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Übers Ziel hinaus

Übers Ziel hinaus
Ist es Euch auch schon mal passiert, dass Ihr eine Aufgabe bekommen habt und damit hoffnungslos übers Ziel hinaus geschossen seit.

Ich gab einer Mitarbeiterin die Anweisung, die Stundenzettel der anderen Mitarbeiter in einen Excel-Tabelle einzutragen. Ein Arbeitsaufwand von ca. einer Stunde. Die Dame war deutlich unterfordert und erarbeitete eine völlig neue Tabelle, in der auch 8 weitere Parameter ersichtlich waren. Toll, gigantisch. Sieh saß also 5 Stunden an einer Tätigkeit, die hätte in einer Stunde erledigt werden konnte.

Hey hallo, warum soll ich 4 Stunden mehr bezahlen für eine Tätigkeit, die ich nicht verlangt habe? Mir persönlich ging es nur darum, schnellstmöglich meine Fibu fertig zu bekommen, da der Steuerberater sie dringend zur Abrechnung benötigte. Auf der einen Seite hatte ich zwar eine deutlich verbesserte Tabelle, aber auf der anderen Seite mußte ich vier Überstunden bezahlen, die mir in diesem Moment absolut nichts brachten.

Man übersieht oft gern mal die Relation der übertragenen Aufgaben mit deren Wert, oder anders gesagt, der Kosten-Nutzen-Faktor wird falsch interprediert.

Ich muß mich dabei auch an die Nase fassen, denn auch ich neige gern dazu, übers Ziel hinaus zu schiesen.

Mike
In dem Fall wäre eine klarere Ansage evtl. hilfreich gewesen...
*zwinker*
****la Frau
178 Beiträge
mehr als nötig
Es wäre mal interessant zu wissen, warum die Mitarbeiterin das gemacht hat. Ihr muss dabei ja etwas durch den Kopf gegangen sein, was sie für sinnvoll hielt.
Solange das nicht eruiert wird, macht sie es beim nächsten Mal wieder so. Und ich gehe auch mal davon aus, dass sie der Meinung war, etwas besonders gut zu machen. Vielleicht sitzt da eine "Perle" am falschen Platz und ist schlichtweg unterfordert. Oder die Aufgabe hätte von vornherein so definiert sein müssen, dass das Ergebnis innerhalb einer Stunde erwartet wird.
Meine damalige Anweisung: Bitte übertragen sie diese Stundenzettel in die dafür vorgesehene Exceltabelle.

Was ist daran mißzuverstehen?

Klar war die Dame unterfordert, doch auch einfache Arbeiten müssen erledigt werden. Wenn ich den Müll runter tragen soll, dann stell ich mich auch nicht hin und erfinde ein Fallrohr zum Müllkontäner, um mir für spätere Zeiten den Weg zu ersparen. Auch hier steht der Kosten-Nutzen-Faktor ausser Frage.
****la Frau
178 Beiträge
Nun, ich kenne leider weder die vorgegeben Excel Tabelle noch die neu kreierte der Mitarbeiterin. Hätte ja sein können, dass sie diese so gestaltet hat, dass in Zukunft immmer wieder kehrende Arbeiten dadurch erleichtert und hiermit zeitlich schneller zu erledigen sind, dann würden sich die 4 Stunden on top ja rechnen.
Ansonsten gebe ich Dir Recht, es war schlichtweg "zu viel".
Ein sensibles Thema, da könnte man, wenn man möchte, lange drüber diskutieren, weil die angemessene Reaktion auf dieses Verhalten schlimmstenfalls zur innerlichen Kündigung der Mitarbeiterin führen kann - und das wird noch teurer ;-).
Also hier wäre wirklich schlichtweg einfach mal die Frage zu stellen : Was hat sie sich dabei gedacht?
Mit diesem Thread wollte ich eigentlich nicht eine Diskussion über meine Mitarbeiterin entfachen, sondern schlichtweg mal Euch fragen, ob Ihr auch gelegentlich übers Ziel hinaus schiest, oder ob Ihr nur stur Euere Arbeit verrichtet.

In besagtem Falle wäre eine höhere Menge an Daten in die neue Tabelle einzufügen, was einen höheren Zeitaufwand zur Folge hätte, der für die Fibu nicht von Nöten ist, sondern rein aus statistischen Gründen gegenenenfalls von Interesse wäre.
********edes Paar
11.314 Beiträge
JOY-Team 
Sie hätte den zeitlichen Mehraufwand mit dem abstimmen müssen, der die Rechnung zahlt - ganz klar. Man kann nicht einfach anderer Leute Geld ausgeben, auch dann nicht, wenn man es selbst für richtig hält.

