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Erdbeben, Tsunami, Gau?

Kannst Du uns allen 100%-ig beweisen, dass in unseren Breitengraden kein Erdbeben stattfinden wird und wenn doch, dass ALLE AKW dieses unbeschadet überstehen? Auch die 40-jährigen?
Das kann keiner beweisen, genausowenig wie keiner beweisen kann, daß in den nächsten zwanzig Jahren kein Meteorit auf der Erde aufschlagen wird. Was also möchtest Du mit Deinem Einwurf bezwecken?

Ich lebe in 20km Distanz eines 41 alten AKW (Mühleberg), in dem schon ohne äussere Einwirkungen Pannen eingetreten sind.
Bedenke dabei bitte auch, daß Pannen, die andernorts noch nicht einmal intern nennenswerte Erwähnung finden, bei einem Kernwerk immer gleich den Weg bis in die Tagesschau finden.

Ich wohne keine 30km von Krümmel entfernt, wo es im vergangenen Jahr einen schweren Unfall gegeben hat: Da ist einer der Mitarbeiter mit einer selbstfahrenden Hebebühne unterwegs gewesen, um eine Lampe der Parkplatzbeleuchtung auszutauschen. Auf dem Rückweg hat er sich so dusselig angestellt, daß er auf eine Böschung aufgefahren ist, samt Hebebühne umgekippt ist und sich schwer verletzt hat. In einem Biomassekraftwerk hätte das keinerlei Neuigkeitswert gehabt, hier aber wurde sinngemäß getitelt: "Schwerer Unfall im Kernkraftwerk: Arbeiter mit Notarztwagen ins Krankenhaus eingeliefert!"

Diese Schlagzeile ist sachlich (nahezu) korrekt, aber die Tatsache, daß sich dieser Unfall in einem KKW (oder genauer: auf dessen Grundstück) abgespielt hat, ist völlig irrelevant. Gleichwohl wird sie genau so gebracht, um sich genüßlich an den Ängsten zu weiden, die eine solche Meldung irrigerweise impliziert.

In ausnahmslos jedem System von auch nur mäßiger Komplexität ereignen sich Pannen. Immer wieder, mit unterschiedlicher Häufigkeit. Daß es also auch im KKM Pannen gegeben hat ist mithin trivial. Die Frage ist halt, was für Pannen damit gemeint sind (Klospülung in der sechsten Etage ausgefallen? Kernschmelze?) und welche Auswirkungen sie hatten. Wie Du selbst schreibst gab es hier keine solchen, die außerhalb des Containment etwas bewirkt hätten.

Radioaktivität ist zwar nicht ausgetreten. Dieses AKW hat jetzt aber als Auflage technische Änderungen erhalten, die bis 31. 3.2011 durchgeführt sein müssen. Wenn nicht, muss es heruntergefahren werden.
Ja, das ist der übliche Weg. Warum auch nicht?

Ist bekannt, dass das Herunterfahren bis zum Entfernen der Brennstäbe ca. 2 Jahre dauert?
Was meinst Du mit entfernen? Aus dem Abklingbecken? Da sind zwei Jahre eher knapp bemessen. Aus dem Reaktordruckbehälter? Da ist man nach wenigen Tagen fertig.

Nun aber mal zu meiner Augangsfrage: Warum will man Abschalten, was will man damit bezwecken, welchen Alternativen gibt es, und wleche Auswirkungen haben diese?
Aktionismus
Warum will man Abschalten, was will man damit bezwecken, welchen Alternativen gibt es, und wleche Auswirkungen haben diese?


Es geht um Riten...rituelle Opfer...symbolische Verrichtungen...die Ratio der Handlung wird ebensowenig bedacht wie die potentiellen Folgen...die Atomenergie steht für das Prinzip des Bösen, das seit der Abwendung vom Christentum bei uns etwas verwaist ist.

Jeder, der nicht gegen das Böse ist, ist selber böse...und dem ist eh nicht zu glauben...die Irrationalität weiss sich immer bestens zu immunisieren...

