Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Akademiker
690 Mitglieder
zum Thema
“Wir wissen ja warum wir alle hier sind” - Echt?749
Anlässlich des leidigen Spruchs “wir wissen ja wofür wir alle hier…
zum Thema
Würdet ihr wissen wollen, wenn ihr betrogen werdet?448
Ganz einfache Frage... Würdet ihr wissen wollen, dass ihr betrogen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Wissensdurst - Ist Wissen Macht?

******i75 Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
Wissensdurst - Ist Wissen Macht?
Oder der Weg dorthin?


Doch die Frage ist: Woher kommt dieser unstillbare Wissensdurst?


Warum können wir nicht einfach mal aufhören Fragen zu stellen?

Warum können wir uns mit einer einfachen Antwort auf eine Frage nicht zufrieden geben?

Ständig geistert es in unserem Kopf herum: Ich muss mehr darüber wissen.
*****us6 Mann
790 Beiträge
Also ich kann ganz gut aufhören Fragen zu stellen.

Wenn ich einen Berg hochgewandert oder eine Felswand hochgeklettert bin, und mich oben erschöpft aber glücklich in die Sonne lege, oder wenn ich mich nach schönem, langen Outdoor-Sexspiel ins Gras rolle, dann stelle ich keinerlei Fragen, sondern bin einfach nur ich (bzw. nach dem Sex: "wir") in der Welt.

Das ist schön. Das ist Glück. Fraglos.

Mag sein, dass mein IQ dann gerade tief unten ist. Finde ich OK.
*****and Paar
3.119 Beiträge
Wissen und Macht haben imho nicht viel miteinander zu tun.
Wenn du dir unsere Politiker anschaust, die Zweifels ohne
über eine gewisse Macht verfügen, in der Regel sich aber aus
dem Pool von Landwirten und Volksschullehrern rekrutieren,
wird das schnell klar. (Nein, ich will damit nicht den Intellekt
und eine wohl notwendige und staatstragende Bildung bei
Landwirten und Volksschullehrern in Frage stellen, denke
aber, dass diese Berufswahl nicht zwingend ein Garant
dafür ist...) *zwinker*

Wissensdurst kommt von der Neugier, die uns Menschen
immanent inne wohnt. Enden tut diese mit dem Tod, ist
aber sicherlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich
stark ausgeprägt. *ja*


LG,
Andreas...
*****us6 Mann
790 Beiträge
Macht nix
Wissen und Macht: Strukturell hat das natürlich viel miteinander zu tun. Wer mehr weiß als andere, hat die Möglichkeit, sie zu beherrschen. Qua "Herrschaftswissen". Er kann sie sogar reinlegen, hintergehen, manipulieren. Insofern ist da eine sehr enge Verbindung. und nicht umsonst sind es in traditionellen Gesellschaften die Gebildeten (Prietser, Arzt, Lehrer), die Autoritäten darstellen.

In unserer Gesellschaft hat das abgenommen, zum Glück. Grund ist der allgemein hohe Bildungsgrad. Scheinbare Trivialitäten werden da gerne unterschätzt: Bis auf einzelne Ausnahmen können alle lesen, schreiben, rechnen, haben Grundkenntnisse von Physik und Chemie. Will sagen: Quacksalber müssen sich heute deutlich mehr anstrengen als zu Zeiten, wo die meisten Menschen nicht lesen konnten und jede Sonnenfinsternis für Zauberei hielten.

