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Kunst und Sünde
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Musik - Kunst oder Natur?

*******rus Mann
431 Beiträge
Themenersteller 
Musik - Kunst oder Natur?
Ich eröffne diesen Thread angeregt durch die Frage, ob Musik eher Kommunikationsmittel oder Kunstform ist. Ich persönlich neige eher zur Ansicht, dass Musik eine Art von "Ursprache" ist, die zwar weniger gut geeignet ist, eine Gruppenjagd auf einen Bären zu organisieren, die aber dafür in anderen Bereichen der Sprache weit überlegen ist. Unstrittig ist mit Sicherheit, dass Musik eine grosse Bedeutung im kulturellen Leben der Menschen hat, sonst wären Apple, Sony, und andere schon längst Pleite *zwinker* .

Mich interessiert, was ist Musik für Euch, was kann Musik, was nicht, wozu brauchen wir sie?

In der Hoffnung auf eine kontroverse Diskussion
der Epi
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
A Work of Art
von banalem Zeitvertreib bis zu hoher Kunst. Die Wurzeln der Musik liegen wohl im Rituellen, und bis heute kann Musik beschwörend und betörend sein. Tanz ist ja auch Ritus, und beides zusammen

Musik ist Energie, nicht nur äußerer physikalischer, sondern Ausdruck innerer Schwingung.

Für mich ist Musik immer wieder Inspiration.

Sicher ein Kunstwerk, aber eines, das der Natur entspringt. Und der Natur des Menschen.

In song and in dance
I express myself as a member of a higher community
I have forgotten how to walk and speak
I am on the way toward flying into the air, dancing
My very gestures express enchantment
I feel myself a God
Supernatural sounds emanate from me
I walk about enchanted
In ecstasy like the Gods I saw walking in my dreams
I am no longer an artist
I have become a work of art
- Frankie Goes To Hollywood, Welcome to the Pleasuredome
Tückische Gegenüberstellung
Eine interessante Frage stellst du da, die ich gleich in Frage stellen möchte. Kunst und Natur widersprechen sich nicht, die eine entsteht aus der anderen. Kunst ist Interpretation der Natur.

Zur Musik:
Ich bin Sängerin und kann ohne Musik nicht leben, da sie mir Therapie und Heilmittel zugleich ist. So, wie Andere Schreitherapien besuchen oder im Stadion aufgestaute Aggressionen kanalisieren, so nutze ich das Singen für mich, um Emotionen herauszulassen.

Auf der anderen Seite gibt es auch die Gefühle, die Musik hervorrufen kann - manch Melodie zieht so sanft aber beständig am Herzen, dass ich vor Freude oder Sehnsucht zerspringen könnte, manch andere ist so energiegeladen und motivierend, dass ich anfangen könnte zu laufen und nie wieder aufhören will.

Musik wird allerdings sehr unterschiedlich wahrgenommen. So nutzen sie viele als Hintergrundbeschallung für andere Tätigkeiten oder als Weg, sich selbst zu charakterisieren oder andere Menschen auszugrenzen.
Insbesondere unter Musikern hat Musik eine ganz andere Bedeutung als für den Ottonormalverbraucher. Da wird die Fertigkeit, Virtuosität oder Präzision des Spiels beobachtet, die Schönheit oder emotionale Wirkung gerät oftmals ins Hintertreffen.
Mir hat mal ein Musiker gesagt: "Ist doch egal, was das Publikum denkt. Wenn die anderen Musiker es scheiße fanden, war es das auch."
Wenn ich mir aber anschaue, wie fröhlich und entspannt Menschen nach einem für sie lohnenswerten Konzertbesuch waren, kann ich dem Herrn nur den Vogel zeigen und sagen, dass Musik viel mehr ist als Technik.
Kommunikation
Musik ist ursprünglich ein Kommunikationmittel gewesen. Mit den Buschtrommeln konnte man über weitere Entfernungen Nachrichten übermitteln. Mit der Taktfolge war es möglich, wie bei Morsezeichen, Texte zu formen. Aber auch der Tanz als Zeichen der Gemeinschaftlichkeit und der Lebensfreude wurde mit Hilfe von Instrumenten wie Trommel, Hörner und anderen klanggebenden Materialien im Takt unterstützt.

