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Polyamory

Theorie
...das ist das "Problem", was es bei einer Zusammenkunft von Menschen mit gewisser Intelligenz gibt:
Theorie, Rationalität, Trockenheit stellt sich meiner Meinung nach oft ein...es wird sich fest gefahren und das ursprüngliche aus dem Auge verloren und zerstückelt tiefer diskutiert als nötig, und manchmal auch kaputt diskutiert *zwinker*
Aber ohne sich dabei noch wirklich auf den Auslöser zu beziehen

Ist ja nicht schlimm. Doch ich konnte mir darum nicht alles durchlesen...sorry.

Ich bin sehr interessiert an diesem Thema und habe hier im JC auch im Magazin einen netten Artikel gelesen, der sich mit offenen Beziehungen beschäftigt und sogar recht objektiv gehalten wurde.

Erst dieser Artikel hat mich bewegt meiner nächsten Beziehung eben ein derartiges Modell zu führen.

Ich war früher der Meinung, dass es sich einfach so gehört, dass man nur mit einem Menschen zusammen zu sein hat. Dabei habe ich andere und anderes verurteilt.
Dann hat aber auch vor mir die Versuchung nicht halt gemacht und ich gab nach...dann habe ich mich soooo schlecht gefühlt. Doch warum eigentlich?
Weil ANDERE von AUßEN mir vermittelt und beigebracht haben, dass das nicht gut ist.

Dann habe ich angefangen umzudenken, denn ich allein bin für mein Denken und mein Leben wirklich verantwortlich. Was will ich also. Ich will emotionale Treue. Allerdings habe ich so viele Ansprüche, dass ich selbst weiß, die wird wohl kaum jemand zu 100% erfüllen.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich liebte einen Mann dafür, dass ich mit ihm bei einem Glas Wein einfach über alles reden konnte und mich so unglaublich verstanden gefühlt habe, der Sex war aber unglaublich langweilig.

Den anderen Mann dafür, dass er mir so viele neue Dinge zeigen konnte, die mich haben umdenken und das Leben anders geniessen lassen, er hatte aber nicht die Fähigkeit, dass man einfach mal mit ihm quatschen kann.

Einen wieder anderen, weil der Sex der einzige war, der mir WIRKLICH gefallen hat, aber wir teilten sonst kaum etwas...

Sind nur kleine unausführliche Beispiele, die sagen sollen: Ich liebte jeden für sich, ohne sie zu vergleichen, oder sie verändern zu wollen. Sie alle zusammen gaben mir insgesamt das, was ich brauchte.
Ich habe nach niemandem mehr geschaut und war einfach vollkommen zufrieden.
Allerdings wollte einer mich nicht mehr "teilen"...Problem.
Denke er hatte es doch nur mir zuliebe getan. Dann funktioniert das leider nicht.
Wenn aber alle Beteiligten wirklich klare, gemeinsame Vorstellungen und "Regeln" haben, dann finde ich das ein wunderbares Modell. So kam ich das erste und einzige Mal dazu, das ich alles hatte, was ich wollte...
Nicht nur Theorie
Ich habe nach niemandem mehr geschaut und war einfach vollkommen zufrieden.
Allerdings wollte einer mich nicht mehr "teilen"...Problem.

Hab ich hier jetzt schon mehrmals gelesen. Ist auch mir genau gleich passiert. Vorherige Absprachen funktioniren nicht immer. Vorallem dann nicht, wenn einer in der 'Runde' nicht ehrlich ist oder nicht wirklich Polyamor.

Ich glaube, dass in diesem Thread nunmehr die Mehrheit die Tatsache akzeptiert, dass ein Polyamory-Wunsch eine Veranlagung ist. Viele verdrängen dieses Gefühl, andere stellen es erst im Laufe ihres Lebens fest.

Dann habe ich gelesen, dass es auch Polyamorie-Verstärker gibt. Ist in einer Partnerschaft oder Ehe der Faktor Liebe und / oder Erotik einseitig auf einem Tiefpunkt angelangt, nimmt man sich einen Zusatzpartner. Ergibt sich etwas bleibendes, über die Verliebheit hinausgehendes Verhältnis, kann sich dies sehr schnell zu einer Polyamorie entwickel; vorallem wenn man den bisherigen Partner noch platonisch liebt.

Dann gibt es noch sonderbare Abarten.
Herr Sarkozy und Frau Merkel zum Beispiel. Sie muss sich in ihn verliebt haben, anders kann man sich kaum vorstellen, dass eine Frau mit diesem IQ sich dazu bringen lässt, eine ganze Nation durch einen so eklatant grossen Rettungsschirm u.U. an den Rand des Ruins zu bringen.
Das war jetzt ein Witz. Oder doch nicht?
Alles haben, was man will
ist unserer Ansicht nach eine Illusion. Und "Absprachen" funktionieren nur solange sie sich stimmig anfühlen, Gefühle folgen keinen Vorschriften.