Was man aber trennen muss, sind Wissensdurst (=Neugierde, Experimentierfreude) und Bildung. Gerade hochgebildeten Menschen kann es passieren, dass ihr Wissensdurst nachläßt - weil er gestillt ist. Das wird dann problematisch. Ich kenne z.B. von der Uni-Zeit viele Profs, die keine Fragen mehr stellten, weil sie glaubten, alle Antworten zu kennen. Die bringen nichts mehr voran. Die bügeln jedes In-Frage-Stellen uund damit potenziellen Fortschritt nieder. Darum ist die verbreitete Erwartung, dass gerade der "Bildungsadel" ein Garant etwa für wissenschaftlichen Fortschritt sei, völlig falsch. Die jungen, (wissens)hungrigen Studierenden verkörpern den Fortschritt, nicht die satten Leerstuhlinhaber. Und ähnliches gilt in anderen Gesellschaftsbereichen auch.
Wissensdurst - Ist Wissen Macht?

Nicht unbedingt - aber Wissen wie man es macht ist oft hilfreich.


Doch die Frage ist: Woher kommt dieser unstillbare Wissensdurst?

Betrachten wir mal die menschliche Entwicklung. Der Fortschritt basiert auf kumuliertem Wissen einer grösseren Gruppe von Menschen.
Einigen ist es eben angeboren. Immer etwas besser, weniger Umwelt-schädlich usw.

Ohne diese Eigenschaft würden wir immer noch in Höhlen wohnen und mit Uga Uga Mammuts jagen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Warum wollen wir wissen - und immer mehr?
Ich denke, das ist auch ein Ergebnis der Evolution.

Als die ersten Frühmenschen angefangen haben, ihre Tätigkeit zu planen, die Umwelt zu erkunden und zielstrebig zu nutzen, da war das ein großer Vorteil des ansonsten nur mäßig mit Fähigkeiten ausgestatteten Wesens "Mensch" gegenüber anderen Lebenwesen. Die Neugier, der Wissensdurst und die Fähigkeit, dieses Wissen auch für die Gestaltung der unmittelbaren Umwelt einzusetzen, war DER Evolutionsvorteil.

Und die Menschen, die diesen Vorteil am besten nutzen konnten, hatten die besten Überlebenschancen in einer an sich sehr feindlichen Umwelt. Und so vererben wir diese Fähigkeit immer weiter. Sie ist ja auch heute wichtig.
Das Gehirn - ein Lernorgan
Man weiß heute das Lernen und die Erfahrung von Glück untrennbar miteinander verbunden ist. Der Vorgang des gehirngerechten Lernens lößt die Botenstoffe Dopamin und Seretonin aus und beide Substanzen lassen uns die Gefühle Lust, Genuß und Sympathie erleben. Depressive Menschen lernen zu wenig. Ihnen mangelt es am Botenstoff Seretonin. Wissensdurst ist also gehirngerecht und Triebfeder für die Erfahrung von Glück.
****on Mann
16.223 Beiträge
Warum können wir nicht einfach mal aufhören Fragen zu stellen?

Viele können das doch... und andere sind eben unheilbar neugierig, wie hier auch schon gesagt wurde (nur noch nicht von mir *zwinker* ). Eine vermutlich angeborene Eigenheit vieler, aber nicht aller Menschen.
******i75 Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
Eigentlich finde ich, dass man nie aufhören sollte mit Fragen.

Jede Frage, die man stellt, erweitert den Horrizont.
und jenseits des Horizonts finden sich neue Welten !
*mrgreen*
******i75 Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
Womöglich.

*nixweiss*
****on Mann
16.223 Beiträge
Jede Frage, die man stellt, erweitert den Horrizont.

VORAUSGESETZT, man bekommt 'ne Antwort *anmach* ...
Depressive Menschen lernen zu wenig. Ihnen mangelt es am Botenstoff Seretonin.

Andererseits gibt es Menschen, die sehr viel gelernt haben, einen Doktot-Titel tragen, und trotzdem durch Umstände, die sie nicht beeinflussen konnten, in eine Depression geraten sind.
Bei einigen kann dies sogar im Suizid enden.

Auch sind Fälle von hochintelligenten und hoch ausgebildeten Menschen bekannt, bei denen plötzlich z.B. durch bestimmte Erkrankungen die Ausschüttung von Serotonin sich vermindert. Wird dies nicht rechtzeitig diagnostiziert und durch Verabreichnung entspr. Medikamente kompensiert, kann ebenfalls eine Depression eintreten.

