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Pro und Contra Frauenquote

Nein!
Die Zahl braucht keine Quote. Ich möchte wirklich jeden bitten, notfalls über seinen Schatten zu springen und nur ernstgemeinte Beiträge zu schreiben. Das Thema hat es verdient.

Gelacht hab ich schon genug über die Bescheurten. Danke für den Link, Lu!
*****cgn Frau
8.430 Beiträge
Gruppen-Mod 
@bootsektor
Einverstanden, es wäre dann jetzt an Dir, den nächsten ernsthaften Beitrag zu schreiben.
OK!
Dann mal meine Meinung zum Thema:

Ich bin mittlerweile gegen eine Frauenquote in Führungspositionen, und zwar aus folgenden Gründen:
• Jede Frau, die jetzt in ein solches Gremium kommt, wird sich mit dem Makel der "Quotenfrau" rumschlagen müssen. Ob gerecht oder ungerecht, danach fragt eh keiner
• Die rechtliche Durchsetzbarkeit ist kaum gegeben. Sollte der Gesetzgeber es tatsächlich fertigbringen, das Recht für Kapitalgesellschaften dergestalt zu ändern, wird das gleiche passiere wie in Norwegen: Unternehmen, die das nicht wollen, ändern ihre Rechtsform oder wandern ab.
• Vor allem aber: Jede Quote ist zunächst mal per se ungerecht. eine Quote ändert Verhältnisse durch Dekret.
Jetzt kann diese Ungerechtigkeit geheilt werden durch eine größere Gerechtigkeit, wenn dadurch Benachteiligte oder Behinderte gefördert werden. Dies ist gerechter als die immante Ungerechtigkeit einer Quote.

Nur - sind Frauen denn benachteiligt oder behindert? Weder sind sie eine Minderheit, noch gegenüber Männern benachteiligt.
Und - was würde dadurch besser, um so einen tiefen Eingriff in die Unternehmensautonomie zu gerechtfertigen? Die Quote alleine rechtfertigt sich nicht sui generis....
****on Mann
16.177 Beiträge
@Bootsektor
Vor allem aber: Jede Quote ist zunächst mal per se ungerecht. eine Quote ändert Verhältnisse durch Dekret.

Eine bereits bestehende Ungerechtigkeit (traditionelle Bevorzugung von Männern in Führungsstäben) muss doch beseitigt werden. Warum dann nicht per Dekret, indem per Quote Frauen gefördert werden? So erreichen wir eine größere Gerechtigkeit.


Nur - sind Frauen denn benachteiligt oder behindert? Weder sind sie eine Minderheit, noch gegenüber Männern benachteiligt.

Frauen sind keine Minderheit, gerade deswegen ist es ja so himmelschreiend, dass den meisten Bewerberinnen auf Führungspositionen trotz höherer Qualifikationen nur aufgrund des Geschlechts die männlichen Mitbewerber vorgezogen werden. Sie sind also benachteiligt - was für einen Sinn macht es, das einfach zu bestreiten?


Und - was würde dadurch besser, um so einen tiefen Eingriff in die Unternehmensautonomie zu gerechtfertigen?

Die Autonomie von Unternehmen ist verglichen mit der geforderten Gleichstellung der Geschlechter ein geringes Rechtsgut.


Jede Frau, die jetzt in ein solches Gremium kommt, wird sich mit dem Makel der "Quotenfrau" rumschlagen müssen.

Diese Fürsorglichkeit ehrt dich, Bootsektor. Doch ist Verzagtheit niemals Motor für nötige Veränderungen in der Gesellschaft. Lassen wir es darauf ankommen - und sehen dann, was man gegebenenfalls weiter verbessern kann.
Sie sind also benachteiligt - was für einen Sinn macht es, das einfach zu bestreiten?

Weil das eine Behauptung ist, die ich so nicht gelten lasse. Das würde ja bedeuten, daß es eine "Weltverschwörung" aller Männer gäbe. Das ist einfach nicht haltbar.

