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Hochbegabung

Ergebnis in Kürze war oben besagtes, andere Persönlichkeitsmerkmale sind für das Verhalten in der Gruppe und einzeln sehr viel prägnanter als die reine Intelligenz.

Was ist denn "reine Intelligenz"? Und was sind "andere Persönlichkeitsmerkmale"?

Meine Frage richtet sich explizit an die unwissenschaftliche persönliche Wahrnehmung.
Weil die im Alltag die entscheidende Rolle spielt. Kindergärtnerinnen zum Beispiel stellen fest, dass ein Kind hochbegabt sei, weil ... und dann wird zum Bleistift alles andere einfach unter dem Gesichtspunkt ... "Hochbegabte sind so" abgehandelt.

Wie stellt sich denn jemand der nicht hochbegabt ist vor, dass Hochbegabte seien?

Das Beispiel mit dem Klassensprecher ist nett: Ich kenne da jemanden, der sich nicht mehr traute den Mund aufzumachen, weil er Angst hatte, dann wieder zum Schulsprecher nominiert zu werden. In diesem Moment hat man den ganzen ehrgeizigen Abschaum an den Hacken, der einem das Leben schwer macht, weil er die Funktion an sich "geil" findet. Amt, Position usw.
Unterschied: Die einen bemühen sich, um ins Amt zu kommen, weil sie das Amt und was zu sagen haben wollen, die anderen machen einfach und werden nominiert obwohl ihnen das Amt vollkommen egal und im Mittelpunkt zu stehen peinlich ist.

Optimal ist natürlich, die Voraussetzungen für die Funktion auch ohne Amtsgeilheit mitzubringen, die Kompetenzen und das Engagement. Und das Amt anzustreben. Aber da hin zu kommen, das dauert.
*******Free Mann
41 Beiträge
Die Gruppe heißt Inteligenz&Hoch-IQ also dürfen sich auch nicht Hoch-IQler hier dazu auslassen, wie jedoch viele Vorredner erwähnt haben aber diese hier eigentlich nicht.

Hoch-IQ heißt bei Kindern häufig ein höheres geistiges Alter, so sind 6Jährige Hochbegabte häufig auf dem Wissens- und Interessenstand von 10-14Jährigen, keineswegs überlegen einem Lehrer der immerhin einen Hochschulabschluß und eine Menge Lebenserfahrung mitbringt. Einem solchen Hypothetischen Beobachter würde der eine Hochbegabte unter den 50 Schülern auf Dauer schon auffallen, oder auch nicht.
Ein IQ über 130 ist nicht nur vorteilhaft, sondern auch sozial schwierig. Fleißarbeiten zum Aneignen von Fähigkeiten fallen schwerer, Freundschaften mit gleichaltrigen scheitern an unterschiedlicher Sprache oder Interessen, nicht zuletzt sind Inteligentere Menschen fähig sich zu "tarnen", als normal zu gelten, um zB höheren Ansprüchen oder sozialen Resentiments zu entgehen.

Intelligenz macht häufig schludderig und faul, (ich schreibe zB. schneller als ich denke was zu Tipfehlern, Rechtschreibfehlern und mangelhafter Großkleinschreibung führt) da mit geringerem Aufwand mindestanforderungen erfüllt werden können, so das dem Inteligenten mehr Zeit zum Träumen bleibt, so das er(sie) scheinbar eine niedrigere Aufmerksamkeit zeigt.

Inteligenz ist eh nur vergleichend meßßbar, und auch da schneiden Inselbegabte, oder Idiot Savants oft besser ab als viele intelligente Menschen. Intelligenz ist auch nicht das Problem, da haben wir alle genug von.

Semper Servus
K&M
das ist ja das Problem
es kann sich so oder so äußern.
Der eine hat einen eher aufbrausenden, durchsetzungsfähigen Charakter mit hoher Intelligenz gepaart, ich nehme doch an dass wir in dem Zusammenhang als "hochbegabt" davon sprechen, also entlang der allgemein als Testkriterium dafür angewandten Verfahren. Der wird den Mund nicht so schnell halten.

