Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Akademiker
690 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

War die Evolution kein Zufall?

P.P.
Persönliches Pech....

Immerhin hat er aber doch super verdient durch seine Bücher, auch wenn er sein Geld versenkt hat. Sonst hätt er ja nichts zum Versenken gehabt...
Aber ob die SciFi-Industrie vobn ihm profitiert hat: Ein klares "Um-Gottes-Willen-Nein!"
Wenn ich ECHTE SciFi-Autoren nehme (Terry Pratchett, Douglas Adams oder gar Isaac Asimov, Arthur C. Clarke, Robert A. Heinlein - letztere haben sogar die NASA beraten!) - sie würden sich im Grabe rumdrehen bei EVDs Schriften. *panik*
Terry Pratchett ausgenommen
Der lebt ja schließlich noch - und hoffentlich noch lange !
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
das Funktionieren in abstracto hat noch nie einem geholfen...die Krebsmedikamente in konkret zumindest manchen!

Nunja, gewissermassen als Abfallprodukt der formalen Logik konnte ich mir die eine oder andere Programmiersprache und Datenbankanwendung beibringen und verdiene mit diesen Kenntnissen derzeit besser als die meisten Ärzte. Zumindest MIR hat das also durchaus geholfen.

Aber Du hast vollkommen Recht: Für diese profanen Dinge nutzen wir Philosophen in der Tat nur etwa 10% unseres geistigen Potentials.

@*********love

Dein Einwand ist vollkommen richtig und besticht vor allem mal durch das grundsätzliche Konzidieren der Vorläufigkeit des aktuellen Wissen(schaft)sstands. Um mehr ging es mir/uns ja gar nicht.

Man muss nach dieser Erkenntnis ja nicht gleich solche Döneken wie Däniken schlussfolgern.

Die praktischen Helferlein, die unsere wissenschaftlich-technische Ersatzreligion zur Verfügung stellt, haben in der Tat eine durchschlagende Überzeugungskraft, da kann ein Etzel kaum mithalten. Mit dem richtigen KFZ und funktionierenden Bremsen macht Autofahren einfach ungeheuren Spass (Mein Favorit ist die SS20 als Ausweichroute neben der Autobahn kurz hinter dem Brenner. Dazu Judas Priest: "Pain Killer" mit geschätzten 140 Dezibel).

Gerade die Art und Weise aber, wie hier und oft das Wort "Wissen" als Gegensatz zum "Glauben" gebraucht wird, dieser absolute Status, der den sogenannten "Naturgesetzen" von in Wissenschafttheorie wenig bewanderten Zeitgenossen zugespochen wird, diese Phänomene sind Ausdruck davon, dass Aufklärung in Mythos zurückschlägt, wie sich Adorno ausdrücken würde.

Und wäre langfristig der Tod jeden wissenschaftlichen Fortschritts.

Es gibt genug Gründe, die Art und Weise wie heute Wissenschaft betrieben wird, immer mal ganz grundsätzlich in Frage zu stellen.

Einer wäre zum Beispiel das ethische Vakuum des Pragmatismus.
@ Jincandenza
Das Vermögen, logisch zu denken, ist eigenartigerweise kein Privileg von Füllosofen, da ist die Natur mal wieder ungerecht....Privilegien erscheinen mir allerdings - in gewissem Sinne auch wieder ungerecht - beim pragmatischen Denken verteilt worden zu sein...was nutzt die schönste Ethik, wenn man sie nur im vakuumversiegelten Kopf über seinen Gyri ziseliert....wobei ich als biologischer Determinist den kausalen Zusammenhang zwischen formaler Bildung und Denkungsart natürlich andersherum vermute... *mrgreen*

wie schrieb Arthur:

»Natürlicher Verstand ersetzt jeden Grad der Bildung, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.«

ansonsten: passt schon! *zwinker*

PS: Als Füllosof weisst Du natürlich, dass die Unterscheidung von Wissen und Glauben überhaupt erst den aus Skepsis geborenen Erkenntnisgewinn ermöglicht, der der friedlichen Religion genau deshalb nicht möglich ist, weil sie den Glauben als Wissen setzt und somit jeder Versuch der Falsifizierung als Apostasie gewertet werden muss....wofür eine kleine Kopfbuße zu zahlen ist.