Die Autonomie von Unternehmen ist verglichen mit der geforderten Gleichstellung der Geschlechter ein geringes Rechtsgut.
Das werden die meisten deutschen Gerichte aber völlig anders sehen. Juristisch durchsetzbar wäre sowas nur bei Staatsunternehmen. Ich weiß nicht, ob es zielführend ist, eine offensichtlich fruchtlose Sache durchziehen zu wollen - so wie das ständig geforderte Verbot der NPD; immer wieder abgeschmettert und dadurch langsam lächerlich.
Weil das eine Behauptung ist, die ich so nicht gelten lasse. Das würde ja bedeuten, daß es eine "Weltverschwörung" aller Männer gäbe. Das ist einfach nicht haltbar.

Im Gender Datenreport unter dem Stichpunkt vertikale Segregation müsste was zu finden sein, das diese Behauptung (die der Benachteiligung, nicht die der Weltverschwörung) beweist.


immer hilfsbereit, Gardez
********er61 Mann
717 Beiträge
@**l

ist eine solche Frauenquote für Führungspositionen eigentlich verfassungskonform? *nene*

IMHO widerspricht eine deratig eingeschränkte Quote dem Gleichheitsgrundsatz.

WENN, dann müsste eine solche Frauenquote auf alle Bereiche des Arbeitslebens ausgeweitet werden.
Also Frauen in den Tagebau, zur Bundeswehr, zur Müllabfuhr, als Mauerer, Gipser und Gerüstbauer auf den Bau, als Stürmer zum KSC *panik* oder zählen Fussballprofis nicht als Berufstätige? Natürlich wären die Trainer und Manager aller Fussballvereine dann auch weiblich *tomaten*

UND es müsste auch eine Männerquote geben, denn in vielen Berufen sind Frauen EINDEUTIG überrepräsentiert.
****on Mann
16.177 Beiträge
Sie sind also benachteiligt - was für einen Sinn macht es, das einfach zu bestreiten?

Weil das eine Behauptung ist, die ich so nicht gelten lasse. Das würde ja bedeuten, daß es eine "Weltverschwörung" aller Männer gäbe. Das ist einfach nicht haltbar.

Weltverschwörung wäre die eine Möglichkeit - die aber absurd ist, das gebe ich zu.

Die andere Möglichkeit: Wir haben eine seit langem tradierte Ungleichbehandlung der Geschlechter. Angefangen mit der Betrachtung der Frau als Ware, die man mit Kamelen oder anderer Währung kaufen konnte, die einen Wert hatte, je nachdem, ob sie gebraucht oder originalverpackt war (Jungfrau oder nicht), weiter gehend zur Kirche, die Frauen nicht an die Futtertröge ließen, Pfarrer können sie noch heute nicht werden, noch weiter bis in die letzten einhundertfünfzig Jahre, in denen Männer ihre Hörner abstoßen konnten (auch "rumficken" genannt), gleich aktive Frauen aber zu Schlampen herabgewürdigt wurden.

Bis 1973 war Fußballspielen für Frauen verboten, erst kurz vorher war die Regelung abgeschafft worden, dass Männer die Rechtsgeschäfte ihrer Frauen genehmigen mussten, bis hin zur heutigen Zeit, in der die Führungsriegen Frauen nur unter größtem Widerwillen in ihre geschlossenen Zirkel lassen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,640078,00.html).
****on Mann
16.177 Beiträge
ist eine solche Frauenquote für Führungspositionen eigentlich verfassungskonform?

IMHO widerspricht eine deratig eingeschränkte Quote dem Gleichheitsgrundsatz.