Ein anderer ist zwar "HG" aber eher mit einem sangunischen Charakter gesegnet, der wird nicht so sehr in Erscheinung treten.

Eine Kindergärtnerin, subjektiv wie jeder Mensch, empfindet den lauteren als begabter, einfach deshalb weil sich der hinaustraut in seiner Exsaltiertheit, den anderen aber als "dumm" weill der nichts sagt.

Auf das Feld der persönlichen Erfahrung würde ich da auch nur sehr eingeschränkt bei Menschen etas geben die ständig mit Kindern umgehen. Mir sind jede Menge Lehrer und Erzieher bekannt, die ihre eigenen Vorurteile an den ihnen anvertrauten Kindern ausleben und sehr schnell dabei sind jemanden in eine Kiste zu stecken, aus der er nicht mehr herauskommt. Gerade aus diesem Umgang entwickeln sich dann soziale Prozesse die jegliche evt. noch vorhandene Objektivität völlig flöten gehen lassen.

Gerade dazu wurden ja Testmuster entwickelt die das ganze Thema zumindest teilweise objektivieren.

Gerade zur Aufzucht und am eigenen Leib erfahrenen Brutpflege gibts hier schon einige Freds die das thematisieren.

Dein Beispiel vom Klassensprecher betreffend habe ich bei meinen Kindern einige verschiedene Strategien, im willentlichen, und Prozesse im zufälligen Auswahlverfahren festgestellt, die durchaus gar nichts mit Intelligenz oder Begabung in diesem Sinne, aber sehr viel mit Einfühlungsvermögen oder Machtwillen zu tun haben.

Grotesk fände ich den Gedanken Führungs- oder Herrschaftswillen mit Begabung in Zusammenhang zu bringen, das ist ein Dünkel über den ich dachte, dass wir hinweg wären.
Denn dann wäre auch der umgekehrte Schluss richtig (die Cayenne Mutti), dass wer Geld und Macht hat per se begabter ist als andere und ihm quasie von Natur aus eine hervorgehobene Position in der Gesellschaft zusteht.
Schönen Gruß von den feudalen Gesellschaftsordnungen, die funktionierten so. Position war "von Gottes Gnaden". Das ist die gleiche Argumentation nur den Gottes- durch Genetikglauben ausgetauscht.
weil dieses eine Merkmal von diversen anderen Persönlichkeitsmerkmalen bei weitem überlagert wird

Konzentrierter.

Das ist Unfug. Hochbegabt zu sein (und ich meine jetzt keine Begabungen in einzelnen Bereichen) bedeutet, dass es die gesamte Persönlichkeit betrifft. Intelligenz ist kein isoliertes Phänomen.
Die Testverfahren sind übrigens Persönlichkeitstests, die ursprünglich zu diagnostischen Zwecken gedacht sind.

Deine Wahrnehmungsfähigkeit, deine Möglichkeiten sie zu verarbeiten und zu verknüpfen, spielen doch in Bezug auf deine Persönlichkeit eine entscheidende Rolle.

Stell Dir mal jemanden vor, bei dem wirklich alle Leistungen über der magischen Grenze liegen, sowohl im Verbal- als auch im Handlungsteil.
In Relation zu "normalen" Menschen hat der dann zum Bleistift die Unart sofort sagen zu können: Hier liegt das Problem, das wird funktionieren, das nicht und das gehört so und so und das ist richtig und das ist falsch ...
und während der andere noch überlegt, hat der Hochbegabte hingepackt und das Problem mal eben gelöst. Sofern er es alleine lösen kann.
Das ist entnervend, das ist demoralisierend. Die Erfahrung zu machen der andere hat immer Recht, nicht mal aus Rechthaberei, sondern weil er schnell und präzise ist: Das hat Konfliktpotential.

Umgekehrt bedeutet es für den Hochbegabten, dass er irgendwie damit leben muß, dass er komplexe Entwicklungen, wie beim Schachspiel, unmittelbar um Jahre voraussehen kann, aber n i c h t s daran ändern kann, dass die anderen zu wenig erfassen und die Fehler machen, ... es ist ein schei* Gefühl Jahre später zu hören: Verdammt, das hast Du mir damals gesagt. Und Du hattest Recht.

