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Polyamory
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Polyamory

*****ban Mann
585 Beiträge
Polyamory
Ich hab erstmals vor 3 Jahren diesen Begriff gehört. Sofort Wikipädia aufgerufen.Gelesen - links nachverfolgt...

Meines ( begrenzten ) Wissens nach eine Bewegung in den USA , also von hier ausgegangen, die , zumindest mir eine neue Denkweise zu einem alten Thema ermöglichte.

Da ich keiner bin oder war, der sich einfach nur sinnlos durch alle Betten
( oder ??? ) vögeln möchte, hat mich diese Überlegung sehr angesprochen. Ich bin auch ein Anhänger von Überlegungen, die zum Ziel haben, zu hinterfragen, ob nicht andere Sozialformen- hier zwischen Mann und Frau - denkbar sind als die Konventionellen.

Entscheidend ist aber nicht die Überlegung an sich - dies kann nur ein erster Schritt sein - sondern die , eben nicht rational erfassbare gefühlsmäßige Seite... Und ich weiß, wie stark meine " Muster" sind bzw. wirksam sind, WENN ich diese nicht hinterfrage...
*****ban Mann
585 Beiträge
Italienerinnen gehen häufiger fremd
" Italienerinnen gehen häufiger fremd als alle übrigen...
Also italienisch lernen "

Zum Scherz den Ernst : Se io posso parlare L ítaliano, i tedesci non possono capiere , che ho detto "

Übersetzt: Wenn ich italienisch rede, können mich die Deutschen nicht verstehen .

Es gab ein Lied von " Wir sind Helden"

Der Text handelt von einer französischen Freundin der Band, die in Deutschland lebt und die völlig deprimiert ist, weil -scheinbar - kein deutscher Mann mit ihr flirtet...

Die musikalische Antwort: Sei, nicht bekümmert, die deutschen Männer flirten nur subtiler .

Das Problem ist die kulturelle Verschiedenheit zwischen Männern und Frauen aus anderen Ländern. Eigentlich geht das aber noch weiter - auch Menschen insgesammt sind " Ausländer " beim jeweils Anderen


und es geht immer um Achtsamkeit bei sich und Anderen... sonst bekommt mensch den " Ausländer " nicht integriert.
Schreibweise
wieso wird ein Begriff, der aus dem Lateinischen oder aus dem Französischen, definitiv aber nicht aus dem Englischen entlehnt sein kann, mit einer y-Endung versehen? Polyamorie - da wir beide französisch als 2. Fremdsprache und er kein, sie kaum Latein hatte, sieht es für uns furchtbar aus, aber immer noch besser als Polyamory.
Duden hat den Begriff noch nicht aufgenommen, kann also keine Entscheidungshilfe bieten.

Um partnerschaftliche Beziehungen ging es nicht. Bzw. wenn es Dir darum ging, dann wäre es sinnvoll, zu untersuchen, was Du in diesem Fall darunter verstehst. Geschäftspartner ja wohl kaum.
Viele polyamourös lebende leben gerade NICHT in partnerschaftlichen Beziehungen, wie Du sie wahrscheinlich meinst ("Wir sind ein Paar"), sondern in Liebesbeziehungen, die viel Philia und auch Agape enthalten, aber nie frei von Eros sind, denn sonst wären es Freundschaften oder eben nicht auf Partnerschaft, Gleichrangigkeit basierende "fördernde" Liebe (Agape).

(Ja, wir haben uns in der Zwischenzeit etwas schlauer gemacht. Es waren nur 3 Liebesformen).
*****ban Mann
585 Beiträge
Schreibweise
Meiner Meinung nach entstand der Begriff " Polyamory" , weil entlehnt aus dem Griechischen : Viele " Liebende " , aber mit der amerikanischen Endung weil hier die Ursprünge der Verbreitung dieser Idee sind .
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
OK, gerade noch gelesen - zur Schreibweise wurde ja schon eine Erklärung abgegeben.
Und da es das Wort im Duden nicht gibt, bleibe ich bei der originalen englischen (amerikanischen) Schreibweise. Es heißt ja auch nach wie vor Baby, Lady, Hobby und nicht Babie, Ladie oder Hobbie - selbst beim Plural hängen wir im Deutschen nur unser Plural-"s" an, ohne die Schreibänderung von "y" zu "ie" wie im Original.

