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der tägliche Horror an einer Hochschule

der tägliche Horror an einer Hochschule
Hier mal ein Beispiel des täglichen Wahnsinns an einer Hochschule.

die Präambel:

3 junge wissenschaftliche Mitarbeiter (Predocs) also mit abgeschlossenem Studium, von denen einer bei mir promovieren will. Suchen sich "fremdfinanzierte Projekte (sowas ist normal). Sie wollen ein Projekt mit 2 Argen starten in dem sie Kurse für Arbeitslose starten, die Argen haben im Prinzip bereits zugestimmt, die Gelder liegen bereit und die Studenten brauchen nun die Zustimmung der entsprechenden Lehrstühle.

In diesem Zusammenhang landet diese "Analyse bei mir auf dem Tisch", nach einigen Augenreiben habe ich das Ding gelesen und mich folgendes gefragt:

• ist das echt ne Gute Idee ?
• können die das ?
• ist das an Arroganz noch zu übertreffen ?
• ist das wirklich soziales Engagement ?

Als Anmerkung muss man sagen, dass alle 3 aus wirklich sehr vermögenden Familien stammen und dies auch ständig durch "Additive" so zeigen, dass ihr soziales Habitat auch nicht übersehrbar ist.

Hier also die "Originalanalyse" - leicht anonymisiert - mich würde interessieren wir ihr das einordnet, mich würden eure Antworten auf die vorgenannten Frage interessieren.

Aufgrund des nachfolgenden Textes sollen die Lehrstühle (insges. 4 dem Projekt zustimmen (und sind natürlich heillos zerstritten) Vor allem die "psychologische Eignungsprüfung" erinnert die Kritiker dieses Projektes frappierend an die Rampe in Ausschwitz. (Zitat)

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Textanfang:

Istanalyse:

Die Teilnehmer des Seminars „Grundlagen der Existenzgründung“ sind ARGE-Kunden aller Berufe und Bildungslevel, mit und ohne Migrationshintergrund. Sie haben unterschiedlichste Gründungsvorhaben über alle Branchen. Sechs von zehn Gründern streben mit der Selbständigkeit einen Ausweg aus der Erwerbslosigkeit an und wollen weniger aus unternehmerischer Berufung heraus eine Gründungsidee umsetzen. Der Anteil derer, die vornehmlich „aus der Not“ gründen, wächst meist diametral zum Angebot an Helferstellen.

Mit Beginn der ARGEn/Optionskommunen ist es erstmals möglich, dass Empfänger sozialer Leistungen parallel zum Bezug von Grundsicherung selbständig sind. Das Gefühl der existenzsichernden ALG II-Zahlung verleitet viele Kunden zur Existenzgründung, die diesen Schritt unter der Voraussetzung, das finanzielle Risiko selbst tragen zu müssen, nie wagen würden. Zudem wird häufig mit zusätzlichen Förderungen durch den Träger der Grundsicherung wie Einstiegsgeld und/oder Darlehn oder Zuschüsse aus § 16c SGB II gerechnet.

Viele Gründer begeben sich unzureichend vorbereitet in das „Abenteuer Selbständigkeit“. Mehr als die zwei Drittel der gründenden Kunden haben kaufmännische und unternehmerische Defizite. Sie besitzen möglicherweise fachliche Kompetenzen in ihrem Beruf oder ihrer Branche, sind aber mit allen weiteren Aufgaben, Rechten und Pflichten vollkommen überfordert. Zudem wird diesen betriebswirtschaftlichen und juristischen Themen und Aufgaben auch kaum Bedeutung beigemessen.

Ein typisches Beispiel für eine Fehleinschätzung ist, dass Neugründer nicht mit Zahlungsausfällen bei ihren Auftraggeber rechnen. Sie sind der festen Überzeugung, ihnen kann so etwas nicht passieren und so werden mögliche Liquiditätsengpässe nicht berücksichtigt. Man verlässt sich in allen nicht fachlichen Bereichen auf den zu engagierenden Steuerberater und erkennt nicht, dass dieser nicht ihre Unternehmensführung, ihr Mahnwesen, ihre Angebotsgestaltung mit Kalkulation und vieles mehr übernehmen kann und dass die alleinige Verantwortung bei Ihnen selbst liegt.