Der Gleichheitsgrundsatz verlangt die Gleichstellung der Geschlechter. Die ist nicht gegeben, wenn Führungsriegen Frauen hartnäckig ausschließen. Es besteht also eine verfassungswidrige Situation über die sog. Drittwirkung. Die Quote ist ein Versuch, die Situation verfassungsgemäßer zu gestalten.
Schmaler Grat
Da war sich das GG ja früher selbst nicht einig (vgl. Artikel 3 mit Artikel 12a).
Im übrigen: Kapital ist flüchtig. Sollte ein solches Gesetz kommen, könnte ein Unternehmen, insbesondere Kapital(Anlage)gesellschaften, einfach seinen juristischen Sitz verlegen.
Durchsetzbar wäre sowas nur in Staaten mit extrem hoher Staatsquote wie z.B. Norwegen bei staatseigenen Konzernen.
Weil das eine Behauptung ist, die ich so nicht gelten lasse. Das würde ja bedeuten, daß es eine "Weltverschwörung" aller Männer gäbe. Das ist einfach nicht haltbar.

Eine Verschwörung würde bewußtes und wohlüberlegtes Handeln voraussetzen. Frauen sind aber dadurch benachteiligt, dass Männer sich offenbar weltweit selten freiwillig Gedanken darüber machen wie sie mit Frauen und Kindern umgehen.
Die Quote ist ein Versuch, die Situation verfassungsgemäßer zu gestalten.

Die Links dazu müssten unter Google ganz einfach zu finden sein.

Die Quoten sind EU Vorschrtift, es ist ein Zeitrahmen gesetzt, Deutschland wollte das Klassenziel wie andere Länder ohne Quoten zu erreichen versuchen und hat es nicht geschafft, also müssen wir jetzt Quoten einführen.
Wenn jemand den Eindruck hat wir hätten eine Wahl: Ist er fehlinformiert.

Und um den Weg zu einer gemeinschaftlichen EU Verfassung zu ebnen wurde unser Grundgesetz mit dem Fall der Mauer geändert, der Mauerfall hat die EU erst möglich gemacht.
Deutschland mußte erst die Staatsouveränität wieder erlangen, um sie .... direkt wieder bedingt abgeben zu können *fiesgrins*

Mich interessiert der Genderquark nicht. Drüber diskutiert hab ich jetzt schon so oft, einfach um auszutesten ... wie funtkionierts. Das sind populistische Ablenkungsmanöver.
Mich interessieren die seit Beginn vergangenen Jahres ausserhalb der EU Kontrolle befindlichen Europol Befugnisse und solche kleinen Feinheiten, in die sich Herr Schäuble direkt einklinken wollte. Diese Kiposperren, die als Rechtfertigung für ein EU weites von Europol kontrolliertes Kontrollsystem fürs Internet herhalten sollen.
Wirklich relevante Themen, die hinter diesem hochgepuschten Genderkwark untergehen.
Wir Schweizer sind ja (noch?) nicht in der EU. Das liesse sich derzeit mit unserer Verfassung (Referendum, Initiative, direkte Volksdemokratie) auch nicht realisieren.

Aber ein paar Bemerkungen betreffend Frauenquote. Qualität oder Quantität?

Die höchste Deutsche Politikerin, die Kanzlerin, ist eine Frau.
Das höchste Amt in der EU wird auch von einer Frau bekleidet.

In der Schweiz sind / waren viele hohe Ämter von Frauen bekleidet. Wir haben derzeit mehr Bundesrätinnen als Bundesräte.

Auch in Grosskonzernen gibts es ganz oben mehrere Frauen - sie machten genau dieselben Fehler wie ihre männlichen Kollegen. Macht scheint die Menschen zu verändern, ob Männlein oder Weiblein.

Trotzdem sind wir keine Vorbilder. Die Durchschnittslöhne von Frauen bezogen auf identische Tätigkeiten sind immer noch tiefer als diejenigen der Männer. Und das wäre eigentlich sogar verfassungswidrig.
Die Führer der grössten Schweizerpartei (SVP) argumentieren immer noch wie eh und je, der Mann müsse schliesslich die Familie unterhalten.
Nach Meinung des Parteipräsidenten (männlich, jung, von Beruf Bauer) gehören Frauen ins Haus und Männer ins Wirtshaus. *zwinker*
Nach Meinung des Parteipräsidenten (männlich, jung, von Beruf Bauer) gehören Frauen ins Haus und Männer ins Wirtshaus.