In den Kriegen wurden durch musikalische Laute bestimmte Kommandos signalisiert, wie das Vorrücken, den Abzug und auch taktische Manöver. So entwickelte sich auch die Marschmusik, welche die Schrittfrequenz und somit die Schnelligkeit beeinflußte.

Liebeslieder sind eine Art der Werbung, die seit Jahrhunderten zwischen Männlein und Weiblein betrieben wird, also auch wieder Kommunikation. Wie immer wir auch Musik betrachten, es bleibt doch eine Art der Kommunikation. Mal humorvoll, trauernd, werbend, klagend, provozierend, oder aber auch nur, um der Lebensfreude Ausdruck zu verleihen.

Mike
Gegensätze?
Die Kunst der Natur gegenüberstellen zu wollen widerstrebt mir. Das Künstliche steht in Opposition zum Natürlichen. Kunst und Natur hingegen schließen sich nicht aus.

Es ist interessant zu sehen, dass aus den Adjektiven "künstlich" und "natürlich" Gegensätze werden, obwohl meines Erachtens die Substantive "Kunst" und "Natur" es nicht sind.

Die Folgerung könnte sein, dass Kunst nicht künstlich - und Natur nicht natürlich ist.

Aber wie passt die Musik in diesen Dualismus, wenn es denn einer ist? Als (Blues)Musiker angesprochen, sehe ich Musik einerseits "aus dem Bauch heraus kommend. Dann spiele ich, wonach mir gerade ist. Das ist die natürliche Wurzel der Musik.

Als Musiktheoretiker ist Musik als künstlich zu betrachten. Sie folgt vorgegebenen Schemata; seien es Kadenzen, oder rhythmischen Einteilungen in Takten, oder Strophen, die erst in ihrer Gesamtheit das Lied ergeben.

!Bernd
Just my 2 cents...
Musik ist:
  • Blitzableiter
  • Katalysator
  • Ausdrucksmittel
  • Hilfsmittel
  • akustische Emotion
  • Seelenbalsam
  • Sandsack
  • manchmal Körperverletzung
  • Therapeutikum
  • Druck- und Suchtmittel
  • Upper und Downer (f*ck anglizism!)
  • uvm.


Und das Wichtigste: Sie begleitet mich in nahezu allen privaten Bereichen meines Lebens, auch wenn ich es leider nie für nötig befunden habe, selbst das Spielen eines Instrumentes oder das Singen zu erlernen.

Musik ist schlicht omnipotent...
eine Himmelsmacht...............
die Frage MUSIK, ............KUNST ODER NATUR?...........habe auch ich mehrmals gelesen um sie beantworten zu können, und sie stellt sich mir so gar nicht, denn daß Musik auch Kunst ist oder eine sehr bedeutende Form von Kunst steht glaube ich außer Frage...................ob es Natur ist???