Eine andere Frage wäre, wieviel Zeit vllt. durch diesen "Mehraufwand" zukünftig eingespart werden könnte, denn grundlos wird sie das doch wohl hoffentlich nicht getan haben. Unbenommen bleibt, dass das vorher hätte geklärt werden müssen.

Oder ist sie neu an diesem Platz, hatte den Überblick (noch) nicht und wollte "es" besonders gut machen??

Ich selbst neige nicht zum "übers Ziel hinausschiessen", jedenfalls nicht bei bezahlten Tätigkeiten *grins*.
Natürlich unterbreite ich Vorschläge - vorher, damit sie "danach" dann auch honoriert werden können *zwinker*

LG
Sie v. Arschi_medes
****la Frau
178 Beiträge
Nun, ich bin Perfektionistin und kann selber entscheiden, was ich mache und wie ich es mache. Und als Perfektionistin mache ich schon mal mehr als nötig, weil ich mich mit der einfachen Ausführung oft nicht zufrieden gebe. Insofern könnte man das auch als ein "über das Ziel hinaus schießen" betrachten.

Ergo meine Antwort : JA
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, wo Zeit Geld ist und wir nicht wie in der Uni oder anderen Technologiezentren die Zeit zur Verfügung haben, jede Anweisung in Frage zu stellen und diese gegebenenfalls zu verbessern.

Ziel war es, möglichst schnell die Fibu-Pendelmappe zu erstellen, um diese zeitnah dem Steuerberater für weitere Abrechnungen zu überstellen. Ziel deutlich verfehlt, da Mehrkosten entstanden sind, die nicht in der Relation zum Ergebnis standen. Man kanns auch übertreiben.

In vielen Bereichen von Industrie und Handwerk werden für verbesserte Leistungen nicht auch mehr bezahlt, daher ist oftmals ein Mehraufwand zwar lobenswert, jedoch nicht rentabel und somit auch nicht akzeptabel.
********edes Paar
11.314 Beiträge
JOY-Team 
Mit diesem Thread wollte ich eigentlich nicht eine Diskussion über meine Mitarbeiterin entfachen, sondern schlichtweg mal Euch fragen, ob Ihr auch gelegentlich übers Ziel hinaus schiest, oder ob Ihr nur stur Euere Arbeit verrichtet.


Was ist da nun erstrebenswerter - gelegentlich übers Ziel hinausschiessen oder nur stur Arbeit verrichten?

Aus Sicht des Vorgesetzten natürlich das erstere! Motivation kann auch "kanalisiert" werden.
Aus Sicht des Mitarbeiters leider oft das letztere, da meist nur Missbilligung deutlich zum Ausdruck gebracht wird.

OK - da sind wir bei der Mitarbeiterführung und das war wohl so vom TE nicht vorgesehen.

Grundsätzlich können wir uns aber bestimmt alle nicht davon freisprechen, ab und an übers Ziel hinauszuschiessen denk - egal, ob bei der Arbeit oder eben privat. Der Unterschied ist wohl, welche Anerkennung man dafür erwartet.
****la Frau
178 Beiträge
@XBaseman
schade, dass Du nicht mein Mitarbeiter bist ...;-)
Auch für mich war es oftmals sehr schwierig, das kaufmännische Denken zu erlernen. Wir sind zwar intelligent (behaupten es zumindest), doch diese Begabungen ist meist nicht in alle Richtungen gefächert, sondern läßt uns oftmals an bestimmten Aufgaben scheitern, die manch einfacheren Gemütern doch recht leicht von der Hand gehen.

Wir neigen dazu, uns durch unser erweitertes Denken das Leben komplizierter zu machen. Wir hinterfragen zuviel und verschwenden dadurch Zeit, die wir vielleicht bräuchten, um momentan Wichtigeres zu tun.

Die meisten von uns würden an gewöhnlicher und einfacher Fliesbandarbeit scheitern, würden zerbrechen und aufgeben, weil es uns zusehr unterfordert. Wäre es aber die einzige Arbeit, die uns zur Verfügung stehen würde, um unsere Familien zu ernähren, dann wären wir hoffnungslos unterlegen und würden daran zugrunde gehen.

Mike
@nixala
Ein Glück, dass ich nicht Dein Chef bin. *smile*
********edes Paar
11.314 Beiträge
JOY-Team 
Die meisten von uns würden an gewöhnlicher und einfacher Fliesbandarbeit scheitern, würden zerbrechen und aufgeben, weil es uns zusehr unterfordert.

