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Kinder braucht das Land.

Kinder braucht das Land.
Zumindest ist es so, wenn man Politik und Medien Glauben schenken möchte.

Für mich sind Familie und Kinder das Wichtigste, das man im Leben haben kann. Familie repräsentiert fü mich: Rückhalt, Loyalität, Geborgenheit und verläßliche Werte.

Aber wie siehts in der deutschen Wirklichkeit aus?
Ein Blick auf die Landkarte und die Bevölkerungszahlen: Deutschland ist eindeutig überbevölkert.

Wir, eines der reichsten Länder dieser Erde, sind nicht mal mehr in der Lage den Kinder, die wir haben, eine kindgerechte Kindheit zu bieten.

Unsere Politik hat vor allem Familien in den Konkurs getrieben: Nicht nur monetär. Kinder scheinen für Politiker nur noch Materialschlacht zu bedeuten: Wir brauchen irgendwann soundsoviele, um unser System zu sichern. Die müssen dies und jenes können.
Unsere Kinder sind bereits verplant, bevor sie gezeugt werden.

Kontrolliert wird die Aufzucht spätestens ab der Zeugung. Die neue Herrenrasse nach EU Norm.

Der Untergang einer Kultur ist immer durch den achtlosen und respektlosen Umgang einer Gesellschaft mit ihren Kindern gekennzeichnet.

Exkurse in alle Bereiche, die aktuelle Diskussionen zum Thema Kinder betreffen, sind erwünscht: Weil alle Probleme, die Kinder und Jugendliche heute haben, sind unsere eigenen.

Wir haben zur Zeit ungefähr gleich viele Rentner und Kinder in der BRD (ca. 15 Mio jeweils.). Diese 15 Mio Kinder haben keine Stimme.
Dementsprechen werden Kinder von den Parteien, die sich am Futtertrog halten möchten, nicht weiter berücksichtigt.

Ich bin z.B. dafür, dass Eltern bis zu zwei Kindern zusätzliche Stimmrechte bei Wahlen bekommen.

Das fiel mir heute nochmal ein, als unsere Familienministerin mit leichtem Funkeln in den Augen meinte, dass wir nur höhere Geburtenraten bekämen, wenn Familienpolitik (und Bildungspolitik ...) über eine 4 jährige Wahlperiode hinaus verläßlich bliebe.
So negativ sehe ich das absolut nicht.
Sicherlich gibt es jede Menge Optimierungsbedarf was Schule, Betreuung etc anbelangt; andererseits kann ich das Gejammer der Leute nicht mehr hören, die meinen auf ihre 3 x im Jahr-Luxusurlaube , Zweitauto, etc verzichten zu müssen zugunsten von Kindern und das nicht wollen.
Das sind Luxusprobleme die einen nicht weiterbringen.
Etwas mehr Optimismus, weniger Kalkül und Kinder nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten zu sehen wäre viel hilfreicher, als Pessimismus zu verbreiten !
aha ?
Kontrolliert wird die Aufzucht spätestens ab der Zeugung. Die neue Herrenrasse nach EU Norm.

Sieh mal, ein einziger Tag in einer Universität, ein einfacher Blick auf das soziale Miteinander von Akademikern ... wird Dir bestätigen das nicht die Politik das Problem ist.

Wir lästern immer über Akademikerpäärchen und sagen "holle die Fr. Dr. ist schwanger ? Da schenken wir Ihr zur Geburt doch mal eine 5 - Jahrespackung Ritalin für den kleinen "Damien Oliver Barack".

Das Problem ist nicht die Herrenrasse (wobei ich den Begriff ziemlich grenzig finde) es gibt für Kinder auch keine EU Norm. Aber witzigerweise wird doch die "pränatale Implantationsdiagostik" nicht vom Normalbürger diskutiert, sondern lediglich in Hochgebildetenkreisen.
Unsere Politik klebt zu sehr am Futtertrog...