Viele Gründer können nur schwer erklären, warum Kunden das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung dem Angebot der Konkurrenz vorziehen sollten (Alleinstellungsmerkmal). Angestiegen ist auch der Anteil derer, die nur vage Vorstellungen von ihrer Kundenzielgruppe und der entsprechenden Akquisition haben.

Der Zugang für erwerbslose Existenzgründer, die zudem auch noch häufig mit einer „finanziellen Vergangenheit“ (Insolvenz, Eidesstattliche Versicherungen, Verbindlichkeiten bei Finanzämtern, Stadtkassen und Sozialversicherungsträgern, negativen Schufa-Einträgen etc.) belastet sind, zu externen Finanzierungmitteln wird ein Problem bleiben, so dass bei diesen Gründungsvorhaben die Tendenz zu Kleingründungen anhält.

Um Finanzierungsangebote - ob durch öffentlich geförderte Programme wie Mikrodarlehn, Mikrokredite oder Startergeld, private Banken oder Darlehn/Zuschüsse durch den Grundsicherungsträger - wahrnehmen zu können, ist es notwendig, ein ausführliches und konkretes Geschäftskonzept zu erstellen. Dieser Businessplan umfasst sowohl neben der Gründungsidee, den Erfolgsaussichten, dem Wettbewerb, der Marktlage, der Eignung des Gründers auch die finanzielle Planung, die mindestens für zwei Jahre im voraus durchdacht werden sollte.



Das Ziel:

Der Existenzgründer soll in den nicht fachlichen Belangen wie kaufmännische und rechtliche Kompetenzen sensibilisiert werden und in praxisorientiertem Unterricht und realitätsnahen Projekten auf die Unternehmensführung vorbereitet werden. Die Lehrkräfte der FH ******************** werden die Arbeitslosen in die Lage versetzen, verantwortungsvoll kaufmännisch zu handeln und alle Unternehmensbereiche mit einem Mindestmaß an Kompetenz zu bedienen. Zudem soll Anleitung zur Erstellung eines seriösen Businessplans gegeben werden, mit dem sich der Gründer einerseits einen konkreten Überblick über sein Vorhaben und die damit verbundenen Aufgaben machen und sich andererseits bei Finanzgebern und beim Grundsicherungsträger präsentieren kann.

Durch eine vorgelagerte, (hier unterstützt uns der Lehrstuhl ******************* ) psychologische Eignungsfestestellung in Form eines Profilings, das Auskunft über die allgemeinen Gründerqualitäten der Teilnehmer gibt, können erste Empfehlungen zu direkter Gründung (Go-Typ), zu Seminar unterstützter Gründung (Stay-Long-Typ, Stay-Short-Typ) und zu Nicht-Gründungen (No-Go-Typ) ausgesprochen werden.

Textende:
Bitte um Ergänzung
Welches Ziel verfolgt die Hochschule bei der Durchführung derartiger Projekte?
Gibt es konkret formulierte Aufträge an die wissenschaftlichen Mitarbeiter zur Durchführung derartiger Projekte?
Ist es konkret beabsichtigt, dass die Projekte im Team durchgeführt werden?

Und ganz ernsthaft:

Hast du (dir) nicht deine Fragen schon selbst beantwortet?
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Große Güte
da kommt die alte "Ich-AG" wieder durch die Tür, im eleganten Mäntelchen.....
*mrgreen*

Na prinzipiell stimmt das schon. Die meisten Ich-mach-mich-selbstständig Ideen sind ganz klar vom No-Go-Typ... und die meisten "Gründer" total naiv. In einer Welt, in der es praktisch jedes Produkt und jede Dienstleistung schon im Überfluss gibt, ist es richtig unwahrscheinlich, das Cindy aus Marzahn noch etwas Lohnendes einfällt. Am Ende bleibt nur die maximale Selbstausbeutung.

Das nette ist doch, dass Deine Predocs diese Situation höchstwahrscheinlich nie haben werden. Die bringen genug monetäres und vor allem soziales Kapital mit, um am Unternehmertum auf ganz andere Art und Weise zu partizipieren. Oder sie kommen in einem großen Konzern unter... und dort geht es eh nie um die eigene Kohle (bzw. den eigenen Arsch).

