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Wissensdurst - Ist Wissen Macht?

Wissen und Flirten
Mein umfangreiches Wissen hat mir immer geholfen Gespräche für mein weibliches Gegenüber interessant zu gestalten. Leider hielt meine anfängliche Begeisterung für so manches weibliche Wesen nicht allzu lange an, wenn bei Ihr wenig Bildung und Wissensdurst vorhanden war. Frau kreist nur um sich selbst habe ich oft erlebt und mich ärgert die Ignoranz so macher Zeitgenossin. Ist jetzt mein Wissen Macht oder eher Hindernis für eine glückliche Beziehung?
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Ist jetzt mein Wissen Macht oder eher Hindernis für eine glückliche Beziehung?
Kurze Antwort: Das hängt von deiner Einstellung zum weiblichen Geschlecht an sich ab. *ja*
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Nachtrag: Was hat eigentlich eine glückliche Beziehung mit Macht zu tun?

(Nur mal so zum drüber Nachdenken - bitte nicht hier diskutieren!)
Ich wollte nur den Bezug zum Thema herstellen. Mein gedanklicher Hintergrund ist auch, daß ich in meinem Umfeld eine Frau habe, die mal gut aussah, schlagfertig, witzig ist aber völlig ungebildet ist. Sie ruft mich ständig an, weil sie nicht mehr zurecht kommt, nur noch frustriert ist und nur noch seltsame Menschen kennen lernt. Bei meinen Freunden hätte sie keine Chance. Das ist ihr aber nicht bewußt.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Ich bin immer neugierig, es gibt so vieles, das ich erfahren, dem ich auf den Grund gehen möchte - Routine, im Handeln, Denken und in den Vorstellungen, wenn sie nicht die Vorstufe für eine Erweiterung ist, langweilt mich und macht mich lethargisch.
Aber Macht? Höchstens Macht über mich selbst ... Ja, weil meine Gedanken dadurch autonomer werde ... weil ich darauf aufbauen kann, weil ich es vielleicht über das Vorgegebene hinaus anderweitig benutzen kann ...
Je mehr ich weiß, umso besser kann ich aus dem Vorhandenen auswählen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Welches Wissen nun a priori gewonnen wurde, hängt wohl von jedem selbst ab.

In der Philosophie ist der "a priori"-Begriff eigentlich recht scharf definiert und zeichnet sich dadurch aus, dass dieses Wissen eben gerade nicht gewonnen (im Sinne von erworben/erlernt) wurde, sondern jene Bereiche umfasst, die von allen vernunftbegabten Bipoden geteilt werden. Hierzu zählen zum Beispiel die logischen Tautologien und einige elementare Regeln des logischen Schließens.

Dahinter steckt natürlich ein universalistischer Anspruch, der sich im 20 Jhdt. als doch recht schwer "formulierbar" erwiesen hat; vor allem sprachanalytische und semiotische Argumente führen in einen unerträglichen Treibsand.

Leider wird diese berechtigte Kritik an den grundlegenden Schwächen des harten Kerns der Wissenschaften oft missbraucht, um erheblich weichere, esoterische Hirngespinste als Altenativen in den Raum zu werfen.

Die Fehlertoleranz von Intel-Prozessoren liegt nunmal um einige Zehnerpotenzen niedriger als die meines Tageshoroskops. Diese Präzision und Zuverlässigekeit der technischen Anwendungen unserer Wissenschaften erzeugt ein Gefühl von praktischer, täglich erlebbarer Sicherheit, welches diese Wissenschaften als Anxiolytikum natürlich allen religiösen Systemen haushoch überlegen macht.

Trotzdem befinden sich unsere Wissenschaften in einem gewaltigen Umbruch, der seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts unvermittelt anhält.

Eines der Konzepte, das nach den Erkenntnissen der Quantendynamik ganz neu erfunden werden will, ist unser Verständnis von Kausalität: Ursache und Wirkung.

Das LaPlace'sche Billardkugelmodell war natürlich ungeheuer verlockend, vor allem was die Machtfrage angeht, die ja Thema dieses threads ist: Wenn ein Gott oder Supercomputer Position und Impuls aller Elemente des Universums speichern könnte, wäre er in der Lage, die Zukunft bis ins kleinste Detail und alle Ewigkeit vorauszuberechnen. Der Traum eines jeden Doms. *zwinker*

In der aktuellen Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft ist ein recht interessanter Artikel zu einigen der Facetten, die sich aus der Neu-Verortung des Kausalitätsbegriffs ergeben; der Schwerpunkt liegt in der Zellforschung und den Schwierigkeiten, die das komplizierte Geflecht aus Bedingungen heute für unser Verständnis von Determinismus und Vererbung nach sich zieht.