Die Schlussfolgerung Depression = gleich zuwenig gelernt scheint mir da etwas zu einfach.
****on Mann
16.223 Beiträge
Die Schlussfolgerung Depression = gleich zuwenig gelernt scheint mir da etwas zu einfach.

Die Schlussfolgerung ist doch eher so gemeint: Zu wenig gelernt, weil -> Depression. Oder?


Andererseits gibt es Menschen, die sehr viel gelernt haben, einen Doktor-Titel tragen, und trotzdem durch Umstände, die sie nicht beeinflussen konnten, in eine Depression geraten sind.

So wie Guttenberg, meinst du? *g*
Eine Depression kann auch bei Menschen auftreten, die viel gelernt haben, dieses aber heute nicht mehr tun. Das Gehirn hat sich an viel Lernen gewöhnt und die Depression ist dann praktisch eine Entzuerscheinung. Es geht auch nicht immer um Bücher lesen. Tanzen lernen, ein Musikinstrument oder Golf vermindert auch das Risiko einer Depression. Wichtig ist auch eine grundsätzlich optimistische Lebenseinstellung. Pessimisten erkranken viel häufiger an Depressionen. Ebenso Frauen.
****on Mann
16.223 Beiträge
Pessimisten erkranken viel häufiger an Depressionen. Ebenso Frauen.

Pessimisten als drittes Geschlecht sozusagen. Männer neigen zum Frohsinn, Pessimisten und Frauen zum Gegenteil. *g*

Aber im Ernst: Ich finde ja eh, dass Pessimismus schon eine Vorstufe zur Depression darstellt.
Ja, leider.
Mit Verschlechterung der Lebenslage, wirtschaftlichem Rückgang, Ausdünnung des Mittelstandes etc. werden viele Menschen zu Pessimisten.
Wenn heute ein 50-jähriger gut ausgebildeter Mensch einen Job sucht, hat er Mühe, einen zu finden. So nach 500 erfolglosen Bewerbungsschreiben und ebensovielen Absagen (Begründungen meist: überqualifiziert / unterqualifieziert / wir sind ein eher junges Team) braucht es dann schon eine dicke Haut, um nicht depressiv zu werden.

Da kann dann dies
Die Schlussfolgerung ist doch eher so gemeint: Zu wenig gelernt, weil -> Depression. Oder?
durchaus richtig werden.

Aber um zur TE-Frage zurückzukommen:
So gesehen ist Wissen Macht, weil durch viel Wissen der Mensch eben auch vielseitiger wird.
Pessimisten haben eine vorherrschende rechte Stirnhirntätigkeit. Das ist angeboren und trifft auf 1/3 der Neugeborenen zu. Man kann aber durch Übung vom Pessimisten zum Optimisten werden.
****on Mann
16.223 Beiträge
Wie ist es mit besonders ausgeprägten Optimisten wie mir (den wahren Realisten *zwinker* )? Ist da das linke Stirnhirn mehr in Action?
Ja genau. Bei Optimisten auch 1/3 der Babies ist es eine linke vorherrschende Stirnhirntätigkeit und bei Realisten ebenfalls 1/3 sind beide Seiten ausgeglichen.
P.S. Das positive Denken, welches in den meisten Lebenshilfebüchern postuliert wird hilft tatsächlich. Es ist wissenschaftlich begründet.

Was mich umgehauen hat, ist die Geschichte eines Mannes der aus Versehen in einen Kühlwagen eingesperrt worden ist. Man hat ihn am nächsten Morgen erfroren gefunden. Der Hammer war: Die Kühlung des Wagens war gar nicht angestellt. Das wäre einem Optimisten nicht passiert.
****on Mann
16.223 Beiträge
Das Kühlwagen-Opfer ist sicher ein krasser Fall (und es bleiben Zweifel, ob man sich bei der Diagnose "Erfrieren" nicht irrte), doch ist natürlich etwas dran.