Ein polyamoröser Vertrag wäre für uns vorstellbar, wenn es z.B. um die Themen Kinder kriegen, Haus kaufen, etc. geht. Aber eine Absprache, dass alle immer teilen wollen müssen - funktioniert nicht. Genauso wie jemand in einer monoamorösen Beziehung sich in jemand anderen verlieben kann, kann jemand eine ganze Zeitlang zufrieden poly sein und dann doch eifersüchtig werden. Das hat dann nichts mit Lug und Betrug zu tun.

Ansprüche lassen sich schon regeln. Bei solchen finanziellen Dingen sicher auch sehr sinnvoll. Und es gibt auch Eheverträge, die eine bestimmte Sexualfrequenz festlegen. Warum also nicht: Eifersucht darf nicht geäußert werden. Aber ob sich das in einigen Jahren noch gut anfühlt oder nicht, das ist dann eine andere Geschichte.
Und es gibt auch Eheverträge, die eine bestimmte Sexualfrequenz festlegen.

Finde ich geradu unmenschlich.
Und wenn einer der beiden krank wird, gilt dann die erwaähne finanzielle Regelung? Sind wir in unserem materiellen Denken schon soweit?
Ich glaube, solche Eheverträge sind sowieso das Papier nicht wert, weil kein Gericht sie anerkennen würde.

Mir ist just klar geworden, was mich an dem Konzept Polyamory stört.
Es ist ein Ideal und wie alle Ideale ist es nur unter strenger moralischer Konsequenz lebbar, wenn überhaupt.
Ich lebe zwar in etwas ähnlichem, versuche ebenfalls ehrlich mit Gefühlen umzugehen, sage frühzeitig Bescheid, wenn ich eifersüchtige Tendenzen bei mir bemerke und möchte das auch von meinen Liebsten wissen, wenn es sie stört, dass ich zu einem anderen gehe....doch gibt es immer Grauzonen und Zwischennischen, schlechte Tage, unberechenbare Hormonwallungen und Befindlichkeiten....so ganz FriedeFreudeEierkuchen wird es nie.
Und dewegen nenne ich meine Beziehungen auch nicht palyamor, das wär mir zu strikt.
Gardez
Ich lebe zwar in etwas ähnlichem, versuche ebenfalls ehrlich mit Gefühlen umzugehen, sage frühzeitig Bescheid, wenn ich eifersüchtige Tendenzen bei mir bemerke und möchte das auch von meinen Liebsten wissen

Auch Polyamory-Menschen versuchen mit Ihren Gefühlen ehrlich umzugehen.

Der Drang, gleichzeitig mehrere Menschen zu lieben und von ihnen geliebt zu werden, gehört schon auch zur Polyamorie - aber das ist Wortklauberei.


In meinem letzten Beitrag habe ich Polyamory-Verstärker genannt.
Es gibt noch zahlreiche weitere.
• Wurde die betr. Person in der Kindheit genug von beiden Elternteilen geliebt?
• Lebten die Eltern in Deiner Kinheit in Frieden und Eintracht oder gab es ständig Streit?
• Hattes Du das Gefühl, in solchen Momenten überflüssig zu sein?
• Sind Deine Eltern geschieden und Du wurdest an den Elternteil in Obhut gegben, den Du weniger mochtest?
• Haben sich Deine Erzeuger getrennt und Du wurdest als Kind 'abgeschoben'?
• Hattes Du in der Schule Akzeptanz-Probleme?

Das grundsätzliche Gefühlsverhalten eines Menschen wird anerkanntermassen auch von seinem Umfeld geprägt, vorallem in der Kindheit.

Bisher wurden diese Aspekte noch gar nicht erwähnt.
Oops... oder geht das zu tief?
santana, meinst du mit dem du etwa mich?
Mir ginge das nicht zu tief, sondern mir wäre das zu westentaschenpsychologisch.

Ich habe keinen Drang mehrere Menschen zu lieben, sondern ich liebe mehrere Menschen. Ich habe nur keine Lust, da ein Etikett draufzukleben, das moralisch einwandfrei daherkommt.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Mir ist just klar geworden, was mich an dem Konzept Polyamory stört.
Es ist ein Ideal und wie alle Ideale ist es nur unter strenger moralischer Konsequenz lebbar, wenn überhaupt.
oups - das lese ich immer wieder: Polyamory als "dogmatische" Lebensvorschrift. *oh*
Polyamory ist eine Beschreibung einer Art der Lebens- und Beziehungsgestaltung. Wenn jemand so lebt und liebt (mehrer Menschen gleichzeitig und mit Wissen und Zustimmung aller Beteiligten partnerschaftlich lieben zu können bzw. zu wollen), dann kann man da auch einfach: "polyamor" zu sagen.

