@***ze: Hmmmmja, natürlich hast Du recht. Ich hätte "Klavier" nehmen sollen, da braucht's weniger Gehör wenn das Ding gut gestimmt ist. Das mit der Violine kommt aus der Nachbarschaft, in der irgendwelche Eltern ihren Sprößling offenbar zum Üben zwingen - und auch wenn das Spiel nach 3 Monaten erträglicher geworden ist, klingt das immer noch sehr auswendig gelernt, ohne Gefühl für Harmonie und Tonalität.
Aber damit sind wir tatsächlich wieder beim Thema: Ein musikalisches Gehör kann man wohl wirklich nicht erlernen. Die Theorie lässt sich erarbeiten, aber wenn man den Quintenzirkel im Blut hat, sind das nur noch Worte, um den Dingen im Kopf Namen zu geben.
Und ähnlich ist es wohl mit jeder anderen Begabung auch: Es fällt leichter, auf dem betreffenden Feld Fortschritte zu machen - und manchmal ist es eben so leicht, das die normale Lerngeschwindigkeit langweilt. Und dann haben wir wieder die Hochbegabungsmisere, denn ein gelangweilter Mensch wird schnell frustriert, und macht dann gar nicht mehr mit.
Dann helfen aber weder wissenschaftliche noch weltanschauliche Erklärungsmodelle, sondern Geduld, Tempowechsel, Balance zwischen Stärken und Schwächen, und immer wieder: Statt Fertigkeiten und Wissen zu erlernen, den Umgang mit dem eigenen Lernverhalten zu trainieren.
Ich weiß mittlerweile, dass ich am besten unter Druck lerne, und mir eine Fülle von Material zusammen mit detaillierten fachlichen Diskussionen mehr bringen, als mich an einem didaktisch strukturierten Kurs oder Buch entlangzuhangeln. Hätte ich das früher eingesehen, hätte es mir viele unangenehme (und fruchtlose) Nächte in Schule und Studium sparen können.
@******mer: Ich würde Dir gerne Prof. Dr. Manfred Spitzer empfehlen, der sehr gute, umfassende und gleichzeitig spannende Bücher zum Thema Neurologie und Gehirnfunktion geschrieben hat, (Geist im Netz; Braintertainment) sowie auch eine eigene Fernsehreihe zum Thema (
http://www.br-online.de/br-alpha/geist-und-gehirn/index.xml) moderiert.
Woher Deine Aussagen auch immer stammen, sie gehen mitunter gesundheitsgefährdend an der Realität vorbei (Drogen haben zwar einen Einfluss auf Dopaminreaktionen, sind aber erheblich weniger linear - das ist alles andere als ein Kausalzusammenhang). Richtet man sein Leben nach solchen Modellen aus, kann das zu Schäden für sich und andere führen.