Aus dem Wissen (!) um die Relativität allen Wissens folgert nun gerade nicht die majortomartige Omnirelativierungsmanie, die so viele Hirne zeitgenössischer Geistes"wissenschaftler" zersetzt hat und mit der sich so trefflich alles ideologisch ungeliebte in Frage stellen lässt....angefangen vom eigenen Geschlecht bis zur Gültigkeit des Konsensus der Menschenrechte....das wiederum erscheint mir ethisch fragwürdig...
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
dass die Unterscheidung von Wissen und Glauben überhaupt erst den aus Skepsis geborenen Erkenntnisgewinn ermöglicht, der der friedlichen Religion genau deshalb nicht möglich ist, weil sie den Glauben als Wissen setzt und somit jeder Versuch der Falsifizierung als Apostasie gewertet werden muss.

Im Prinzip ja.

Wobei selbst mein Paster vor graumer Zeit zugab, der Glaube (und mit ihm die Kirche) müsse durch das Feuer der Aufklärung.

Da tut sich was. Dessen bin ich mir sicher.

Die Kirche hat den großen Falsifizierer von Anfang an in ihr System mit eingebaut, die kommt damit schon klar. Womit sie derzeit noch so ihre Schwierigkeiten hat, ist: zuzulassen, dass auch ihre Schäfchen sich ihm stellen. Ob aus Verantwortungsbewusstsein oder aus Angst vor Verlust an Einfluss sei dahingestellt.

Oswald Spengler spricht irgendwo von der "zweiten Religiosität" der Menschen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob er dies ebenfalls so meinte, es gibt aber einen erheblichen Unterschied zwischen den Menschen, die aus Angst und Unwissenheit sich in ihren indoktrinierten Kindheits-Glauben flüchten, und denjenigen, die den Wert von Glauben und Religiosität neu schätzen gelernt haben, weil sie bisweilen an den Grenzen des Mach- und Wissbaren entlangsegeln und in den Abgrund dahinter schauen. Und gerne mal für ne Weile in den Heimathafen zum Auftanken einlaufen.

Die Erde ist und bleibt nunmal eine Scheibe.

Solange es aber ein paar wenige gibt, die überhaupt noch segeln, lässt sich das doch ertragen.
Die Erde ist und bleibt nunmal eine Scheibe.

Solange es aber ein paar wenige gibt, die überhaupt noch segeln, lässt sich das doch ertragen.

Du musst nur daran denken, eine Halse oder Wende einzuleiten, bevor Du am Rand der Scheibe angesegelt bist. *zwinker*

Die Kirche hat aber noch ein anderes Problem, vorallem in der Schweiz. Obwohl offiziell Kirche und Staat getrennt sind, bezahlt jeder, der einer offiziellen Kirche (Katholiken, Protestanten, neuerdings auch Juden) angehört, eine zusätzliche Kirchensteuer.
Die nicht-praktizierenden treten aus, weil sie diese Steuer nicht mehr zu zahlen gewillt sind (oder sie gar nicht mehr zahlen können). Resultat: Noch effizienterer Rückgang der Schäfchen.

Hat zwar mit der Evolution nicht viel zu tun.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Hat zwar mit der Evolution nicht viel zu tun.

Iwo, alles hängt mit allem zusammen.

Evolution kömmt von e-voluere, heraus-wollen. Das hat die Kirche unter anderem in dem Gleichnis mit dem Paradies literarisch verarbeitet: Eva war der Star des Dschungel-Camps.

Das geschah nicht zufällig: Gottes Verbot, von den Früchten des Baumes der Erkenntnis zu speisen, sehe ich eher als typisch jüdische Chuzpe, die die Früchte ja erst interessant machte. Aus ähnlichen Gründen gibt es bei uns das BTMG.