Aus Folgendem den Rückschluß zu ziehen, dass das meine grundlegende Meinung zu ADHS wäre, wäre vollkommen falsch. Aber. Ich gehe in der Tat davon aus, dass ein Großteil der ADHS Kinder einfach das Opfer mangelnder Aufmerksamkeit ihres unmittelbaren Umfeldes sind.

Ob es nun eine junge Mutter ist, die keinen Schulabschluß hat oder eine Akademikerin: Sie sitzen alle über ihren Mutterpäßen und versuchen zu verstehen, was das nun zu bedeuten hat, was da so drin steht. Und allen Müttern wird danach erklärt, in welchem Zeitraum so ein Kind was leisten können sollte, weil sonst könnte das diese oder jene Störung sein. In Wirklichkeit entgehen dem scheinbar engmaschingen Kontrollsystem eine Menge tatsächlicher Störungen und viele Kinder werden einfach falsch beurteilt und behandelt. Zu viele.

Die "Herrenrasse" ist sarkastisch gemeint. Was unserem Erziehungs- und Bildungssystem entkreucht kann entweder besser rechnen als eigenständig denken, oder es kann nicht mal die Softskills.

fast vergessen: pisa steht z.b. für die eu norm.
Unsere Politik klebt zu sehr am Futtertrog...

Alles *schwein*e?

Ansonsten muss ich an Sloterdijk denken ("Geburt der Sozialpolitik aus der Verlegenheit des Menschenüberschusses"). Nun haben wir unsere Situation so zugespitzt, dass das Gegenteil gilt: Menschenüberschuss benötigt, um die Sozialpolitik zu erhalten...

Aber wer bekommt schon Kinder aus politischen Überlegungen.
Hm.

Diese Sozialpolitik versucht nichts anderes, als Familie nach ihren "Idealvorstellungen" zu ersetzen. Kann der Staat das wirklich leisten?

Kindererziehung ist Erfahrungssache. Im Gegensatz zu unseren Großeltern sind wie heute aufgeklärt, haben medizinische Versorgung, aber Erfahrungen im Umgang mit Kindern, wer hat die schon noch?
*****_54 Frau
11.809 Beiträge
@ludivine
Für mich sind Familie und Kinder das Wichtigste, das man im Leben haben kann. Familie repräsentiert fü mich: Rückhalt, Loyalität, Geborgenheit und verläßliche Werte

Sehe ich genau so

Wir, eines der reichsten Länder dieser Erde, sind nicht mal mehr in der Lage den Kinder, die wir haben, eine kindgerechte Kindheit zu bieten

Was ist eine kindgerechte Kindheit? Gibt es das?
Das, was wir meistens darunter verstehen, ist oft eher ein romantisches Ideal. Kinder in sehr vielen anderen Ländern haben eine noch viel weniger "kindgerechte" Umgebung.

Ich beobachte, dass viele Menschen hier in diesem Land eine viel zu komplizierte, irgendwie "verquaste" Einstellung zu Kindern haben.
Kinder bedeutet natürlich eine enorme Umstellung des eigenen, oft sehr hedonistischen und konsumorientierten Lebens, das wollen viele nicht wahrhaben und auch nicht eingehen.

Wir sind eher eine Gesellschaft, in der Kinder irgendwie nicht mehr zum normalen Leben von Erwachsenen dazu gehören und oft als Fremdkörper betrachtet werden.
*****_54 Frau
11.809 Beiträge
Und allen Müttern wird danach erklärt, in welchem Zeitraum so ein Kind was leisten können sollte, weil sonst könnte das diese oder jene Störung sein. In Wirklichkeit entgehen dem scheinbar engmaschingen Kontrollsystem eine Menge tatsächlicher Störungen und viele Kinder werden einfach falsch beurteilt und behandelt. Zu viele.

Die "Richtwerte" in den Vorsorgeuntersuchungen sind aber sehr weit gedehnt. Und überall heißt es doch, dass jedes Kind seinen eigenen Entwicklungsrhythmus hat.

Ich bin der Meinung, dass die falsche Beurteilung der Kinder sehr oft im eigenen Elternhaus anfängt.
Viele Eltern wollen einfach nicht wahrhaben, dass ihr Kind nicht so ganz den eigenen idealen Vorstellungen entspricht.