Es wagt ja derzeit kein einziger Politiker, auf das Vernunft-Prinzip hinzuweisen, aus Angst, man zündete ein Feuer unter ihm.

*zwinker*
Ich hatte das ja schonmal geschrieben: Über sowas wird berichtet, weil es Angst macht. Und mit Ängsten wird eben sehr erfolgreich Politik gemacht, und fast jede Religion funktioniert so.
Grüne Politik ist nunmal sehr stark ideologisch geprägt (das sage ich ohne Vorwurf).Und nachdem eine der beiden Eckpfeiler einer Partei, die ihre Wurzeln ja schließlich in der Friedensbewegung hat, weggefallen ist - nämlich der Ost-West-Konflikt, der Europa 40 Jahre geprägt hat - bleibt letztlich nur noch das andere Thema, die Ökologie. Da die Kernkraft im Zusammenhang mit dem sogenannten "Klimawandel" emissionsmäßig schwer punkten konnte, kann man ja fast "froh" sein, daß endlich mal wieder etwas passiert.
Über 10.000 Tote durch den Tsunami redet aber keiner; 1 verstrahlter Arbeiter ist der Aufmacher des Abend.
Wie sagte Josef Stalin: 1 Toter ist eine Tragödie, eine Million Tote sind nur Statistik.
Aktionismus

Sicherlich auch, aber das greift m. E. viel zu kurz. Insbesondere läßt es all die anderen Fragen, die ich weiter oben gestellt habe, völlig außer acht.
Restrisiko
Ihr denkt zu kompliziert und vergleicht Äpfel mit Granaten.

Im Unterschied zu einem atomaren Supergau, welcher für sehr lange Zeit eine sehr grosse Fläche unbewohnbar macht, sind die oben aufgeführten Vergleiche normale Unfälle oder Katastrophen.
Es trifft ein paar Menschen, aber alles lässt sich wieder aufbauen.

Bei einem Supergau nicht.

Das von mir angesprochene AKW produziert lediglich 4-5% des schweizerischen Energiebedarfs und dieses Manko wäre innert wenigen Monaten durch Flusskraftwerke ersetzbar. Aber dann kommen die mit den selbstgestrickten Kleidern und verhindern es wegen ein paar Pflänzchen.

Ich persönlich würde es vorziehen, das Geld, welches ein AKW samt Unterhalt und Endlagerung der Brennstäbe verbraucht, für alternative und weniger gefährliche Energiegewinnung einzusetzen. Bei uns wären das mehr Flusskraftwerke, Erneuerung alter durch effizientere, mehr Solarpanels etc etc.
Selbst dann, wenn in der Anfangsphase der Strom etwas teurer würde - wenn denn überhaupt.

Und das alles natürlich nicht von heute auf morgen, sondern in einer realisierbaren Zeitspanne.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Selbst wenn
uns der Dreck nicht um die Ohren fliegt, hinterlassen wir unseren Nachkommen einen Haufen strahlende Zukunft - allein das ist so verantwortungslos, dass es sich eigentlich von selbst verbieten müsste, die Brennstäbe wieder und wieder anzureichern.

Ich habe wirklich keine Tendenz zur Kopflosigkeit, aber was uns die Politik an Schauspiel bietet, hat noch nicht mal Unterhaltungswert. Das subventionierte Stromerzeugungskonzept beschert den Energiegiganten täglich Millionengewinne - so eine Insolvenz geht dann im Zweifel schnell. Glaubt jemand daran, dass TEPCO gerade stehen wird für die Schäden?

Nein, oder?

Was mich wirklich, wirklich ärgert, ist, dass wir alle verarscht werden und dazu noch lächeln, es braucht keinen Brüderle, um das evident werden zu lassen.
Was meinst Du mit entfernen? Aus dem Abklingbecken? Da sind zwei Jahre eher knapp bemessen. Aus dem Reaktordruckbehälter? Da ist man nach wenigen Tagen fertig.