Sowas beeinflußt die Persönlichkeit. Es schult z.B. die Frustrationstoleranz.

Mich kann man mit Rechenaufgaben scheuchen, es sei denn, ich darf das Ergebnis "raten". Das stimmt dann meistens. Aber "zu Fuß"? ...
Nur wenns einem höheren Zweck dient fg

Meinen Test habe ich nicht mit der Frage nach Hochbegabung gemacht. Als ich mich dann an Mensa wendete, gabs dort die erste eigenen Testverfahren, mein Gruppenchef wurde gerade zum Tester ausgebildet. Ich bekam das Teil in die Finger und fühlte mich vereimert: Zu einfach. Viel zu einfach. Antwort: Für u n s.
Und so ist es.
Allerdings weiß ich auch, warum ich früher durch den Matheteil eines Berufseignungstests gefallen bin. Solche Fußfallen gibts im Mensatest nicht:

Am Rand zu jeder Aufgabe des Berufseignungstestes gab es eine Zeichnung, die sich auf die Aufgabe bezog. Wenn ich berechnen soll wieviel Gewicht dieser Kran transportieren kann und dieser Kran hat in der Zeichnung keine Gegengewichte, dann grinse ich und denke: Ha, die wollen wissen wie aufmerksam und präzise ich bin ... und schreibe dann eben hin "mit diesem Kran kann man nichts transprotieren, weil ...

Später habe ich in solchen Situationen beides gemacht. Die Aufgabe gelöst u n d ... was mir mit einigen Lehrern enormen Ärger einbrachte.

Die fühlten sich verarscht und ich hasse seit dem Mathelehrer, die kein Deutsch können.
Eine Kindergärtnerin, subjektiv wie jeder Mensch, empfindet den lauteren als begabter, einfach deshalb weil sich der hinaustraut in seiner Exsaltiertheit, den anderen aber als "dumm" weill der nichts sagt.

Nein. Die richten sich z.B. danach wie Kinder Probleme lösen und das tun sie in diesem Alter noch recht hemmungslos. Wenn sie aufmerksam sind. Und ob ein Kind mit 4 Jahren Schach spielt und wie es verhandelt und diskutiert und wie es soziale- und zwischenmenschliche Gesamtsituationen zu erfassen vermag.
Hochbegabte fallen auf. Aber selbst wenn sie das Glück haben "entdeckt" zu werden und zwar positiv und gefördert werden, passierts eben, dass sie überschätzt und eventuelle Probleme die rein gar nichts mit HB zu haben, darauf abgeschoben werden.


Grotesk fände ich den Gedanken Führungs- oder Herrschaftswillen mit Begabung in Zusammenhang zu bringen, das ist ein Dünkel über den ich dachte, dass wir hinweg wären.

Das wird Hochbegabten gerne unterstellt, selbst wenn sie keine Ahnung haben, dass sie es sind und die anderen auch nicht. Einfach weil sie zuweilen durch ihr "Wirken" in diese Position rutschen.

Das Problem liegt wohl eher darin, dass sich viele mit Führungsanspruch für hochbegabt halten und ihren Herrschaftswillen damit zu rechtfertigen und zu untermauern versuchen.

die durchaus gar nichts mit Intelligenz oder Begabung in diesem Sinne, aber sehr viel mit Einfühlungsvermögen oder Machtwillen zu tun haben.

Einfühlungsvermögen fehlt den meisten Hochbegabten n i c h t. Im Gegenteil. Es müsste nur bei den meisten wirklich ab dem Kindergartenalter besondere Beachtung finden, viele sind da zu weit, was zu Irritation uns Isolation führen kann.
Wenn eine 4 Jährige schweigend eine Situation beobachtet und dann den Mund aufmacht und einfach weil sie sehr jung ist offen eine Situation reflektiert und die Lösung anregt, die einer Mutter nur die Flucht mit hochrotem Kopf zuläßt, weil sie komplett durchschaut und öffentlich bloß gestellt wurde ... (das war eine sehr komplexe Eislaufmutti -Story), hat die 4 Jährige sich nichts Böses gedacht. Und man kann darauf wetten, dass man u.a. eine logisch mathematische Begabung mit hohem Einfühlungsvermögen da vor der Nase sitzen hat, die Unterstützung benötigt. Der geborene Psychoanalytiker. Eine schei** Variante.