Kichensteuer zu zahlen ist andernorts eine Frage der Ehre: Man beweist damit, dass man es sich leisten kann. Es ist nicht auszuschließen, dass das auch in der Schweiz schnell mal umschlägt, aber Du kennst Deine Landsleute sicher besser.
Keine Frage der Ehre
Kirchensteuer zahlt man in Deutschland trotzdem, auch wenn man ausgetreten ist. Schaut mal in eine Gehaltsabrechnung, da wird auch bei "Heiden" eine Pauschale abgeführt... *ja*

Und indirekt sowieso: Die Gehälter der Würdenträger werden aus Steuergeldern gezahlt, ebenso Religionslehrer und kirchliche Einrichtungen wie Krankenhäuser und Kindergärten.

Das Hungertuch der Kirchen ist (noch) aus Brokat....
Ist Religion nur die Vorstufe der Wissenschaft?

Historisch gesehen ganz sicher.

Im Bemühen, Herr des eigenen Schicksals zu werden, nutzten Menschen ihre sich entwickelnde Fähigkeit zur Abstraktion.

Im Spannungsfeld zwischen begrenzter menschlicher Wahrnehmungsfähigkeit und dem Wunsch, die Dinge nach unseren Ideen zu gestalten, entwickelt sich Wissenschaft.

Es gibt Erfahrungen, die uns in unserer Zivilisation fehlen: Zu Vieles ist auf unsere begrenzte Wahrnehmung zugeschnitten.
Ich denke manchmal wir verblöden, weil wir annehmen, wir wüßten alles. Es gibt nichts mehr, an das wir glauben müssten, wir wissen, dass der Strom aus der Steckdose kommt, wenn wir zahlen können.

Ist Evolution Zufall?
Ja. Ist sie. Das ganze Universum scheint ein Zufall zu sein. Und Leben ist Zufall. Als Voraussetzung für Leben muß sich ein hochkomplexes System aus ungewöhnlich "stabilen" Faktoren entwickeln, um die Entwicklung von DNS und deren Evolution zu ermöglichen.

Mit einem Seitenblick nach Meyrin: Gott würfelt nicht, weil ihm das schon viel zu reglementiert wäre.
*********rivat Mann
1.266 Beiträge
sofern der austritt aus einer der kirchsnsteuer unterliegenden glaubensgemeinschaft dem finanzamt explizit mitgeteilt wird (u.a. in der einkommenssteuererklärung), ist eine weiterberechnung und ein weiterer einbehalt vom bruttolohn (sofern dies wirklich stattfindet) im nicht üblich.

auf der lohnsteuerkarte muss ebenfalls die änderung erfolgen, ebenso durch den arbeitgeber eine änderungsmeldung bei seinem steuerberater bzw. der lohnbuchhaltung erfolgen...

zuviel entrichtete beträge (nachweislich durch vorlage der austrittserklärung) werden dann zurückgezahlt bzw. ggf. verrechnet.

spätestens ab dem auf den austritt folgenden jahr, findet ein abzug der kirchensteuer nicht mehr statt.

auf meinen (zugegeben wenigen, da ich eigentlich schon immer selbständig gewesen bin) lohn-/gehaltsabrechnungen, erfolgte noch nie ein abzug für kirchensteuer (war auch noch nie mitglied in einem dieser "vereine")
stümmt. es sei denn, man hat getaufte kinder auf der karte, die einer der beiden kirchen angehören.
Zufall ?
Euch allen geht der Begriff "Zufall" erstaunlich leicht von den Lippen/Tasten. Dabei ist sogar die Quantenmechanik eine streng deterministische, zufallsfreie, Theorie. Nur der Messprozess in der Kopenhagener Interpretation, der aber durch die QM selber nicht beschrieben wird, enthaelt eine Zufallskomponente.

Sollte die Welt tatsaechlich eine der moeglichen Realisierungen eines Zufallsprozesses sein, so besteht die Schwierigkeit, dass wir nur diese eine Trajektorie haben. Wir koennen das Weltexperiment, im Grossen, nicht mehr wiedeholen (= frequentistische Interpretation des Zufalls).
Damit wird die Gesammtheit der "Wahrscheinlichkeiten/N-Punkt Korrelationsfunctionen" prinzipiell unbestimmbar. Als echtes Konzept fuer die Welt taugt es damit nicht denke ich.