Musik ist Schwingung und alles Leben ist Schwingung daher ist Musik auch meines Vertsändnisses nach Natur oder liegt in der Natur des Menschen.
Musik ist ein nonverbales, internationales Kommunikationsmittel, das Menschen über Grenzen hinaus verbindet.
Musik transportiert Gefühle und erzeugt Gefühle, Musik kann mitreissen, die Stimmung und Laune heben und tief traurig machen, sie kann uns dazu auffordern und zu bewegen und nicht mehr still halten zu können. Musik kann populär sein aber auch ganz individuell.
Das ungeborene Kind im Mutterleib reagiert auf Musik, positiv , nach Untersuchungen auf Mozart besonders und kann MUsik wiedererkennen, darum an alle werdenden Eltern singt Schlaflieder vor der Geburt, das beruhigt.
Ob Weltkünstler, Spitzeninterpreten, Komponisten der Weltklasse, Solisten, Orchester, CD`s, Konzerte, Opern, Operetten, Musical oder das geträllerte Kinderlied aus vergangenen Tagen................Musik bereichert unser Leben, Musik ist aus der Welt nicht wegzudenken und Musik kann heilen.......................deshalb ist sie hohe Kunst und auch zugleich etwas archaisches, welche alle Menschen weltweit verbindet und nährt.
Musik ist eine Himmelsmacht.
*******rus Mann
431 Beiträge
Themenersteller 
warum Gegensätze?
Für mich gibt es einen Gegensatz zwischen Kunst und Natur. Wie hauptbahnhof treffend schrieb:
Kunst ist Interpretation der Natur.
Wenn Musik Natur ist, entspringt sie unmittelbar dem menschlichen Leben, ist sie Kommunikationsform und braucht eigentlich kein bewusstes Regelwerk, sie folgt natürlichen Gesetzen und interessiert sich nicht für das wohltemperierte Klavier. Wenn Musik Kunst ist, ist sie Regeln der Virtuosität unterworfen, dann wird sie Sklave von vielen Künstlern, die gesagt bekommen haben, dass Kunst von Können kommt und dass gute Musik schwierig sein muss. Wenn man sich anschaut, wie viele Klavierkonzerte, Gitarrensoli oder Jazz-Nummern Schwierigkeitsgrad gegen Ausdruck austauschen, wie manisch an der Technik gefeilt wird und das Wesen der Musik dabei (für mein Empfinden) auf der Strecke bleibt, bekomme ich den Eindruck eines deutlichen Gegensatzes zwischen Kunst und Natur. Da gibt es Bands wie z.B. ACDC, die mit 5 Akkorden und der Pentatonik-Tonleiter mehr transportieren, als eine Heerschar von hochgezüchteten Kammermusikern. Und ich kenne Situationen, wo Kinder spielerisch einem Musikinstrument Gefühle entlocken, die so niemals Bestandteil einer kanonisierten Musikausbildung wären...
Ich liebe fast alle Stilrichtungen der Musik, aber ehrlicher finde ich immer diejenige, die aus dem Bauch kommt, eben die natürlich wirkt.

Gruß der
Epi
"Ich brauche keine Millionen..." ...nur "Musik,Musik,Musik"
Musik ist:
  • * Blitzableiter
  • * Katalysator
  • * Ausdrucksmittel
  • * Hilfsmittel
  • * akustische Emotion
  • * Seelenbalsam
  • * manchmal Körperverletzung
  • * Therapeutikum
und vieles mehr...

Mir hilft Musik fast in jeder Lebenslage, die schönen Seiten des Lebens noch intensiver zu empfinden. *smile*

Und wenn jemand sein Instrument so spielen kann, dass ich feuchte Augen bekomme und mir eine Gänsehaut entsteht, dann ist dieser Mensch in meinen Augen ein Künstler.
*******l69:
Und wenn jemand sein Instrument so spielen kann, dass ich feuchte Augen bekomme und mir eine Gänsehaut entsteht, dann ist dieser Mensch in meinen Augen ein Künstler.

Und hin und wieder braucht es dafür nicht mal Instrument *top*

Beispiele:
  • Friend ´n Fellow - This Love
  • Maighread Ni Dhomhnaill - The Green Wood Laddie

Was ist, was kann, wofür brauche ich Musik..?
Hallo und kurz vorgestellt,

Meine Verbindungen zur Musik:

Insgesammt 10 Jahre klassische Block und später Altflötenausbildung.
Mit 15 J. aufgehört wegen einem dritten Pflichtinstrument.
Heute kann ich nicht mal mehr die Noten als Griff umsetzen, geschweige denn "Im Märzen der Bauern spielen", ...leider

Mit 17 J. für ca. 1 Jahr autodidaktisch mit Hilfe eines Buches an der E-Gitarre versucht, danach das Interesse verloren weil klar wurde: lernen, lernen und nochmal lernen. Gitarre = Lebensaufgabe

Als Kid der ersten Heimcomputergeneration ist in dieser Richtung ein großes Interesse vorhanden und so landete ich mit 18 J bei Synthesizern, Sequenzern und dem Atari ST1040 (oder so??).
Techno kam gerade auf, und hatte mich als damaligen 'DMode Nerd' mit all seinen Nebenwirkungen sehr schnell und intensiv für 2 Jahre eingefangen. OK,.. genug gefeiert, aber das Interesse für die Musik blieb.

Somit bastel ich seit 20 Jahren an den Geräten herum.
Seit 2005 spiel ich Bass in einer Band und muß sagen das mir die 21 Jahre, die ich die Gitarre überschlafen habe wohl gut bekommen sind. (flea ,he's my god)

Dies führte zur Vermischung mit der Elektronik, weg vom reinen Club Mupf bis hin zum Reaggae, emo, rock.