Ein Freund von mir, der sich als "harten" Realisten betrachtet und in Wahrheit ein ausgeprägter Pessimist ist, brauchte nötig ein bei seiner Apotheke bestelltes Medikament. Die Apotheke, die keinen Lieferservice anbietet, schließt bei ihm um 18.30 h. Sein Auto war aber in der Werkstatt, es hätte um 16 h da sein sollen. Nun kam es aber um 18.10 h.

Am Telefon klagte er mir sein Leid, dass er nun in der Nacht vermutlich schwere gesundheitliche Probleme kriegen würde. Weil er es zeitlich nun mit Sicherheit nicht mehr schaffe, zur 5 km entfernten Apotheke zu kommen. "Realist" eben.

Mit viel Druck überredete ich ihn, es dennoch zu versuchen, trotz dichten Verkehrs, trotz "die schließen eh immer 5 Minuten eher". Er sollte anrufen, damit sie auf ihn warten, aber er meinte, da habe er schon mit anderen Menschen schlechte Erfahrungen gemacht - der eine sichert Warten zu, und dann kommt man und der andere hat den Laden trotzdem geschlossen.

Am Ende hatte ich ihn durch Drängen so weit, dass er tatsächlich 18.18 h noch aufbrach (ihn überzeugte das Argument, er habe ja nichts zu verlieren). Er erreichte die Apotheke tatsächlich um 18.26 h, denn die Straßen waren ganz frei. Und in der Apotheke erfuhr er, dass diese schon seit einem halben Jahr bis 19 h geöffnet hat.

Mein Optimismus sicherte ihm eine gesunde Nacht, sein Pessimismus hätte ihn ohne jede Not in Schwierigkeiten gebracht.

Ist der "Realismus" der Pessimisten nicht einfach nur Pessimismus? Für "real" hält man immer die Dinge, die ins eigene (pessimistische oder optimistische) Denken passen. Beide Richtungen werden immer wieder Bestätigungen für ihre Haltung finden - doch die der Pessimisten sind tendenziell schädlicher.
Man hat Versuchspersonen unter Hypnose gesetzt und mit Eis berührt und ihnen gleichzeitig suggeriert, daß es sich um ein Stück heißes Metall handeln würde. Bei allen Personen bildeten sich an der Berührungsstelle Brandblasen.
Der Glaube spielt also eine wichtige Rolle, wie auch zahlreiche Experimente mit Plazebos und vorgetäuschten Operationen etc. belegen.
In Versuchen hat man auch festgestellt, daß in 50% aller Fälle bei denen Plazebos keine Wirkung hatten, die echten Medikamente auch keine Wirkung hatten.
****on Mann
16.223 Beiträge
Man hat Versuchspersonen unter Hypnose gesetzt und mit Eis berührt und ihnen gleichzeitig suggeriert, daß es sich um ein Stück heißes Metall handeln würde. Bei allen Personen bildeten sich an der Berührungsstelle Brandblasen.

Ich kenne diese Berichte natürlich, aber nun bin ich nachdenklich geworden. Ich kenne eine gute Hypnotiseurin. Und ich wollte immer schon mal fliegen können, ohne Hilfsmittel wie Flugzeuge etc. Wenn's klappt, berichte ich davon. Sonst nicht. *zwinker*
Dafür brauch ich nicht mal eine Hypnose. Ich stelle es mir ganz intensiv vor. Im Schlaf träum ich dann, wie ich die Arme ausbreite und in das wunderschöne Tal einbiege, das ich vor Jahren mal mit dem Heli durchflog. Dann höre ich zu mir selbst sagen, siehst Du, ist ja so einfach...
OK, das ist jetzt von der Frage des TE weit weg.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.