Das schliesst natuerlich nicht aus, dass Zufallsmodelle im kleinen sehr erfolgreich sind. Sie werden unter anderem in Situation mit fehlendem Wissen ueber Parameter etc verwendet. Aber echter Zufall im grossen ist glaube ich ein schwieriges Konzept. Und wir reden ja hier ueber das grosse ganze, oder ?

Wer also von Zufall, redet sollte erst einmal sagen, was genau er damit meint (i.e. welche Sigma Algebra der moeglichen Ereignisse, etc).
Euch allen geht der Begriff "Zufall" erstaunlich leicht von den Lippen/Tasten. Dabei ist sogar die Quantenmechanik eine streng deterministische, zufallsfreie, Theorie. Nur der Messprozess in der Kopenhagener Interpretation, der aber durch die QM selber nicht beschrieben wird, enthaelt eine Zufallskomponente.

Gib Du uns deine Definition von Zufall vor. (s.u.)

Sollte die Welt tatsaechlich eine der moeglichen Realisierungen eines Zufallsprozesses sein, so besteht die Schwierigkeit, dass wir nur diese eine Trajektorie haben. Wir koennen das Weltexperiment, im Grossen, nicht mehr wiedeholen (= frequentistische Interpretation des Zufalls).
Damit wird die Gesammtheit der "Wahrscheinlichkeiten/N-Punkt Korrelationsfunctionen" prinzipiell unbestimmbar. Als echtes Konzept fuer die Welt taugt es damit nicht denke ich.

Univserum oder Welt?
Vielleicht könnten wir das Experiment Universum wiederholen, das wissen wir noch nicht. Das Ergebnis wäre aber ein anderes. Das Experiment des Habitats "Erde" ist selbst innerhalb unseres Universums schwer wiederholbar. Nicht einmal innerhalb unseres ungewöhnlich stabilen Planetensystems gibt es auf einem anderen Planeten Leben.

Trajektorie? 2. Hauptsatz der Thermodynamik.
Und wäre es nicht so, könnten wir z.B. locker in der Zeit zurück reisen.
Warum taugt das Konzept nicht? Weil wir die Zukunft nicht wirklich voraussagen können?

Das schliesst natuerlich nicht aus, dass Zufallsmodelle im kleinen sehr erfolgreich sind. Sie werden unter anderem in Situation mit fehlendem Wissen ueber Parameter etc verwendet. Aber echter Zufall im grossen ist glaube ich ein schwieriges Konzept. Und wir reden ja hier ueber das grosse ganze, oder ?

Mit diesem schwierigen Konzept beschäftigt sich z.B. die Chaostheorie.
Das Unberechenbare und Unerwartete muß nicht "groß" sein, um große und nachhaltige Wirkung zu haben.

Elementarteilchen?

Wer also von Zufall, redet sollte erst einmal sagen, was genau er damit meint (i.e. welche Sigma Algebra der moeglichen Ereignisse, etc).

Siehe die bekannten Definitionen. Man muß das Rad nicht jeden Tag neu erfinden.
Das Weltexperiment
zugegeben, ich bin an dieser Stelle nicht sattelfest.
Wie ist das eigentlich mit dem Weltexperiment?
Heute gehen alle Wissenschaftler ja von der Urknall Theorie aus.
Dieser Ansatz deckt sich mit den bekannten physikalischen Gesetzen.
• Was war eigentlich dem Urknall (Wo kommt die Materie her?)

Von da an gelten also die bekannten Gesetze der Physik. Bei der weiteren Entwicklung haben dann ja nachweislich stochastische Ereignisse eine wichtige Rolle gespielt.
Aber was bedeutet die Sache mit dem Zufall eigentlich?

Ist Schrödinger's Katze tot oder lebt sie? Und warum ist dies so?