Das wiess ich auch, dass die Stäbe in wenigen Tagen aus dem Reaktordruckbehälter in wenigen Tagen draussen sind.
Aber sie sind dann noch min. 2 Jahre im Abklingbecken und immer noch hochradioaktiv.
Ist dann das Abklingbecken erdbebensicher? Bei euch vielleicht, bei uns leider nur sehr begrenzt.
Im Unterschied zu einem atomaren Supergau, welcher für sehr lange Zeit eine sehr grosse Fläche unbewohnbar macht, sind die oben aufgeführten Vergleiche normale Unfälle oder Katastrophen.

"Normale" Katastrophen - so kann man es auch sehen. Ob das rational ist, möchte ich dahingestellt sein lassen.

Es trifft ein paar Menschen, aber alles lässt sich wieder aufbauen.

Ja, es trifft ein paar Menschen. Jeden Tag. Überall.

Das ist wie mit dem Straßenverkehr: Man verschließt wissentlich oder unwissentlich die Augen vor alljährlich 1,2 Millionen Toten, ereifert sich aber, wenn alle paar Jahre mal ein Flugzeug eine Stecklandung hinlegt oder ein Zug gegen einen Brückenpfeiler rauscht.

Andere mögen es anders sehen, aber ich finde es weniger erschreckend, wenn einmal alle zehn Jahre hundert Menschen ums Leben kommen, als wenn jeden Tag, jahrein, jahraus, zehn Menschen, verteilt über ein ganzes Land, ihre irische Existenz beenden. Das gibt zwar nicht so eindrucksvolle Bilder für die Schaudernachrichten, füllt aber fleißig die Friedhöfe.

Entsprechend sieht es mit der Energieversorgung aus. Alle diejenigen, die jetzt ganz laut "Ausschalten!" schreien, mögen sich bitteschön mal Gedanken darüber machen, ob sie auf Strom verzichten wollen, oder ob sie bereit sind, die Folgen der nichtnuklearen Energieversorgung zu tragen.

Bei einem Supergau nicht.

Warum nicht?

Das von mir angesprochene AKW produziert lediglich 4-5% des schweizerischen Energiebedarfs

Da geht doch schon die Gehirnwäsche los: Das Kraftwerk produziert nicht irgendwelche Energie, es stellt Strom zur Verfügung. Wenn ich zuhause das Licht einschalten will, dann ist Fernwärme eine denkbar ungeeignete Energiequelle. Mein Computer läuft weder mit Super-plus noch mit Diesel, und auch der Kühlschrank kann nicht mit Briketts das Bier auf Trinktemperatur bringen. Es kann also bei diesen Fragestellungen ausschließlich um die Stromversorgung gehen.

und dieses Manko wäre innert wenigen Monaten durch Flusskraftwerke ersetzbar. Aber dann kommen die mit den selbstgestrickten Kleidern und verhindern es wegen ein paar Pflänzchen.

Und dieses Flußkraftwerk wäre zu 100% risikofrei? Bedenke, daß Du selbst diesen Maßstab aufgestellt hast!

Ich persönlich würde es vorziehen, das Geld, welches ein AKW samt Unterhalt und Endlagerung der Brennstäbe verbraucht, für alternative und weniger gefährliche Energiegewinnung einzusetzen.

Ja, was denn nun? Alternativ, oder weniger gefährlich?

Bei uns wären das mehr Flusskraftwerke, Erneuerung alter durch effizientere, mehr Solarpanels etc etc.

Also bis auf den Austausch von Dreckschleudern nichts, was außerhalb eines Einödhofs wirklich funktionieren kann, sofern man nicht bereit ist, ganz erheblich Verzicht zu üben. Von den Risiken gar nicht zu reden.
lunikus
OK ich präzisiere, damit auch DU verstehst was gemeint ist.