Bei fast allen Phänomenen von Interesse haben wir es ja heute mit multikausalen Geschehnissen zu tun, bei denen die möglichen Ursachen jeweils einen ganz eigenen Status haben können.

Im joyclub beschränkt sich die Ursachenforschung ja meist auf die Frage: "Was muss ich tun, um ihn oder sie ins Bett zu kriegen?"

Hier spielen psychologische "Mechanismen" natürlich eine herausragende Rolle, aber wenn ich beim date vor lauter Aufregung den Ölwechsel vergesse, kann das schwerwiegende Folgen haben. Und wenn ich dann ohne Wagen, mit Kolbenfresser, nach abenteuerlichster Odyssee in öffentlichen Verkehrsmitteln abends in der Zeitung lese, dass mein Horoskop zu "Vorsicht im Straßenverkehr" rät, dann kann ich schon ins Grübeln geraten.
Wissen IST Macht
Ich bin schon immer ein neugieriger Mensch gewesen und hoffe, dass diese Eigenschaft mir bis zum Schluss erhalten bleibt!
Menschen, die uninteressiert durch die Welt gehen, langweilen mich
schnell, denn sie können meinen Wissens-/Informationsdurst kaum stillen.

So viel zu meiner grundsätzlichen Einstellung.

Macht stellt mein Wissen für mich in vielen Lebenssituationen dar,
z.B. das Wissen um medizinische Zusammenhänge - ganz allgemein gesprochen.
Es versetzt mich in die Lage, einen Arzt genau zu einer Diagnose zu befragen, ebenfalls zu möglichen Behandlungen. Ich kann mit diesem Wissen besser entscheiden, ob ich einer Massnahme zustimme, sie ablehne oer aber die Meinung eines anderen Arztes einhole.

Um bei diesem, täglich Millionenfach vorkommenden Beispiel zu bleiben:

Das obige Wissen gibt mir die Macht, zu hinterfragen, mir weitere Informationen zu holen und vor Allem selbst zu entscheiden, welcher
Behandlung ich zustimme - im Gegenteil zu Un-wissenden, die alle
Verantwortung der/dem Frau/Herrn Doktor übergeben.

Dieses Beispiel liesse sich auf Rechtswissenschaften, Lebensmittel,
Vertragswesen und..und... ausweiten.

Wenn ich weiss, ist es meine Entscheidung.
Weiss ich nicht - lasse ich Andere über mich entscheiden, d.h.
ich gebe ihnen die (Entscheidungs)-Macht.

Zu Risiken und Nebenwirkungen des obigen Vorgehens eines mündigen Patienten, übernehmen Sie bitte selbst die Verantwortung ;.)
@ Trigon
Ich selbst habe mich ebenfalls intensiv mit Astrologie beschäftigt und halte es für wichtig, zu sagen, dass Astrologie uns zum besseren Selbst-Verständnis durch Aufzeigen von Stärken und hemmenden Einflüssen , führen kann - sie aber Niemanden zu einem bestimmten Verhalten ZWINGT! No! Never!

Ich finde Astrologie auch gar nicht lächerlich, sondern denke, dass Du und weitere Astrologen ihrer Zeit voraus sind.

Für die Zweifler:
Gemeint sind hier KEINE Horoskope in einschlägigen Tageszeitungen -
vielmehr ein Geburtshoroskop, dessen Erstellung nichts mit HokusPokus zu tun hat, aber viel mit Berechnungen (Mathematik) und dem speziellen astrologischen Wissen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Astrologie
Nun muss ich bei dem Thema doch mal hinterfragen (gerade weil es als Wissenschaft hier hervorgehoben wird):

Es ist sicher eine kleine mathematische Glanzleistung, die Stellung der Planeten und ggf. auch anderer Gestirne zu einem bestimmten früheren Zeitpunkt zu berechnen. Wobei - naja, ist eigentlich mehr eine Fleißarbeit, die einem heute locker der Computer abnimmt. *ja*

Aber wie sollen jetzt diese Planetenkonstellationen (und da kommen ja die genaue Geburtszeit und der genaue Geburtsort meines Wissens noch dazu) Auswirkungen auf bestimmte Eigenschaften oder sogar bestimmte Ereignisse (?) im Leben dieses Menschen haben? Da fehlt mir irgendwie der Zusammenhang. Was wirkt dort und warum? (Es ging hier ja um Wissen)

Und welche Bedeutung haben die Sternzeichen dabei? Schließlich sind das ja nur willkürlich angenommene Verknüpfungen zwischen verschiedenen Leuchtpunkten an der "Himmelskuppel", die die Orientierung erleichtern können. Die betreffenden Sterne haben aber nicht wirklich etwas miteinander zu tun.
Wir haben in der Schweiz eine ähnliche Zeitung, fängt mit dem gleichen Buchstaben an, hat aber deren fünf.