Man kann mit der (heute) bekannten Physik sehr vieles erklären, mit jeder neuen Erkenntnis werden jedoch neue Fragen aufgeworfen.

Es gibt jedoch Ereignisse, die (noch) nicht erklärt werden können.
Nach meiner Meinung ist zu einfach behaupten zu wollen, daß es nicht möglich ist, daß es eine "Macht" gibt, die bestimmte Zufälle beeinflusst und dann die Ergebnisse beobachtet. Wir beobachten die Welt aus einem geschlossenen System und sind dabei davon abhängig, daß wir glauben, daß das was wir an den Systemgrenzen beobachten wirklich ist. Daraus leiten wir unsere Erkenntnis ab.

Die übrigens nicht nur im Reich der Physik, sondern auch in der realen Welt der Politik. Unsere Meinung bilden wir uns aus Informationen, die uns andere zur Verfügung stellen. Damit sind wir Manipulation und Suggestion unterworfen und kommen zu logischen Schlußfolgerungen die nicht immer unbedingt der Realität entsprechen.
zugegeben, ich bin an dieser Stelle nicht sattelfest.
Wie ist das eigentlich mit dem Weltexperiment?
Heute gehen alle Wissenschaftler ja von der Urknall Theorie aus.
Dieser Ansatz deckt sich mit den bekannten physikalischen Gesetzen.
• Was war eigentlich dem Urknall (Wo kommt die Materie her?)

Auch ich bin da nicht sattelfest.
Aber es gibt auch Wissenschaftler, die NICHT der Urknall-Theorie folgen.

Was vor dem Urknall war (so es einen gab)?
Berechnungen zufolge hat durch weglassen sämtlicher Leerräume in der Materie (Atome, Zellen etc) die kompromierte Materie unsrer Galaxie etwa die Grösse eines Fussballs.
Also könnte die gesamte Materie des Universums schon vorher in einer relativ kleinen Kugel (oder irgendeiner Form) vorhanden gewesen sein. Zahlreiche chemische Elemente sind ja erst durch den Urknall selbst entstanden. Es ist also davon auszugehen, dass bei der Urknalltheorie die Gesamtmaterie eine völlig andere (einfachere) Zusammensetzung aufwies und deshalb noch weniger Raum beanspruchte, als wenn man das Universum in seiner heutigen materiellen Vielfalt at maximo komprimieren würde.

In der Wissenschaft herrschet keineswegs eine einhellige Meinung. Auch kann sie nie konstant sein, weil durch neue Erkenntnisse auch wieder neue Theorien entstehen. Zum Beispiel die theoretische Möglichkeit von Parallel-Universen oder von Antimaterie.
Urknall - das mit dem Materieball ist mit ja schon klar, aber mir ist keine Antwort bekannt -woher- der kam und was vorher war.

Das Thema mit Paralleluniversum wurde ja schon als Erklärung für manche Effekte der Quantenphysik herangezogen. Antimaterie ist logisch und nachgewiesen. 1 Photon -> 1 Elektron + 1 Positron.

Ich würd mich aber eher mal dafür interessieren, wir Ihr das mit der Betrachtung des Systems seht.
@Ludivine
Fuer mich ist zufall zunaechst ein masstheoretisches konzept. Mathematisch wird dies durch eine messfunktion auf der menge der moeglichkeiten beschrieben, i.e. P(A), fuer A eine der moeglichkeiten. Diese groesse P(A) kann durch (unabhaengige!) wiederholungen geschaetzt werden als assymptotische mittlere Frequenz.

In diesem sinne koennte zum beispiel unser universum eine zufallswahl aus verschiedenen Universen sein, von denen jedes potentielle universum deterministisch sich entwickelt, also "zufallsfrei". Es koennte aber auch dies "wahlmoeglichkeiten" zu jedem zeitpunkt und an jedem ort geben. das waere dann eher das bild eines stochastischen prozesses.

Univserum oder Welt?
Bin kein gelernter Philosoph, meine aber die Obermenge von beiden, sonst deren Vereinigung. bitte um schaerfung der begrifflichkeiten.