Sag ihm einen lieben Gruß von mir: Frauen gehören in die Küche und Männer auf den Tisch. *liebguck*
*****cgn Frau
8.430 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin nicht mal mehr amüsiert
über die gestrige Qualität einiger Beiträge. Einiger, nicht aller.

Ludivine hat Recht, die Diskussion ist lange genug geführt worden, die Argumente sind nicht neu, und ohne den Druck eines Gesetzes wird sich gar nichts bewegen.

Und ja, Männer sind in diversen Bereichen unterrepräsentiert, und nein, ich mache dieses Fass nicht auf. Je mehr prekäre Arbeitsverhältnisse hier entstehen, desto mehr Männer werden darüber nachdenken müssen, etwa in die Pflege zu gehen. Das Heer der ungelernten Helfer wird in der Zukunft in der Industrie keine Jobs mehr finden.

In der Pflege gibt es einen Mindestlohn, in der Zeitarbeit (noch) nicht. Bald werden sich die Einkommen für bestimmte Bereiche zwischen Männern und Frauen so nivelliert haben, dass auch Männer in diese Bereiche wechseln werden.

Die überwiegende Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss ist männlich, die Bundeswehr hat keine Wehrpflicht mehr, das verändert die Perspektive für all die, die immer noch die Hoffnung hatten, beim "Bund" schon noch ihren Weg zu gehen. Durch die Senkung der Truppenstärke verlieren viele, besonders bildungsferne junge Männer eine weitere Bastion, die sie in den früheren Jahren noch gerettet hätte. Peu à peu verschieben sich die "tektonischen" Platten.

Junge Frauen schliessen mit besseren Abschlüssen ab als junge Männer, viele haben schon längst entschieden, keine Kinder zu bekommen, ihr werdet euch noch wundern. Das besser ausgebildete Geschlecht wird am Ende lachen.

Die Arroganz all derer, die die Ungerechtigkeit in der Frauenquote sehen und nicht in den tatsächlichen Verhältnissen wird dem großen Erstaunen enden, wenn sie erkennen müssen, wie sich alles verändert.

Die Keule "Weltverschwörung" ist das laute Singen im Wald, nichts anderes und ich bin auch müde, darüber zu diskutieren.

Die konservative Politik mit ihrem Kontrollwahn, die sich mit einer vorgeblich liberalen Komponente arrangieren muss, um an der Macht zu bleiben ist nicht die beste Regierung, die ein Land haben kann, es ist diejenige, mit der die Lobbyisten am wenigsten Arbeit haben. Politik wird nicht mehr ausschließlich in Berlin gemacht, d.h. wir müssen sowieso immer gucken, was woanders passiert.

Und dann zu sehen, wie sich Frau von der Leyen und Frau Schweswig als Protagonisten für die Hartz IV Gesetzgebung gegenüber stehen und sich nichts schenken, da blitzte Hoffnung auf. Hoffnung, weil es schön war, zu sehen, dass diese Frauen dort standen, nicht weil sie vorgeschickt wurden in schlechten Zeiten, wie es die CDU einst mit Angela Merkel gemacht hat, sondern weil sie Leitungsfunktionen besetzen und ausfüllen.

Und, solange die Brüderles oder Westerwelles Politik machen dürfen, sind wir mit Merkel und Co nicht so schlecht bedient.
Sag ihm einen lieben Gruß von mir: Frauen gehören in die Küche und Männer auf den Tisch.
Nee, kann ich nicht, mit dem will ich nichts zu tun haben.