Um partnerschaftliche Beziehungen ging es nicht. Bzw. wenn es Dir darum ging, dann wäre es sinnvoll, zu untersuchen, was Du in diesem Fall darunter verstehst. Geschäftspartner ja wohl kaum.
Es geht im Polyamory - und wenn man keine Ahnung hat, was unter so einem Begriff zu verstehen ist, hilft oft ein erster Blick in Wikipedia. Damit wäre der Kontext klar gewesen.

Viele polyamourös lebende leben gerade NICHT in partnerschaftlichen Beziehungen, wie Du sie wahrscheinlich meinst ("Wir sind ein Paar"), ...
Partnerschaftlich hat nichts mit "Paar" (Zweisamkeit) zu tun. Partnerschaftliche Beziehung in Bezug auf Liebe (Siehe Thema) stellt für mich hier die Unterscheidung zur "blutsverwandschaftlichen" Liebe dar. Einen Partner wählt man sich frei - egal, ob geschäftlich, als Freund oder in der Liebe.
Und natürlich leben sie in partnerschaftlichen Beziehungen, manchmal alle gemeinsam, manchmal in verschiedenen Partnerschaften - die natürlich über einzelne Mitglieder wieder miteinander in Beziehung stehen.

sondern in Liebesbeziehungen, die viel Philia und auch Agape enthalten, aber nie frei von Eros sind, denn sonst wären es Freundschaften oder eben nicht auf Partnerschaft, Gleichrangigkeit basierende "fördernde" Liebe (Agape).
Du unterscheidest Liebe von Freundschaft dadurch, dass Liebe eine erotische, sexuelle Komponente enthält?

Demnach wären "Friends with Benefits" also keine Freundschaften, sondern Liebesbeziehungen? Und wenn man eine Freundin oder einen Freund auch erotisch findet, ist es keine Freundschaft mehr?

Ich unterscheide Liebe und Freundschaft durch die Ursache der Bindung: Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit, man erwartet von einem Freund Beistand, Hilfe in schwierigen Situationen und verspricht ihm das gleiche.

Liebe kommt ohne diese Gegenseitigkeit aus. Für mich ist Liebe "erwartungsfrei" (manche sagen auch "bedingungslos" - ich finde diesen Begriff missverständlich). Und insofern unterschiedet sich Geschwisterliebe auch nicht von partnerschaftlicher Liebe (was damit gemeint ist -> Siehe oben).

Sex und Erotik können für mich beides ergänzen - Freundschaft wie auch Liebe. Aber sie sind für beides nicht nötig.
1) Philia, 2) Agape, 3) Eros
1.
beruht auf Gegenseitigkeit, man erwartet von einem Freund Beistand, Hilfe in schwierigen Situationen und verspricht ihm das gleiche.
-> Philia

2.
Liebe kommt ohne diese Gegenseitigkeit aus. Für mich ist Liebe "erwartungsfrei" (manche sagen auch "bedingungslos" - ich finde diesen Begriff missverständlich). Und insofern unterschiedet sich Geschwisterliebe auch nicht von partnerschaftlicher Liebe
->Agape

3.
Sex und Erotik

Wir stimmen darin überein, lieber Sorbas, dass alle drei Formen unterschieden werden können und unter Liebe gefasst werden können. Wir erwarten von unseren amourösen Geschichten eigentlich nicht viel Agape (mag an uns liegen), lieber mehr Philia und Eros. Und beides geben wir auch gern. Agape lieber den Kindern.
Aber wie war das noch gleich mit den Jecken...?
Die Rheinländer stehen halt den Franzmännern und -frauen näher.

Deine Frage:
wenn (z.B. durch einen Unfall oder eine Krankehit) ein Partner plötzlich erotisch nicht mehr anziehend auf einen wirkt - ist es dann aus mit "Amore"?

Wenn die erotische Anziehung, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr vorhanden ist, ist es bei uns zumindest aus mit "faire l'amour". Wenn einE PartnerIn durch Unfall oder Krankheit hilfsbedürftig wird, tritt tatsächlich Agape in den Vordergrund. Und Agape finden wir unerotisch. Viele Beziehungen, welchen rechtlichen Status auch immer sie haben mögen, entwickeln sich übrigens über die Jahrzehnte hinweg zur "Geschwisterehe", d.h. die erotische Anziehung geht mit der Vertrautheit flöten. Wir versuchen das zu verhindern.

