@*****_sw
Sondra Ray kann man kaufen, gleich auf der ersten Seite von Amazon erscheinen elf Angebote. Scheint also nicht für jeden zu funktionieren
Der Hausner klingt interessant. Allerdings frage ich mich, wie ein Mensch es schafft über seine Weltumsegelung auf nur 207 Seiten zu berichten. Dies illustriert sehr schön den gravierenden Unterschied zwischen Männern und Frauen: Wenn eine Frau nur für eine Stunde in die Stadt fährt Bummeln, dann kann sie darüber mindestens zwei Stunden lang berichten.
Von Tom Wolfe habe ich mir einmal schon Lebenszeit stehlen lassen, das ist also gut zu überlegen, obwohl der Titel gut klingt und mich sofort an einen Karmann Ghia denken lässt...
Hmm, Kafka, davor habe ich mich bis heute erfolgreich gedrückt. Könnte noch nicht einmal erklären weshalb. Vielleicht weil mir der Gedanke widerstrebt einen unfertigen Roman zu lesen und so quasi um das Ende betrogen zu werden? Tja, dann setz ich ihn mal mit auf die "Unbedingt-anlesen-und-dann-weiterschauen-Liste". Danke kafkaeske_Welt!
Ayla und sein großer Wagen oder Bär oder was das war flog vor zwei Jahrzehnten bereits nach ein paar Seiten in die Ecke. Wenn ich wissen will, wie sich ein Höhlenmensch benimmt und was er so denkt und sagt, dann setz ich mich eine halbe Stunde in die S-Bahn!!!
'Tschuldigung, aber der musste raus.
Was fesselt Dich denn so an der Geschichte, Wer_nicht_wagt?
Der Simmel! Da isser ja! Und taucht erst auf der zweiten Seite auf!
Den mochte ich auch sehr gern, den hatte meine Oma und ich habe ihn auch mehrfach gelesen. Ebenso aus dem gleichen Bücherschrank ein Mehrfachleserchen über das man lieber den Mantel des Schweigens decken würde: Desirée, von der Seidenhändlertochter über Napoleons abgelegte Verlobte zur Schwedischen Königin... seufz. Das waren noch Lesezeiten.
Tom und sein depperter Freund haben mich dagegen nie angesprochen. Ist das so eine Jungssache, wie Mopedfahren und sich dabei fühlen, wie Schumi in einem Ferrari?
Meins war für Jahrzehnte Die grüne Wolke, den Kindern von Summerhill erzählt von A.S. Neill. Die alte gewohnte Welt geht unter und der Mensch muss lernen in einer neuen zu überleben. Neill war der Gründer von Summerhill, dem ersten anti-autoritären Internat der Welt, in das ich mich sehnlichst hineinwünschte. Wie so oft ging mein Wunsch zwar in Erfüllung, aber leider ganz anders als ich dachte. Internat ja, antiautoritär nein. Erzkonservativ dafür. Interessant an diesem Buch sind die Kommentare der Kinder zum Fortgang der Geschichte nach jedem Kapitel, die ich in jedem Jahr anders las und empfand. Malevil oder die Bombe ist gefallen von Robert Merle ist auch so ein Buch.
Ein absolutes Muss ist für mich Nächstes Jahr in Jerusalem von André Kaminski. Das Buch beginnt so:
Mein Onkel Henner Rosenbach war erstens ein Psychopath und zweitens der prächtigste Lügner der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Theoretisch war er mein Großonkel, was ich jedoch bezweifle, da er mir unvergleichlich ähnlicher war als sein Bruder Leo, von dem es heißt, er sei mein Großvater gewesen. Jedenfalls stammt Onkel Henner vom berühmten Rabbi Schloime Rosenbach ab, der vor dreihundert Jahren in der Bukowina seine Traktate schrieb und auf dessen Grabstein der folgende Sinnspruch steht: "Wahrheit ist das wertvollste aller Güter und soll gehandhabt werden mit Sparsamkeit und Zurückhaltung." Meine Familie war und ist bestrebt, dieser Devise nachzuleben.
Nochmal danke für die Antworten. Ich finde sie sehr interessant, da sehr vielfältig!