Ich verdiene kein Geld mit Musik und betreibe dieses wunderbare Hobby bewußt als "Feierabendmusiker"


Was höre ich?

Chronologisch gings von NDW, DMode, Sisters of Mercy, Joy Division, Neubauten...Cream, Nectar, Sweet Smoke,...DJ Dag, Cosmic Baby, HR3 Clubnight,S Väth,.... bis zum (fast) alles Hörer.

Was kann Musik?


Über Musik können sich viele Arten der Kommunikation bilden die z.B. sehr komplexe Zustände auch manchmal ohne viel Worte erklären.

Ein Beispiel?

Manche Leser haben mein Werdegang überflogen und können mich wahrscheinlich sofort gar nicht mal so schlecht einschätzen, zuordnen und "kategorisieren". Is recht so.

Andere wiederum lesen nur Namen und Fakten, ihnen bleibt die Kommunikation verborgen.

Beispiel 2 :

Hier gehts um die Kommunikation beim improvisierten live Spiel mit mehreren Leuten. Diese ist teilweise unglaublich. Es reicht ein kurzes zucken, ein Schritt nach vorne, ein Blick in die Augen... und wenn es optimal läuft fahren alle zur gleichen Zeit ab.
Diese Form der geistigen Verschmelzung kenne ich sonst nur vom Sex her, man könnte im übertragenen Sine von Gruppensex reden und wenns gut läuft haben alle gleichzeitig einen Orgasmus.
Ich denke Musik kann viel intensiver Gefühle vermitteln als die reine Sprachkommunikation
Interessant wenn man sich das mal alles unter dem Aspekt der Evolution anschaut. Lebewesen (und nicht nur Menschen) ohne und mit dieser zusätzlichen Kommunikationsart. Wer hält besser durch?


Inga oder Schwester Humpe hat mal sinngemäß gesagt:

"Musik ist für den Musiker wie ein Partner, mit dem du dein Leben zusammen verbringst."

Es gibt viele Analogien in der Art der Symbiose, die Mensch hierbei eingeht.


Der Ursprung liegt meiner Einschäzung nach im Rythmischen, nach dem Motto: Am Anfang waren zwei Hölzer die ich mal gegeneinander schlage um mir vor meinen Feinden durch Lautstärke Respekt zu verschaffen.
Wer schon 4-5 Stunden bei 130 bpm durchgezappelt hat weiß, das nurdiese Rythmen einen allein schon in Zustände versetzen können, die Mensch als außergewöhnlich empfinden.
Hier kommt der link zum spirituellen, welches bei jedem der Naturvölker schon sehr lange und fest verwurzelt ist.

Genug geschwafelt ich muß ins Bett, aber einmal angefangen, wollte ich dies auch zu Ende bringen, da ich mich schon lange intensiv mit dem Thema auseinandersetze
**********her63 Mann
232 Beiträge
Musik ist Weltsprache
Es gab ja immer mal wieder die Idee, eine Weltsprache zu erfinden, Esperanto ist wohl der bekannteste dieser Versuche. Aber eigentlich ist die Musik diese Weltsprache. Gerade, weil sie Kommunikation und zugleich Kunst ist. Sprache hat ja auch nicht nur einen reinen Informationsgehalt, sondern sie trägt Stimmungen mit sich, feine Zwischentöne, die wir deuten können. Selbst in Sprachen, die wir nicht beherrschen. Deshalb reden wir bei gehobener Dichtung ja von Sprach- Kunst. Sprache, die zugleich komplex ist und Tiefe hat. Sprache, die Assoziationen auslöst und Gefühlern Raum bietet. So verhält es sich eben auch mit der Musik. Habe mir vor ein paar jahren eine unglaublich gute CD mit Inuit- Musik gekauft. Ich habe von diesem Volk nur eine klischeehafte Vorstellung, ich verstehe die Texte der Lieder nicht, aber spüre, dass sie von Liebe handeln. Und so lösen sie auch Empfindungen von Liebe in mir aus. Musik muss nicht übersetzt werden, sie ist universell.
P.S. Tanzen übrigens auch.
Musik ist Musik in meinen Ohren
Gut geschrieben, Perlentaucher63.

