hatten sie nichts besseres zu tun, als sich zügig durch die ihnen anvertrauten Arbeitskräfte (vorwiegend Frauen) zu baggern und zu vögeln, was zu haben war.
Man muss nicht BWL studiert haben, um zu ahnen, dass das auch betriebswirtschaftlich Folgen hat. Entscheidungen werden nicht aufgrund sachlicher Abwägungen getroffen.
Auszubaden haben das die Mitarbeiter, für die - andere moralische Standards gelten.
Ab einer bestimmten Führungsebene wurde sowas als „Privatangelegenheit“ abgetan.

Was ist das? Wieso schaltet das Gefühl von „Macht“ und Einfluß bei so vielen Männern das Hirn derart gründlich aus, dass sie nicht mehr in der Lage sind die Verantwortung für die Aufgaben zu tragen, über die ihnen eigentlich „Macht“ gegeben wurde?

Und jetzt hat es die oberste Führungsspitze erwischt.
Und sie wird gegen eine Frau eingetauscht.
(Die ich kenne und von der ich weiß, dass sie ihren Job exzellent machen wird.)

Unternehmerisch eine sehr, sehr kluge Entscheidung.

Was denkt ihr?
Ich glaube, dass das, was du schreibst, die Bestätigung meiner Hypothese ist, dass im Allgemeinen die Führungsqualitäten eines Managers umgekehrt proportional zu seiner Liebe für das Excel-Programm ist. *traenenlach*

Und das ist keine Frage des Geschlechts.

Ich habe zwei Freundinnen in psychologischer Behandlung wegen Problemen mit ihren weiblichen Chefs.

Heute werden die Soft Skills von Managern (in den USA) immer wichtiger. Das Konzept des Mitarbeiters/Angestellten hat sich zu einem Kollaborateur gewandelt.

Vor 30 Jahren, als ich an der Universität studierte, hatten wir einen Pflichtkurs in Personalmanagement (ich studierte eine Karriere in den harten Wissenschaften und es war logisch, dass die meisten von uns Sozialisationsprobleme hatten... *traenenlach* ), diese Kurse verschwanden aus dem Lehrplan und wurden durch "nichts" ersetzt, so dass meine jüngeren Kollegen, die Teams sowohl in der Produktion als auch in der Forschung leiten müssen, keine Werkzeuge haben, um Gruppen von Menschen zu führen und zu motivieren.
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Da stimme ich dir zu. Es ist verdammt schwierig gute Führungskräfte zu finden und selbst wenn jmd. Potential mit bringt, bedeutet das ja, dass er von einer erfahrenen Führungskraft unterstützt werden müsste. Und da gibt es handverlesen sehr wenige Menschen, die dazu überhaupt in der Lage sind.

Aber: Ich habe noch nie erlebt, dass Frauen in Führungspositionen ihren Einfluß dann an sich nur noch dazu nutzen, um zu versuchen ziemlich wahllos irgendwelche Männer flach zu legen. Beziehungsweise Männer beruflich gezielt unter Druck zu setzen, um sie herum zu bekommen.
Ich kenne keine Frau in Führungsposition, die einen hübschen Alleinerziehenden bedrängt, seine Furcht den Job zu verlieren nutzen würde, um ihn flach legen zu können.

Was tun Frauen in Führungspositionen?
Zitat von ***es:
Aber: Ich habe noch nie erlebt, dass Frauen in Führungspositionen ihren Einfluß dann an sich nur noch dazu nutzen, um zu versuchen ziemlich wahllos irgendwelche Männer flach zu legen. Beziehungsweise Männer beruflich gezielt unter Druck zu setzen, um sie herum zu bekommen.
Ich kenne keine Frau in Führungsposition, die einen hübschen Alleinerziehenden bedrängt, seine Furcht den Job zu verlieren nutzen würde, um ihn flach legen zu können.