Meistens wird die logisch mathematische Begabung dann irgendwann entdeckt, aber das Problem mit dem astronomischen Einfühlungsvermögen übersehen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde es
schon reichlich absurd, davon auszugehen, dass eine Hochbegabung automatisch zu Führungsfähigkeit prädestiniert.

Im Gegenteil ist es doch so, dass gerade die ganz Begabten im Leben scheitern, oder doch zumindest teilweise scheitern und oft eine ganze Weile brauchen, um mit dem "normalen" Leben klar zu kommen.

Dass es Pädagogen mit und ohne Blick für Begabungen gibt, hat sich doch herumgesprochen, immerhin gibt es Anlaufstellen für Eltern, die es vor vielen jahren noch nicht gab.

Hinzukommt, dass viele Hochbegabungen sich auf Teilbereiche mehr auswirken als auf andere, natürlich nicht alle, aber die Universalgenies, die alles in gleicher Weise im Griff haben, sind doch eher selten. Insofern ist alles ein Lügenparadoxon.

Bei der Entwicklung von Potentialen spielt die Herkunft eine erhebliche Rolle, ist doch auch nix Neues. Ebenso wie man aus einem minderbemittelten Mäuschen eben keine Intelligenzbestie entwickeln kann, aber fördern kann man alles, wenn man sich die kindliche Neugier zu Nutze macht. Setzt Zeit und Zuwendung voraus. Dabei sollten idealerweise die intellektuellen und sozialen Belange gleichermaßen wichtig sein, Motorik und Sprachentwicklung gehen Hand in Hand und, und und....
Setzt Zeit und Zuwendung voraus.

Das Wichtigste überhaupt. Egal auf welcher Sequenz der Gaussglocke so ein Menschlein sich an dieser Welt und die Welt an sich entdeckt und entfaltet.

Ich glaube, mir stinkt die Idee der kontrollierten Krippenaufzucht gewaltig.
****01 Paar
476 Beiträge
Blöder Thread!
Blöder Thread!

Ganz meine Meinung * g *
******wen Frau
15.858 Beiträge
Ich habe meinerzeit an der Entwicklung und Validierung eines neuen Intelligenz- und Entwicklungstests für 4-12jährige Kinder mitwirken dürfen, der IDS.

Neben den üblichen Verdächtigen wie verbale und nonverbale kognitive Leistungen wurden u.a. auch Konzentrationsleistung, Wahrnehmung visuell/haptisch, Gedächtnisleistungen, sozio-emotionale Kompetenz, soziale Situationen verstehen, soziale Handlungskompetenz, Grobmotorik, Visuomotorik, Leistungsmotivation und Feinmotorik erfasst. All jene Teilbereiche kann auch eine aufmerksame Kindergärtnerin oder GrundschullehrerIN wahrnehmen, ohne einen Intelligenztest miti dem Kind durchzuführen.

@**********agull: Du sprachst von Langzeitstudien seit den 80ern. Welche Studie meinst du?
Wie einige Vorposter schon schrieben: Ein Mensch hat eine Persönlichkeit und eine Intelligenz. Und beide hängen nur mittelbar zusammen.

Ich finde es genauso grotesk, jeden Querulanten aus besseren Hause als Hochbegabten einzustufen, wie zu bestreiten, dass der Wille zur Führung nicht auch einem tatsächlichen fachlich-intellektuellen Vorsprung entspringen kann.

Meine Vermutung ist, dass es hochintelligenten Menschen leichter fällt, die vorhandenen Informationen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. D.h. ein hochbegabtes Kind sollte in der Lage sein, deutlich schneller und präziser als Andere die in einer bestimmten Situation bestehenden Dispositionen und Intentionen korrekt wahrzunehmen. Was es daraus dann macht, ist seine Sache...