Für mich ist Musik die akkustische Kommunikation mit meiner Seele, mit dem nicht mit Worten ausdrückbaren Teils meiner selbst.

Natürlich nur bestimmte Musik. Melodische. Ob Klassisch, Jazz oder sogar einige Pop-Songs.
Ich 'jage' ein Musikstück via Radiotracker im Internet, bis ich es gefunden wurde.
Meine alten LP's hab ich letzten Winter alle digitalisiert. Es ist eine Riesensammlung entstanden, auf CD's kaum mehr verwaltbar. Also grosse Festplatte und WD TV Life, optische Verbindung mit Verstärker.

Auch werden im Fernsehen hin und wieder Konzerte gesendet, viele in HD-Qualität und DD 5.1 Sound. Lang Lang nach Hause nehmen, sehen und hören wie er einen Flügel auseinander nimmt.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Ein Nachbar?
Hier ein Satz, der die Nähe von Musik zur Natur für mich am besten beschreibt:


Die Kunst ist der nächste Nachbar der Wildnis
(Karl Ganser)
too much and too little
I feel as though I hear far too much music, yet really listen to far too little.
Eine weitere natürliche Form der Kommunikation.

Ursprünglich rituell und Kommunikationsmittel, (siehe Urvölker: Botschaften bzgl. Entfernungen erstetzt durch Technologie/Werbung+Partnerwahl/Zeremonie ect.) heute zur Kunstform gesteigert.

Sprache/Verstand
Musik/Emotion
So wie rechte und linke Gehirnhälte, zwei Ausprägungen eines Ganzen.

LG Su
Der Wirkung der Musik etwas nachgespürt...
Lieber Epizentrus

Ob Musik Kommunikationsmittel oder Kunstform sei?
Musik kann immer eine Kommunikationsformen sein, weil bereits erzeugter Lärm Appel-Charakter haben kann. Sobald wir aber vermuten, ein singender Vogel hätte seine Melodie aus lauter purer Freude wiederholt - weder zur Balz noch zur Markierung des Reviers, so übersteigt sein Musizieren das Biologische, wäre also Kunst.

Stehen bei unserer spontanen Erfahrung die beiden Kategorien auch im Vordergrund? Wenn Lieblingsmusik „berührt, anregt und erschüttert“: Geschieht das nun auf der gleichen biologischen Ebene wie sexuelle Aufladungen, Explosion und Entspannung? Spüren wir es selbst!

Eher mit JA würde ich antworten, wenn ich den rhythmischen Teil meiner Lieblingsmusik meine. Eher mit NEIN würde ich antworten, wenn ich von einer Melodie spräche.

Allenfalls sexuell etwas stimulierend wäre demnach rhythmusbetonte Musik, mit einfacher, sich wiederholender, einlullender Melodie zusätzlich noch gerade etwas entspannend. Solche Musik lässt Raum, dass ich ganz „bei mir“ sein kann. Rap-artiges mit leichter Melodie könnte so etwas bewirken, falls Rap überhaupt Lieblingsmusik ist. Aber auch Musik, die ich gerne GURUSOFT nennen würde.

Melodien scheinen in einer „höheren Fussballliga“ zu spielen. Melodien haben Botschaften. Sprechen die mich an, gelten sie auch für mich, so treffe ich mich mit der Melodie. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werde ich „abgelenkt“. So können auch Melodien „sinnlich-erotisch“ tönen, aber möglicherweise „antisexuell“ wirken. Freilich gibt es noch andere Einflüsse. Beispielsweise die Klangfarben und bei einem Lied der Text. Da hätte ich sogar tolle Beispiele aus der Kirchenmusik.

Schade, dass ich in Bern lebe, ich würde sonst bei deinem Filmprojekt mitmischen!

Kuschellounge
****la Frau
178 Beiträge
Musik sehen
Mein verstorbener Mann hatte seinerzeit einmal ein interessantes Experiment mit einem Maler gemacht: Während der Maler ein Bild malte, hat passend zur Entstehung des Bildes Musik komponiert - nach dem Motto: man kann Musik sehen, Töne haben Farben.

