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Codierung / Decodierung

****on Mann
16.223 Beiträge
Es ist ein schönes Beispiel, das das Eingangsposting bestätigt. Schön ist die Wendung "ubiquitäre und absolute Relativierungsmöglichkeiten", also "allgegenwärtige und vergleichslose Inbeziehungssetzungs-Möglichkeiten" *anmach*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Nein...
...
Relativierungsmöglichkeiten

sind hier Möglichkeiten, etwas zu relativieren, etwas abzuschwächen.

Oder irre ich mich?
****on Mann
16.223 Beiträge
Kamelie, du irrst dich nicht. Abschwächen durch die Inbeziehungsetzung.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Relativ
gesehen, gibt es ja keinen absoluten Deutungsmodus.
****on Mann
16.223 Beiträge
Und das
... ist ja gerade der Witz bei den nebeligen Worthülsen...
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Und damit
übernehmen sie durchaus eine selektive Rolle - sie trennen die wissenden von den anderen, auch gut gelegentlich.

Insofern übernehmen sie wiederum die eingangs von mir beschriebene Rolle der Abgrenzung, und genau deswegen werden sie benutzt.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
"der Appendix auf der 12" ist ja nicht kürzer als "der Blinddarm......."

Dieses eine Beispiel widerlegt keineswegs meine These vom ursprünglichen Sinn von Fachbegriffen. (Verkürzung von Kommunikation).

Als Gegenbeispiel möchte ich mal das Parallelen-Axiom ins Feld führen. Erstens fiele mir auf die Schnelle nicht ein, wie ich das auf deutsch wiedergeben sollte und zweitens bin ich der festen Überzeugung, dass die Diskusssion darüber vor allem deshalb so fruchtbar war, weil sich ausschließlich Fachleute daran beteiligt haben.

Machen wir uns doch nichts vor: Die Mathematiker als Oberschamanen haben den Ausschluss von ihrem Fachgebiet wenig gewogenen Zeitgenossen noch am Besten hingekriegt. Wer die angeblich unnötige Verkomplizierung von Forschung durch Fachbegriffe anprangert, möge das doch bitte auf diesem Feld belegen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dieses eine Beispiel widerlegt keineswegs meine These vom ursprünglichen Sinn von Fachbegriffen. (Verkürzung von Kommunikation).

Ich habe das Beispiel bewusst gewählt, um zu beschreiben, dass es eben nicht NUR um Verkürzung geht.

Und genau das Beispiel Parallel-Axiom spricht für meine Abgrenzungs-These. Und ja, ich finde es auch gut, dass es so ist. Zeigt es doch, dass definiert mit und über die Fremdwörter, sich eine andere Art von Gemeinschaft bildet, die deutlich unterschieden werden kann, von der Gruppengesamtgemeinschaft.

Bei anderen Themen funktioniert das ja gelegentlich nicht, weil es scheinbar so aussieht, als würden alle über dasselbe reden, was sie ja eigentlich eben genau nicht tun. Dann laufen die Freds komplett aus dem Ruder, weil sich einzelne Menschen diffamiert o.ä. fühlen. In Wirklichkeit unterscheiden sich die Sprachwelten eben doch aufgrund des individuellen Hintergrundes, auch und gern in Relation mit dem Bildungsstand.
(Oder kann mir einer sagen, mit welchem deutschen Wort Dom oder Sub adäquat wiedergegeben wird?)
Dom = Herr
Sub = Unterwürfige
Beides deutsche wörter. In diesem fall ginge es *grins*
Ansonsten sehe ich (nicht nur im eingangsposting) in einigen beiträgen, dass "hochintelligenz" wieder mal mit "hochwissen" gleichgesetzt wird.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sub = Unterwürfige

Auch hier wird deutlich, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Der Ursprungsbegriff kommt aus dem lateinischen und setzt sich zusammen aus sub und mittere, was in einer Bedeutung mit sich unterwerfen zu übersetzen sein kann, hinzu kommen syntaxabhängige weitere Übersetzungsmöglichkeiten:

passiv, demütig, verlegen

Und schon ist nichts mehr wie es war.

Ansonsten sehe ich (nicht nur im eingangsposting) in einigen beiträgen, dass "hochintelligenz" wieder mal mit "hochwissen" gleichgesetzt wird.

Das ist ein ziemlich dummer Satz, denn auch das scheint nur so, weil doch im großen und ganzen hier von spezialisiertem, differenzierten Wissen ausgegangen wird, wie das gelegentlich bei hoch intelligenten Menschen anzutreffen ist. Und aus welchem Grunde sollte ich mir hier auch über ungebildete Menschen Gedanken machen, mit denen habe ich oft genug zu tun und kann sie nicht umgehen.

Hochintelligenz ist übrigens eine definierte Größe. Hochwissen wüsste ich nicht einmal einzuordnen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Sub = Unterwürfige

Auch hier wird deutlich, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

In der Tat.

"Dom" geht auf lat. "domus" zurück.