ufffffff.......... Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich neige zu der Annahme, dass es so ist, wie du sagst, einfach wegen der Logik. Ich habe keine Erfahrung in der Geschäftswelt, weil ich immer mit Universitäten und öffentlichen Forschungszentren zu tun hatte. Dort sind Professoren und leitende Forscher im Allgemeinen etwas vorsichtiger, weil es dort viel Kontrolle gibt.
Was ich von meinen Freundinnen weiß, ist, dass sie von ihrer Chefin schlecht behandelt und gemobbt werden, weshalb sie in psychologischer Behandlung sind. Es könnte aber auch sein, dass sie einfach Ausnahmen sind.

Zitat von ***es:
Was tun Frauen in Führungspositionen?

Man kann davon ausgehen, dass Frauen von Natur aus und aufgrund ihrer Erziehung im Allgemeinen mehr Soft Skills haben als Männer. Hier betrete ich ein Feld, das völlig spekulativ ist.

Aber es hängt von der Art des Unternehmens ab, ob Soft Skills ein Plus oder ein Minus sind.
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Unternehmen legen heute nach außen sehr viel Wert auf „Softskills“ usw.
Und seit „Me to“ wird ganz besonderer Wert auf die Vermeidung der von mir beschriebenen Vorgehensweisen gelegt.
Offiziell.
Tatsächlich geht das munter weiter und wird gedeckelt.

Wenn die Damen von einer Vorgesetzten gemobbt werden, gibt es Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen. Eine psychologische Begleitung alleine - um das auszuhalten? - bringt nichts.
*****ter Mann
207 Beiträge
Ich empfehle bei Erkenntnisinteresse immer, Kausalität und Korrelation auseinander zu halten.
Wenn Verhalten durch das Geschlecht erklärbar wäre, müsste ja alles determiniert sein und wir bräuchten uns nicht zu unterhalten, sondern würden mit der unabänderlichen Situation leben. Da es das erwiesenermassen nicht ist, ist die Reduktion von statistischen Wahrscheinlickeiten reiner Sexismus. Quasi: Die Rache der Mathematik an den Sozialwissenschaften, die ihre Fragen so stellt, dass einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte gegeben werden, weil binäre Variablen so schön einfach zu rechnen sind.

Anderer Vorschlag, die Fragestellung zu klären: Die Machtfrage.
Wer tendiert zu den angesehenen Führungspositionen? Wenige. Vor allem solche, die die Macht brauchen, um sich andere vom Leib halten zu können und sich nicht einlassen zu müssen. Das erwischt in einer Leistungsgesellschaft seit ein paar Genrationen auch Frauen, aber immer noch die Minderheit der Gesamtpopulation. 99,9x% der arbeitenden Bevölkerung bekommt niiiemals einen CEO-Posten, inklusive praktisch aller Männer. Ob das x zwei oder drei Stellen nach dem Komma etwas ändert, rechtfertigt nicht, jemandem, der oder die andere für sich rennen lässt, anhand des angenommenen (binären, gähn!) Geschlechts zu attestieren, besser oder schlechter zu führen. Man hat sehr wohl die Wahl, wie man führt und sogar, wen man führen lässt. Die meisten, die gut führen würden, kommen halt gar nicht in relevante Positionen, weil sie das Gesteche auf dem Weg dahin nicht brauchen.

Gute Führung ist partizipativ, sie ermöglicht einem Menschen unabhängig von Kriterien das beste aus sich heraus zu holen, ohne gemassregelt oder bedroht zu werden. Sie schützt Eigenarten und macht diese zu Superkräften. Erst sie können in Kombination mit denen von anderen ermöglichen, nie dagewesenes zu denken und zu tun.*)
Sich entsprechend zu verhalten, ist nicht vom Geschlecht abhängig. Wer solche Vorhersagen trifft ist unseriös. Aus Gründen.