Und ja, das, von dem Du schreibst, müsste Polyagape heißen. Aber, wie wir alle bereits festgestellt haben, Polyagape ist so normal, dafür braucht's keinen neuen Begriff.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Wir stimmen darin überein, lieber Sorbas, dass alle drei Formen unterschieden werden können und unter Liebe gefasst werden können.
Nein, darin stimmen wir nicht überein. (vgl.: Intelligenz & Hoch-IQ: Polyamory)
Freundschaft ist keine Liebe, und Liebe keine Freundschaft. Sicher ist die Abgrenzung und Unterscheidung manchmal nicht einfach (und letztlich im realen Leben auch egal - da zählt das Gefühl, wie man es wahrnimmt).
Wir leben inzwischen nicht mehr im antiken Griechenland. *g*

Und bei Polyamory geht es um Liebe (bei dir: Agápe). Was Freundschaften nicht ausschließt - aber Liebe ist anders. Und Erotik ist (angenehme) Nebensache, aber auch ohne Liebe (Agápe) und auch ohne Freundschaft (Phília) möglich.

Wenn die erotische Anziehung, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr vorhanden ist, ist es bei uns zumindest aus mit "faire l'amour"
Schade eigentlich - aber es zeigt, dass es keine Liebe ist, sondern nur eine "Zweckbindung".
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Und ja, das, von dem Du schreibst, müsste Polyagape heißen. Aber, wie wir alle bereits festgestellt haben, Polyagape ist so normal, dafür braucht's keinen neuen Begriff.
Nein, Polyagape müsste es heißen, weil "Poly" auch schon griechisch ist. Da aber die griechische Bezeichnung für Liebe nicht so bekannt zu sein scheint, hat man sich beim zweiten Wortteil auf Latein gestürzt - nun gut.

Und natürlich ist Polyamory (=Polyagape) eigentlich eine ganz normale Sache. *ja* Und nicht nur zu Blutsverwandten. Viele Menschen können anscheinend nur nicht (mehr) natürlich sein. *zwinker*
Wieder was gelernt!
Dann habe ich demnächst mehr polyerotische Erlebnisse.

Klingt besser als "Rudelbumsen". *fiesgrins*
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
*klugscheisser* Ich glaube, du meinst eher polysexuelle Erlebnisse *ggg*
Möglich...
.... aber wäre das nicht 6 x nacheinander? *floet*
Sorbas, wir hatten zwar kein Griechisch
und sind grad zu faul, Wiki zu bemühen, würden uns aber wundern, wenn Philia nicht ebenfalls griechisch wäre und Eros ganz genauso. Amor dagegen ist Latein. Also? Polyagape bezeichnet etwas anderes als Polyphilie als Polyerotik. Und jeder dieser Begriffe bezeichnet nur einen Teilaspekt von Liebe, also lateinisch Amor.
"Faire l'amour" bedeutet dagegen so wie "Liebe machen" im Deutschen und "to make love" im Englischen in die Kiste springen und dort körperlich werden. Also erotisch.
@Bootsektor

Vielleicht hast Du demnächst ja auch polykopulative Erlebnisse.
Tönt auch intellektueller als "durch die Gegend rumvögeln" wie man bei uns sagt.

Aber an der Diskussion um Schreibweise oder möglichen (an den Haaren herbeigezogenen) Neo-Fremdwörtern möchte ich micht nicht beteiligen, da ist sorbas42 der Maestro.


@*****s42
Sex und Erotik können für mich beides ergänzen - Freundschaft wie auch Liebe. Aber sie sind für beides nicht nötig.

Manchmal ist es nicht so einfach. Angenommen, die Partnerin wird - aus wessen Gründen auch immer - asexuell. Die Liebe aber bleibt. Der Partner möchte aber auf Erotik und Sex nicht verzichten und sucht sich hierfür eine ihm mindestens sympatische (Zusatz)-Partnerin, die umgekehrt in derselben Lage ist.
Jetzt verlieben sich die beiden plötzlich und es wird weit mehr draus als eine amouröse bzw. erotische Beziehung. Da können sehr wohl komplizierte Situationen entstehen.