WISSEN ist eine Speicherung zahreicher Daten, die richtig oder falsch sein können.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
...wie sollen jetzt diese Planetenkonstellationen (und da kommen ja die genaue Geburtszeit und der genaue Geburtsort meines Wissens noch dazu) Auswirkungen auf bestimmte Eigenschaften oder sogar bestimmte Ereignisse (?) im Leben dieses Menschen haben? Da fehlt mir irgendwie der Zusammenhang. Was wirkt dort und warum?

Natürlich ist es wünschenswert, wenn wir die Kausalzusammenhänge von (Natur-)Ereignissen möglichst präzise in einem Modell beschreiben und erklären können. Idealerweise in einer künstlichen Experimentalsituation, in der sich 100% eindeutig vorhersagbare Ereignisse beschreiben lassen. So wie in den Schülerversuchen zur klassischen Mechanik.

Dies ist das Ideal, aber in der modernen Wissenschaft häufen sich die Szenarien, wo das nicht so ohne Weiteres möglich ist. Und zwar prinzipiell nicht möglich ist.

Immer häufiger müssen wir auf Modelle zurückgreifen, bei denen ein (offenes) Set von Ursachen ein ebenso offenes set von Wirkungen erzeugt. Beispielsweise bei der Wettervorhersage. Oder beim Zusammenhang von Erbfaktoren und Lebensweise als Ursachen für Krankheiten. In der Soziologie oder bei der Versicherungsmathematik wird es noch schlimmer.

Die Kausalzusammenhänge werden hier fast immer probabilistisch beschrieben, und diese Wahrscheinlichkeiten haben obendrein einen ganz anderen epistemischen Status als die ebenfalls probabilistischen Erklärungsmodelle z.B. beim Doppelspaltexperiment.

Dennoch gestehen wir den Ergebnissen dieser Wissenschaftszweige einen gewissen Erkenntniswert zu. Na gut: Nimm die Soziologie meinetwegen davon aus. *zwinker*

Die Astrologie will ich nicht mutwillig verteidigen, zumal ich davon überhaupt keine Ahnung habe. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es statistisch erfassbare Korrellationen zwischen der Planetenkonstellation eines Menschen bei seiner Geburt und seinen späteren Charaktereigenschaften und/oder Handlungsmustern als Erwachsener gibt. Und zwar mit einer Signifikanz, die den Warnungen auf meiner Zigarettenpackung in nichts nachsteht.

In jedem Fall wäre eine solche Langzeitstudie aber sehr teuer und der praktische Nutzen fraglich, weshalb das nicht gemacht wird.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Die Frage nach der Astrologie ...
ging ja eigentlich auch eher an jemanden, der sich wirklich damit auskennt *zwinker*

Die angeführten Beispiele aus anderen Wissenschaftsgebieten haben aber doch eine nachvollziehbare Kausalkette - sogar in der Soziologie. Selbst wenn wir bestimmte Folgen nur mit Wahrscheinlichkeiten belegen können, weil die Systeme zu komplex sind.

Ein sehr schönes Beispiel ist übrigens die Meteorologie. Die prinzipiellen Zusammenhänge sind sehr gut bekannt, und trotzdem sind die Vorhersagen nicht 100%in (allerdings um Größenordnungen besser als vor 30 oder 50 Jahren). Was allerdings nur im Rahmen der statistischen Varianz zutrifft sind Aussagen nach dem "Hundertjährigen Kalender", wobei ich da auch das Gefühl habe, dass es da mehrere gibt und man so nachher immer einen finden kann, der das Wetter genau so vorausgesagt hat *ja* *ggg*.