Das von mir angesprochene AKW produziert lediglich 4-5% des schweizerischen elektrischen Energiebedarfs.

Wir reden ja hier schon die längste Zeit ausschliesslich über AKW und die produzieren (nebst Abwärme, die man meist verpuffen lässt) ELEKTRISCHEN STROM.

Und dieses Flußkraftwerk wäre zu 100% risikofrei? Bedenke, daß Du selbst diesen Maßstab aufgestellt hast!

Eine 100%ige Risikofreiheit gibt es bei keiner einzigen technischen Konstruktion! Du kannst mit dem Fahrrad unterwegs sein und plötzlich blockiert die Kette, Du fliegst nach vornüber und schlägst Dir den Kopf an einem Bordstein entzwei. Exitus.

Die Gefahr eines Flusskraftwerks ist relativ klein und ist mit einem SuperGAU doch nicht vergleichbar. Ein Flusskraftwerk hat Notschleusen, die bei einer Überschemmung automatisch öffen.
Bei einem SuperGAU entsteht ein langanhaltender irreparabler Schaden. Das ist der Unterschied.
Du scheints Dich da überhaupt nicht auszukennen.

Ich frag mich langsam, wo ich hier bin.
Geht es hier um intelligentes Denken oder um Blödeleien?
Ich frag mich langsam, wo ich hier bin.
Geht es hier um intelligentes Denken oder um Blödeleien?

Es geht darum, dass wir Japan mit Deutschland verrechnen. Und das funktioniert nicht.

In Deutschland besteht keine akute Gefahr, die Regierungsparteien hechten blind Wählerstimmen hinterher.
Man lästert über die "German Angst", thematisiert aber nicht, dass Politik über Medien genau auf dieser Ebene seit Jahrzehnten um Wählerstimmen kämpft.
Die Entscheidung, die Laufzeiten zu verlängern, hatte wirtschaftliche Hintergründe und in diesem Bereich befindet sich Deutschland im Supergau. Das sollte man beachten, wenn man über Deutschland und Atomkraftwerke diskutiert.


"München - Wegen der Krise in Japan müssen Arbeitnehmer in einzelnen deutschen Branchen möglicherweise mit Kurzarbeit rechnen. Entsprechende Pläne gibt es nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag) in Unternehmen, die auf japanische Zulieferer angewiesen sind. „Uns liegen erste Anfragen aus dem Automobilbereich vor“ ..."

http://www.stuttgarter-zeitu … -468c-a425-a934c47d4cd2.html

"Beim Thema Atomausstieg, das im Zusammenhang mit dem Unglück in Fukushima neu diskutiert wird, fordert der Verband keine wahltaktischen Schnellschüsse. Der Umstieg auf erneuerbare Energien müsse die Energieversorgung zu moderaten Preisen gewährleisten, so Koch. Die Sicherheit stehe aber natürlich im Vordergrund. Als weitere Herausforderungen nannte der Verband die Unruhen in Nordafrika und Nahost, die Entwicklung der Rohstoffpreise und die Diskussionen über die Zukunft des Euro."

http://www.stuttgarter-zeitu … -4539-93d7-5af576083692.html

Unser politischer und wirtschaftlicher Supergau ist nicht weniger folgenschwer als der japanische Supergau.


Japan versucht mit seinen Kamikaze Hilfstruppen den Supergau einzudämmen. Mehr geht nicht. Und wie in Tschernobyl wird man fast 100 Jahre damit beschäftig sein die Katastrophe und ihre Folgen unter Kontrolle zu halten.

In unseren Köpfen sind Entscheidungen schnell getroffen. In der Wirklichkeit gilt es wirklich besonnen zu handeln.
@santana45:
OK ich präzisiere, damit auch DU verstehst was gemeint ist.

Was soll dieser unterschwellige Anwurf? Es ist halt albern und unseriös, bei Diskussionen über Stromversorgung auch andere Energiearten aufzuführen, wie es bemerkenswerterweise fast immer der Fall ist, wenn gegen Kernenergie gewettert wird. Das bringt niemanden weiter, schafft aber jede Menge bad vibrations.