*) Übrigens auch bei denen, die nachts die Büros der Scheffinnen reinigen. Die geben nämlich auch alles, nicht selten ihre Gesundheit und ihr Familieglück, damit die Paradisvögel gut arbeiten können. Diesen Paygap hat noch niemand als solchen skandalisiert.
*****ter Mann
207 Beiträge
Wenn die Damen von einer Vorgesetzten gemobbt werden, gibt es Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen.
Die übliche Umkehr der Verantwortung. Mit der schützen Systeme die Macht derjenigen, die die Grenzen anderer missachten. (Be-)Trifft alle Geschlechter in beiden Rollen.
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Den langen Text spare ich mir für morgen auf.

Es ist keine Umkehr, wenn ich sage es gibt Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen, statt in der Opferrolle auszuharren.
Opfer müssen sich in der Regel immer mit dem auseinandersetzen, was ihnen widerfährt.
Darauf zu warten, dass Täter Einsicht zeigen oder von anderen zur Raison gebracht werden hilft nicht weiter.

Man muss sich die Struktur, die diese Situation möglich macht, genau ansehen, um über die Vorgehensweise entscheiden zu können.
Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es innerhalb der Strukturen?
Wie und womit wird gemobbt? Zielsetzung? Was soll erreicht werden?

Da wir oft mehr Zeit mit Arbeit und Kollegen, als mit der Familie und Freunden verbringen sollten wir solchen Themen deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen.
*********rerin Frau
609 Beiträge
Zitat von ***es:

Aber: Ich habe noch nie erlebt, dass Frauen in Führungspositionen ihren Einfluß dann an sich nur noch dazu nutzen, um zu versuchen ziemlich wahllos irgendwelche Männer flach zu legen. Beziehungsweise Männer beruflich gezielt unter Druck zu setzen, um sie herum zu bekommen.
Ich kenne keine Frau in Führungsposition, die einen hübschen Alleinerziehenden bedrängt, seine Furcht den Job zu verlieren nutzen würde, um ihn flach legen zu können.

Was tun Frauen in Führungspositionen?

Wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch keinen von denen flach legen, mit denen ich arbeite.
Denn …

Zu Deiner abschließenden Frage: Was tun Frauen in Führungspositionen?

Neben dem gesteckten Ziel, was zu erreichen gilt, habe ich das Gefühl Kindergärtnerin zu sein.

Die Jungs müssen erstmal wieder „runter geholt" und sortiert werden, damit es am großen Tisch wieder weiter gehen kann.
Ich denke mir so, die Zeitgenossen können nichts dafür, das ist genetisch verwebt, dieses Konkurrenzverhalten.
Der Wildschein-Tunnelblick, den einige männliche Kollegen haben, schränkt die Sicht- und die sich daraus ergebende Verhaltensweise schon ein.

Es ist gut, wenn man das Ziel nicht aus den Augen läßt, aber unsere soziokulturelle Welt öffnet sich nicht immer in den direkten Weg.
Da hilft oftmals die ausgeprägte weibliche Weitsicht.

Dann kommen die weichen Faktoren noch mit auf‘s Trapez. Das sind neben den bereits erwähnten Soft Skills, auch die persönliche Erwartungshaltung, wie ich zu meinem gesteckten Ziel gelange.

Ich bekomme von meinen Mitarbeitern sehr oft das Gefühl vermittelt, wenn wir in entscheidenen Besprechungen oder Verhandlungen reingehen, 'dann ziehen wir in den Krieg'.
„Hast Du alles bedacht? Nicht, das die uns in der Luft zerreißen! Wie haben es xy seiner Zeit hinbekommen?“
Nein, ich ziehe nicht in den Krieg, ich gehe in die Diskussion.