Und, solange die Brüderles oder Westerwelles Politik machen dürfen, sind wir mit Merkel und Co nicht so schlecht bedient.
Nicht zu vergessen der glattgekämmte Retter der Nation - Karl-Theodor von Googleberg äh Guttenberg
****lCo Mann
154 Beiträge
Wenn man zweimal FALSCH kombiniert ...
... kriegt man dann wirklich ein RICHTIG? Oder endet man mit einem FALSCH zum Quadrat?

Grundsätzlich ist hier die Frage zu stellen, wie der Wunsch nach besagter Zahlengleichheit von Frauen und Männern in Führungspositionen überhaupt motiviert ist. Voraussetzung für das Anstreben solcher Gleichheit wäre doch, daß tatsächlich eine gleiche Anzahl männlicher wie weiblicher geeigneter Bewerber gegeben ist. Ist das so? Ich weiß es nicht, daher frage ich: Wurde tatsächlich nachgewiesen, daß in allen Bereichen, allen Führungsebenen aller Unternehmensarten zahlenmäßige Qualifikationsgleichheit herrscht? Ansonsten hat Kater_Minx aus mathematischer Sicht nämlich völlig recht: Jede Form der Bevorzugung nach anderen Kriterien als der Qualifikation würde die durchschnittliche Qualität negativ beeinflussen.
Und ganz nebenbei: Qualifikation hat genaugenommen weder mit Zeugnissen noch mit unterstellten geschlechtsbezogenen Wesenszügen wie Durchsetzungsstärke zu tun, auch wenn man in Deutschland immer so tut!

Woran liegt aber überhaupt die Bevorzugung von Männern? Nach meinem eigenen Erleben besteht insbesondere in industriellen Zusammenhängen noch immer eine immanente Frauenfeindlichkeit, die jedoch eindeutig vorwiegend von älteren Mitarbeitern getragen wird. Da aber vor allem ältere Semester die Entscheider in Unternehmen sind, verwundert der Einfluß überkommener Geschlechterbilder bei der Bewerberauswahl nicht. Allerdings ist das Ausmaß dieses Negativeinflusses auch abhängig von der Umgebung. In einem jungen, innovativen und sachbezogen arbeitenden Unternehmen wird er viel weniger zum Tragen kommen als in schwer überschaubaren Konzernen. Europa ist da auch nicht unbedingt vergleichbar, da bei uns das Machotum in jüngeren Generationen viel stärker abgenommen hat als in vielen anderen Ländern.

Tja, was machen wir denn nun? Behandeln wir die Frauen als arme Behinderte, die per Quote mitgeschleift werden, damit wir uns den Anschein der Gerechtigkeit geben können? Oder sollten wir vielleicht alle Einstellungen den Chefs und Vorständen aus der Hand nehmen und von Mitarbeiter-Einstellungsgremien mit Jugendquote vornehmen lassen? Sollten wir Basisdemokratie bei der Auswahl neuer Kollegen bzw. Chefs einführen?


Mein persönliches Fazit: Die Forderung nach Frauenquoten ist sachlich generell falsch, weil hier wie bei so vielen Gesetzen der Zweck falsche Mittel heiligt. Man hofft, eine Diskriminierung werde die andere im Durchschnitt aufwiegen. Letztlich ist die aktuelle Debatte um Führungsfrauenquoten für mich aber eine elitäre Auseinandersetzung innerhalb von Großpolitik und Großunternehmertum, die primär zwischen Omas und Opas geführt wird. Das Großunternehmertum hat jedoch noch ganz andere Probleme, weshalb für mich auch letztlich nur eine Lösung infrage kam, die übrigens auch allen Frauen offensteht: Willst Du Chef sein, werde Dein eigener Chef. Ansonsten mach Dir klar, daß es einen Anspruch auf Macht und Gefolgschaft seit Abschaffung der Monarchie nicht mehr gibt. Wenn die Kinder im Sandkasten nicht mit Dir spielen wollen, dann werden sie nicht dadurch Deine Freunde, daß die Erzieherin sie zwingt - die Gesellschaft bestimmter Menschen abzulehnen, ist nunmal ein Grundrecht. Wir zwingen schließlich auch Lesben keine 40%-Männerquote auf, egal, bei wievielen Frauen ein interessierter Mann früher schon in der Führungsrolle war ...
Verbiesterung
Ich finde es schade, dass ein kleiner (aber um so artikulationskräftigerer) Teil der Frauen es nicht schafft, ihre Neuröschen zu depolitisieren und stattdessen in einer verbiesterten Opferhaltung verharrt.