Was mir an Kindern aus "besserem Hause" immer wieder auffällt, ist, dass sie die Mythen ihrer Elternhäuser genauso glauben wie alle anderen. Also hier: Man muss den Hartzies nur mal zeigen wie's geht, dann wird das schon. Eine (auch aus wissenschaftlicher Sicht?) lohnenswerterer Ansatz wäre doch die Frage, inwieweit die in der Einleitung unterstellte Annahme, dass Geschäftsgründungen vor allem aufgrund der "kaufmännische und unternehmerische Defizite des Unternehmers" scheitern, überhaupt stimmt, und ob nicht eher andere wie die Wettbewerbsfähigkeit des Angebots oder vorhandenes Kapital (auch soziales) für Marketing etc. entscheidend sind.

Damit man am Ende den Argen sagen kann, ob die ganze Nummer überhaupt was bringt.
********ndam Mann
1.068 Beiträge
Bevor hier etliche aus dem Bauch heraus schreiben, sollten sie erst einmal die Grundlagen lesen.

AZWV Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung
http://www.azwv.de/

Denn nur auf der Grundlage dieser Anerkennung kann die ARGE zahlen.
Und dort ist u.a. so eine Eingangsüberprüfung vorgesehen.

Was ich allerdings nicht verstehe, jede IHK bietet diese Kurse an.
Sie werden auch durch die ARGE bezahlt.
Voraussetzung ist ein stehendes Konzept mit einer entsprechenden Wirtschaftlichkeitsanalyse, die von den Aspiranten vorgelegt werden müssen.

Aber Konkurrenz belebt ja auch hier den Markt.

In diesem Sinne
AdPro
Hähä, aus welcher Fachrichtung kommt denn das? Und wie wird in dieser zwischen Analyse und Konzept unterschieden?
Noch ne Eingliederungsmaßnahme, die zur Black Box wird:-)

Ist die Analyse schon das ganze Konzept? Wenn ja:
Mir fehlt das Zugrundeliegen einer Theorie, konzeptionelles Handeln ist eingebettet in eine fundierte Theorie, steht nicht nackt in der Gegend rum, sonst werden Methoden unprofessionell.

Die Zielführung ist unkonkret, nicht überprüfbar UND hat keinen abgesteckten Zeitraum.....sowas wird zukünftig hoffentlich nicht mehr als Maßnahme anerkannt, selbst die Arge schult doch schon nach in Zielformulierungen.

Durch eine vorgelagerte, (hier unterstützt uns der Lehrstuhl ******************* ) psychologische Eignungsfestestellung in Form eines Profilings
Wäre mir neu. Ich kenne keine Beurteilung der Tragfähigkeit, die nicht auf eine amtsärztliche Stellungnahme hinausläuft, im ganzen SGBII nicht, aber macht mal:-)

Zu deinen Fragen:
• ist das echt ne Gute Idee ?

Prinzipiell würde ich sagen, ja. Für einige wenige Arbeitslose könnte das bei sorgfältiger Ausarbeitung eine Chance sein.

• können die das ?

Können die was? Ob sie sich an den Arbeitslosen bedienen können, um sich beruflich zu profilieren und am unübersichtlichen Kuchen der Eingliederungsmaßnahmen zu knabbern? Klar! Sie werden wohl auf Schwierigkeiten stoßen, von denen sie noch nichts ahnen.....besser, sie suchen sich gleich mal die Nummer des sozialpsychiatrischen Krisendienstes raus.

• ist das an Arroganz noch zu übertreffen ?

Sehe da keine Arroganz, nur auch kein fachübergreifendes Denken. Dass sie aus vermögenden Familien kommen wird ihnen ja wohl nicht angelastet werden.


• ist das wirklich soziales Engagement ?
Nein. Sollte es das sein? Das ist berufliches Engagement für sich selbst und das Suchen nach einer Lücke, aus der noch Geld rauskommt, also marktwirtschaftliches Engagement.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Vergabepraxis
für "Weiterbildung" ist durch die REZen der BA ja nach vielen Punkten geregelt, ich bin mir nicht sicher, ob die ARGEN, resp. die Kommunen, die ja in einzelnen Fällen autark in dieser Beziehung sind, immer an die gleichen Regularien gebunden sind.