Auf Knopfdruck die richtige Antwort oder das erwünschte (das bedeutet manchmal auch ein "originelles") Verhalten zu zeigen, halte ich für eher wenig aussagekräftig. Klar wird jemand, der das kann, nicht dumm sein, aber Hochbegabung braucht es dafür nicht... eher schon die "richtige" Erziehung.

Was auch in die Richtung meiner prinzipiellen Zweifel am Konzept "Hochbegabung" geht: Wir sind immer gut in dem, was wir gerne machen. Einfach weil die jahrelange, intensive Beschäftigung mit einem Thema durch nichts zu ersetzen ist, auch nicht durch Intelligenz. Es laufen sicher viele Leute mit der Bezeichnung "hochbegabt" herum, die einfach nur - aus welchen Gründen auch immer - sehr fixiert auf einige sehr intellektuelle Sachen sind (und vielleicht auch noch entsprechend gefördert wurden). Auf der anderen Seite gibt es bestimmt auch viele Menschen, deren "Brain-Capability" weit überdurchschnittlich ist, die das aber nie merken, weil sie in einem Umfeld aufwachsen und leben, in dem das schlicht egal ist.

Ich finde den Thread übrigens überhaupt nicht blöd... wäre schon schön, wenn hier noch einige "Detektoren" gepostet werden.
******wen Frau
15.858 Beiträge
Danke Linus für deine Ausführungen zu PSK und Intelligenz!

Meine Vermutung ist, dass es hochintelligenten Menschen leichter fällt, die vorhandenen Informationen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. D.h. ein hochbegabtes Kind sollte in der Lage sein, deutlich schneller und präziser als Andere die in einer bestimmten Situation bestehenden Dispositionen und Intentionen korrekt wahrzunehmen. Was es daraus dann macht, ist seine Sache...

Das ist auch meine Vermutung, die auch von der Forschung gestützt wird.

Die Intelligenz auf Teilbereichen wird leider in den gängigen Tests nicht hinreichend berücksichtigt. Gardners Konzept von Intelligenz ist mir da wesentlich plausibler, erklärt es doch einigermaßen gut Teilintelligenzen.
Wie erkenne ich HIQ Kinder
Also, eines vorweg - ich bin nicht HIQ, meiner liegt ein paar % unter der magischen 130-Grenze - aber desh. fühle ich mich weder geistig minderbemittelt noch habe ich ein Problem damit (manchmal habe ich hier im Forum allerdings das Gefühl, dass diejenigen die HIQ sind ein Problem mit sich selbst haben)


Ich möchte es am Beispiel meines Bruders erläutern, der fünfzehneinhalb Jahre jünger ist :

Er konnte z. B. mit knapp 3 Jahren sämtliche Dinosaurier und ihre Unterarten erkennen und beim lateinischen ! Namen nennen, kannte jede Automarke und das Modell.

Mit 5 konnte er alles lesen, konnte aber kein Fahrrad ohne Stützräder fahren (er hockte dann bei einer Freundin hinten auf dem Gepäckträger und liess sich fahren - dafür las er ihr dann Geschichten vor). Er konnte / wollte keine Schuhe binden und sagte zu meiner Mutter, dann kaufe doch welche mit Klettverschlüssen.

Dann wollte er unbedingt ein BMX-Rad - mein Vater sagte, nein, die gibt es nicht mit Stützrädern - und innerhalb einer halben Stunde fuhr er ohne Stützräder ...

In der ersten und zweiten Klasse fiel er dadurch auf, dass er den Unterricht störte, indem er ständig in die Klasse rief - als er gefragt wurde wesh. er dies täte kam die Antwort: Ich weiss das doch, aber ich werde ja nicht drangenommen. Als die Lehrerin ihm erklärte, dass die anderen Kinder halt etwas länger bräuchten und er ihnen doch auch eine Chance geben solle, kam dann "Wieso, wir sind doch viel schneller fertig, wenn ich die Antwort sage".

Das Ganze ging nachher soweit, dass er die Mitarbeit komplett einstellte, da er sich nur noch langweilte und dadurch dann irgendwann den Anschluss verlor und fast sitzengeblieben wäre, weil er plötzlich keine Ahnung mehr hatte, worum es ging.