Für mich wäre das dann eine typische Polyamorie (wird in der Psychologie durchaus so geschrieben und auch 'Mehrfachliebe' genannt).
Und das Verhältnis zur asexuellen Partnerin wäre dann eine rein platonische Liebe.

Jedenfalls nach meinem Verständnis.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Und jeder dieser Begriffe bezeichnet nur einen Teilaspekt von Liebe, also lateinisch Amor.
Ich lass euch ja gerne eure griechisch-philosophische Klassifizierung der Liebe - nur hat sie im heutigen Umgang miteinander keine wirkliche Bedeutung mehr.
Und: amor (lat.) entspricht αγάπη (agape) im (Alt-)griechischen (zu deutsch: Liebe), amicitia = φιλία (philia) = Freundschaft, erotis = Έρως = Sinnlichkeit, Erotik
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Manchmal ist es nicht so einfach. Angenommen, die Partnerin wird - aus wessen Gründen auch immer - asexuell. Die Liebe aber bleibt. Der Partner möchte aber auf Erotik und Sex nicht verzichten und sucht sich hierfür eine ihm mindestens sympatische (Zusatz)-Partnerin, die umgekehrt in derselben Lage ist.
Jetzt verlieben sich die beiden plötzlich und es wird weit mehr draus als eine amouröse bzw. erotische Beziehung. Da können sehr wohl komplizierte Situationen entstehen.
Kompliziert vor allem dann, wenn man Liebe mit einem Ausschließlichkeitsanspruch versieht. Ich fühle, denke und lebe polyamor, ich finde daran nichts kompliziertes. Im Gegenteil, ich finde, das ist eine sehr schöne Lösung für alle.
Für mich wäre das dann eine typische Polyamorie (wird in der Psychologie durchaus so geschrieben und auch 'Mehrfachliebe' genannt).
Das ist es auch. Und ja, ich kenne auch beide Schreibweisen, bevorzuge aber das amerikanische "Original" *zwinker* (ist eine Taste weniger zu tippen)
Und das Verhältnis zur asexuellen Partnerin wäre dann eine rein platonische Liebe.
Genau.
Und es muss nicht mal sein, dass die eine Liebe eine platonische ist, die erste Partnerin also asexuell leben möchte (oder nur noch kann). Man kann sich auch so ein einen weiteren Menschen verlieben *ja*
Wir bitten um Verzeihung für etwaige Penetranz
aber "verlieben" OHNE Eros? Allein auf der Basis selbstloser Liebe, Agape?
Nunja, vielleicht sprechen wir verschiedene Sprachen...
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
aber "verlieben" OHNE Eros? Allein auf der Basis selbstloser Liebe, Agape?
Die selbstlose Liebe (selbstlos ist sie eigentlich nicht, indem man sie lebt, geht man ja seinem Gefühl nach, und das tut einem gut - übrigens sogar bei "negativen Gefühlen" *zwinker* ) entsteht durch das Verlieben. Manchmal.

Und der Auslöser für ein Verlieben muss nicht zwingend ein erotischer sein. Für mich jedenfalls nicht. Meistens ist das zwar so - zumindest auch - aber es muss nicht sein.
Ich habe einen schwulen Freund, in den ich mich anfangs ganz fürchterlich wundervoll verliebte, obwohl nie irgendwelche sexuellen Ideen damit verknüpft waren. Er gab mir seine Gedanken zu lesen und es war wie ein Rausch, ich wollte immer mehr von ihm, bei ihm sein und noch mehr aus seinem Gehirn schöpfen. Aus der Verliebtheit wurde Liebe, denn ich habe über die Jahre entdeckt, wie nachtragend, unleidlich und mitunter ungerecht, stolz und überheblich er sein kann, wofür ich ihn nun umso mehr liebe, denn immer nur großartig wäre ja schrecklich.

Wenn ich die Treppe zu seiner Wohnung hochsteige, kribbelt es manchmal in meinem Bauch, das ist schon mehr als Freundschaft, da ist auch immer noch ein Verliebtsein, ein Anhimmeln....nur eben nicht sexuell!
Damit unterstützt Du die Ansicht von sorbas42 und auch meiner eigenen.