Was mich fast amüsiert, ist der Umstand, dass Jungspunde, die wahrscheinlich wenig Berührungspunkte mit ihrer "Zielgruppe" haben, nun eine eigentlich beerdigte Kiste wieder ausgraben und als neue Idee verkleiden.

Die Charakteristiken von "Gründern" empirisch erheben zu wollen, ist ja gut und schön, was aber, wenn die Kandidaten gar kein Interesse an der Existenzgründung haben und auch mit dem stärksten Push nicht selbständig sein wollen. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist ja oft auch in der fehlenden intrinsischen Motivation begründet, dazu gibt es ja bereits Erhebungen aller Art.

Vor allem lese ich einen gewissen Zynismus aus dem Vorhaben, ganz egal, ob real durchführbar oder nicht. Wundern tut mich das allerdings nicht, denn es ist ja in manchen gesellschaftlichen Zirkeln durchaus verbreitet, verächtlich zu sein angesichts prekärer Umstände.
Ad Profundam, ups. Und ich dachte, wir befinden uns bei der Eingliederung, nicht bei den Weiterbildungen, das ist doch ein ganz anderes Buch.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Unternehmer heißen so...
...weil sie etwas unternehmen. Das ist kein Calauer, sondern die Prämisse.

Sechs von zehn Gründern streben mit der Selbständigkeit einen Ausweg aus der Erwerbslosigkeit an und wollen weniger aus unternehmerischer Berufung heraus eine Gründungsidee umsetzen. Der Anteil derer, die vornehmlich „aus der Not“ gründen, wächst meist diametral zum Angebot an Helferstellen.

Die drei Kandidaten wollen doch eine weitere "Helferstelle" schaffen - also fördern sie das, was sie vielleicht zu recht kritisieren. Insofern ist das keine

...Gute Idee

Der Existenzgründer soll in den nicht fachlichen Belangen wie kaufmännische (sic!) und rechtliche (sic!) Kompetenzen sensibilisiert werden und in praxisorientiertem Unterricht und realitätsnahen Projekten auf die Unternehmensführung vorbereitet werden.

Hoffen wir mal, dass ihre Grammatikkenntnisse nicht ihren sonstigen Kenntnisstand widerspiegeln, insofern ist das ein Satz, der vermuten läßt, dass sich
- können die das ?
mit ja beantworten läßt.

Um Dir Deine folgenden Fragen zu beantworten:
- ist das an Arroganz noch zu übertreffen ?
Die Wortwahl ist ungeschickt und anmaßend. Insofern würde ich den jungen Männern raten, dieses Paper noch einmal stilistisch zu überarbeiten. Im Zweifelsfall gerieren sich die ARGEN als die Schutzheiligen der Leistungsempfänger, und dann geht solche Malthus-Kacke gar nicht.
- ist das wirklich soziales Engagement ?
Nein, warum sollten sich BWL(?)-Absolventen aus vermögenden Familien sozial engagieren?
********ndam Mann
1.068 Beiträge
@****ez
und ich denke, es ist eine Schulungsmaßnahme, die eben dann nach der AZWV zunächst einmal genehmigt werden muss.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ad_profundam
Dann müßte die Hochschule als zugelassener Bildungsträger eine DIN EN Iso Zertifizierung haben, das würde mich wundern, aber bitte.
Sie_sucht
nun die Hochschule verfolgt verschiedene Zeile.

Zum einen wird so eine Maßnahme von der Arge bezahlt.
Darin sind auch die Gehälter der Lehrkräfte und damit auch die Gehälter der 3 Initiatoren. Und es bleibt eben auch noch was für die Hochschule über.

Nein, ich habe diese Fragen noch nicht beantwortet
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Januszauber
läuft das dann unter Forschung?
heidi
Die Hochschule ist als Bildungsträger zugelassen, zertifiziert nach ISO 9000 und nach den geforderten Zertifikaten, sie darf sogar FBW Massnahmen abhalten.