Ein durchaus gutes Instrument und Privileg der Demokratie, die mir ermöglicht hat, das zu tun, was ich gerade gerne mache.
@*********rerin

Zunächst einmal weigere ich mich, allgemeine Eigenschaften allein aufgrund der anatomischen Lage der Keimdrüsen zuzuordnen. Die Fähigkeit zum peripheren Sehen dem einen Geschlecht und den Tunnelblick dem anderen per Dekret zuzuordnen, finde ich nicht sehr objektiv.
JOY ist die Bestätigung, dass es nicht immer die Frauen sind, die den peripheren Blick und die Männer den Tunnelblick haben... *traenenlach*

Es gibt ein Wort, das @*****ter schreibt und das ich für das Schlüsselwort halte: Meritokratie.

Stellt euch ein System von 100 Kugeln vor, wobei A eine blaue Kugel mit einem Durchmesser von 0,5 cm und B eine gelbe Kugel mit einem Durchmesser von 0,5 cm ist. Aber,

• Das Verhältnis von A und B ist 2:1.
• Wir erhöhen den Durchmesser von 80% von B willkürlich auf 0,6 cm.
• Auf 10% von A und B malen wir einen roten Streifen.
• Wir verkleinern zufällig den Durchmesser von 30% von A auf 0,1 cm und malen einen orangefarbenen Streifen darauf.

Wir mischen A und B in einer Flüssigkeit und setzen sie auf ein 2 Meter hohes Glasrohr, das mit Kugeln von 20 cm Durchmesser gefüllt ist, die mit Löchern von 0,7 cm Durchmesser durchbohrt sind.

Unabhängig davon, ob es sich um eine blaue oder gelbe Kugel handelt, brauchen wir eine Kugel, die nur einen roten Streifen hat. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, nach einer Stunde am Ende des Rohrs eine blaue Kugel mit einem orangefarbenen Streifen zu finden?

Wenn Männer die A-Kugeln und Frauen die B-Kugeln sind, wenn der Zugang zu Berufen, die zu Führungspositionen führen, unverhältnismäßig geschlechtsspezifisch ist, wenn nur 10 % der A- und B-Kugeln sowohl die natürlichen als auch die erworbenen Fähigkeiten haben, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, wenn 80 % der B-Kugeln in Schwierigkeiten geraten, nur weil sie B sind, wenn 30 % der A-Kugeln unabhängig von ihren Fähigkeiten zusätzliche Hilfe bekommen... Berechne die Wahrscheinlichkeit, unter diesen Bedingungen (rot) jemanden zu finden, der die wahren Fähigkeiten für eine bestimmte Aufgabe besitzt.

Es geht nicht nur darum, dass Männer und Frauen wegen des Fehlens von Freunden (Vit B) diskriminiert werden, sondern auch darum, dass die meisten Frauen (um es elegant auszudrücken) wegen der Länge ihrer Haare diskriminiert werden.

Wie kann man also eine gute Entscheidungsfindung in Gruppen erwarten, in denen der Anteil an qualifizierten Personen, unabhängig vom Geschlecht, so gering ist?

Und darin (das gebe ich mit Seelenschmerz zu) haben die US-Amerikaner (ich sage nicht Amerikaner) die Oberhand. Die Arbeit in multidisziplinären Teams und das horizontale Management!. Die Zeiten der Kumpanei in Gentlemen's Clubs mit Zigarren und Cognac sind, zumindest in den USA, längst vorbei (glaube ich).
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Ich empfehle bei Erkenntnisinteresse immer, Kausalität und Korrelation auseinander zu halten.
Wenn Verhalten durch das Geschlecht erklärbar wäre, müsste ja alles determiniert sein und wir bräuchten uns nicht zu unterhalten, sondern würden mit der unabänderlichen Situation leben. Da es das erwiesenermassen nicht ist, ist die Reduktion von statistischen Wahrscheinlickeiten reiner Sexismus. Quasi: Die Rache der Mathematik an den Sozialwissenschaften, die ihre Fragen so stellt, dass einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte gegeben werden, weil binäre Variablen so schön einfach zu rechnen sind.