Hier ein Auszug aus Wikipedia zum Thema platonishe Liebe:

Nach Platon ist die körperliche und sexuelle Liebe die unterste und 1. Stufe der Liebe. Davon ausgehend könne der Mensch die Liebe zu schönen und guten Lebenseinstellungen lernen und gelangt so auf die 2. Stufe. Als 3. Stufe stelle sich die Liebe zur Wissenschaft dar. Danach folge als höchste Stufe die platonische, geistige Liebe. Sie entspreche dem jedem Menschen eingegebenen Streben nach Idealen wie Schönheit, Wahrheit und letztendlich Göttlichkeit. Diese Stufe würden nur sehr wenige Menschen erreichen (siehe im Symposion die Erzählung von Diotima). Diejenigen, die diese Liebe praktizieren, nennt Platon Philosophen. Nach diesem Ansatz fasst Platon auch die Philosophie (griech. "Liebe zur Weisheit") ihrem Wesen nach als Liebe auf.

Demnach wäre also die platonische Liebe die höchstmögliche.

Denn wenn die Sexualität eine zwingende Komponente für eine Liebe ist, endet diese dann, wenn einer der Partner keine Sexualität mehr praktizieren kann.
Einspruch!
Nicht alles, was in der Wikipedia steht, ist automatisch wahr. Und sich auf eine moralische Wertung eines Griechen zu beziehen, der sich seit fast 2.500 Jahren die Radieschen von unten anguckt, ist per se problematisch, zumal ein großer Teil seines geistigen Erbes auf Legenden beruht uns er selbst im Bezug auf Liebe wohl höchstwahrscheinlich eher Knaben bevorzugte - was im Prinzip nichts schlechtes ist, als Kölner bin ich da vor nix bang...... aber als allgemeingültige Aussage zu "Liebe" doch genauso zumindest mit Vorsicht zu geniessen wie die Aussagen des Pabstes.

Im übrigen halte ich diese Wertung für absoluten Stuss. Wer, bitte schön, will den die Wertigkeit von Emotionen "benoten"?

Man kann seine Kinder lieben, seinen Sexualpartner genauso wie seinen Schachpartner oder seinen Hund. Der eine nimmt dem anderen nix weg.

Als Student habe ich in einer Pizzeria gejobbt. Mein Cheffe Donato schüttelte bei sowas immer den Kopf und sagte: "Porca miseria - Liebe - kann man essen ?" *zwinker*
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Im übrigen halte ich diese Wertung für absoluten Stuss. Wer, bitte schön, will den die Wertigkeit von Emotionen "benoten"?
Richtig, ich würde es auch nicht bewerten wollen, welche Liebe die "bessere" oder "höhere" ist.

Ich werte nur in "Liebe" oder "nicht Liebe" (z.B. Freundschaft) - und auch da nicht höher oder besser.

Ach ja, und Sex ist keine Liebe, auch wenn manche von "Liebe machen" oder so reden. Sex benötigt nicht einmal Liebe zum Sexpartner (Sympatie ist völlig ausreichend *zwinker* ).

Denn wenn die Sexualität eine zwingende Komponente für eine Liebe ist, endet diese dann, wenn einer der Partner keine Sexualität mehr praktizieren kann.
unterschreib!
Das Stufenmodell finde ich auch unpassend, weil es unterschiedliche Gefühlsbereiche in Serie stellt, die meinem Empfinden nach eigentlich parrallel und unabhängig voneinender ausreifen.
Während meine Liebe zur Wissenschaft immer mal wieder einen Schub erhält und dann vielleicht wieder zwei Schritte zurück macht, kann gleichzeitig ein riesen Sprung in meiner Liebesbeziehungsfähigkeit geschehen. Und während ich gerade um eine gute Lebenseinstellung ringe, ist mir die platonische Liebe völlig klar und unangezweifelt.

Auch kann ich nicht immer so eine haarscharfe Trennlinie zwischen Liebe und Freundschaft ziehen. Was ich gut nachvollziehen kann ist das Kriterium, das sorbas genannt hat, dass Liebe nicht zwingend erwiedert werden muss, Freundschaft aber immer auf Gegenseitigkeit beruht.
Wenn aber die Liebe erwiedert wird, dann ist sie bei mir auch mit Freundschaft verbunden und andersherum bin ich in mindestens einen meiner "nur" Freunde ein bisschen verliebt.
Wenn ich mir dann noch angucke, mit wem ich Sex habe und mit wem keinen, wird mir die ganze Kategorisierung zu kompliziert....obwohl sie mir eigentlich sogar Spaß machen würde!