Möge die Quote kommen....aber dann wie gesagt auch für die prekatären Drecksarbeiten....von allem das Beste und das mit halber Leistung wäre nämlich ausnahmsweise wirklich ungerecht.

"Ich mag den Feminismus. Er ist ein froher Botschafter. Wo er auftritt, gibt es keine wirklichen Probleme."

Michael Klonovsky
*zwinker*
****on Mann
16.177 Beiträge
Bisher sind alle männlichen Beiträge (meine wohl ausgenommen) in diesem Thread ein überzeugender Beleg für die Notwendigkeit einer Frauenquote. Ich staune über den Widerstand...
Ich bin durchaus amüsiert..
..weil ich viele gute Beiträge lese, insbesondere meine beiden Vorredner, Phallco und Dreilicht. Chapeau!

Was mir bisher zu kurz gekommen ist: Was haben denn überhaupt die Unternehmen davon, daß man ihnen ihre Souveränität nimmt? Ich meine das ergebnisoffen, vielleicht haben sie ja wirklich was davon . Aber zunächst möchte man ihnen was wegnehmen. Und da würde ich bei meinem Unternehmen generell allergisch reagieren.

@ Heidi:
Deine Ausführungen zur Bundeswehr sind unrichtig. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Bundeswehr sucht dringend längerdienende Mannschaftsdienstgrade ("Indianer"). Gut ausgebildete Häuptlinge hat sie genug, Niedrigqualifizierte werden gesucht.

und ohne den Druck eines Gesetzes wird sich gar nichts bewegen.
Wohl nicht, aber warum wäre es gut, wenn sich was bewegt? Und- was haben die Unternehmen davon? Warum sollen Frau Schwesig und Frau v.d.Leyen sich profilieren können?


Nach der Lektüre des Buches "Deutschland schafft sich ab" ist mir insbesondere ein Satz im GEdächtnis geblieben: "Wir verwechseln Chancengleichheit mit Ergebnisgleichheit.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Selbst wenn alle gleiche Chancen hätten, würde trotzdem niemals das gleiche rauskommen.
Ich nehme einfach mal 10 Frauen aus meinem Bekanntenkreis. Folgende Studiengänge:
2 * Biologie
3 * Sozialpädagogik
1 * Jura
2 * Kunsthistorik
1 * Ökotrophologie
1 * Grafik/Design

Einzig die Juristin wird die Chance haben, in den Vorstand eines DAX-Unternehmens aufzurücken.
****on Mann
16.177 Beiträge
Wir verwechseln Chancengleichheit mit Ergebnisgleichheit.

Nein. Ergebnisungleichheit kann ein Indiz für Chancenungleichheit sein. Muss es nicht, aber es besteht heute kein vernünftiger Zweifel mehr, dass es im Falle der Geschlechter so ist.

Hey - wer so sehr gegen eine Frauenquote argumentiert, sozusagen mit Händen und Füßen (kein Argument ist zu abwegig, als dass es nicht herhalten könnte), der wäre als Personalchef sicher nicht derjenige, der gleichqualifizierten Frauen von sich aus den Vortritt ließe.