Eigentlich genügt es, sich auf ein Kind wirklich offen einzulassen und es als einen eigenständigen Menschen, der "begleitet" werden will, zu akzeptieren.
Dann weiß man ziemlich genau, was ihm gut tut, was es braucht, um sich gut zu entwickeln und das hat in den wenigsten Fällen mit Materiellem zu tun. Aber mit Zeit und der Bereitschaft zu Empathie.
Katze *zwinker*

Exakt. Das sind die Dinge, die ich gerne für den alltäglichen Gerbauch neu formulieren möchte.

Wir haben eine Kinderwelt erfunden, die weit ab vom alltäglichen Leben liegt. Was nicht kindgerecht ist, sind unsere Erwartungen, die wir an Kinder stellen: Sie sollen funktionieren, wie wir uns das vorstellen. Kinder benötigen Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und altersgerechte, angemessene Grenzsetzung.
Statt dessen verbannen wir sie aus unserer konkreten Wahrnehmung und definieren, wie Kinder in welchem Alter sein sollten.
Kinder müssen nicht vom Alltag fern gehalten werden, sie müssen in den Alltag hinein wachsen.

Wir leben in einer Gesellschaft, die sich aus der erzieherischen Verantwortung gegenüber Kindern frei kauft.
Die "Richtwerte" in den Vorsorgeuntersuchungen sind aber sehr weit gedehnt. Und überall heißt es doch, dass jedes Kind seinen eigenen Entwicklungsrhythmus hat.

Ich bin der Meinung, dass die falsche Beurteilung der Kinder sehr oft im eigenen Elternhaus anfängt.
Viele Eltern wollen einfach nicht wahrhaben, dass ihr Kind nicht so ganz den eigenen idealen Vorstellungen entspricht.

Ich lasse mal die Fälle weg, in denen ein Kind jahrelang auf eine Störung der räumlichen Wahrnehmung hin behandelt wird, obwohl dann mittlerweile Tests vorlagen, aus denen eindeutige hervorging, dass das nicht sein kann. Als Beispiel für schlichte Inkompetenzen in diesem Bereich. Oder Kinder, die weder Treppen steigen noch irgendeine schiefe Ebene erklimmen können und durch jede Vorsorge kommen, bis in die Grundschule ... viele offensichtliche Dinge gehen unter. Jeder diagnostiziert was er kann.

Mit dem ersten Kind hatte ich noch das Glück einen uralten Kinderarzt um die Ecke zu haben. Der mir sagte: Wenn ich wissen möchte was ein Kind hat, dann höre ich der Mutter zu. Er machte die Praxis dicht, kurz nachdem mein zweites Kind geboren wurde und ich mußte mir einen anderen Kinderarzt suchen. Wahnsinn.
Der eine behandelte die 2 Jährige einer Freundin bereits als ADHS Kind. Seine Kollegin, die ich im Notdienst genießen durfte, meinte mein hochfiebriger Sohne könne keine Mittelohrentzündung haben, weil er Ohrschmalz im betroffenen Ohr habe, der würde sich verflüssigen und abfließen. Ich versuchte ihr geduldig zu erklären, dass da nur was fließen würde, wenn das Trommelfell perforiert sei.

Ein anderer Kollege mußte unbedingt ein Ultraschall machen (Bauchraum), obwohl die Diagnose immer die gleiche war. dass der Bengel einfach Polypen hatte, den Verdacht mußte ICH dann durchsetzen. 08/15 Diagnosen. Das einfachste Handwerkszeug wird nicht beherrscht.
Eine Störung des VOR (eindeutig) wird als Tourette interpretiert usw.

Der alte Kinderarzt konnte etwas, das alle anderen nicht mehr können: Hinsehen und zuhören. Die anderen sehen hin und untersuchen, ob sie irgendwas finden, das zu ihren Lieblingsdiagnosen oder Geräten und Pillen passt.
*****_54 Frau
11.809 Beiträge
@ludivine
Kleines Missverständnis: Ich dachte in erster Linie nicht an handfeste medizinische Probleme beim Vorsorgekatalog ...