Gibt es auch das Etikett Teilpolyamor?
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Große und kleine Lieben ...
Wenn aber die Liebe erwidert wird, dann ist sie bei mir auch mit Freundschaft verbunden und andersherum bin ich in mindestens einen meiner "nur" Freunde ein bisschen verliebt.

So ähnlich sehe ich das auch.

Ich will es mal ganz einfach beschreiben, obwohl mir natürlich bewusst ist, wie unzulänglich das ist und dass es dabei den einen und anderen Pferdefuss gibt.

Liebe ist für mich ein gemeinsames "Produkt" von zwei aneinander interessierten und zugewandten Personen. Klingt jetzt etwas nüchtern und unromantisch, aber so sehe ich das.
Die ist nicht einfach da, wie vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis eines gemeinsamen Entwicklungprozesses.
Bevor ich selbst von Liebe spreche, dauert es schon eine ganze Zeit lang.

Jeden Menschen, den ich, aus welchen Gründen auch immer, fest "in mein Herz geschlossen" habe, liebe ich irgendwie, nicht umbedingt verzehrend und leidenschaftlich, aber das Gefühl ist beständig.
Es ist ein Gefühl, das man auch als herzliche Zugewandtheit bezeichnen könnte.
Viele sind das nicht, aber ein paar sind es im Laufe meines Lebens schon geworden.
Mit den meisten hat sich darüber hinaus eine Freundschaft entwickelt.
Es muss schon ziemlich viel passieren, dass ich da jemanden wieder rauskatapultiere.

Dann gibt es Verliebtheit, die starke erotische Anteile hat, mal heftiger, mal schwächer,
Wenn sie erwidert wird, entwickelt sich parallel dazu im besten Fall Freundschaft und wenn das beides eine zeitliche Beständigkeit hat und man sich überwiegend wohl fühlt dabei, entsteht eine sehr tiefe Übereinstimmung und Zugewandtheit, nämlich das, was ich dann als die "große" Liebe bezeichne.
Und das ist etwas so Exklusives, das ich mit keiner weiteren Person zusätzlich teilen WILL.

Ich gebe übrigens einer Verliebtheit, wie leidenschaftlich die Erotik auch immer sein mag, keine Chance, wenn nicht auch eine tiefe Freundschaft dazu kommt.

Ja, und klar, dann gibt es da eine riesige, selbstlose Verbundenheit mit meinem Sohn, die wohl durch nichts erschüttert werden kann, ja, auch das kann ich als Liebe bezeichnen.

Bin ich nun etwa doch "polyamorös"? *zwinker*
Bin ich nun etwa doch "polyamorös"?

Nein, aber sehr "liebenswert" *g*

Ich gebe übrigens einer Verliebtheit, wie leidenschaftlich die Erotik auch immer sein mag, keine Chance, wenn nicht auch eine tiefe Freundschaft dazu kommt.

Das Problem haben viele junge Paare, die zwar zunächst verrückt aufeinander sind, aber später merken, daß "DA" sonst nicht mehr viel ist, wenn der Eros mal abnimmt (den Fehler hab ich ja selbst gemacht).
Die ist nicht einfach da, wie vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis eines gemeinsamen Entwicklungprozesses.
Bevor ich selbst von Liebe spreche, dauert es schon eine ganze Zeit lang.

Das hätte ich noch bis vor kurzem bestätigt, aber komischerweise gibt es einen Mann, den ich erst seit Anfang des Jahres kenne und schon gleich liebe. Wir haben unsere Entwicklungsprozesse mit anderen Menschen, die wir schon seit Jahren lieben, durchgemacht, jedenfalls was Eifersucht und Exklusivitätsanspruch angeht.

Ich kann mir auch gerade nicht vorstellen, dass dieser Prozess nochmal umkehrbar sein wird, dass ich jemals wieder einen Mann ganz allein für mich haben will, ich würde das dann für mich auch nicht als Liebe empfinden....aber wer weiß, der Weisheit letzter Schluss habe ich auch noch nicht gefressen.
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