Und so zieht es sich eigentlich bis zu seinem Abi durch die komplette Schulzeit. Nur sein Jura-Studim, dass er im Ausland in 2 Fremdsprachen incl. Master-Studium in 5 Jahren komplett durchgezogen hat, verlief glatt, da er dort selbst sein Tempo bestimmen konnte
Sorry, ich musste in zwei Teilen schreiben, da mein Internet andauernd zusammenbricht und der Text dann fort ist :

Ich denke wie bei meinem Bruder ist es bei vielen HIQ-Kindern, dass sie verhaltensauffällig werden - weil sie total unterfordert sind.

Heute wird seitens der Kindergärten und Schulen bereits viel mehr darauf geachtet, ob ein Kind solcherlei Verhaltensmuster an den Tag legt und dann entsprechend gefördert.
In früheren Jahrn blieben viele dieser Kinder unerkannt, da sie lediglich als Störenfriede verurteilt wurden und ihr eigentliches "Problem" nicht bzw. viel zu spät erkannt und somit ihre Talente nicht gefördert wurden.

Das wären z. B. Dinge, bei denen ich ein HIQ-Kind vermuten würde wenn ich diese in einer Gruppe von Kindern bemerken würde. Allerdings kann ich hier nicht sehen, dass ich als nicht HIQ hier eine andere Sichtweise an den Tag legen würde wie ein HIQ-Mensch, da die "Auffälligkeiten" der Kinder sich ja für beide gleich zeigen.
Ich habe meinerzeit an der Entwicklung und Validierung eines neuen Intelligenz- und Entwicklungstests für 4-12jährige Kinder mitwirken dürfen, der IDS.

Wenn das nicht zu hoch gegriffen ist, hoffe ich, dass es sich hierbei:

Neben den üblichen Verdächtigen wie verbale und nonverbale kognitive Leistungen wurden u.a. auch Konzentrationsleistung, Wahrnehmung visuell/haptisch, Gedächtnisleistungen, sozio-emotionale Kompetenz, soziale Situationen verstehen, soziale Handlungskompetenz, Grobmotorik, Visuomotorik, Leistungsmotivation und Feinmotorik erfasst. All jene Teilbereiche kann auch eine aufmerksame Kindergärtnerin oder GrundschullehrerIN wahrnehmen, ohne einen Intelligenztest miti dem Kind durchzuführen.

um einen dicken Formulierungsfehler handelt. (?)

Trotzdem stimmt, dass erfahrene und aufmerksame Kindertgärtnerinnen und Grundschullerhrer Teilbereiche tatsächlich beurteilen können.
Linus, herzlichen Dank für die Differenzierung!

die Hochbegabung ist EIN Komplex, der sich sicher äußert, in welcher Form hängt von vielen anderen Faktoren ab.

Cerridwen
http://www.br-online.de/wiss … -freunde-ID1295346974055.xml

Das ist der Link zu dem kürzlichen Beitrag auf Bayern2 in dem auf die Studien von Jens Asendorf verwiesen wird, der 84 angefangen hat mit 4jährigen und sie bis heute weiter geführt hat.

du erwähnst dass du an der Entwicklung dieser Tests mitgewirkt hast, aber mich würde am meisten interessieren, wie weit sich eine solche Begabung auf die anderen Felder auswirkt?

Intelligenz ist die Grundmaterie, aber wenn die anderen Persönlichkeitsmerkmale nicht dazu passen, dann kann sie auch in eine ganz andere Richtung los gehen.
Ein Kind, das in einem schlechten sozialen Umfeld aufwächst wird sicher nicht in der Lage sein seine Begabungen in der Art auszuleben wie dies in einem darauf achtenden Elternhaust der Fall ist oder diese eher nicht in ein Jurastudium investieren, sondern vielleicht sich Vorteile auf gesellschaftlich nicht tolerierte Art und Weise zu verschaffen.

Oder wenn es ein fauler Strick ist, seine Begabung dazu nutzen mit möglichst wenig Aufwand durchs Leben zu gehen. Oder auch gerne genommen, schwierigkeiten mit sich selbst haben und gerade aufgrund der Begabung schneller in Depressionen verfallen, weil die Umwelt es nicht versteht.