Ja, was du berichtest, das habe ich auch schon oft von anderen Müttern gehört.
Hatte das Glück, von Anfang an einen sehr guten Kinderarzt zu haben, der sich nicht nur die Kinder, sondern die Mütter sehr genau angeguckt hat. Und es fiel mir ein Buch einer uralten Kinderärztin in die Hände, das hat mich sehr beeinflusst.

Das Wissen, wie man/frau Kinder begegnet, ist uns großteils abhanden gekommen.

Ich selbst bin in einem Dorf in den Bergen aufgewachsen, da gab es bei jedem Hof eine Menge Kinder, ob ehelich oder unehelich, spielte keine Rolle, auch die "familieneigenen" Behinderten wohnten mit der Großfamilie zusammen, sehe noch die debile "Tante" unseres Nachbarn, die allein für das Schaukeln des Kinderwagens im sonnigen Garten zuständig war.
Viel von meiner Einstellung ist davon geprägt worden. Zum Glück!

Ich habe allerdings nur einen einzigen Sohn, kann also nur eingeschränkt mitreden. Den habe ich hauptsächlich alleine, aber mit sehr gutem Sozialnetz, erzogen, war Alleinernährerin, habe nur die ersten 1,5 Jahre nicht gearbeitet, sondern von Ersparnissen gelebt. Jahrelang waren die Worte "Hobby" und "Urlaub" Fremdworte, aber ich habe andererseits so viel gewonnen, das kann ich gar nicht beschreiben.

Hatte und habe heute noch eine wunderbare Beziehung zu meinem 26-jährigen Großen, wir sind Freunde geworden ... *zwinker*
...
Ich muss LadyCougar widersprechen, 3x im Jahr Luxusurlaub oder dergleichen kennen ein Großteil der Deutschen nicht. Ich allein kenne mindestens über 100 Familien in denen Kinder hungern müssen, weil die Lebenserhaltungskosten, nicht aber die Löhne und Gehälter gestiegen sind. Ob man es glauben will oder nicht, in Deutschland gibt es tatsächlich solch eine Armut wie in den 3te-Weltländern, das man hungern muss....und ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, so lange das nicht geregelt wird, sehe ich schwarz für die Zukunft Deutschlands auf diesen Level. Sollen nur noch Leute, die es sich leisten können, diesen "Luxus" geniesen Kinder zu bekommen? Sozialstaat hin oder her, das ganze System funktioniert schon lange nicht mehr, denn es hätte gar nicht erst so weit kommen müssen.
*******N82 Mann
164 Beiträge
Ich sehe das ganz genauso. Die Schere zwischen Arm und Reich hat ein gefährliches Niveau erreicht. Wird dort nicht bald etwas unternommen, dann wird deutschland regelrecht vor die Hunde gehen. Es muss endlich schluss sein mit Zeitarbeit und Hungerlöhnen. Dann entscheiden sich auch wieder mehr Menschen für eine Familie und Kinder. Solange dies aber nicht geschieht, geht es mit den Geburtenraten weiterhin bergab.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gestern
veröffentlicht, die neue Eltern-Studie. Dazu habe ich eben einen Bericht im Fernsehen gesehen. Danach sieht es zukünftig noch schlechter aus als gedacht.

Genau darüber wollte "Eltern" mehr wissen: In einer Umfrage befragte das Magazin insgesamt 1012 Männer und Frauen zwischen 25 und 45 Jahren, allesamt kinderlos, zu ihrer Lebenssituation, ihren Motiven und Wünschen rund um die Familienplanung.


Mein Herz sagt Ja, mein Kopf sagt, später
(95 Prozent)

Warum Kinderwunsch und Praktikantenstelle nicht gut zusammenpassen

Auf die Frage "Wollen Sie Kinder?" sagen bei den unter 30-Jährigen 58 Prozent "ja, auf jeden Fall" und führen damit das Feld der von uns untersuchten Altersgruppen mit großem Abstand an. Die meistgenannten Gründe dafür: weil es schön sein muss, Kinder aufwachsen zu sehen (glauben 95 Prozent der unter 30-Jährigen), weil eine eigene Familie Halt gibt (87 Prozent), weil Kinder zu einem erfüllten Leben gehören (85 Prozent).

