@dreilicht
..wer das Leistungsprinzip als was verachtenswertes, Distinktion als "ungerecht" und Disziplin als KZ-prädisponierende Sekundärtugend verunglimpft, erntet, was er sät:
Ja, und ich kann mich noch sehr gut erinnern an die heißen Diskussionen mit einer Bekannten, Lehrerin, Linke, GEW-Fraktion, über "Leistungsdruck" und "Leistungsmotivation" im Umgang mit Schulkindern, nein, mit Kindern generell.
Das war vor ca. 25 Jahren, mein Sohn war knapp zwei, ihre Tochter neun Jahre alt, auf einer sogenannten "Freien Schule", wo sie lesen und schreiben lernte, WANN SIE das wollte, und mit 9 hatte sie noch keinen Bock auf Lesenlernen.
Allein meine Behauptung, dass schon ganz kleine Kinder grundsätzlich Spaß und Befriedigung am "Etwas-Sich-Aneignen", auch am "Sich-Anstrengen" haben und stolz auf eigene Leistungen sind und dass man sie ruhig auch mal (freundlich!!!) fordern kann, ihnen kompliziertere Aufgaben stellen kann - genau das hat mich beinahe zur Persona-Non-Grata gemacht und in die rechts-konservative Ecke gestellt - in der ich mich aber nie wiederfand, denn das ist nicht meine politische Orientierung.
Ich habe meinem Sohn nie "geholfen", wenn etwas nicht gleich klappte, aber ich habe ihm beigestanden und immer gesagt: "versuch es noch einmal, du schaffst das, ich weiß das, dass du es von selbst schaffst, probiere es immer wieder, solange, bis du es kannst ...".
Die Tochter meiner Bekannte, ein wirklich liebenswertes Mädel, offen und fröhlich, hat heute immer noch keinen Berufsabschluss, ist viel gereist, hat viel versucht und liegt ihren Eltern heute noch auf der Tasche.
Über meinen Sohn will ich hier jetzt nichts weiter berichten, nur das: Es hätte nicht besser laufen können ...