Es geht nur um das Verhalten in Bezug auf Sexualität und Führungsverantwortung, das bei Männern und Frauen nicht statistisch, sondern empirisch sehr unterschiedlich ist. Für eine saubere Statistik müsste man annähernd verlässliche Zahlen bekommen.
Und solch eine Statistik würde die Frage warum das so ist nicht klären.

Anderer Vorschlag, die Fragestellung zu klären: Die Machtfrage.
Wer tendiert zu den angesehenen Führungspositionen? Wenige. Vor allem solche, die die Macht brauchen, um sich andere vom Leib halten zu können und sich nicht einlassen zu müssen. Das erwischt in einer Leistungsgesellschaft seit ein paar Genrationen auch Frauen, aber immer noch die Minderheit der Gesamtpopulation. 99,9x% der arbeitenden Bevölkerung bekommt niiiemals einen CEO-Posten, inklusive praktisch aller Männer. Ob das x zwei oder drei Stellen nach dem Komma etwas ändert, rechtfertigt nicht, jemandem, der oder die andere für sich rennen lässt, anhand des angenommenen (binären, gähn!) Geschlechts zu attestieren, besser oder schlechter zu führen. Man hat sehr wohl die Wahl, wie man führt und sogar, wen man führen lässt. Die meisten, die gut führen würden, kommen halt gar nicht in relevante Positionen, weil sie das Gesteche auf dem Weg dahin nicht brauchen.

Du setzt zu hoch an. Dieses Phänomen beginnt auf unterster Stufe.
Mit dem „Gesteche“ hast Du leider Recht.
Vielleicht findet sich hier auch ein Teil der Erklärung: Es sind leider oft nicht die Fähigsten, die in Führungsverantwortung gelangen.
(Vielleicht ist es Überforderung, die Suche nach Selbstbestätigung, die Frauen und Männer dann in solchen Situationen unterschiedlich zu kompensieren versuchen?)

Gute Führung ist partizipativ, sie ermöglicht einem Menschen unabhängig von Kriterien das beste aus sich heraus zu holen, ohne gemassregelt oder bedroht zu werden. Sie schützt Eigenarten und macht diese zu Superkräften. Erst sie können in Kombination mit denen von anderen ermöglichen, nie dagewesenes zu denken und zu tun.*)
Sich entsprechend zu verhalten, ist nicht vom Geschlecht abhängig. Wer solche Vorhersagen trifft ist unseriös. Aus Gründen.

Stimmt - ich bin zufällig an solch eine „Führungskraft“ geraten. Unfassbar, was dann alles möglich wird.

Und doch sind es ausschließlich Männer, die dazu neigen eine Führungsposition ausnutzen, um ihre Fürsorgepflicht auf sehr eigenwillige Weise zu interpretieren.

Ich war in einer Position, die ganz gewiss Macht und Einfluß bedeutet, aber nicht so, wie viele Männer sich das vorstellen. Weil aufgrund der Rangeleien keine vernünftige Arbeit möglich war, trat ich zurück und arbeitete meinen (verheirateten) Nachfolger ein.

Der scharwenzelte prompt um Frauen herum und fragte mich schließlich, was ich darüber denken würde, wenn ein verheirateter Mann eine Affäre habe?
Ein halbes Jahr später war er weg vom Fenster. Kurz darauf folgte sein Kumpel, der in der Hirarchie ca. 5 Stufen über ihm agierte. (Frisch verheiratet)

In 7 Jahren habe ich 9 Führungskräfte gehen sehen, weil sie die Hose nicht oben lassen konnten. Einer davon hat sich mit mehreren Frauen gleichzeitig befasst und es kam im Unternehmen zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf er eine der Frauen ins Gesicht schlug.
So wäre es nicht gekommen, hätte die Geschäftsleitung früher vernünftig reagiert.