Gleichzeitig ist aber bei den jungen Leuten auch noch ein anderer Wunsch besonders groß: 79 Prozent der unter 30-Jährigen gaben an, dass sie sich erst eine solide finanzielle Basis aufbauen wollen, bevor sie ein Kind in die Welt setzen. In jungen Jahren werden Kinderwünsche offenbar zurückgedrängt, weil die Existenz nicht gesichert ist. Man verharrt in langen Aus- und Weiterbildungen und hat keine Reserven auf der Bank. "Mein Beruf hat jetzt Vorrang" geben zwei Drittel der Befragten unter 30 an. 55 Prozent der Frauen sagen, das berufliche Fortkommen sei ihnen wichtig - bei den Männern sind es nur 44 Prozent. Und das ist nicht verwunderlich. Denn einen guten Job, eigenes Geld, das haben sich gerade junge Frauen hart erkämpfen müssen. Jetzt wollen sie die Früchte ernten und sich nicht wegen eines Kindes gleich wieder mit schlecht bezahlten Teilzeitjobs herumschlagen. Oder als Alleinerziehende in die Armutsfalle tappen.


Mein Kopf sagt, jetzt ginge es. Mein Herz sagt, hmm!?
(28 Prozent)

Welche Rolle die finanzielle Sicherheit wirklich spielt

Mit zunehmendem Alter verschiebt sich das Bild: Bei den 30-bis 34-Jährigen meinen noch 45 Prozent, bei den über 35-Jährigen meint nur noch ein Fünftel, dass der Beruf Vorrang hat. Offenbar sitzen viele jetzt bereits fester im Sattel, haben ein finanzielles Polster. Das Fatale: Der abnehmende berufliche Druck führt nicht dazu, dass der Kinderwunsch wächst. Sondern im Gegenteil: Bei den 35- bis 39-Jährigen möchten nur noch 28 Prozent auf jeden Fall Kinder. Verglichen mit den Jungen ist das weniger als die Hälfte. Das Fenster, in der die prinzipielle Bereitschaft zum Kinderkriegen groß ist (und die Fruchtbarkeit hoch), scheint sich hier also schon wieder zu schließen - obwohl der ökonomische Druck immer mehr abnimmt.

Das schreibt der stern dazu.......
Öhm...
die Umfrage/Studie ist zwar ganz toll, allerdings gibt es dabei offensichtlich einen Haken. Ich wage mal zu bezweifeln dass die Befragten alle in einer festen Partnerschaft leben.

Kinderwunsch ist zwar schön und gut, aber beim Anblick der Anzahl von Singlebörsen sehe ich eher das Problem in der Findung des rechten Partners für eine Familiengründung.

Der Rest ist ja bekannt: Die Gründe für den Geburtenratenrückgang sind schnell ausgemacht. Bereits Ende der 60er Jahre war klar dass dieses damalige Level nicht zu halten ist. Die Folgen sind leere Rentenkassen und Gejammer von allen Seiten. Keine Regierung bekam es bis heute gebacken dem unteren Mittelstand Anreize zur Kinderzeugung zu bieten.

Da liegt nämlich der Hund begraben. Befrage ich die Generation meiner Eltern war das eine ganz andere Zeit. Es ging weniger um Konsum (das Angebot war deutlich geringer als heute) sondern um die wirtschaftliche Sicherheit. Die gab es damals, heute leider nicht mehr.
Damals konnte man trotz Hauptschulabschluss es zu etwas bringen, heute leider nicht mehr (selbst im heutigen technischen Handwerk werden Bewerber aus dieser Schicht abgelehnt).
Schlechtes Gewissen bei Zukunftsfragen? Fehlanzeige....
Heute schon etwas prekärer, will man doch seinem Nachwuchs die besten Möglichkeiten bieten. Also steckt man in einer Zwickmühle: Arterhaltung vs. Verantwortungsgefühl

Wenn ich bekannte Eltern frage ob der Kinderwunsch die richige Entscheidung war winken viele ab. Einige waren Unfälle, andere sind aus einer Gruppendynamik im Bekannten-und Freundeskreis heraus entstanden, nur die wenigsten waren mit handfesten Motiven geplant.

