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Übers Ziel hinaus

******_be Frau
308 Beiträge
aber Schpatzi
isch 'atte gesehen Disch auf die Foto und Du 'ast eher die Figür von ein klein Napoleon und nischt die von Admiral Nelson... des'alb isch 'ab gedenkt Du général *smile*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ich wünschte es wäre Nacht oder die Preussen kämen

Wenn ich nicht irre, war es Wellington, der dies vor Waterloo sagte.

Wollte ja X-baseman nicht zu nahe treten. Irgendeine Frage schwingt ja sicherlich mit, und die ist nicht unbedeutend.

Ich stelle also mal die Mentalitätsfrage:

Ist der allerorten auch über die Medien propagierte "amerikanische", kooperative Führungsstil für unsere Landsleute vielleicht einfach nur verwirrend? Sollten wir als Chefs vielleicht viel stärker deutlich machen, daß wir in erster Linie die gute alten preussische Tugend der Pflichterfüllung erwarten?

Ich durfte einige Jahre für den führenden deutschen Discounter - nicht gerade in exponierter Position - tätig sein. Da war nix mit kooperativem Führungsstil und für Verbesserungsvorschläge gabs in aller Regel die Glocke vom Vorgesetzten, weil der sich ans Bein gepisst fühlte.

Aber es hat echt Spaß gemacht und es herrschte eine überraschende Corporate Identity über die "Opfermentalität." Ein ständiges gegenseitiges Schulterklopfen angesichts der vielen Menschen, die nur ein kurzes Gastspiel gaben, weil sie den Leistungsanforderungen nicht gewachsen waren.

Die Einarbeitung durchgehalten zu haben, war sowas wie ein Orden, ähnlich der Grundausbildung bei der Bundewehr, und hatte ähnliche sportliche Qualitäten. Die Leute wurden verdammt gut bezahlt und wenn ein langjähriger Mitarbeiter krank wurde, hat man nicht versucht ihn loszuwerden, sondern gesehen, daß er irgendeinen Job in der Zentrale bekommt, den er noch ausführen kann.

Alles war mit klaren procedures geregelt. Allzuviel Nachdenken mußte ich nicht, und nachdem ich ein wenig Routine hatte, konnte ich während der Arbeit ganz herrlich über den deutschen Idealismus oder Leibniz sinnieren: "Freiheit heißt Einsicht in die Notwendigkeit."

Der Erfolg dieses Unternehmens wäre ein Indiz dafür, daß ein solch autoritärer Führungsstil bei uns in Deutschland vielleicht angebrachter ist, als an den Unis gelehrt wird?
******_be Frau
308 Beiträge
Da gebe ich Dir,
lieber Jincandenza, durchaus Recht. Es ist ein wenig so, wie mit Kindern: Die ich bin die beste Freundin/der beste Freund meines Kindes Haltung als Abwandlung der antiautoritären Erziehung funktioniert nicht. Es muss klare Regeln geben und eindeutig sein, wer das letzte Wort hat. Was aber nicht ausschließt trotzdem teamorientiert und -integriert zu agieren.

Eine Art demokratischer Monarchie. Im Zweifel dann auch gern mal in Form meines Lieblingsnotsatzes: Wir haben hier noch einen Platz für Aschenbrödel frei, die Königin bin ich! *liebguck*

Es bleibt schwierig, oder?

Poppea
********aine Paar
3.351 Beiträge
Ja, mea Poppea... sehr schwierig...
... und Orden nach bestandener Grundausbildung bei der Bundeswehr???

Eher ein gutes Abschiedsbesäufnis...

Und obwohl deutlich größer als Napoleon: Sie nannten ihn "battlebullet"!

*g*

mc


Und als Führungskraft sollte man sie alle drauf haben... vom "den-kannste machen lassen... der muss nur wissen was..." bis "anscheißen, zusammenscheißen, Auftrag per Befehl hinbellen, keine linke und rechte Grenze... nur diese eine Linie... und nix, aber auch gar nix anderes... nochmal zusammen scheißen..." und das Ergebnis wird was!

Der Führungsstil muss sich nach dem Geführten richten... aber nicht jeder Führungsstil paßt zu jedem Führer. Und so ein paar Dinge wie geborene Authorität per Führungskräfteseminar erlernen... shit... vergeßt es! Das geht nicht!
Mit diesem Thread wollte ich eigentlich nicht eine Diskussion über meine Mitarbeiterin entfachen, sondern schlichtweg mal Euch fragen, ob Ihr auch gelegentlich übers Ziel hinaus schiest, oder ob Ihr nur stur Euere Arbeit verrichtet.

Oh ja, das kenne ich sehr gut. Wenn ich etwas tue, dann mache ich es gerne perfekt und das erfordert mitunter mehr Zeit als der Arbeitgeber dafür vorsieht. Da mir dies nicht bezahlt wird bin ich dazu übergegangen meine Tätigkeit massiv einzuschränken. Die Kosten-Nutzen Basis muss stimmen, auch für mich als Angestellte. Dies führt bei mir mitunter zu einer innerlichen Antipathie gegen meine Arbeit. Allerdings hat mein Arbeitgeber mir von sich aus einen Bonus eingeräumt, der sicherlich eine Anerkennung ist, die jedoch nichts an den Tatsachen ändert.

LG Su
Immer wieder. Es dauert ungefähr ein Jahr, bis ich mich (ohne Vorerfahrung) auf einen teamfähigen Level einsortiert habe.
Und in dieser Zeit habe ich dann evt. schon einiges umorganisiert.
Wenn man sowas am Arbeitsplatz sitzen hatte, sollte man es nutzen ... zu kanalisieren helfen.

Aaaaaaaaaaber. In einem anderen Bereich macht mir das sehr viel mehr Kummer.

Ich habe jahrelangen Beziehungsterror und Trennungskrieg hinter mir: Diese Konflikte waren der Anlaß, warum ich das Begabungsthema wieder auskramte. Beruflich und allgemein sozial hatte ich das Thema schon vor meiner Ehe im Fließgleichgewicht.

Ich begriff erst gaaaanz langsam, dass mein Gatte, sobald er mit Dingen konfrontiert ist, die er nicht gelernt hat und die nicht so sind, wie er sie sich angeeignet hat, einfach auf ignorieren schaltet. Er hat große Mühe Zusammenhänge schnell zu erfassen.

So. Er hat mir leider in vielen Bereichen klar gemacht, dass Reaktionen anderer, die mich extrem verunsichern, Verunsicherung ist, die ich verursache.

Und sexuell hat ers wohl auch auf den Punkt gebracht: "Du bist zu intensiv".

Wie der capitain in einem anderen Thread schrieb:

Solche Frauen sind ihnen zu anstrengend. Dabei wollen (auch) diese Frauen oft genug einfach nur als Frau wahrgenommen werden, sich einfach mal an einen starken Partner (was nicht zwingend was mit Hi-IQ zu tun hat) anlehnen können und emotionale (manchmal auch nur körperliche) Bedürfnisse befriedigt haben...

... und ihm und sich selbst mal geistig gar nichts beweisen müssen!

Ich bin als Frau mittlerweile sicher nicht nur anstrengend, sondern auch noch komplett verunsichert * g *
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