@poppy
die Übersetzung hat 6 Jahre gedauert und den Übersetzer fast in ein ähnliches Schicksal getrieben wie den Foster Wallace selbst.
Das gleichzeitig Erschreckende, Faszinierende und ins Absurde gehend ist die Art und Weise wie er seine Charaktere mit den unterschiedlichen sprachlichen Eigenheiten ihrer sozialen Gruppe ausstattet. Wer also amerikanische Gesellschaft inkl. sub sub Kulturen nicht aus dem persönlichen Sprachgebrauch gut kennt dürfte herbe Schwierigkeiten haben so manches überhaupt vom Wortlaut her zu verstehen. Da er aber jede Menge Spitzen, sozusagen en passant und in Nebensätzen absondert, glaub ich wäre das kein wirkliches Vergnügen sondern eher schon eine wissenschaftliche Abhandlung.
Wenn er sich also z.B. im Klinik Milieu bewegt, dann fängt der Text an zu strotzen von medizinisch lateinischen Sachverhalten mit denen er die Handlung führt. u.s.w.
Dazu kommt, auf die 1500 Seiten Text ca. 300 Seiten Fußnoten folgen in denen von der Wirkungsweise einzelner Drogen und deren Verfügbarkeit über Erklärungen zum Tennis, bis zu ganz spezifischen Eigenheiten der von ihm beschriebenen Zukunft erläutert werden.
DAZU kommt, dass du auf mindestens jeder zweiten Seite ein Fremdwort findest, das weder je gehört hast, noch dir so ohne weiteres mit deinem Latinum erklären kannst, meins zumindest ist zu lange her.
Also ich komme leider nicht so viel zum Lesen, aber manche Kapitel lese ich zweimal, weil die Pointe mich einfach in die Hosen pieseln macht, bzw. die Boshaftigkeit in jedem Einzelsatz ein Kunstwerk für sich. Dieses Vergnügen möchte ich mir auf keinen Fall verderben, dass ich permanent nachschauen muss was denn nun dieses seltsame Wort wieder bedeutet, weil mein Wortschatz nun mal doch nicht der eines Muttersprachlers ist.
so nun weist du es, vielleicht bin ich aber auch einfach zu blöd dafür und nur auf den billigen Genuß aus, das weis man im Joy ja nie!