Wohlgemerkt sind in diesem Personenkreis die wenigsten Sprösslinge "Problemkinder".
*****_bw Mann
254 Beiträge
Neue Kinder braucht das Land?
Ich halte es durchaus auch für schwierig,
unsere Kinder nicht im System verdummen zu lassen.

Doch da ist Geld, Zeit und jede Menge Organisationstalent gefragt,
um unsere Kinder so mit Informationen zu "füttern",
dass diese auch mal gegen den Strom schwimmen können und wollen
und dem System nicht einfach nur einen funktionierenden Deutschen zur Verfügung zu stellen.

Sicher gar nicht so einfach, oder?

Aber sich da auf Politiker verlassen zu wollen,
oder Forderungen an diese Politik zu stellen,
erscheint mir nicht besonders erfolgversprechend...
Da liegt nämlich der Hund begraben. Befrage ich die Generation meiner Eltern war das eine ganz andere Zeit. Es ging weniger um Konsum (das Angebot war deutlich geringer als heute) sondern um die wirtschaftliche Sicherheit. Die gab es damals, heute leider nicht mehr.

Im Prinzip sagst Du das Gleiche wie die Studie. Es ging um wirtschaftliche Sicherheit. Und um die gehts heute auch.
Nur, wenn man die dann erreicht hat, hat man k.B. mehr auf Kinder.

Und da die rigiden politischen Verschlimmbesserungen zwei Generationen (Eltern und deren Kindern) den Boden unter den Füßen weg gezogen haben, tendiert das Vertrauen in unser System mittlerweile gegen Null.

Ein ganz großer Irrtum zwischen dem ehemaligen Osten und dem West ist gewesen, dass der Westen nicht verstanden hat, dass "Geld" im Osten kein Problem war. Und der Osten hat nicht verstanden, dass im Westen zwar "alles so schön bunt" war, aber an das nötige Kleingeld zu kommen, um sich das leisten können, war ein Problem.

Solange unsere Regierungsparteien nicht endlich aufhören über Hartz IV großen Konzernen, dies wirklich nciht nötig haben Arbeitnehmer zu finanzieren - wird das mit dem Binnenmarkt nichts. Ohne Schwarzarbeit wären wir wahrscheinlich längst verslumt.
Ich zitiere mich selbst aus einem anderen Thread:

(Hurra! Selbstreflexivität von Medium UND Autor! Spiegelthema...)

Irgendein Soziologe hat es mal so ausgedrückt, das Kinder ähnliche Auswirkungen haben wie eine Drogenabhängigkeit: Sie werden zum absoluten Mittelpunkt, verdrängen alle anderen Themen, erschweren soziale Kontakte (außer zu anderen "Abhängigen"), bestimmen den Lebensrhythmus und machen auf Dauer auch nicht glücklich...

Und wer will das schon?

Natürlich nur die, die sich den "good stuff" nicht leisten können - die bekommen Kinder ohne Ende. Die anderen haben Angst... vor dem sinkenden Lebensstandard, davor, überfordert zu sein, im Freundeskreis abgehängt zu werden oder auf Mama und Papa reduziert zu sein.

Und ich kann das durchaus nachvollziehen.

IMHO fehlt uns eine zeitgemäße Form des Zusammenlebens. Die heute übliche Kleinfamilie ist der historisch wahrscheinlich einmalige Versuch, die gesamte Last von Hauswirtschaft, Kindern und Bedürfnisbefriedigung auf einen (Alleinerziehend) oder zwei Erwachsene abzuwälzen. Ok, manchmal gibts noch ne Oma... aber gegenüber der klassischen Familie, wie sie in bäuerlichen, gutbürgerlichen oder stammesgesellschaftlichen Kreisen üblich war (also vor der Industrialisierung), ist das ein Witz.