Übrigens auch bei denen, die nachts die Büros der Scheffinnen reinigen. Die geben nämlich auch alles, nicht selten ihre Gesundheit und ihr Familieglück, damit die Paradisvögel gut arbeiten können. Diesen Paygap hat noch niemand als solchen skandalisiert

Doch. Ich z.B. Die Reinigungskräfte sind in jedem Unternehmen an der untersten Stufe der Wertschätzung. Selbst der „niederste“ Mitarbeiter neigt ihnen gegenüber zu Missachtung. Ich war irgendwann dermaßen sauer, dass ich eine Versammlung einberufen und einfach mal kommentarlos die Bilder auf die Leinwand werfen wollte, was denen zugemutet wird.
********osen Mann
6.634 Beiträge
Ich möchte einen kleinen Aspekt anmerken, der hier nicht erwähnt wurde.

Die Struktur der Arbeitswelt ist komplett männlich.
Wir bewegen uns auf einem Spielfeld, dass von Grund auf von Männern konstruiert wurde. Dem entsprechend sind die Maße und Regeln Männern angpasst.
So, wie sich keiner fragt, weshalb Türklinken genormt in dieser Höhe sind. (Sie sind auf einen 1,85 großen Mann genormt), fragt sich keiner, warum Strukturen in der Arbeitswelt auf Männer ausgelegt sind.
Weil sie seit Jahrhunderten durch Männer und für Männer erdacht wurden.
Frauen, die hier erfolgreich sein wollen, müssen "männlicher" sein, als Männer.

Attribute von Männlichkeit (zB viele Sexpartnerinnen) stehen deshalb hoch im Kurs. Und der "Shareholder Value"Erfolg ist noch immer wichtiger, als ein sinnvolles und friedliches Miteinander.
Zitat von ********osen:
So, wie sich keiner fragt, weshalb Türklinken genormt in dieser Höhe sind. (Sie sind auf einen 1,85 großen Mann genormt), fragt sich keiner, warum Strukturen in der Arbeitswelt auf Männer ausgelegt sind.

Ich weiß nicht... Ich bin 1,73 und habe keine Probleme mit Türklinken, weder in Deutschland noch in Skandinavien, und schon gar nicht in Frankreich, Spanien usw. usw... Außerdem haben Menschen mit +1,85 überall Probleme mit fast allem.

Ich stimme dir zu, dass die Struktur der Arbeit für Männer konzipiert wurde, sogar die Gesetzgebung musste sich (mit vielen Problemen) an die Frauen und ihre Lebenszyklen anpassen. Gott sei Dank hat sich dies in der westlichen Welt geändert, zwar nicht so schnell, wie es sein sollte, aber zumindest stetig.
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Attribute von Männlichkeit (zB viele Sexpartnerinnen) stehen deshalb hoch im Kurs. Und der "Shareholder Value"Erfolg ist noch immer wichtiger, als ein sinnvolles und friedliches Miteinander.

Quantität statt Qualität ist ein Attribut von Männlichkeit?
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Und nun mal zu der weiblichen Perspektive.

Wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch keinen von denen flach legen, mit denen ich arbeite.
Denn …

Ich musste herzlich lachen, als ich das gelesen habe.
Genau so geht es mir seit jeher. Allerdings hat das Nachteile. Frauen können sich durch sexuelle Dienstleistungen durchaus ihren Platz in der Hirarchie sichern. Und zuweilen wird das auch einfach erwartet.
(Ich habe darauf gewartet, dass hier jemand fragt warum Frauen das mitmachen.)


Zu Deiner abschließenden Frage: Was tun Frauen in Führungspositionen?

Neben dem gesteckten Ziel, was zu erreichen gilt, habe ich das Gefühl Kindergärtnerin zu sein.

Definitiv: Ja.

Die Jungs müssen erstmal wieder „runter geholt" und sortiert werden, damit es am großen Tisch wieder weiter gehen kann.
Ich denke mir so, die Zeitgenossen können nichts dafür, das ist genetisch verwebt, dieses Konkurrenzverhalten.
Der Wildschein-Tunnelblick, den einige männliche Kollegen haben, schränkt die Sicht- und die sich daraus ergebende Verhaltensweise schon ein.