Bei der Astrologie kommt mir das ein wenig so vor wie dir Forschungsarbeit mit dem Frosch:
Forscher pfeift, Frosch springt, Forscher misst die Weite: 1 Meter
Forscher schreibt ins Protokoll: "Frosch mit 4 Beinen springt nach Pfiff 1 Meter weit."
Forscher schneidet dem Frosch ein Bein ab.
Forscher pfeift, Frosch springt, Forscher misst die Weite: 0,7 Meter
Forscher schreibt ins Protokoll: "Frosch mit 3 Beinen springt nach Pfiff 0,7 Meter weit."
Forscher schneidet dem Frosch ein zweites Bein ab.
Forscher pfeift, Frosch springt, Forscher misst die Weite: 0,4 Meter
Forscher schreibt ins Protokoll: "Frosch mit 2 Beinen springt nach Pfiff 0,4 Meter weit."
Forscher schneidet dem Frosch ein drittes Bein ab.
Forscher pfeift, Frosch springt, Forscher misst die Weite: 0,2 Meter
Forscher schreibt ins Protokoll: "Frosch mit 1 Bein springt nach Pfiff 0,2 Meter weit."
Forscher schneidet dem Frosch das letzte Bein ab.
Forscher pfeift, Frosch springt nicht, Forscher pfeift erneut, Frosch springt immer noch nicht, Forscher pfeift ein drittes Mal - wieder keine Reaktion.
Forscher schreibt ins Protokoll: "Durch mehrmalige Versuchswiederholung bestätigt: Frosch ohne Beine kann nicht hören."
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Die angeführten Beispiele aus anderen Wissenschaftsgebieten haben aber doch eine nachvollziehbare Kausalkette - sogar in der Soziologie.

Man muss hier wirklich genau hinsehen: Die Probalisistik von athmosphärischen Gasen bei meteorologischen Vorhersagen ist eine andere als statistische Korrelationen in der Soziologie oder an der Börse, allein schon deshalb, weil letztere beide als wissenschaftliche Information für eine Rückkopplung sorgen können. Soziologische Forschung im Bereich Emanzipation hat die Gesellschaft recht nachhaltig verändert, und jede neue software, die das Ist-Verhalten der Broker-Scharen vorteilhaft ausnutzt, wird bei hinreichender Verbreitung eigenen Einfluss auf die Geldtransfers nehmen.

Statistische Korrelationen für sich genommen haben keinerlei Ursache-Wirkungs-Charakter.

Sie sind lediglich Indizien für Kausalzusammenhänge, die wir im Hintergrund in Form eines Modells beschreiben. Die in diesem Modell verwendeten Begriffe und Regeln sind in gewisser Weise willkürlich. Sie werden umso schärfer, je mehr es möglich ist, sie in künstlichen Experimentalsituationen zu isolieren, um den Kausalzusammenhang "auf den Punkt zu bringen." Aber das ist in weiten Bereichen der Wissenschaft nur schwer möglich, selbst die Physik hat hier ihre eigenen Grenzen erkennen müssen.

Die dort verwendeten Begriffe wie Masse, Zeit oder Druck geniessen vor allem deshalb so hohes Ansehen, weil sie uns aus dem Schulunterricht sehr vertraut sind, und weil wir mit ihrer Hilfe sehr beeindruckende und zuverlässige technische Geräte herstellen, die sehr wichtig für unser Überleben sind. Es ist sehr angenehm so eine "Ideal-Wissenschaft" zu haben, die uns hilft, schwächere und weniger zuverlässige Modelle von blanker Scharlatanerie zu trennen.

Aber wir dürfen dieses System wissenschaftstheoretisch auch nicht überbewerten und es darf auf keinen Fall dazu führen, dass wir uns voreilig Neuem verschließen. Sonst könnten wir als Wissenschaftler in eine ähnliche Situation geraten wie die Kirche kurz vor Kolumbus.

Die Astrologie scheint mir zwar wesentlich komplexer als das Beispiel mit dem Frosch, aber Letzteres hat dennoch seinen Reiz:

Die Irrelevanz der Beine für Aussagen über das Gehör sticht hier natürlich ins Auge, aber wie läßt sich dieses wissenschaftstheoretisch allgemein formulieren? Warum untersuchen Meteorologen keine Schmetterlinge im Pazifik?

Selbstverständlich üben die Planeten über die Schwerkraft, über das Licht, das sie mir senden, über ihre metaphorische Bedeutung als Gestalten antiker Sagen, einen gewissen Einfluss auf mich aus. Auch wäre es wünschenswert, wenn die Astrologie diese Wirk-Kanäle in ihrem Modell genauer, falsifizierbar beschreiben würde. Rein modell-theoretisch ist das aber nicht unbedingt erforderlich. Sofern astrologische Aussagen mit hinreichender Signifikanz zutreffen, hätten sie durchaus einen zunächst bescheidenen "wissenschaftlichen" Wert.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Man muss hier wirklich genau hinsehen: Die Probalisistik von athmosphärischen Gasen bei meteorologischen Vorhersagen ist eine andere als statistische Korrelationen in der Soziologie oder an der Börse, allein schon deshalb, weil letztere beide als wissenschaftliche Information für eine Rückkopplung sorgen können. Soziologische Forschung im Bereich Emanzipation hat die Gesellschaft recht nachhaltig verändert, und jede neue software, die das Ist-Verhalten der Broker-Scharen vorteilhaft ausnutzt, wird bei hinreichender Verbreitung eigenen Einfluss auf die Geldtransfers nehmen.
Da sage ich nichts gegen, das stimmt in vollem Umfang.