Das heißt nicht, das ich für die Rückkehr zur Großfamilie bin. Aber das soziale Netzwerk, das sich um Mama, Papa und Kind kümmert, es zu einer Leichtigkeit macht, Eltern zu sein, benötigen wir dringend wieder - sonst wird es nichts mit mehr oder auch nur besseren Kindern. Und auch nicht rundum glücklichen Erwachsenen... aber das ist ein anderes Thema.
Gestern veröffentlicht, die neue Eltern-Studie. Dazu habe ich eben einen Bericht im Fernsehen gesehen. Danach sieht es zukünftig noch schlechter aus als gedacht.

Logisch.

Da Deutschland die Gleichstellung von Mann und Frau nicht wirklich ernsthaft betrieben hat und wir Ländern wie Schweden um 50 Jahre Entwicklung hinterher hinken, versuchen die Regierungsparteien es jetzt im Angelichungsprozeß an die EU und den modernen Wirtschaftskolonialismus (Globalisierung) wie mit der Rechtschreibreform.
In anderen Ländern wird seit Jahrzehnten pro Jahr eine überschaubare Zahl Änderungen vorgenommen. Sowas hat Deutschland nicht nötig.

Irgendwie habe ich zu oft den Eindruck, dass da oben Hohlköpfe sitzen, die nicht verstehen, dass Gesetze keine realen Entwicklungen ersetzen können. Und, dass man Entwicklungen umsichtig und vorausschauend steuern muß, damit nicht das ganze System kollabiert.

Viele haben allein aufgrund der Wirtschafts- und Systemkrise berechtigte Existenzängste. Zeitgleich sollen Frauen an die Front, Männer können die finanzielle Verantwortung auch nicht mehr tragen und oder scheuen sie.
Frauen m ü s s e n damit rechnen, dass sie, wenn sie Kinder bekommen, diese Kinder alleine groß ziehen, den eigenen Lebensunterhalt und den der Kinder alleine bestreiten müssen. Während der ggf. Exmann nicht auf die Verantwortung gegenüber der Ursprungsfamilie festgenagelt wird.
Sich auf staatliche Betreuungsmöglichkeiten zu verlassen kann man vergessen usw. usf. und überhaupt ist die Angst selbst mit Vollzeitbeschäftigung in Hartz IV zu landen viel zu groß.
Das heißt nicht, das ich für die Rückkehr zur Großfamilie bin. Aber das soziale Netzwerk, das sich um Mama, Papa und Kind kümmert, es zu einer Leichtigkeit macht, Eltern zu sein, benötigen wir dringend wieder - sonst wird es nichts mit mehr oder auch nur besseren Kindern. Und auch nicht rundum glücklichen Erwachsenen... aber das ist ein anderes Thema.

Jepp. Ich bin, als meine Kinder noch kleiner gewesen sind, immer in einem der teuersten Schuhläden einkaufen gegangen.
Weil: Die Tür wurde geschlossen gehalten, man hatte immer ein Auge mit auf die mobilen Kurzen, auch wenn Mama im Schuhrausch schwelgte. Geduld, man sprach mit den Kindern, sie wurden nicht mißtrauisch beäugt usw. man wurde wie Kundschaft behandelt. Und verdammt nochmal: Mütter wie ich waren die einzig wirklich solventen Kunden, die die City hatte. WER hatte den sonst Zeit, das schwer verdiente Geld der Väter tagsüber unters Volk zu bringen?

Oder die Nachbarn: Da läuft ein 3 Jähriger durchs Viertel und keiner weiß, wem der gehört. Vorteil: Hier kennt jeder jeden. Und der Bengel wird da abgegeben, wo man auch Neuanwohner kennt: Im Einkaufszentrum. Mit Eis und Buntstiften bei Laune gehalten ... bis die Mama den Intelligenztest (der ist ab durch die Hecke *g*) erfolgreich absolviert hat und den Bengel einsammelt.

Damals lebten hier aber noch mobile Alte. Heute weiß ich nicht, wem so ein Kind auffallen würde? Usw.
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