Vielleicht könnten wir das Experiment Universum wiederholen

Wer waere denn "wir" in diesem Fall?

Das Experiment des Habitats "Erde" ist selbst innerhalb unseres Universums schwer wiederholbar. Nicht einmal innerhalb unseres ungewöhnlich stabilen Planetensystems gibt es auf einem anderen Planeten Leben.

Es gibt ja noch die Monde der Giganten. Alles wissen wir noch nicht ueber Leben in unserem Sonnensystem.


Trajektorie? 2. Hauptsatz der Thermodynamik.
Funktioniert auch gut fuer voll deterministische systeme. Klassische hamiltonsche mechanik und auch quantenmechanisch, ebenfalls ausgehend von deterministischen gleichungen. hat mit "echtem" zufall so wie ich ihn verstehe nichts zu tun.

Und wäre es nicht so, könnten wir z.B. locker in der Zeit zurück reisen.
hm, die frage ist doch eher, stell dir vor, wir wuerden tatsaechlich instantan alle impulse von allen teilchen dieses universums umkehren koennen (das koennen wir nicht, klar!). wuerde dann wirklich die zeit rueckwaerts laufen ? wenn dieses universum ueber das wir reden sich deterministisch verhalet, dann ja. wenn es tatsaechlich "wahlfreiheit zwischen moeglichkeiten" hat (i.e. sich wirklich zufaellig verhaelt) dann eben nicht.

Warum taugt das Konzept nicht? Weil wir die Zukunft nicht wirklich voraussagen können?

auch in einem perfekt deterministisches system gibt es das phenomen der prinzipiellen unvorhersagbarkeit. als beispiel kann man zeigen, dass es NIE einen computer geben wird, der folgende aufgabe loest: ich gebe ihm ein programm und er soll nach analyse des programms vorhersagen, ob das gelesene programm, wenn er es denn ausfuehren wuerde jemals stoppen wuerde oder nicht (=endlosschleife).
schroedingers katze
Ist Schrödinger's Katze tot oder lebt sie? Und warum ist dies so?

das oeffnen der kiste ist der messprozess. und dieser ist eigentlich nicht teil der quantenmechanik. das weltbild der quantenmechanik kommt eigentlich ohne das oeffnen der kiste aus: das universum ein vector in einem hilbert raum, dessern entwicklung von einem unitaeren operator beschrieben wird.

auch ist streng genommen die katze auch nach dem oeffnen immer noch "beides" (eines wohl ein bischen mehr in der regel) denn echte reine zustaende gibt es nicht und stellen nur eine konzeptionelle idealisierung dar.

bei der frage nach dem warum, welche kategorie antwort wuerdes du denn akzeptieren. selbstkonsistent im weltbild der quantenmechanik ? damit reduziert sich das warum auf "es passt zum rest". metaphysisch ? da kenn ich mich nicht aus, faende aber antworten aus dem bereich spannend. vielleicht auch solche, die ohne das prinzip "gott" auskommen. eventuell so etwas wie der hegelsche welgeist, der sich selber denkt. finde ich inspirierend, habe davon aber zu wenig ahnung und hoffe auf erkenntnisse von euch.
als beispiel kann man zeigen, dass es NIE einen computer geben wird, der folgende aufgabe loest: ich gebe ihm ein programm und er soll nach analyse des programms vorhersagen, ob das gelesene programm, wenn er es denn ausfuehren wuerde jemals stoppen wuerde oder nicht (=endlosschleife).

100 BEGIN
101 A:=100;
102 B:=100.999999;
103 if B<A then beep else goto 101;
104 END

Spagetti-Code. Endlosschleife. Es gibt Kontrollprogramme, die solchen Code (oder einzelne functions oder procedures) auf Endlosschleife untersuchen können. In diesem Beispiel kann das auch ein Nicht-Programmierer sofort erkennen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
@****ana:

ER wollte dem Computer ein Programm geben, nicht Du.