Das von mir angesprochene AKW produziert lediglich 4-5% des schweizerischen elektrischen Energiebedarfs.

Und was ist mit Beznau, Gösgen und Leibstadt? Wenn die auch abgeschaltet würden, dann fehlte schlagartig ca. die Hälfte des Strombedarfs. Das kann kurzfristig nur durch Zukauf aus anderen Ländern kompensiert werden, wobei sich das einerseits spürbar auf den Preis auswirken dürfte, zugleich aber den Einfluß auf die Art der Primärenergiequelle deutlich reduziert.

Wir reden ja hier schon die längste Zeit ausschliesslich über AKW und die produzieren (nebst Abwärme, die man meist verpuffen lässt) ELEKTRISCHEN STROM.

Die Abwärme hast Du bei jedem thermischen Kraftwerk, egal ob Biomasse, Holzpellets oder Gülle. Das ist also kein Alleinstellungsmerkmal von Kernkraftwerken.

Eine 100%ige Risikofreiheit gibt es bei keiner einzigen technischen Konstruktion! Du kannst mit dem Fahrrad unterwegs sein und plötzlich blockiert die Kette, Du fliegst nach vornüber und schlägst Dir den Kopf an einem Bordstein entzwei. Exitus.

Du fährst nicht viel mit dem Fahrrad? Sonst wäre Dir eine wesentlich schlüssigere Schilderung eingefallen. Aber ja: Das Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit und endet in der Regel tödlich.

Die Gefahr eines Flusskraftwerks ist relativ klein und ist mit einem SuperGAU doch nicht vergleichbar. Ein Flusskraftwerk hat Notschleusen, die bei einer Überschemmung automatisch öffen.

Genau so zuverlässig, wie es insbesondere von interessierten Kreisen den Sicherheitsvorrichtungen in Kernkraftwerken unterstellt wird? Wie sieht es dort aus mit Redundanzen und Disversitäten? Daneben dürfte man sich besser warm anziehen, ehe ein solches Projekt realisiert würde, wenn durch die erforderliche Aufstauung die Brutplätze des Säbelzahnkäfers überflutet werden. Das gibt Gegenwind ohne Ende. Desweiteren ist das eine sehr begrenzte Sichtweise: Wo willst Du in Brandenburg derartige Kraftwerke bauen?

Bei einem SuperGAU entsteht ein langanhaltender irreparabler Schaden. Das ist der Unterschied.

Der lokal und zeitlich eher begrenzt ist. Das macht sich aber kaum jemand klar. Du kannst Dir ja mal den Spaß machen und nach "Tote pro TWh" googeln. Ich weiß nicht, inwieweit es ethisch verantwortbar ist, ein technisches System, das sehr umstritten ist, durch ein anderes, weniger umstrittenes zu ersetzen, das um Größenordnungen höhere Risiken birgt.

Du scheints Dich da überhaupt nicht auszukennen.

Das wird es sein. Wann warst Du zuletzt im Kontrollbereich?

Ich frag mich langsam, wo ich hier bin.
Geht es hier um intelligentes Denken oder um Blödeleien?

Es geht hier um intelligentes Denken. Und da ist irrationale Furcht ein schlechter Ratgeber.
*********rivat Mann
1.266 Beiträge
dezenter einwurf meinerseits:

irgendwie mutet dieser "fred" inzwischen wie ein "virtueller schwanzvergleich" an und lässt leider zunehmend immer weniger von "intelligenz & hoch-iq" erkennen...

schade *snief*
irgendwie mutet dieser "fred" inzwischen wie ein "virtueller schwanzvergleich" an

Woran machst Du das fest, wie könnte das Deines Erachtens besser gestaltet werden, und welchen Anteil könntest Du zu einer Versachlichung beitragen?
Und was ist mit Beznau, Gösgen und Leibstadt? Wenn die auch abgeschaltet würden, dann fehlte schlagartig ca. die Hälfte des Strombedarfs. Das kann kurzfristig nur durch Zukauf aus anderen Ländern kompensiert werden, wobei sich das einerseits spürbar auf den Preis auswirken dürfte, zugleich aber den Einfluß auf die Art der Primärenergiequelle deutlich reduziert.