"Wir" wären nicht glücklich - stimmt! Aber zugrunde würden "wir" daran sicher nicht gehen.

Wenn allerdings die eigene Definition über die Arbeit stattfindet, wird es schwierig - aber das hat m.M.n. mit hochbegabt und intelligent nicht wirklich etwas zu tun.

Vllt. gibt es ja auch wahre "Intelligenzbestien" am Fliessband, die sich dort glücklich fühlen, weil sie dabei eben nicht denken müssen *gruebel*
Dabei übers Ziel hinauszuschiessen ist dann recht unwahrscheinlich *g*
********e2_0 Frau
16 Beiträge
nuja.
sehr schade.
die mitarbeiterin wird statt gelobt zu werden -denn die tabelle enthielt ja offensichtlich eine exzellente erweiterung- bekommt sie eins auf den deckel und wird der geld- und zeitverschwendung bezichtigt.
wie motivierend für die zukunft. es wird also mal wieder ein zombie verlangt. 'tu was ich dir sage, mach es schnell und ohne hirn -zumindest nur mit den paar zellen, die du dafür brauchst- und sonst halt die klappe, schätzchen.'
schade.
es ist durchaus berechtigt, infrage zu stellen, warum sie diesen mehraufwand gemacht hat, dennoch, à la longue, wird diese tabelle mit sicherheit mehr bringen, als dich diese 4h gekostet haben.

in globalen firmen, wie zb oracle, macintosh u.ä. werden solche aktionen begrüßt, befürwortet und belohnt, da sie auf dauer die firma voranbringen.

vielleicht ist das 'übers ziel hinausschießen' der einzige weg der evolution. auf jeder ebene. stete weiterentwicklung vereinfacht, spezialisiert und 'designt' jede ebene des menschlichen lebens.

um die frage im thread nach wunsch des starters zu beantworten -denn abweichungen sind ja unerwünscht-:

selbstverständlich.

edit: typo
Euer soziales Denken, wie auch Euer Rechtsempfinden ehrt Euch ungemein, doch nur durch kreatives Mitdenken und Handeln kann man eben nicht in allen Fällen auch Geld verdienen.

Ihr ergreift sofort Partei für meine Angestellte, die es sicherlich nur gut meinte mit ihrem Handeln. Bin ich nun wirklich ein Buhmann? Wenn ich bei Macdoof nen Hamburger bestelle und statt dessen einen BigMac bekomme, für den ich auch noch mehr Geld bezahlen muß, dann kann ich doch damit auch nicht einverstanden sein, auch wenn die Verkäuferin mir ansieht, dass ich unter Umständen einen größeren Hunger haben könnte.

Genauso sieht es auch bei meinen Auftraggebern aus. Sie wollen von mir eine bestimmte Dienstleistung. Ich bin durchaus in der Lage, wesentlich besser zu handeln, was auch mit höheren Kosten zu Buche schlagen würde. Der Vertrag, wie auch die Kalkulation sehen aber einen höheren Betrag nicht vor, somit würde ich drauf zahlen und damit meine Firma zerstören. Nicht immer ist somit besseres auch besser, es sein denn, wenn es auch günstiger wäre.
********edes Paar
11.314 Beiträge
JOY-Team 
Du bist mitnichten der Buhmann und die wirtschaftlichen Gründe sind nachvollziehbar. Man muss sich darauf verlassen können, dass Anweisungen ordentlich befolgt werden und nicht jeder macht, was er gerade denkt - oder auch nicht denkt *g*

Die Frage ist doch aktuell eher, wie man damit umgeht. Sanktioniert man durch z.B. Nichtzahlen der Arbeitszeit, da nicht gefordert, nimmt man es zähneknirschend hin mit der Befürchtung, es wird wieder vorkommen oder versucht man, die Mitarbeiterin motivationserhaltend "auf Kurs zu bringen".
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
@****man

mit Verlaub, Du läßt irgendwie schwammig offen, worum es Dir wirklich geht, und meckerst dann, wenn die Antworten nicht passen.

Als Chef hast du eine Strahlfunktion. Ich vermute mal, daß Du selber im Alltag tatsächlich sehr oft übers Ziel hinausschießt, und Deine Mitarbeiter dieses Verhalten instinktiv nachahmen?

Was man dagegen tun könnte und ob es überhaupt Sinn macht dieses "Übermaß an Antriebsenergie" (Arnold Gehlen) zu bremsen, dazu kann ich nichts sagen. Das betrifft sowohl Dich selber, als auch Deine Mitarbeiter.

Zunächst ist wichtig, beides wirklich voneinander zu trennen.