Nicht umsonst heißt es ja auch: Demoskopie ist eine Methode, Zustände herbeizuführen, indem man sie voraussagt. *ggg* *ja*
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Selbstverständlich üben die Planeten über die Schwerkraft, über das Licht, das sie mir senden, über ihre metaphorische Bedeutung als Gestalten antiker Sagen, einen gewissen Einfluss auf mich aus.

Ist das dein Ernst?
Die Gravitationswirkung des Jupiter auf mich ist geringer als die eines 150-Gramm-Apfels, in den ich gerade beiße (kann ich dir gerne vorrechnen). Licht senden sie nicht aus, aber selbst das, was sie reflektieren, wird von jedem Glühwürmchen im Frühsommer locker übertroffen (natürlich nur jeweils das Licht, was meinen Körper erreicht) und die metaphrische Bedeutung setzt Wissen über die antiken Sagen voraus - ich habe aber noch gehört, dass ein Astrologe fragt: "Welche antiken Sagenwelten kennen Sie - damit ich die richtige metaphorische Wirkung mit einfließen lasse." *ggg*

Auch wäre es wünschenswert, wenn die Astrologie diese Wirk-Kanäle in ihrem Modell genauer, falsifizierbar beschreiben würde. Rein modell-theoretisch ist das aber nicht unbedingt erforderlich. Sofern astrologische Aussagen mit hinreichender Signifikanz zutreffen, hätten sie durchaus einen zunächst bescheidenen "wissenschaftlichen" Wert.
Nicht wünschenswert - nach meiner Meinung einfach mal zwingend notwendig. Ansonsten gilt nach meinem Dafürhalten für astrologische Aussagen das Gleiche, was ich auch über den Hundertjährigen Kalender schrub: Irgendeine wird sich im Nachhinein schon als halbwegs zutreffend erweisen. *ja*
Aber ich lass mich auch gern davon überzeugen, dass ich falsch liege.
******it6 Mann
163 Beiträge
@jincandenza
Das LaPlace'sche Billardkugelmodell war natürlich ungeheuer verlockend, vor allem was die Machtfrage angeht, die ja Thema dieses threads ist: Wenn ein Gott oder Supercomputer Position und Impuls aller Elemente des Universums speichern könnte, wäre er in der Lage, die Zukunft bis ins kleinste Detail und alle Ewigkeit vorauszuberechnen. Der Traum eines jeden Doms.

Ähem, nein das ist völlig verdreht.

Nehmen wir mal die Hypothese eines allmächtigen Gottes an,dann gäbe es überhaupt keinen Grund eine Zukunft vorherzuberechnen. Die Zukunft wäre exakt das, was dieser Gott als nächstes tun würde.

Nun nehmen wir das Bild eines Allmächtigen Gottes un überlegen, was er wohl NICHT kann, trotz all seiner Allmacht.

Er kann sich nicht wundern, Fehler machen und eine unberechenbare Zukunft erwarten.

Und das ist der Grund, warum es uns fehlbare und imperfekte Typen hier gibt.

Wir können die fehlbare Scheiße baeuen, die ein Unfehlbarer halt eben nicht bauen kann *g*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ähem, nein das ist völlig verdreht.

Gut. Das hört sich so an, als ob dir La Place als historische Figur eher unbekannt ist. Hier zum Nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre-Simon_Laplace

Ist das dein Ernst?

Nicht insofern, als ich ernsthaft empirisch untersuchen wollte, ob bspw. die Gravitation für die Astrologie eine Rolle spielt. Das würde vermutlich zu nichts führen.

Nicht wünschenswert - nach meiner Meinung einfach mal zwingend notwendig.

Es steht Dir natürlich frei, hierzu eine Meinung zu äußern. Die Wissenschaftstheorie ist hingegen bemüht, möglichst allgemein zu beschreiben, wie wir den Kausalitätsbegriff modern neu fassen können. Poppers Falsifikations-Prinzip, das wir beide vermutlich gleichermaßen schätzen, ist EIN Ansatz.