Man kann also zum Beispiel ab und an sagen: das hört sich blau oder etc. an.
So, wie Töne Schwingungen haben, haben Farben bestimmte Wellenbereiche...irgendwie finde ich, gehört das vielleicht zusammen. Und Farben und Töne können stimulieren.

Wer hat nicht schon das Erlebnis gehabt, dass bestimmte Musik einen sofort an etwas erinnert und Bilder aufleben läßt.
Genauso, wie Musik beruhigen aber auch erregen kann.
*******rus Mann
431 Beiträge
Themenersteller 
Macht mir Spass...
...die so unterschiedlichen Sichtweisen und Annäherungen an das Thema. Das Schöne ist: Jeder der an Musik denkt, hat dabei Gefühle.

@****e54 Vielen Dank für das Zitat:
Die Kunst ist der nächste Nachbar der Wildnis
(Karl Ganser)
Damit hast Du ganz einfach aus Gegnern Nachbarn gemacht. Dieses Bild finde ich ziemlich tragfähig, trotz aller Streitigkeiten sind sie Nachbarn...

@****la spannendes Experiment, ich liebe Synästhesie! Die Überlappung von Sinneseindrücken birgt unglaubliches kreatives Potential, wobei man in unserer medienübersättigten Welt erst einmal wieder Leerräume schaffen muss, Konzentrationspunkte, in die man solche synästhetische Szenarien einbettet, damit sie sich deutlich von der gemeinen Reizüberflutung abheben.

Euch noch einen schönen Abend und please keep on talking
der Epi

P.S. @*********unge: wegen dem Filmprojekt kannst Du mich gerne mal per PM anschreiben, mitmischen kann man immer, wenn die Chemie stimmt *zwinker*
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
huhu *huhu*

So, wie Töne Schwingungen haben, haben Farben bestimmte Wellenbereiche...irgendwie finde ich, gehört das vielleicht zusammen.

Sorry, obwohl ich wahrscheinlich weiß, was Du meinst, und die Idee auch schön finde, kann ich hier den Klugschei*modus nicht zurückhalten (und wo, wenn nicht in dieser Gruppe, brauche ich das zum Glück auch nicht? *top*)

Musik und Töne sind Schallwellen. Hier wird nichts wirklich transportiert, sondern ganz normale Teilchen z.B. der Luft dort, wo sie sind, in Schwingung versetzt. Es gibt auch Schall unter Wasser oder in anderen Medien. Je dichter das Medium, desto schneller die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Signals. Im Vakuum gibt es keinen Schall.

Licht wie z.B. Farben sind elektromagnetische Wellen. Durch den Welle-Teilchen-Dualismus spricht man hier auch von Photonen (beim Schall gibt es kein entsprechendes Teilchen). Hier bewegt sich tatsächlich etwas durch den Raum, auch wenn dieser vollkommen leer ist. Was wir beim abendlichen Sternenhimmel zum Glück immer sehr schön genießen können.

Außerdem..., aber das überlasse ich wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Transversalwelle (E-Mag.)
http://de.wikipedia.org/wiki/Longitudinalwelle (Schall)

Liebe Grüße,
Laura *undwech*
Und wieder einmal...
...stellt sich die Frage nach dem Sinn des IQ, wenn der EQ sich weit unterhalb der Grasnarbe befindet, oder aus Zwecken der besseren Selbstdarstellung - einige hier sind wahre Meister darin - schlicht unterdrückt oder ausgeblendet wird.
Einzig die Interaktion beider Parameter ist das, was imho 'echte' Intelligenz aus macht.

Ist es so schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die bei Musik an Farben denken, und umgekehrt bei einem stimmungsvollen Gemälde gleich das passende Musikstück assoziieren?

Nicht alles auf unserem kleinen schmutzigen Planeten ist rational erklärbar, und sei es nur aus dem Grunde, dass der Mensch (zum Glück) die dahinter stehende Gesetzmäßigkeit noch nicht entdeckt hat.

*my2cents*
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
@Sonic
Schau mal, ich kann Deine Meinung akzeptieren, obwohl ich sie nicht teile, ohne Dich zu beleidigen. Warum kannst Du das nicht? *zwinker*

Auch 2 cent,
Laura
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