Mich hat erstaunt, dass unsere Kanzlerin verkündete, dass die Abschaltung aller AKW's zu keiner Unterversorgung führen würde, weil Deutschland Strom ins Ausland verkauft. Sprich: Es stünde lediglich weniger für den Energieexport zur Verfügung.

Der lokal und zeitlich eher begrenzt ist. Das macht sich aber kaum jemand klar. Du kannst Dir ja mal den Spaß machen und nach "Tote pro TWh" googeln. Ich weiß nicht, inwieweit es ethisch verantwortbar ist, ein technisches System, das sehr umstritten ist, durch ein anderes, weniger umstrittenes zu ersetzen, das um Größenordnungen höhere Risiken birgt.

"Lokal" würde bei Deutschlands Größe was bedeuten?
Nimm mal eine Landkarte und ziehe um eins unserer Kernkraftwerke einen Radius von .. sagen wir 80 km.

Und dann rechne damit, dass man allein um die 100 Jahre damit beschäftgt sein wird die Folgen unter Kontrolle zu bringen und zu halten. Die man teilweise noch nicht wirklich abschätzen kann.

"Die radioaktive Zerfallskette von Plutonium und ihre Spätfolgen

Dass der explodierte Reaktorblock 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl die Umgebung auf Jahrhunderte unbewohnbar machen würde, war zu erwarten. Unerwartet, doch physikalisch erklärlich ist, dass die Radioaktivität in Weißrussland heute allerdings noch gefährlicher ist als in den Jahren direkt nach dem Unglück. ... "

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20647/1.html

Ich finde es ist überflüssig und kontraproduktiv, das Thema Gau und seine katastrophalen Folgen kleinzureden, um einen umsichtigeren Umgang mit unseren Energieproblemen zu fordern.
Ich denke, man sollte anderen schon zumuten, sich der Gefahren bewußt zu sein und t r o t z d e m das Hirn einzuschalten und eine Kosten- Nutzen Rechnung zu erwägen.
Vor allem sich selbst. Wenn man gegen vorschnelle Aktionen ist.
Das hat sonst sowas von Realitätsleugnung, um kurzfristige wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.
Sicherheitshalber, aus dem heise Link, für die, denen Links zu mühsam sind:

"Die Folge: Heute ist die Alphastrahlung in Weißrussland ([extern] Belarus) dreimal so hoch wie 1986 und Beeren oder Pilze aus der Gegend sind nach wie vor hochgefährlich. Die nächsten 270 Jahre wird sich an dieser Situation auch nichts ändern, wie Rob Edwards im [extern] New Scientist berichtet und die mit Alphastrahlung verseuchte Fläche wird von 950 Quadratkilometern im Jahr 1986 auf 3500 Quadratkilometern im Jahr 2006 zunehmen, so die Wissenschaftler der National Academy of Sciences in Gomel, Belarus. Bis 2276 wird die Alphastrahlung doppelt so hoch sein wie direkt nach dem Atomunfall.

Besonders betroffen ist der Süden und Osten Weißrusslands, wo 740 bis 3700 Becquerel pro Quadratmeter gemessen wurden – 14- bis 70-mal so hoch wie im Rest des Landes, berichten die Forscher um Vladimir Knatko vom Academy's Institute of Radiobiology im [extern] Journal of Environmental Radioactivity in der Ausgabe 83 auf Seite 49. Die [extern] Rauchschwalben in der Gegend um Tschernobyl zeigen doppelt so viele Mutationen wie vor dem Reaktorunglück und generell ist die Überlebensrate ausgewachsener Vögel in der Region auf die Hälfte gesunken.