Im klassichen Reduktionismus, wie er beispielsweise von Ernst Mach vertreten wurde, (und der im Grunde die Weiterentwicklung des LaPlaceschen Dämons ist,) steht die in der Logik und Mathematik verwendete axiomatische Methode im Zentrum. In diesen Formalsprachen sollten möglichst einfache Regeln formuliert werden, die das Verhalten der Bausteine des Universums möglichst präzise beschreiben. Die einfachsten Bausteine werden von der Physik untersucht und die übrigen Naturwissenschaften wie Chemie, Biologie, Neurowissenschaften gruppieren sich in immer höheren Komplexitätsgraden drumherum. Das war eine tolle Idee, die aber mit der Grundlagenkrise der Mathematik und der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik mächtig Federn lassen musste.

Deshalb haben die übrigen Wissenschaften aber nicht aufgehört zu forschen und meist ihre ureigene Methodik und Fachsprache weiterentwickelt.

Die Wissenschaftstheorie als philosophische Disziplin greift das fächerübergreifend auf und ist bemüht, allgmein zu formulieren, was als "seriöse" Forschung gelten kann. An den Schnittstellen zu den Einzelwissenschaften wie Kosmologie, Neurowissenschaften, Linguistik, Informationstheorie oder Genetik findet dabei meist ein reger Austausch auf hohem Niveau statt. Die experimentelle Physik hat natürlich einen hohen Stellenwert, aber der für diese Disziplin spezifische Konsens zum Begriff der Kausalität ist nicht das Maß aller Dinge.

Ich vermute einfach mal wohlwollend, dass auch die Astrologie ein relativ klares Regelwerk entwickelt hat, das man erstmal (kennen)lernen muss, bevor man es wirklich bewerten kann. Insofern wird da dann auch sowas wie eine axiomatische Methode sichtbar. Problematisch scheint mir, dass wir als Laien wohl ein falsches Verständnis von den als "Wirkungen" extrapolierten Objekten dieser Disziplin haben, weil in den Stümper-Tageshoroskopen gerne mal von "Glück" oder "Geldgewinn" die Rede ist. Meines Wissens gibt hingegen ein individuell erstelltes Horoskop eher Hinweise auf bestimmte Charaktereigenschaften des Klienten, weniger auf konkrete Ereignisse in dessen Zukunft. Es wäre also theoretisch denkbar, dass hier eine Schnittmenge zur von Psychologie und Verhaltensforschung untersuchten Feldern hergestellt wird, die sich leidlich wissenschaftlich untersuchen ließe.

Ob das geschieht, wird derzeit primär vom Verwertungszusammenhang bestimmt. Wenn sich bspw. im Management-Coaching herausstellen sollte, dass Horoskope nützlich sein können, würde sehr schnell sehr viel Geld fließen. Das "warum", das du oben ansprachst, der genaue Wirkmechanismus, ist dem Pragmatiker bekanntlich egal. Hauptsache es funktioniert.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Ich vermute einfach mal ...

Kann sich hier vielleicht auch mal jemand melden, der Ahnung von Astrologie hat und nicht nur vermutet? Und uns unwissende aufklären? *zwinker*

wohlwollend, dass auch die Astrologie ein relativ klares Regelwerk entwickelt hat, das man erstmal (kennen)lernen muss, bevor man es wirklich bewerten kann. Insofern wird da dann auch sowas wie eine axiomatische Methode sichtbar. [/quando]

Aha, wenn ich den größten Blödsinn in ein axiomatisches Modell transformiere (oder einfacher noch: mit einem sauberen, axiomatischen Modell anfange), dann schaffe ich eine neue Wissenschaft. Toll.