Was also willst du wirklich reflektieren: Deine eigene Zufriedenheit bzw Unterforderung im Krämer-Millieu oder Personalführungsstrategien zur Mitarbeiterentwicklung?

in globalen firmen, wie zb oracle, macintosh u.ä. werden solche aktionen begrüßt, befürwortet und belohnt, da sie auf dauer die firma voranbringen.

Dies ist sicherlich richtig und daran hängt das Wohl und Wehe der Unternehmen in der Wissensgesellschaft.

Ich komme allerdings mehr und mehr dahin, daß der kapitalistische Verwertungsdruck nicht wirklich mit unserer Sehnsucht nach Entfaltung unserer Persönlichkeit kompatibel ist.

Als (hochbegabter?) Chef liebe ich die erweiterten Handlungsspielräume, die ich im Vergleich zu einer Angestellten-Position habe. Aber ich stelle auch fest, daß ich damit nicht wirklich glücklich bin.

Manchmal sehne ich mich regelrecht danach, einen möglichst stumpfsinnigen Job mit klaren Zeitvorgaben quasi als Kontemplationsübung erledigen zu müssen, damit mein Geist anschließend in der "Freizeit" dann auch wirklich frei fliegen kann. Aber das Salär für diese Tätigkeiten ist mir dann doch zu gering.

Einen Weg da raus habe ich auch noch nicht gefunden.
Dass ich etwas schwammig rübergekommen bin, liegt an der Tatsache, dass ich wie auch andere, nicht zuviel Interna über meine Geschäfte preis geben kann.

Ich persönlich schiese tatsächlich sehr gern übers Ziel hinaus, da ich bei einigen Aufgaben, die mir meine Kunden abverlangen durchaus unterfordert bin. Dies kann ich jedoch dadurch einbremsen, in dem ich meine Mitarbeiter zügle und sie in Ihrer Kreativität einschränke. Wobei ich es liebe, auch immer gute Anregungen von ihnen zu erhalten und mit Sicherheit niemanden bestrafe, der bei der Arbeit mitdenkt.

Ich wollte nicht meckern, sondern verdeutlichen, worum es mir geht. Man hat eine Aufgabe, die es zu erledigen gilt, doch man macht es sich durch das Mitdenken schwerer, weil man selbstständig das Ziel höher setzt, als vorgegeben. Sinn macht es doch erst, wenn man dadurch auch Gewinn erziehlen kann.
********edes Paar
11.314 Beiträge
JOY-Team 
Deine Mitarbeiterin hat für sich einen "Gewinn" erzielt - sie war bestimmt zufrieden mit ihrer Arbeit.

Du hattest keinen Gewinn, im Gegenteil, eher einen (gefühlten) geldwerten Verlust - und je nachdem, wie Du reagiert hast, hast Du auf ihren "Gewinn" Einfluss genommen.


Man hat eine Aufgabe, die es zu erledigen gilt, doch man macht es sich durch das Mitdenken schwerer, weil man selbstständig das Ziel höher setzt, als vorgegeben. Sinn macht es doch erst, wenn man dadurch auch Gewinn erziehlen kann.

Definiere bitte "Gewinn"
********aine Paar
3.351 Beiträge
Ich kann mich in beide Seiten hinein versetzen...
... und beide Seiten haben auf ihre Art und weise durchaus recht! Und es geht auch nicht um Buhmann...

Aber ich spanne keine Rennpferde vor den Leiterwagen, um Strohballen auf einem schlammig löcherigen Feldweg zum nächsten Bauern zu kutschieren... Das macht die Rennpferde auf Dauer kaputt und zum Kaltblüter werden sie trotzdem nicht...

Mitarbeiter unterqualifiziert einzusetzen oder in der Kreativität zu bremsen ist zumindestens strategisch gedacht nicht sonderlich schlau!

Die Fragen jetzt könnten sein:

1. Wie sowas für die Zukunft verhindern (anderen Mitarbeiter einsetzen, Auftrag noch klarer "dies... und nur dies bitte..." formulieren, Zeitlimit begrenzen, selber besser durch Vorbild führen (.... und auch nicht über die Ziele hinausschießen...)

2. Wer immer nach dem Minimalprinzip (für eine gegebene Aufgabe minimalen Aufwand betreiben) führt, verschenkt massig Potentiale. Wie das in welchen Situationen oder für welche Aufträge ändern?

3. Wie kann der entstandene "Schaden" in einen Nutzen verwandelt werden? Wie läßt sich die erweiterte Tabelle bzw. der Informatonszusatznutzen konkret und aktuell oder künftig verwerten?