Doch auch das Cäsium 137 hat schon in kleinen Mengen stärker krebsauslösende Wirkung als erwartet und wäscht zudem nicht so stark aus dem Boden aus, wie erhofft: Es wird von Gras und anderen Pflanzen immer wieder neu aus dem Boden aufgenommen, weshalb Schafe auf hunderten englischer Farmen auch heute noch Beschränkungen in Verlegung, Verkauf und Schlachtung unterliegen, so Murdoch Baxter, Gründer des Journal of Environmental Radioactivity. "

Deutschland müsste um die 360.000 km² haben. 800 km² müsste ungefähr dem 3. größten Bundesland: Berlin entsprechen.
Und mit dem Saarland dazu hätte man dann um die 3000 km².

Wieviele AKW's bräuchte man, um Deutschland den 1000 jährigen Frieden zu schaffen?

Das Problem ist, dass das Bauwerk selbst zerfällt und somit erneut Material freigesetzt wird und immer wieder versucht werden muß diesen Prozeß einzudämmen, unter Kontrolle zu bringen, abzuschirmen usw.
Mich hat erstaunt, dass unsere Kanzlerin verkündete, dass die Abschaltung aller AKW's zu keiner Unterversorgung führen würde, weil Deutschland Strom ins Ausland verkauft. Sprich: Es stünde lediglich weniger für den Energieexport zur Verfügung.
Mich hat das nicht erstaunt. Allerdings ist das wiederum eine sehr begrenzte (im Wortsinne) Sichtweise. Wenn Deutschland weniger Strom exportiert, was geschieht dann in den Ländern, die diesen Strom aufgekauft haben? Schalten die zeitweise oder regional die Stromversorgung ab, kaufen sie den Strom woanders, oder fahren sie eigene Kraftwerke hoch? Das erste glaube ich nun weniger, und wenn man sich die beiden anderen Möglichkeiten ansieht, dann möge man sich fragen, wo denn dieser Strom herkommt. Doch wohl kaum aus der Steckdose...

"Lokal" würde bei Deutschlands Größe was bedeuten?
Nimm mal eine Landkarte und ziehe um eins unserer Kernkraftwerke einen Radius von .. sagen wir 80 km.
Dann ist in einem größeren Bereich die Kacke am Dampfen, ja. Was schlägst Du als Alternative vor? Und welche Konsequenzen brächte das mit sich?

Und dann rechne damit, dass man allein um die 100 Jahre damit beschäftgt sein wird die Folgen unter Kontrolle zu bringen und zu halten. Die man teilweise noch nicht wirklich abschätzen kann.
Kann man das denn bei den anderen Energiequellen?

Dass der explodierte Reaktorblock 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl die Umgebung auf Jahrhunderte unbewohnbar machen würde, war zu erwarten. Unerwartet, doch physikalisch erklärlich ist, dass die Radioaktivität in Weißrussland heute allerdings noch gefährlicher ist als in den Jahren direkt nach dem Unglück. ... "

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20647/1.html
Sehr dünn, dieser Artikel, zudem werden da verschiedene Aspekte wild durcheinandergewürfelt. Beispielsweise bleibt völlig unberücksichtigt, daß ein Isotop mit langer Halbwertszeit naturgemäß eine entsprechend geringere Zerfallsrate hat. Auch der Hinweis auf die um den Faktor 90 erhöhte Krebsrate ist ohne Hinweis auf die absoluten Werte eher dazu geeignet, Ängste zu schüren, als zu einer Aufklärung beizutragen.

Ich finde es ist überflüssig und kontraproduktiv, das Thema Gau und seine katastrophalen Folgen kleinzureden, um einen umsichtigeren Umgang mit unseren Energieproblemen zu fordern.
Mit geht es nicht um das Kleinreden, sondern um das Risiko einigermaßen sachlich anzugehen, was derzeit aber nicht opportun zu sein scheint. Jedenfalls macht sich keiner Gedanken um das ca. tausendfach höhere Risiko konventioneller Energieerzeugung.