Problematisch scheint mir, dass wir als Laien wohl ein falsches Verständnis von den als "Wirkungen" extrapolierten Objekten dieser Disziplin haben, weil in den Stümper-Tageshoroskopen gerne mal von "Glück" oder "Geldgewinn" die Rede ist. Meines Wissens gibt hingegen ein individuell erstelltes Horoskop eher Hinweise auf bestimmte Charaktereigenschaften des Klienten, weniger auf konkrete Ereignisse in dessen Zukunft. Es wäre also theoretisch denkbar, dass hier eine Schnittmenge zur von Psychologie und Verhaltensforschung untersuchten Feldern hergestellt wird, die sich leidlich wissenschaftlich untersuchen ließe.
Genau darauf zielte mein Forscher-Frosch-Witz (auch) ab: Verkennung der Ursachen für beobachtete Effekte.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für die psychische Entwicklung eines Kindes durchaus eine Rolle spielen kann, ob es das erste halbe Lebensjahr eingemummelt in Kissen und Decken oder frei strampelnd an der frischen Luft verbringt. Oder ob es seine ersten Schritte (ca. 1 Jahr später) im Park in der erwachenden Natur macht oder im heimischen Wohnzimmer. Dass es also dadurch schon einen Einfluss haben kann, ob jemand im Herbst oder im Frühjahr geboren wurde. Der Einfluss geht dann aber nicht von der Stellung der Planeten oder der Mondphase bei der Natur aus - und es erstaunt mich nicht, dass es keine seriösen Studien gibt, die der Astrologie zumindest statistisch-empirische Rückendeckung geben kann.

Ähnlich sehe ich es mit der Namensdeutung. Hier sind es wohl eher die Erwartungen und Vorstellungen der Eltern, die sich sowohl in der Erziehung (und deren Ergebnissen) wie auch in der Namensgebung widerspiegeln. Wenn jemand seinen Sohn Bernhard nennt, so hat er sicher andere Ambitionen als jemand, der ihn Benjamin oder Phillip nennt *ja*.

Aber wir schweifen wohl jetzt sehr ab *ggg*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Kann sich hier vielleicht auch mal jemand melden, der Ahnung von Astrologie hat und nicht nur vermutet?

Ja, das wär schön. Vielleicht schaut ja Trigon nochmal mit einem Beispiel vorbei.

dass es keine seriösen Studien gibt, die der Astrologie zumindest statistisch-empirische Rückendeckung geben kann.

Ich wüßte ehrlich gesagt nicht, wie ich feststellen könnte, dass es sowas tatsächlich noch nicht gibt. Das ist ja noch schwerer, als nach den Quellen einer abgeschriebenen Doktorarbeit zu googeln.

Ähnlich sehe ich es mit der Namensdeutung.

ich "prophezeihe" jetzt mal, dass in 10 Jahren die Maximilians ein signifikant höheres Einkommen haben werden als die Kevins.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
dass es keine seriösen Studien gibt, die der Astrologie zumindest statistisch-empirische Rückendeckung geben kann.
Ich wüßte ehrlich gesagt nicht, wie ich feststellen könnte, dass es sowas tatsächlich noch nicht gibt. Das ist ja noch schwerer, als nach den Quellen einer abgeschriebenen Doktorarbeit zu googeln.
Nun, ich schlussfolgere das ganz kühn aus der Tatsache, dass mir bisher noch kein Verfechter der Astrologie so etwas vorzeigen konnte. Denn die müssten doch ein ureigenes Interesse daran haben - oder? *zwinker*
Wobei auch eine statistische Häufung bestimmter Wesensmerkmale bei Leuten mit gleichem Geburts-Horoskop noch keinen kausalen Zusammenhang beweist. Bei mit im Garten blühen die Kokusse auch jedes Jahr deutlich vor den Nelken und die wiederum vor den Astern. Das lässt sich auch statistisch belegen, über Jahrzehnte hinweg in einer Langzeitstudie *ja*. Dennoch gibt es keinen kausalen Zusammenhang, dass Nelken zum eigenen Blühen vorher das verblühen der Krokusse benötigen *ggg*

ich "prophezeihe" jetzt mal, dass in 10 Jahren die Maximilians ein signifikant höheres Einkommen haben werden als die Kevins.
Da halte ich nicht dagegen. Bei Mädchennamen wie z.B. Maria und Dschonndoll (sächs. f. Chantal) wäre ich mir da schon nicht mehr so sicher, da würde ich höchstens auf den Bildungsstand wetten *ggg*
mir fällt nix anderes dazu ein...
Schön finde ich immer, wenn ich so etwas lese, dass sich selbst die ganz Großen, trotz ihrer enormen Intelligenz, so etwas wie Bescheidenheit oder Ehrfurcht bewahrt haben; etwas, das unseren Pseudo-Intellektuellen und Uni-Absolventen, die nichts außer ihren mühsam erlernten Theorien abzuliefern haben, oft fehlt.

*floet*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Nun, ich schlussfolgere das ganz kühn aus der Tatsache, dass mir bisher noch kein Verfechter der Astrologie so etwas vorzeigen konnte. Denn die müssten doch ein ureigenes Interesse daran haben - oder?

Im Prinzip ja.