Als Beispiel sei nur David Foster Wallace genannt, IQ 142, top Abschlüsse und erfolgreicher Tennisspieler, aber bis zu seinem Freitod mit schlimmsten Depressionen geschlagen.

wogegen ich mich hier immer gerne wehre ist die Herstellung singulär causaler Zusammenhänge die für sich genommen nichts aussagen, da sie das systemische Umfeld Leben nicht berücksichtigen. Die Entwicklung eines Menschen findet doch in mehreren hochkomplexen Systemen statt, Soziales, physiologische Entwicklung, psychische Entwicklung.

Ein Hochbegabter hat sicher einen gewissen Startvorteil in EINEM Merkmal, aber wie sich das ausprögt hängt von all den anderen Zusammenhängen ab.

Wogegen ich mich auch vehement wehre, ist diese ganze Elite Diskussion, nach der solche Menschen eine gesonderte Behandlung erfahren müssen, abgesondert vom Rest der Welt.
Im Gegenteil, Talente sollten in der Erziehung auch als Verpflichtung aufgefaßt werden, diese der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.

Es scheint gerade hier immer wieder eine Art Haltung durch die davon auszugehen scheint, ich darf das, denn ich bin ja so und so und deshalb steht mir das eher zu als anderen.
Aber das war jetzt off Topic.
******wen Frau
15.858 Beiträge
Ich habe meinerzeit an der Entwicklung und Validierung eines neuen Intelligenz- und Entwicklungstests für 4-12jährige Kinder mitwirken dürfen, der IDS.
Wenn das nicht zu hoch gegriffen ist, hoffe ich, dass es sich hierbei:

Neben den üblichen Verdächtigen wie verbale und nonverbale kognitive Leistungen wurden u.a. auch Konzentrationsleistung, Wahrnehmung visuell/haptisch, Gedächtnisleistungen, sozio-emotionale Kompetenz, soziale Situationen verstehen, soziale Handlungskompetenz, Grobmotorik, Visuomotorik, Leistungsmotivation und Feinmotorik erfasst. All jene Teilbereiche kann auch eine aufmerksame Kindergärtnerin oder GrundschullehrerIN wahrnehmen, ohne einen Intelligenztest mit dem Kind durchzuführen.

um einen dicken Formulierungsfehler handelt. (?)

Wie darf ich deine Anmerkungen verstehen: Zu hoch gegriffen? Formulierungsfehler? Ich habe hier einen Validierungsbogen vor mir liegen und die Namen der Untertests abgeschrieben, weil ich sie freilich nicht mehr auswendig weiß. Wo ist da das Problem? Bin grad verwirrt.


Danke Jonathan, Asendorpf ist mir ein Begriff. *g*
Neben den üblichen Verdächtigen wie verbale und nonverbale kognitive Leistungen wurden u.a. auch Konzentrationsleistung, Wahrnehmung visuell/haptisch, Gedächtnisleistungen, sozio-emotionale Kompetenz, soziale Situationen verstehen, soziale Handlungskompetenz, Grobmotorik, Visuomotorik, Leistungsmotivation und Feinmotorik erfasst. All jene Teilbereiche kann auch eine aufmerksame Kindergärtnerin oder GrundschullehrerIN wahrnehmen, ohne einen Intelligenztest mit dem Kind durchzuführen.

Man testet nicht "verbale und nonverbale kognitive Leistungen"
o d e r die Untertests.
Die Ergebnisse für Verbal- und Handlungsteil errechnen sich aus diesen Untertestergebnissen.
Sonst wären die Dinger für das, wofür man sie eigentlich benötigt, nämlich zur Diagnostik, zwecklos.
******wen Frau
15.858 Beiträge
Haste Recht. Mit Verbal- und Nonverbaltests exklusive der Untertests meinte ich die Bereiche Denken propositional, Denken bildlich, Mathematik, Sprache expressiv + rezeptiv, also die Bereiche, die in jedem gängigen Erwachsenen-Test ebenfalls zu finden sind und die auch "jeder" kennt und von einem IQ-Test erwartet. Hab mich da etwas verwirrt ausgedrückt.
Die von Dir aufgezählten Untertests sind in allen gängigen Tests enthalten. Auch für die älteren Vergleichsgruppen.