Aber inzwischen lohnt die Diskussion nicht mehr. Die Quote kommt, ich begrüße sie, die alten Betonköpfe ärgern sich, es kommt wie es kommt.
Der Personalchef stellt weder Vorstandsmitglieder noch Personalräte ein *zwinker* und genau um die gehts bei der Quote.
@ Trigon
Brav! *fiesgrins*

Ich finde übrigens die Unterstellung, es gäbe eine männliche Verschwörung gegen das (berufliche) Glück der Frauen, einigermaßen saublöd und unverschämt.

Frau kann natürlich bei allem, was in ihrem Leben (vermeintlich) schiefläuft, "Opfer" schreien, aber das wird ihr nicht wirklich helfen. Sie macht sich dadurch selbst zum Opfer...Autonomie sieht anders aus. Aber die ist vielleicht...ganz im Innersten...bei solchen Autoviktimisiererinnen auch gar nicht ersehnt...der gesellschaftliche Opferstatus ersetzt dann lediglich die breite Männerbrust, die frau sich nicht erlaubt, zu suchen.

Was ich von Männern halte, die sich selber als "Feminist" bezeichnen, führe ich mal nicht näher aus.

Das Interessanteste an dieser Diskussion ist, dass die Frauen, die beruflich ihren Weg erfolgreich gehen (und zwar nicht in extra für die Habilitation von Frauen erfundenen Subfächer des Gendergedöns, sondern in Bereichen, die Kompetenz erfordern) und kein chronisches MännerFrauenidentitätsproblem aufweisen, eine Quotierung mehrheitlich ablehnen.

Dein Gleichstellungsargument unterliegt selbstverständlich dem Wahn, absolute Chancengleichheit wäre prinzipiell herstellbar (was sie nicht ist) und würde - wenn sie herstellbar wäre- zu "gleichen" Ergebnissen führen. Das ist Produkt eines wishful thinkings.

Im Übrigen besteht zum Beispiel eine enge Korrelation von männlicher Körpergröße und der Wahrscheinlichkeit, in der freien Wirtschaft Führungspositionen zu besetzen - unabhängig von formaler Qualifikation, IQ und Nettigkeitsfaktor.

Das ist auch "ungerecht", könnte ich jetzt Deiner Meinung dagegen klagen (ich bin 1,73 groß)? *mrgreen*
Das ist auch "ungerecht", könnte ich jetzt Deiner Meinung dagegen klagen (ich bin 1,73 groß)?

Klar könntest Du das. Oder Du machst es wie die Italiener und trägst Einlagen in den Schuhen.
****on Mann
16.177 Beiträge
Der Personalchef stellt weder Vorstandsmitglieder noch Personalräte ein und genau um die gehts bei der Quote.

Ein Bild, liebe Haarspalterin... *zwinker*


Was ich von Männern halte, die sich selber als "Feminist" bezeichnen, führe ich mal nicht näher aus.

Warum bin ich nicht überrascht... ?



Im Übrigen besteht zum Beispiel eine enge Korrelation von männlicher Körpergröße und der Wahrscheinlichkeit, in der freien Wirtschaft Führungspositionen zu besetzen

Das steht nicht ohne Zusammenhang mit dem Genderproblem. Warum wohl hat dieses für die Eignung irrelevante Kriterium "Körpergröße" einen Stellenwert für Führungspositionen? Es könnte z.B. sein, dass ein unreflektierter, archaischer Reflex nur dem größten Gorillabullen die Führung zutraut - obwohl wir als zivilisierte Menschen sicher keinen Ringkampf austragen werden.

Und ja - wenn wir einstmals im Grundgesetz neben dem Satz der Geschlechtergleichbehandlung auch die Gleichbehandlung großer und kleiner Menschen fordern, dann wäre eine "Kleinenquote" sicher ein gutes Mittel, die Denkblockaden in den Führungsetagen und überall sonst zu lösen.

Weil aber die Geschlechterdiskriminierung nicht allein auf archaischen Reflexen beruht, sondern auch noch auf einer schwachsinnigen Tradition, hat dieses Projekt zu Recht Vorrang.
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