Ist wie mit homosexuell oder heterosexuell - da gibt es auch keinen Zwang, so leben zu müssen. Und eventeull ist mancher dann auch bisexuell *ja* *zwinker*
@Gardez
Nein, nicht für Dich gemeint. Denn wie könnte ich es wagen, einer solch gescheiten Frau etwas erklären zu wollen. Zudem erklärst Du Dich ja als nicht polyamor.

Diese "Westentaschenpsychologie" ist auch nicht meiner eigenen Denke entsprungen. Es sind Erkenntnisse verschiedener Soziologen und Psychologen, die neue Formen des Zusammenlebens erforschen. Die scheint mir durchaus wichtig. Scheidungsrate ca. 50%, Trennungsrate von Konkubinaten nicht genau bekannt, wird auch 15% geschätzt. Blieben ca 35%, die zusammenbleiben (ob mit oder ohne Liebe).
Dieses bisherige 'alte' Monogamie-Konzept scheint also langsam o.t. zu werden und erfordert Anpassungen diverser Art.

Allerdings komme ich mit solcher Logik
Ich habe keinen Drang mehrere Menschen zu lieben, sondern ich liebe mehrere Menschen.
auch nicht ganz klar, empfinde es als "Ostentaschenlogik".
Wenn überhaupt, dann bitte Nordenjutebeutellogik!

Es ist eine (!) Möglichkeit Sozialisation an der Kindheit festzumachen und ich glaube selbst auch, dass ausgerechnet die Beziehungsmuster der Eltern eine sehr große Rolle bei der Beziehungsfähigkeit spielen. Aber alles darauf herunterzubrechen, erscheint mir zu einfach und zu fatalistisch.
Menschen können tatsächlich reifen und sie können sich von vorgelebten Mustern lösen, ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass sie die Vergangenheit im Hier und Jetzt verändern können, indem sie sie mit einem anderen Wert überschreiben.
Aber ich mag selbst nicht, wenn ich so schwafel...
Du, Santana, sprichst einerseits von Veranlagung und dann wieder von Prägung...das passt für mich nicht zusammen und ich entlegige mich der Warum-Frage, warum Menschen polyamor leben, indem ich sage, dass sie in ihrem Leben halt dahin gekommen sind, und zwar auf sehr viel komplexeren Wegen als durch nur eine einzige Erklärung. Multikausal, noch so ein Modewort.

Wenn ich schreibe, dass ich nicht den Drang verspüre, mehrere Menschen, speziell mehrere Männer zu lieben, sondern sie einfach liebe, dann will ich damit zum Ausdruck bringen, dass ich nicht eines Morgens aufgewacht bin und dachte: He! Mehrere Männer zu lieben, das wär klasse!
Sondern es ist halt so gekommen, da war kein Drang danach, es ist eine einfache Tatsache und das Eingeständnis, dass es so ist.
Ein Drang hat etwas mit Wunsch zu tun, mit Sehnsucht und innerer Drangsal, sie war aber nie da.
Du, Santana, sprichst einerseits von Veranlagung und dann wieder von Prägung.
Ich meinte auch: BEIDES.

Ostentaschenlogik: Im Osten geht die Sonne auf. Deshalb heisst es Morgenland. Islam. Vielweiberei (die Bürger). Harem (die Reichen). Integration ins Abendland. Multikulti. Ist schon da.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Ostentaschenlogik: Im Osten geht die Sonne auf. Deshalb heisst es Morgenland. Islam. Vielweiberei (die Bürger). Harem (die Reichen). Integration ins Abendland. Multikulti. Ist schon da.
Gib zu, du hast es auf den Widerspruch angelegt *zwinker*
Denn das ist ja nur die halbe Geschichte - die Frauen nehmen sich ja die gleichen Rechte *zwinker* - und das ist gut so. Du bist also zu kurz geschritten, wir müssen nach Osten weit über das Zentrum des Islam hinaus, vielleicht sogar mehr als halb um die Erde herum? *ggg*

Wenn ich schreibe, dass ich nicht den Drang verspüre, mehrere Menschen, speziell mehrere Männer zu lieben, sondern sie einfach liebe, dann will ich damit zum Ausdruck bringen, dass ich nicht eines Morgens aufgewacht bin und dachte: He! Mehrere Männer zu lieben, das wär klasse!
Sondern es ist halt so gekommen, da war kein Drang danach, es ist eine einfache Tatsache und das Eingeständnis, dass es so ist.
Ich glaube, so ein Drang, mehrere Menschen lieben zu müssen, um vollständig glücklich zu sein, wäre auch überzogen. Liebe kann man nicht erzwingen oder forcieren.
Aber die innere Einstellung zu haben: "Es dürfen auch mehrere sein, das ist nichts Verwerfliches dabei." ist für mich auch etwas sehr Befreiendes. Warum sollte man auch nicht mehrere gleichzeitig lieben dürfen? --> Homepage "Polyamor leben" von SailingMaxx (schon vor Jahren geschrieben, aber immer noch meine Maxime *zwinker* ).
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