Die Lehrkräfte die dort eingesetzt werden sollen, erhalten soweit sie diese noch nicht haben eine Lehrbefugnis des LandesKuMi.
Heidi
Nein, das ist es ja. Deshalb müssen die LI zustimmen. Diese Massnahme läuft eben formal unter FBW und braucht eben die Zustimmung der jeweiligen Lehrstühle. Daran habert es ja, formal ist das Ding durch.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Januszauber
da hab ich doch wieder etwas Neues gelernt, danke.

Obwohl ich das beschriebene Konstrukt eher merkwürdig finde, aber, wer sagt denn, dass ich schon alle Verrücktheiten dieser Welt kenne?

Soziales Engagement gibt es in der gesamten Weiterbildung/Qualifizierung maximal noch punktuell, alles, was als FbW, GANZiL oder UFgA oder so konstruiert ist, zielt ausschließlich auf Gewinn. Es gibt dort teilweise sehr schöne Unterkonstruktionen mit GmbHs und gGmbHs, da kann es einem schon schlecht werden.

Und der Zynismus treibt da auch nicht selten bunte Blüten. Immerhin haben Deine Jungs eine Lehrbefugnis - die hat ja sonst nicht jeder.

Tja, wenn die LI zustimmen müssen, obwohl es keine Forschung ist, kann es dann unter Drittmittelbeschaffung laufen?
heid
Du bringst es auf den Punkt. Mein Verdacht liegt ähnlich. Zunächst mal denke ich dass die vor allem ne Lehrbefugnis wollen, (die ihnen die Promotion auch wesentlich erleichtert).

Weiterhin sehe ich das genauso. Es ist sogar angedacht bestimmte Bereiche auszugliedern und in einer "UG" (haftungsbeschränkt) abzuarbeiten. Eine nette Variante ausserhalb einer Institution den öffentlichen Rechts Kohle zu generieren.

Mein letzter Verdacht ist eben dass die Geld für die FH generieren und sich damit im Prinzip ein "Good Will" für ne Summa Cum Laude promo generieren wollen.

Interessanterweise liegt die Entscheidung bei den LI (wobei der Dekan das auch einfach so anweisen kann). Ich vermute eben auch:

1. dass sich jemand daran zu "spätschuldigen" machen soll
2. da ne "büchse der Pandorra" geöffnet wird
3. still und leise eine art "neuer Bildungsbereich" (als wirtschaftlicher Bildgungsträger) generiert werden kann
4. die Argen damit auch den Bildungsträgermarkt unter Druck setzen
5. das Ding trategisch noch nicht zu Ende gedacht ist.

deswegen wollte ich einfach mal ein paar andere meinungen lesen
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Januszauber
ich rolls mal von hinten auf:

Strategie kann ich nicht beurteilen,weil es zum Konzept ja auch eine Erörterung geben kann.

Der Bildungsträgermarkt könnte nicht noch mehr unter Druck geraten. Da ist alles ausgereizt, bei einem VS von0,99€/h/TN ist einfach schon die Luft raus.

Die DIN EN ISO gibt ja im Prinzip die Qualifizierung der Lehrkräfte vor, ich wunderte mich aber auch gelegentlich über Zweitsemester als Dozenten.

Zu Pandoras Büchse kann ich nur anmerken, dass es davon viele gibt, welche könnte es denn sein.

Drittmittelbeschaffung an sich ist ja nicht verwerflich, allerdings ist das ja lediglich eine Verschiebung von Steuermitteln und so ist es ja nicht gedacht, da die Hochschule sicherlich auch nicht gewerbesteuerpflichtig ist oder soll eine Tochter gegründet werdet, oder ein Spin-off an einem Lehrstuhl, was ja der klassische Weg wäre...........