*zwinker*

Bei Deinem Beispiel könnte das natürlich jeder Depp und also auch jeder Computer sofort erkennen. Es gibt aber jede Menge anderer Programme, bei denen das wirklich nicht geht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Halteproblem

Aber echter Zufall im grossen ist glaube ich ein schwieriges Konzept. Und wir reden ja hier ueber das grosse ganze, oder ?
Mit diesem schwierigen Konzept beschäftigt sich z.B. die Chaostheorie.
Das Unberechenbare und Unerwartete muß nicht "groß" sein, um große und nachhaltige Wirkung zu haben.

Wir müssen ein wenig vorsichtig sein, dass wir hier nicht aneinander vorbeireden: Die Chaostheorie beschäftigt sich vor allem mit dem Problem der Berechenbarkeit von Nichtgleichgewichtssystemen. Das ist eng verwandt mit Turings Halteproblem, hat aber mit dem "großen" Zufalls-Konzept, auf das plus2plaisir anspielt, zunächst wenig zu tun.

Ein Computeralgorithmus kann per Definitionem keine "echte" Zufallsfolge im Sinne eines nachrichtentechnischen reinen Rauschens generieren.

Die Simulationen der Großrechner bspw bei der Wettervorhersage, bringen unberechenbare, unerwartete Ergebnisse, OBWOHL sie auf einem klar formulierten Algorithmus basieren (Schmetterlingseffekt).

Das ist etwas anderes als Zufall, so wie ich ihn auch verstehe, wenngleich nicht weniger faszinierend.

Soweit ich das historisch richtig einordne, war der Zufall im Wissenschaftskonzept des 19. Jhdts mit dem Kausalitätsprinzip a priori ausgeschlossen: Es ging ja der Wissenschaft gerade darum, mit Experimenten die Naturgesetze so aufzustellen, dass auf jede bestimmte Konstellation von Ursachen eine klar berechenbare Konstellation von Wirkungen bestimmt werden könne (LaPlace'scher Dämon). Erst mit der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik wurde deutlich, dass man sich davon verabschieden musste.

Bei der Weiterentwicklung dieser stochastischen Konzepte in Richtung auf die viele-Welten-Theorie, die plus2plaisir kurz streift, gerate ich dann aber auch langsam an meine Grenzen. Würd mich wirklich mal näher interessieren, wie in diesem Konzept der Zufallsbegriff angewendet und definiert wird. (Falls das nicht zu sehr OT wird)
@santana45
Spagetti-Code. Endlosschleife. Es gibt Kontrollprogramme, die solchen Code (oder einzelne functions oder procedures) auf Endlosschleife untersuchen können. In diesem Beispiel kann das auch ein Nicht-Programmierer sofort erkennen.

klar. Aber was ich sage stimmt halt doch. Es gibt kein programm, das diese art analyse fuer ALlE (quantoren sind das salz in der suppe der logik) programme leisten kann. Deshalb wird es immer z.B. badcasterrors (e.g. Java) geben, weil eben kein compiler sagen kann, wad der pointer zur asfuehrzeit wirklich ist. die einzige moeglichkeit waere, das programm einfach laufen zu lassen, aber das war ja gegen die spielregel....
unvorhersagbares chaos
Mit diesem schwierigen Konzept beschäftigt sich z.B. die Chaostheorie.
Das Unberechenbare und Unerwartete muß nicht "groß" sein, um große und nachhaltige Wirkung zu haben.

Dieser Schmetterlingseffekt beschreibt nur eine instabilitaaet gegenueber kleinsten Veraenderungen der Anfangsbedingungen, hat aber mit Zufall nichts zu tun, wohl aber mit "gefuehltem" Zufall. Die chaotischen Systme koennen duraus streng deterministisch sein. Wie auch die klassische Vorstellung eines Gases in einer Kiste. Theoretisch (=Gedankenexperiment) koennten wir also die Entwicklung einer jeden Teilchens in diesem abgeschlossenene System vorhersagen, wenn wir die Anfangsbedingungen zu einem Zeitpunkt kennen wuerden. Das ist aber das grosse "wenn", denn bei dieser Messung muessten wir das System oeffnen, mit ihm interagieren (= Messung) und damit das system ein wenig veraendern. Das reicht aber aus (chaostheorie) dass alles ganz ganz anders kommt.

