Demokratie
Wir leben in einer Demokratie. Grundlage unserer Demokratie sind „weitreichende politische Beteiligungsrechte“, ab und an ein Kreuzchen auf einem Stimmzettel zu machen ist an sich nur eines von sehr vielen Rechten.Die allesamt vom gemeinen Wahlvolk im doppeldeutigen Sinne kaum noch wahrgenommen werden.
Der einzige Grund, warum unsere Demokratie noch steht ist wahrscheinlich das in sich sehr stabil verwirrte Verwaltungsgerüst. Das jedweden politischen Schwachsinn überlebt.
Aktuell haben wir die Diskussion darüber, dass alle demokratischen Systeme durch Rechtsextremismus bedroht seien, wir stecken in einer Krise?
Schuld daran sollen die Bürger sein, die dem Rechtsextremismus zugeneigt seien.
Und es gibt unzählige Projekte, in denen dem Bürger, der nicht versteht, dass Demokratie auf keinen Fall Rechtsextremismus sein kann, ein Demokratieverständnis nahe gebracht werden soll.
In erster Linie beschränken sich die meisten Versuche auf die Einflussnahme darauf, wo man sein Kreuzchen nicht hin machen sollten: Rechts. Oder Links.
Die meisten Schulabgänger wissen z.B. nicht was das d‘hontsche Wahlverfahren ist, sie haben keine Ahnung auf welche Weise sie ihre Bürgerrechte in diesem Rechtssaat geltend machen können und die Hürden zu solcher Beteiligung sind ungeheuer hoch.
Welche Funktion Gewerkschaften in Bezug auf das deutsche Arbeitsrecht haben wollten, ist auch unbekannt.
Ohne in irgendeinen parteipolitischen Schnickschnack eingebunden zu sein kommt man selten wirksam weiter.
Und wieviel Geld zum Fenster raus geworfen wird, weil sich irgendwelche realitätsfremden Köpfe irgendwelche komplizierten Finanzierungsmodelle ausgedacht haben, die irgendwelchen Seilschaften die Möglichkeit geben Geld abzugreifen ohne dafür wirklich Leistung zu erbringen, darüber denkt man besser nicht nach.
Das ganze System müsste von Grund auf reformiert werden.
Interessiert keinen, weil kaum jemand weiß wie das alles funktioniert, geschweige denn wie man als kreuzbraver Bürger darauf Einfluss nehmen könnte. Ausser sich parteipolitisch zu engagieren und sich dort vor irgendeinen Karren spannen zu lassen.
Spätestens seit der Pandemie und diversen hochzeitlichen öffentlichen Auftritten dürfte klar sein, dass unsere „politischen“ Köpfe zum größten Teil inhaltlich keinen blassen Schimmer von ihrem politischen Auftrag haben und in erster Linie ausgezeichnete Lobbyarbeit machen.
Nur wenns darum geht das Wahlvolk zu gewinnen bemüht man sich wenigstens so zu tun als habe man Ahnung von dem, was man vorgeblich zu tun hat. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Bis dahin nahm ich an, dass die allergrößten geistigen Nieten mit dem geringsten Realitätsbezug zur Selbstverwirklichung in die Bildungsministerien entsendet werden.
Unsere Schulen haben einen Bildungsauftrag, zu dem an sich eine wirklich fundierte Übermittlung von Kenntnissen gehören sollte, die uns als Erwachsene zur Wahrnehmung unserer Bürgerrechte befähigt.
Da wird das Thema aber allenfalls beiläufig behandelt.
Die Schulbildung wurde dem Neoliberalismus untergeordnet, man hat irgendwann beschlossen, dass man für die Wirtschaft an sich nur jede Menge gering gebildete Hilfskräfte benötigt und eine elitäre Gruppe an Fachkräften. (Kommentar zensiert)
An sich wäre das Curriculum unseres Bildungssystems, in dem demokratische Grundbildung von der 1. Klasse bis zum Abschluss kein Pflichtfach ist, ein Fall für Karlsruhe: Es konterkariert unsere Demokratie, es ist demokratiefeindlich, weil es unserem Nachwuchs die notwendige Bildung vorenthält, die Grundvoraussetzung für demokratische Beteiligungsprozesse ist.
Was denkt ihr?