Nach der flüchtigen Lektüre des Konzeptteils bezweifle ich allerdings, dass die geforderte Integrationsquote erreicht werden kann. Also auch die Nachhaltigkeitsquote.
********ndam Mann
1.068 Beiträge
@heidicgn
Wo bitte steht, daß es ein QS nach DIN ISO 9001 o.ä.
sein muss?
In §2 Abs.6 AZWV steht nur:
sie ein dokumentiertes, den anerkannten Regeln der
Technik entsprechendes System der Qualitätssiche-
rung und Qualitätsentwicklung anwendet und

Das KANN DIN ISO 9001 o.ä. sein.
Muss es aber nicht.
Ein eigenes QS-System geht auch.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ad_profundam
es ist möglich, dass es in anderen Bundesländern anders gehandhabt wird, hier in NRW müssen alle Bildungsträger zertifiziert sein, weil das REZ sonst gar nicht mit Ihnen spricht.

http://www.azwv.de/images/st … ung__weiterbildung__azwv.pdf

So steht es im Gesetz. Das gilt zwar für die Förderung durch die BA, wird ähnlich sein für die ARGEn.
********ndam Mann
1.068 Beiträge
@heidicgn
Nicht nur in NRW.
Auch in Berlin.
Nur braucht es für die Zertifizierung nur ein QS-System.
Welches, steht nicht in der Verordnung.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ad_profundam
Ja, da sind wir ja nicht so weit auseinander, denke ich.

Hier bei uns zertifizieren beispielsweise der TÜV und certqua nach DIN EN ISO 9000 ff gemäß den Zertifizierungsanordnungen der BA. Das ist gängige Praxis und schließt andere Systeme natürlich nicht aus

http://www.arbeitsagentur.de … tion/pdf/AZWV-Begruendung.pd
Strategie
Ich lese zwischen den Zeilen mehr oder weniger zwei Interessenkonflikte heraus:


Zum Einen scheint es eine Rolle zu spielen, aus welchem sozialen Umfeld die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter stammen, sonst wäre der Threadersteller wohl im Eingangsbeitrag nicht so explizit darauf eingegangen.
Gibt es Verbindungen zwischen Herkunft, Elternhaus, Uni, Lehrstuhl?

Offensichtlich ist das Primär-Ziel die Verschaffung einer lukrativen, vermutlich dauerhaften Einnahmequelle für die Uni oder die dazu von ihr geschaffene Institution. Gleichzeitig soll als Deckmäntelchen das soziale Engagement darüber gebreitet werden. Wer ist letztlich Initiator der gesamten Idee und wer hat die Verbindungen zu den Argen (geschaffen)?


Ein weiterer Konflikt liegt in der vorgesehenen psychologischen Eignungsfeststellung. Auch wenn das heutzutage ein probates Mittel bei einer Bewerberauswahl zu werden scheint, weiß ich nicht, inwieweit die dazu herangezogenen Methoden wissenschaftlich fundiert und belastbar sind, vor allem, wenn sie von nicht-authorisierten Stellen durchgeführt werden sollen.
********ndam Mann
1.068 Beiträge
@heidcgn
das ist nur einer der vielen Anbieter...
Cert-It schreibt z.B.:
Bildungsdienstleister, die über ein zertifiziertes Qualitätssicherungssystem, z. B. nach ISO 9001, LQW, EFQM, BQM o.ä. verfügen, haben bei uns mit einem geringeren Prüfaufwand und damit mit geringeren Kosten zu rechnen.
Wie gesagt. DIN ISO ist möglich, aber nicht verpflichtend.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
@sie_sucht_magie
Ein weiterer Konflikt liegt in der vorgesehenen psychologischen Eignungsfeststellung. Auch wenn das heutzutage ein probates Mittel bei einer Bewerberauswahl zu werden scheint, weiß ich nicht, inwieweit die dazu herangezogenen Methoden wissenschaftlich fundiert und belastbar sind, vor allem, wenn sie von nicht-authorisierten Stellen durchgeführt werden sollen.

Ja, sehe ich ähnlich. Aus Kostengründen ist es möglich, dass alle praktischen Prozesse durch nicht ausreichend fachlich geschultes Personal durchgeführt werden müssen, da würden mich validierbare Ergebnisse auch interessieren. Insbesondere die Kandidatenauswahl lässt sich nur schwer automatisieren, weil die Gründungsvorhaben nach Möglichkeit einen Bezug zur Berufsbiografie haben sollen, also grundsätzlich auf alle Bildungsebenen anwendbar sein sollen.

Das ist schon bei nicht automatisierten Verfahren aufwendig und teuer.
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