Die Einschränkung des Blickwinkels ist das größte Problem und steht meist pragmatischen, einfachen Lösungen im Weg.

Es ist gut, wenn man das Ziel nicht aus den Augen läßt, aber unsere soziokulturelle Welt öffnet sich nicht immer in den direkten Weg.
Da hilft oftmals die ausgeprägte weibliche Weitsicht.

Dann kommen die weichen Faktoren noch mit auf‘s Trapez. Das sind neben den bereits erwähnten Soft Skills, auch die persönliche Erwartungshaltung, wie ich zu meinem gesteckten Ziel gelange.

Ich bekomme von meinen Mitarbeitern sehr oft das Gefühl vermittelt, wenn wir in entscheidenen Besprechungen oder Verhandlungen reingehen, 'dann ziehen wir in den Krieg'.
„Hast Du alles bedacht? Nicht, das die uns in der Luft zerreißen! Wie haben es xy seiner Zeit hinbekommen?“
Nein, ich ziehe nicht in den Krieg, ich gehe in die Diskussion.

Ich werde vorzugsweise eingesetzt, um verfahrene Konfliktsituationen aufzulösen, um konstruktive, zielorientierte Zusammenarbeit möglich zu machen.

Ein durchaus gutes Instrument und Privileg der Demokratie, die mir ermöglicht hat, das zu tun, was ich gerade gerne mache.

Liebe Grüße
Zitat von ***es:
Attribute von Männlichkeit (zB viele Sexpartnerinnen) stehen deshalb hoch im Kurs. Und der "Shareholder Value"Erfolg ist noch immer wichtiger, als ein sinnvolles und friedliches Miteinander.

Quantität statt Qualität ist ein Attribut von Männlichkeit?

Aus biologischer, philosophischer (das Philosophische beinhaltet das Religiöse) oder soziologischer Sicht?... *zwinker*
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Aus biologischer, philosophischer (das Philosophische beinhaltet das Religiöse) oder soziologischer Sicht?... *zwinker*

Aus weiblicher Sicht *zwinker*
Dann hast du auch kein Problem damit, wenn Menstruation, Schwangerschaft, Geburtenkontrolle, und weibliche Sexualität immer noch aus männlicher Sicht betrachtet werden.... *traenenlach*
***es Frau
375 Beiträge
Themenersteller 
Dann hast du auch kein Problem damit, wenn Menstruation, Schwangerschaft, Geburtenkontrolle, und weibliche Sexualität immer noch aus männlicher Sicht betrachtet werden.... *traenenlach*

Nö. Solange sie nur betrachten und verstehen, dass sie besser wertschätzend Zurückhaltung in der Beurteilung üben sollten …
Zitat von ***es:
Nö. Solange sie nur betrachten und verstehen, dass sie besser wertschätzend Zurückhaltung in der Beurteilung üben sollten

Machismus mit BH.......... der feuchte Traum des Patriarchats, wenn Frauen seine Philosophie bestätigen... *traenenlach*
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********ieso:
Dann hast du auch kein Problem damit, wenn Menstruation, Schwangerschaft, Geburtenkontrolle, und weibliche Sexualität immer noch aus männlicher Sicht betrachtet werden.... *traenenlach*


So lange es beim betrachten bleibt, sicher kein Problem. In der Regel (scnr) ist es aber bewerten und regulieren, darin besteht der gravierende Unterschied.
******259 Mann
2.365 Beiträge
Zu diesem Thema kann ich nur anmerken, dass Macht leicht zu Koruption führen kann. Wobei aus eigener Erfahren die Männer dies häufiger als Instrument aufgreifen als die Frauen !

Die meisten Frauen haben da doch ein paar mehr Gewissensbisse als Männer ( einige sagen = auch mehr Gehirnzellen !( lach )
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