War die Evolution kein Zufall?

mentale Probleme als Ausdruck der gleichen neurobiologischen Besonderheiten, die zu einem sehr hohen IQ führen...

Es wäre ja schlimm, wenn Intelligenz lebensuntüchtig macht. Dann würde es sich wohl um etwas anderes als Intelligenz handeln, beispielsweise außergewöhnliche Fähigkeiten in der Logik, meint ihr nicht? Aber das mag ein Thema sein, das an anderer Stelle diskutiert werden könnte.

Nochmal zum Thema Zufall und Wahrscheinlichkeit: Diese sind es, die mir die größten Bauchschmerzen machen, wenn die Zutaten zum Leben allein eine salzige Brühe, Wärme und viel Zeit sein sollen. Mir kommen unsere Welt und vor allem ihre Naturgesetze so unglaublich geordnet vor, ein Rädchen greift ins andere, so dass wir existieren können. Wir sitzen vor dem Rechner, der selbst ein Gegenstand höchster Ordnung ist (sonst funktioniert er nicht), und lesen, was andere uns mitteilen. Aber unser Verstand funktioniert nur deswegen, weil unsere Neuronen auf eine bestimmte Weise miteinander verschalten sind. Die wiederum den genauen Bauplan des menschlichen Lebens enthalten und leben, weil sie vom Körper versorgt werden, der sich selbst erhält und auch schützt, indem er beispielsweise ein Immunsystem unterhält, das ständig dazulernt. Und so weiter. Wen fasziniert das Leben nicht?

Die Faszination des Lebens:

• Parasiten, die ihren Wirt erst von innen fermentieren und sich dann reproduziert den Weg nach außen bahnen

• Erdbeben

• sadistische Psychopathen, die 8jährige Jungs erst sodomieren und ihnen dann bei lebendigem Leib die Bauchhöhle explorieren, um hernach schüchtern mit den Eltern im Hinterzimmer der Familien-Fleischerei zu speisen

• Menschen, die ihr Leben geben, um einen anderen, ihnen fremden Menschen zu retten

• amyatrophe Lateralsklerose

• Massenmord in bester Absicht

• Killerbienen, die Bienen killen

Die Frage, die sich stellt: was fasziniert?

Auch für die ausgefeilteste Organisation, die komplexeste Struktur in Natur und Technik gilt letzten Endes das Gesetz der Entropie....

Ich sehe intentionale und instinktive Funktionalität und Funktionalisierung...Tränen der Rührung ruft das nicht in mir hervor...genausowenig wie Tränen des Zorns...die Welt beugt sich nicht unseren emotionalen Klassifizierungen..wir tun´s ja selber nicht...

Solange der Geist des beobachtenden Subjekts bei der wissenschaftlichen Beobachtung und Erforschung dieser Naturphänomene qua definitionem ausgeklammert wird, ist das sicherlich richtig.

Deshalb schwebt ja der heilige Geist in der christlichen Schöpfungsgeschichte belustigt über diesem Tohuwabohu.

Das Gegenstück zum beobachteten Auseinanderstieben der elementaren Bausteine des Universums (Entropie) wäre Anziehung, Kompression, Verdichtung von Information durch Ordnung.

Nietzsche spricht nicht von Ver-Dichtung, sondern von Gedanken-Dichtung.

Ich bin überzeugt, dass die Balance zur Entropie im (heiligen) Geist hundertprozentig gegeben ist.

Man muss ein wenig aufpassen, dass man sich die für das Verständnis von Dichtung nötige Sensibilität nicht durch all die gegebenen Grausamkeiten verbauen lässt. Die kann man ja zur Kenntnis nehmen. Das reicht dann aber auch.

Ja, die Welt als Wille und Vorstellung. Sinn und Struktur als Imagination. Unser Gehirn ist darauf angelegt, das individuell Sinn-lose...das Mitleid-lose und die Endlichkeit der menschlichen Natur schönzuglauben...das ist auch eine sinnvolle Strategie...wenn´s kippt erkennen wir eine Psychose darin...

Nietzsche sagte übrigens auch das:

Das gibt es aber leider. Sogenannt einseitig intelligente Menschen oder gar Genies.
Unser Nachbar, Mathematik-Professor, Doktor-Titel, schrieb Mathe-Bücher für seine Studenten, spielte sehr gut Klavier. Er kam mit niemandem zurecht, wurde von den Studenten wegen seiner zynischen Art gehasst. Seine soziale Intelligenz war mehr als nur mangelhaft. Nach der Pensionierung wollte er nicht wahrhaben, dass er mit seiner Parkinson-Erkrankung nicht mehr ohne fremde Hilfe leben kann.
Er verstarb mit 67 beim Schnee-Schippen.

erkrankte meine Mathelehrerin langzeitig. So kam nach einiger Zeit ihr Mann, ein Prof. Dr für Mathematik an unsere Schule, um die ausgefallenen Unterrichtsstunden nachzuarbeiten.

Hoch intelligent, menschlich und pädagogisch eine echte Katastrophe, die ganze Klasse verschlechterte ihre Mathenote um mehr als eine.

ich bin mir nicht sicher, ob da immer reine unfähigkeit dahinter steckt.

logisch mathematische begabung und einfühlungsvermögen sind keine angenehme kombination. wer macht schon gerne freiwillig den analytiker?
nichts macht hilfloser, als der blick in anderer menschen seelen.

das auch nicht als unfähigkeit klassifizieren, viel mehr als teilbegabung....denn an der uni war er ja offensichtlich erfolgreich.

hat dr. house einfühlungsvermögen?

ja, so komisch das auch klingen mag.....

finde ich nicht komisch. ich finde ihn ausgezeichnet "beobachtet".

ich bin davon überzeugt, dass genau das den erfolg der figur ausmacht. wenn er eindimensional ekelhaft wäre, würden die menschen ihn nicht so mögen, egal, ob er als projektionsfläche dienen kann oder nicht.

er ist de facto empathisch, wenn auch nicht so vordergründig.

Immerhin war er noch in der Lage, manuelle Tätigkeiten auszuführen.

Als Gegenbeispiel: ich kenne Hochschullehrer, die können mauern, Anzüge nähen, Blumen veredeln, kochen - ohne eine Professur in der jeweiligen Mutterwissenschaft.

Andererseits kenne ich ebenso Hochschullehrer, die selbst ablehnen, sich eine Fahrerlaubnis erteilen zu lassen oder die damit kokettieren, noch nie selbst etwas anderes als Wasser gekocht zu haben.

Aber hat das etwas mit Intelligenz und deren Evolution zu tun?

Es zeigt zumindest die verschiedenen Facetten, die die Evolution hervorgebracht hat. Dieselben Unterschiede kann man auch bei Tieren derselben Gattung beobachten.

Ja, das bringt es auf den Punkt, auch ohne Zynismus:

Schönheit und Ästhetik sind der Schlüssel zur Dichtung und Kompression, und zwar über den Symmetriebegriff.

Dort, wo in einer Bit-Kette Ähnlichkeiten und Identitäten vorliegen, reicht es, die Information nur einmal zu speichern und für alle weiteren Vorkommen einen pointer zu setzen.

Aber so eine mathematische Beschreibung von Dichtung ist nur ein unbedeutender Teil dessen, was der Geist vermag. Seine negentropischen Fähigkeiten gehen viel weiter.