Domus, domus, feminimum

*haumichwech*
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nee, es geht auf dominus zurück, masculinum.
Ich verstand kamelienschenkes frage so, dass er nach dem SINN entsprechenden DEUTSCHEN worten suchte, nicht nach übersetzungen.

Und aus welchem Grunde sollte ich mir hier auch über ungebildete Menschen Gedanken machen,
Ja, warum nur?
Vielleicht weil hochintelligente menschen auch unwissend sein könnten und weil diese gruppe auch diese zulässt.
Wäre ein grund, der mir spontan einfällt.

Hochwissen wüsste ich nicht einmal einzuordnen.
Macht nichts, ich denke, der sinn hinter diesem (meinem) satz ist weder dir, noch anderen verborgen geblieben.
****on Mann
16.223 Beiträge
Domus, das Haus, Dominus, der Hausherr.

Ansonsten sehe ich (nicht nur im eingangsposting) in einigen beiträgen, dass "hochintelligenz" wieder mal mit "hochwissen" gleichgesetzt wird.

Das ist ein ziemlich dummer Satz

Wissen: gespeicherte Informationen
Intelligenz: Prozessfähigkeit, also die Fähigkeit, zufriedenstellende Lösungen zu finden

Wir alle kennen Menschen, die viel wissen - aber aufgrund der mittelmäßigen oder geringen Prozessfähigkeiten zu schwachen Lösungen finden.

Und es gibt als Gegenfigur diejenigen mit mäßigem bis geringem Wissen, die jedoch zu ungewöhnlichen, kreativen, überzeugenden Lösungen kommen.

Wissen nutzt intelligenten Menschen enorm, weniger Intelligente können es lediglich als Ausschmückung ihrer Persönlichkeit verwenden. Wahren Nutzen ziehen sie nur begrenzt.

Tatsächlich wird aber vielfach Bildung mit Intelligenz gleichgesetzt. Das geht natürlich nicht.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht weil hochintelligente menschen auch unwissend sein könnten und weil diese gruppe auch diese zulässt.
Wäre ein grund, der mir spontan einfällt.

Und? Muss das auch für mich ein Grund sein? Nein. ich kann entscheiden, womit und mit wem ich meine Freizeit verbringe.

Also suche ich mir die aus, die auf Augenhöhe sind, ganz einfach. Die Zulassungskriterien der Gruppe sind ja in Wirklichkeit keine, daher nutze ich meine Kriterien. Und jetzt?

Zur Sinnfrage: Menschen verstehen lesend Wörter, deren Buchstaben falsch angeordnet oder unvollständig sind, weil das Hirn sie ergänzt/bildet. Hier gehts um Codes und deren Sinn und/oder Unsinn. Die Fürsprache für die zahlreichen ungebildeten Hochintelligenten, die so durchs Universum reisen, empfinde ich als nervig. Mantramäßig. Oder mantamäßig.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Tatsächlich wird aber vielfach Bildung mit Intelligenz gleichgesetzt. Das geht natürlich nicht.

Da stimme ich uneingeschränkt zu.
Und jetzt?
Hast du meine frage beantwortet, meine unwissenheit mit wissen gefüllt und tust mir leid.
Aber das ist jetzt ein subjektives persönliches empfinden, dass sich nicht auf dich persönlich, sondern allgemein auf menschen wie dich bezieht.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Nee, es geht auf dominus zurück, masculinum.

Wieso "Nee?"

Das ursprünglichere lexem ist domus, wie Trigon näher erläutert, und dominus ist sozusagen von domus abgleitet. Die zentrale Figur im römischen Haus war die Domina, der Dominus trieb sich in Foren und Senaten und Schänken herum und laberte dummes Zeug. Von hier ausgehend könnte man noch viel weitergehend esoterisch abstrahieren und schwadronieren, aber das schenke ich mir.

Es unterstreicht in jedem Fall, dass die Dinge eben nicht so einfach sind, wie sie scheinen; und darum ging es hier ja.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
ah jetzt ja
manchmal ist die Kurve der direkte Weg. Danke, Jincandenza.


@********girl, wenn mir die Tatsache, dass ich Dir leid tue, in Zukunft Deine Beiträge erspart, hat es sich ja in jedem Fall gelohnt, meinen Standpunkt zu erläutern. Danke auch Dir.
Momente mal!

Jinkandenza, eine Parallele ist halt einfach genau die eine Gerade plömp durch einen beliebigen Punkt plumpf, die die Gerade plöpp nicht berührt und das alles auf derselben Ebene.
Das schöne an Mathefachbüchern ist ja gerade, dass sie auf der ganzen Welt verstanden werden, egal in welcher Sprache sie geschrieben wurden.
Das ist allerhöchste Dichtkunst und daher gebe ich dir, wie ich gerade bemerke, Recht!

Das hat aber nichts mit dem Schöntun durch Fremdwörter zu tun, das ist einfach nur praktisch und faul, dient definitiv nicht der Abgrenzung.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Mir ging es mit meiner...
... eher rhetorischen Frage darum, einen Hinweis darauf zu geben, dass manche Fremdwörter ganze Bedeutungskomplexe in sich haben, die mit einem Wort nicht wiedergegeben werden können. So ist

Dom = Herr
verkürzt, ebenso wie
Sub = Unterwürfige
, und nach meinem dafürhalten sind sie aus den Attributen dominant und submissiv abgeleitet, die beide auf ein Verhalten abheben: herrisch und unterwürfig.