Nur die Verfahrensweisen sind in manchen Testverfahren in Rücksicht auf das Alter < 6 (und das war das Wesentliche beim IST) unterschiedlich.

Aber es stimmt, dass man eigentlich anhand von Beobachtung auch als einigermaßen fixe Kindergärtnerin einzelne Leistungsbereiche beurteilen kann.

Trotzdem entgehen selbst versierten Kindergärtnerinnen und Lehrern häufig tatsächliche Begabungen. Weil die Kurzen z.B. mit Eintritt in den Kindergarten ... nicht angemessen gefordert, sondern erst mal auf Gruppenniveau gestutzt werden.
So kanns passieren, dass selbst phänomenale kinästhetische Begabungen erst durch 3. "entdeckt" werden und in diesem Bereich ausserdordentlich begabte Kids in der Schule nicht mal einen Bleistift gerade halten können.
******wen Frau
15.858 Beiträge
Die von Dir aufgezählten Untertests sind in allen gängigen Tests enthalten. Auch für die älteren Vergleichsgruppen.

Ich kenne keinen gängigen Test für Erwachsene, der bspw. motorische Fähigkeiten erfassen würde?
hawi psychomotorische reaktionsgeschwindigkeit zum bleistift

sieh mal unter hawikIII gliederung und allgemeine infos bei google nach
******aas Mann
1.585 Beiträge
Darf ich mich mal in Eure Expertenrunde einschalten?

Beim Thema Hochbegabung fällt mir des öfteren auf, das viel vom fördern, von gezielter Auswahl von Lernstoffen und Anpassung der Lerngeschwindigkeit gesprochen wird.
Das hört sich auch erst mal gut an. Ich behaupte jetzt aber mal ein wenig provokant, das man damit beinahe jeden Menschen zu überdurchschnittlichen Leistungen motivieren kann, nicht nur einen wegen bestimmter Merkmale und Testergebnisse selektierten.

Aber "alle sollten angepasst gefördert werden" ist gar nicht mein Punkt, sondern vielmehr: Sollte bei Bestehen einer bestimmten Veranlagung nicht auch die Fähigkeit gelehrt werden, diese zu beherrschen und zu steuern?
Hochbegabung ist toll, so wie ein Auto mit 400 PS beeindruckend ist - aber wenn der Hochbegabte nur auf speziell angepassten Straßen "fahren" kann, dann ist er nicht alltagstauglich. Das Leben, das Berufsumfeld später wird auch nicht Themen oder Geschwindigkeiten auf die Bedürfnisse eines einzelnen Individuums ausrichten, sondern erwarten, dass auch ein Hochbegabter sich durch Geduld, Respekt, Freundlichkeit und Diplomatie in sein weniger begabtes Umfeld einpassen kann.

Schaffen wir das tatsächlich, durch Begabtenförderprogramme und maßgeschneiderte Lehrpläne?
******wen Frau
15.858 Beiträge
Bei den Motoriktests der Kinder ging es nicht um Reaktionsgeschwindigkeit, sondern um die Erfassung der Motorik allgemein, fein wie grob. Dazu zählten z.B. das Auffädeln von Perlen (das kann auhc nicht jeder Erwachsene *g*), Balancieren, Ball werfen und fangen oder ein Seil überspringen. Ich glaube, was Vergleichbares hat auch der Hawik nicht. *zwinker*
Aus dem herkömmlichen Hawi kann man Fein- und Grobmotorik auslesen *liebguck*

Beim Hawi(K) wird sowas bei Hinweisen auf eine Störung dann z.B. beim Ergotherapeuten getestet, der ungefähr so viele Testverfahren kennt, wie Deutschland Dörfer hat.

Beim IST hatte das aber einen anderen Hintergrund: Kinder unter 6 Jahre ...

Du hast das ja studiert und sicher irgendwo jmd. an der Hand, der Dir das en details erklären kann.

Neurologen und Psychologen haben normalerweise freischaffende Mitarbeiter, die solche Tests durchführen und auswerten können, weil sowas im Studium nur oberflächlich angerissen wird.
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