Die Frage ist halt, wie und auf welchem Wege Du in der Informationsgesellschaft davon Kenntnis erhältst. Ich gehe davon aus, dass Du Dich - was die Astrologie angeht - nicht sonderlich aktiv um Horizonterweiterung bemühst, da es sicherlich viele andere Felder gibt, die Dir fruchtbarer erscheinen. Wir haben ja alle unsere Zeit nicht im Lotto gewonnen.

Ergo würde solche Information nur über marktschreierische Kanäle (Massenmedien) zu Dir gelangen können. Dort ist in aller Regel nur die zweite Liga aktiv. Die wirklich guten Schamanen - das gilt für SEOs, choachees, Peyotl-Köche, Karate- oder Yoga-Lehrer und alle weniger anerkannten Bereiche - müssen sich nicht anbieten wie Sauerbier. Die leben von Empfehlungen. Ob das für Astrologen auch gilt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber es wäre denkbar.

Wobei auch eine statistische Häufung... noch keinen kausalen Zusammenhang beweist.

Richtig. Das sagte ich ja. Statistische Korrelationen geben lediglich Hinweise. Ob konstatierte Kausalzusammenhänge im Rahmen eines Modells plausibel sind, wird von den beteiligten Wissenschaftlern diskutiert.

Idealerweise lassen sich diese Zusammenhänge experimentell isolieren und in künstlichen Versuchen durch Vorhersage beweisen. Das ist aber nicht immer möglich, ohne die beobachteten Objekte zu zerstören oder zumindest durch den Versuch selber zu beeinflussen.

Wenn dieserart 100%ige Objektivität nicht herstellbar ist - und das gilt für die meisten Wissenschaften - muss Plausibilität anders hergestellt werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Plausibilit%C3%A4t

An dieser Stelle werden selbst die härtesten Wissenschaften merkwürdig weich, hier ist das Nadelöhr für Paradigemenwechsel.

Damit nicht jeder Hinz und Kunz und Bachblütentherapeut die nächste Kopernikanische Revolution auslösen kann, galt früher, dass die Plausibilität einer wissenschaftlcihen Hypothese nicht allein durch die Hypothese selbst bestimmt wird, sonder zu einem ganz wesentlichen Teil auch von der wissenschaftlichen REPUTATION desjenigen, der sie zur Diskussion stellt.

Aber auch das weicht langsam auf, wie daddys_loveys Beitrag zeigt.
Keine Ahnung wohin das führen wird.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Die Frage ist halt, wie und auf welchem Wege Du in der Informationsgesellschaft davon Kenntnis erhältst. Ich gehe davon aus, dass Du Dich - was die Astrologie angeht - nicht sonderlich aktiv um Horizonterweiterung bemühst, da es sicherlich viele andere Felder gibt, die Dir fruchtbarer erscheinen. Wir haben ja alle unsere Zeit nicht im Lotto gewonnen.
Och, ich denke mal, dass ich nicht darauf warte, dass mir jemand entsprechende Informationen einfach so präsentiert. Ich habe bisher fast jedes Mal, wenn ich mit Vertretern oder Verfechtern der Astrologie irgendwie in Kontakt gekommen bin, konkret nachgefragt - genau wie hier. Und nie hat sich jemand dieser "Gattung" konkret geantwortet. Leider.
Und ich weiß echt nicht mehr, wie oft das schon der Fall war, manchmal habe ich sogar selbst den Kontakt gesucht. Das Einzige, was kam, waren Ausflüchte (wenn überhaupt eine Antwort kam - Siehe hier).
Ergo würde solche Information nur über marktschreierische Kanäle (Massenmedien) zu Dir gelangen können. Dort ist in aller Regel nur die zweite Liga aktiv. Die wirklich guten Schamanen - das gilt für SEOs, choachees, Peyotl-Köche, Karate- oder Yoga-Lehrer und alle weniger anerkannten Bereiche - müssen sich nicht anbieten wie Sauerbier. Die leben von Empfehlungen. Ob das für Astrologen auch gilt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber es wäre denkbar.
Also, Karate und Yoga in einem Atemzug mit Schamanen und Co. zu nennen ist ja schon frevelhaft. Wobei ich selbst alter chinesischer oder auch indianischer Heilkunst noch weit mehr wissenschaftlichen Hintergrund einräume als der Astrologie.
Yoga und Karate haben weder etwas mit Esoterik noch mit wenig Anerkennung zu tun. Dass beide von windigen Geschäftemachern letztlich mit viel Tamtam und mystischer Aura teuer vermarktet werden, hat mit den Ursprüngen beider nichts zu tun - es schadet ihnen leider nur.
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