Ohne hier jetzt der Erbsenzählerei geziehen zu werden ist also ein Dom, jemand, der herrisches Verhalten an den Tag legt und Sub jemand, der submissives Verhalten zeigt. Für mich ist hier keine Bestimmtheit dahingehend zu erkennen, dass eine solcherart etikettierte Person es ist oder es nur darstellt - oder soll ich jetzt für etikettiert beschildert sagen?

Ein Herr ist im alltäglichen Sprachgebrauch nur ein Synonym für Mann ("Der Herr mit der weißen Jacke...") und nur situativ eindeutig als Dom determinierbar ("Sub haucht kaum vernehmlich: 'Ja, Herr!'..."). Bei Sub liegt die Sache etwas anders, hier wird wohl eher selten das äußerst divers belegte Halb-Baguette gemeint sein *smile*.
****on Mann
16.223 Beiträge
dass eine solcherart etikettierte Person es ist oder es nur darstellt - oder soll ich jetzt für etikettiert beschildert sagen?

Ich mag ja die deutsche Sprache. Sie fordert heraus, sie kreativ zu verbiegen (und sie macht es oft möglich, tote Substantive durch lebensvolle Verben zu ersetzen). Warum also nicht mal "eine solcherart beschilderte Person" sagen? Es klingt viel origineller und erheitert die Umwelt und einen selbst.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie so oft
ist auch hier der Subtext derjenige, welcher den Unterschied macht.

Es wäre thesaurisch durchaus möglich, diverse Adjektive zu verwenden, in gleicherweise wie beschildert könnte man etwa auch ausgezeichnet wählen, je nach individueller Konnotation nimmt man eben das eine oder das andere.

Ich finde das wirklich, wirklich spannend.

@**********henke, ich hatte das auch so verstanden und wir alle wissen ja, dass es bei manchen Menschen mit einem einzigen Begriff nicht getan ist. Manchmal ist einer ab auch zu viel.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Das schöne an Mathefachbüchern ist ja gerade, dass sie auf der ganzen Welt verstanden werden, egal in welcher Sprache sie geschrieben wurden.

Das bemerkenswerte an Mathebüchern ist vor allem, dass diejenigen, die sie NICHT verstehen, bei dieser Disziplin ausnahmsweise sich selbst für blöd halten und nicht den Lehrer. Und nie auf die Idee kämen, vom Lehrer zu fordern, er solle eine verständlichere Sprache sprechen.

eine Parallele ist halt einfach genau die eine Gerade plömp durch einen beliebigen Punkt plumpf, die die Gerade plöpp nicht berührt und das alles auf derselben Ebene.

Im Prinzip ja.

Ergänzend: Beim Parallelenaxiom ging es von Euklid bis Gauss bzw ca Riemann um die Frage ob es wirklich ein Axiom ist, oder ob sich dieses Theorem aus den Euklidischen Axiomen ableiten lässt. Erst im 19. Jhd konnte bewiesen werden, dass eine Ableitung nicht möglich ist. Seitdem ist der Raum gekrümmt und Einstein konnte die Atombombe bauen oder so.

Auf dem Zehnmarkschein, Gott sei seiner Seele gnädig, war vorne Gauss mit seiner Zipfelmütze abgebildet und hinten die Norddeutschen Inseln. Gaus hat diese Inseln mit Theodoliten vermessen (lassen), um empirisch zu verifizieren, ob die Summe der Innenwinkel der Dreiecke tatsächlich 180 Grad beträgt, ob der Raum also euklidisch ist. Die Erdkrümmung war selbstverständlich bekannt und wurde brav herausgerechnet. Weil das trotz Daniel Kehlmann kaum jemand weiss, haben wir jetzt den Euro.

Warum also nicht mal "eine solcherart beschilderte Person" sagen? Es klingt viel origineller und erheitert die Umwelt und einen selbst.

http://www.hier-ist-dein-schild.de/

(büddebüdde den link nicht löschen. die Seite ist einfach zuundzu schön, passt thematisch, und verdient es, verlinkt zu werden.)
@********girl, wenn mir die Tatsache, dass ich Dir leid tue, in Zukunft Deine Beiträge erspart, hat es sich ja in jedem Fall gelohnt, meinen Standpunkt zu erläutern.
DAS kann ich nun wirklich nicht versprechen *zwinker*

Wenn man statt "beschildert" das wort "ausgezeichnet" verwendet, hat man schon wieder das problem der mehrfachen bedeutung.
Nicht alles, was als "ausgezeichnet" "beschildert" ist, ist auch wirklich "ausgezeichnet". Aber immer "beschildert", und zwar mit "ausgezeichnet".
Ein ausgezeichnetes beispiel. *haumichwech*

@**n
Stümmt. Mathematik ist eine universelle sprache.
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