Und nun hoffe ich, dass die Geschäfte so gut laufen, dass Dich 4 - in Worten vier - zu bezahlende Überstunden nicht in die Insolvenz treiben... und Du und der Mitarbeiter auch noch Gewinn aus dem Vorgang ziehen können...
Ich kann versichern, dass mich die 4 Stunden nicht in die Armut getrieben haben. *smile*
Besagte Mitarbeiterin hatte Germanistik und Kunstgeschichte studiert, war auf Grund ihrer damaligen Arbeitsloigkeit bei mir als 400.-€-Kraft eingesetzt und in vielen Teilen auch eine absolute Bereicherung meiner Firma.

Ein Großteil der Aufträge beschränkte sich überwiegend auf körperlich anstrengende Tätigkeiten und nur in kleinen Bereichen auch auf geistige Fähigkeiten. Um aber auch diese geistig höheren Aufträge meiner Kunden bedienen zu können, war ich gezwungen, mir entsprechend kluge Mitarbeiter zu suchen.

Vielleicht kennt Ihr die Aufkleber mit dem Spuch: Man muß zwar nicht unbedingt bescheuert sein, um hier zu arbeiten, doch es erleichtert die Sache ungemein. Irgendwie hatte der Spruch auch was. Ja, bei manchen Tätigkeiten wäre es tatsächlich notwendig, sein Gehirn auszuschalten, um effektiver arbeiten zu können.

Um die Auslastung meines Betiebes aber stets gewährleisten zu können, war ich gezwungen, auch Rennpferde (oder in dem Fall intelligente Mitarbeiter) an Aufgaben zu führen, die sie unterforderten.
Im wahren Leben ist es eben nicht immer möglich, die passenden Personen an die richtigen Plätze zu setzen.
********e2_0 Frau
16 Beiträge
eieiei..
ein mensch, der germanistik u kunstgeschichte studiert hat und eine excel tabelle um mehrere funktionen erweitert? das nenne ich ziemlich klasse. du solltest dir ernsthaft überlegen, sie -wie vorgenannt- als rennpferd in die richtige position zu bringen... *zwinker*
als selbst hochbegabter wird dir doch etwas einfallen, was dir gewinn bringt, und ihr freude macht *zwinker* ..somit sind alle happy und ihr job u.u. lust- und gewinnsteigernd... lach..
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Mitarbeiter unterqualifiziert einzusetzen oder in der Kreativität zu bremsen ist zumindestens strategisch gedacht nicht sonderlich schlau!

Vielleicht ist es ja auch so, daß die in der heutigen Zeit noch anfallenden Arbeiten garnicht genug Futter hergeben, um ein Zufriedenheitsgefühl aus Nicht-Unterforderung zu bieten. Zumindest diejenigen Tätigkeiten, die Geld einfahren.

Für Germanisten, Philosophen, Musiker und viel andere Bereiche ist einfach kaum Platz im Endzeitkapitalismus. Viel zu viele machen irgendeinen Scheißkram, der uns nicht wirklich erfüllt. Klar, man kann als Werbetexter oder Netzwerkadministrator oder sowas unterkommen, aber ist das etwa irgendwie prickelnd?

Vom ganzen überflüssigen Ärger und Papierkram mit dem sich ein Unternehmer rumärgern muß, ganz zu schweigen. Z.B. Den GEZ-Spion in die Irre führen und sowas. Das ist noch schlimmer und noch öder.
********er61 Mann
717 Beiträge
Übers Ziel hinausgeschossen - mag sein. Das betrifft aber lediglich die anvisierte Arbeit. Da aber der Erfolg ihrer Mehrarbeit zu Gunsten des AG geht muss er auch den Aufwand tragen.

In vielen Betrieben gibt es ein innerbetriebliches Vorschlagswesen. Dort werden dann Verbesserungsvorschläge sogar noch honoriert.

Wenn ich in unserem Betrieb etwas entwickle was über meine eigentliche Arbeit, meine Arbeitsbereich hinausgeht werde ich mich für diese Verbesserung garantiert nicht in meiner Freizeit hinsetzen.

By the way, es gibt produktive Arbeitszeit und nicht produktive Arbeitszeit.
In diesem Fall scheint wohl die veranschlagte "produktive Arbeitszeit" um ein paar Stunden "nicht produktiver" Arbeitszeit ergänzt worden zu sein.

Wenn man seine Mitarbeiter nicht nur als "Ausführungsorgane" sieht und nebenbei auch noch erwartet, dass sie sich mit dem Unternehmen identifizieren, sollten solche unerwarteten Ergebnisse auf jeden Fall belohnt werden - in welcher Form auch immer.
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