Ein Weltcomputer, der die Welt berechnen wuerde, wuerde dabei soviel Waerme erzeugen, dass er die Welt, die er doch berechnen soll veraendert, und seine Berechnung also umsonst war und nichts mehr mit der Welt zu tun hat. Und das auch in einer konzeptionell deterministischen Welt.

Aber es gibt ha noch einen anderen Wahrscheinlichkeits Begriff als den frequentistischen, den bayesischen naemlicih, aber davon in einem neuen thread...
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Die chaotischen Systme koennen duraus streng deterministisch sein. Wie auch die klassische Vorstellung eines Gases in einer Kiste. Theoretisch (=Gedankenexperiment) koennten wir also die Entwicklung einer jeden Teilchens in diesem abgeschlossenene System vorhersagen, wenn wir die Anfangsbedingungen zu einem Zeitpunkt kennen wuerden.

Das ist ja der LaPlace'sche Dämon. Unsere posts haben sich vermutlich überschnitten.

Es ist ja gerade die Quintessenz von Heisenberg und dann der Kopenhagener Deutung, dass wir die Anfangsbedingungen eben gerade NICHT genau kennen KÖNNEN.

Und das "Raster der Unschärfe" ist z.B. in den Klima-Simulationen noch weitaus gröber.

Wie wird diese Unschärfe in den deterministischen Programmen der Chaostheorie gehandhabt? Entstehen da mathematische Singularitäten?

Was ist mit diesem idealisierten, chaotisch schwingenden Doppelpendel oder wie das heißt, das immer mal wieder einen instabilen Punkt erreicht? (Ist ja auch ein beliebtes Beispiel aus der Chaostheorie). Das wird ja am Aufhängungs-"punkt" auch nicht quantentheoretisch, sondern newtonisch "berechnet?" Arbeiten die Programme da hilfsweise mit der random-funktion?
Mamamia. Hier geht ja richtig die Post ab * g * Fein

Antimaterie: Nachgewiesen glaub ich seit den 50igern des letzten Jhdts, das erste mal hergestellt am CERN durch die Jülicher Truppe (2002?) und seit vergangenem Jahr freut man sich am LHC, dass mans schafft, die Teilchen einzufangen und zu speichern, um dann mit ihnen herumspielen zu können.

Die Frage, wo die kleinen Quanten herkommen und obs den Klapperstorch (das "Gottesteilchen) gibt und was dunkle Materie nun wirklich ist usw. usf., wird man im Laufe der kommenden Jahre mit Hilfe des LHC und seiner Detektoren zu beantworten versuchen.

Urknall? Bis jetzt ist diese Theorie einfach noch nicht widerlegt und keine passt besser. Theorien sind Arbeitsgrundlagen, schön, wenn eins zum anderen passt, aber letztlich entscheidet die Wirklich, wie sie in ihrer Wirklichkeit wirklich ist.
Ich würde meine Nase nicht auf die Urknalltheorie verwetten.
Urknall?
Urknall? Bis jetzt ist diese Theorie einfach noch nicht widerlegt und keine passt besser. Theorien sind Arbeitsgrundlagen.

Im Prinzip basiert die ganze bekannte Physik darauf, was wir in unserem geschlossenen System beobachten können und versucht dies zu erklären. In sehr vielen Bereichen gelingt dies ja auch wunderbar und einleuchten.

Nach meinem Verständnis gibt es keine Anhaltspunkte darüber, daß unser System eben kein geschlossenes System sein sollte. Damit können wir nur abbilden, was innerhalb der "box" abläuft.

Wenn nun jemand von "Aussen" den radioaktiven Zerfall in der Kiste einleiten könnte (Katze) - haben wir dann die Chance dies zu erkennen - oder sieht das nicht einfach nur so aus, als ob es den Gesetzen des Radioaktiven Zerfalls folgen würde?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.