Ich denke, man sollte anderen schon zumuten, sich der Gefahren bewußt zu sein und t r o t z d e m das Hirn einzuschalten und eine Kosten- Nutzen Rechnung zu erwägen.
Stimmt, aber wer macht das schon? Ich fühle mich an die ach so überzeugenden Maßnahmen zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus erinnert, die dazu führen, daß man fragwürdige Maßnahmen hinsichtlich der an Bord eines Passagierflugzeugs zugelassenen Gegenstände ergreift. Wer wirklich etwas erreichen will, der findet Wege, alle anderen werden dadurch lediglich belästigt.

Vor allem sich selbst. Wenn man gegen vorschnelle Aktionen ist.
Das hat sonst sowas von Realitätsleugnung, um kurzfristige wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.
Das hätte ich dann bitte doch etwas genauer erläutert, denn diesen Andeutungen kann ich nichts entnehmen, was eine Diskussion voranbringen könnte.
Langsam.

Mich hat das nicht erstaunt. Allerdings ist das wiederum eine sehr begrenzte (im Wortsinne) Sichtweise.

Du hattest argumentiert, dass wir in Deutschland dann mit einer ca. 50 prozentigen Unterversorgung dastünden.

Wenn Deutschland weniger Strom exportiert, was geschieht dann in den Ländern, die diesen Strom aufgekauft haben? Schalten die zeitweise oder regional die Stromversorgung ab, kaufen sie den Strom woanders, oder fahren sie eigene Kraftwerke hoch? Das erste glaube ich nun weniger, und wenn man sich die beiden anderen Möglichkeiten ansieht, dann möge man sich fragen, wo denn dieser Strom herkommt. Doch wohl kaum aus der Steckdose...

Tja, das wird EU Thema sein.

Dann ist in einem größeren Bereich die Kacke am Dampfen, ja. Was schlägst Du als Alternative vor? Und welche Konsequenzen brächte das mit sich?

Na, Du hast das einfach versucht klein zu reden.
Und ziehst jetzt direkt die Verbindung zwischen den Folgen eines Supergaus und Alternativen. Und fragst nach den Konsequenzen der Alternativen.
An den Alternativen wird seit Jahren gearbeitet. Windenergie ist dabei immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerutscht.
(Welcher Konzern hat eigentlich die Pläne für das luftbetankte KFZ, das in der Gegend um Grasse entwickelt wurde, in der Schublade?)

Der Ausstieg aus der Atomenergie ist längst beschlossen, die Laufzeiten der AKW's wurden lediglich aus wirtschaftlichen Gründen verlängert.
Deutschland befindet sich im wirtschaflichen Supergau.

Sehr dünn, dieser Artikel, zudem werden da verschiedene Aspekte wild durcheinandergewürfelt. (...) Ängste zu schüren, als zu einer Aufklärung beizutragen.

Hast Du eigentlich eine Vorstellung von dem, was sich hinter diesen Zahlen und Werten verbirgt: Was das in der Wirklichkeit bedeutet?
Ich finde, es gibt allen Grund, davor Angst zu haben.
Und ich denke nicht, dass Angst falsch ist. Weil Angst nämlich auch viel mit Respekt zu tun hat. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.
Du meinst mit "objektiv" ganz eindeutig klein zu reden.
Diese Art "objektiver" Betrachtung ignoriert einfach Gefahren und vor allem deren konkrete Auswirkungen, solange man sie nicht subjektiv am eigenen Leib erfährt.

Klär mal jemanden objektiv auf, dessen Kind aufgrund des Gaus mit diversen Mißbildungen zur Welt kommt.

Und worüber Forscher an Kernfroschungsanlagen nicht unbedingt öffentlich sprechen: Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßiger Untersuchungen usw. gibt es einige, die keine Kinder haben, weil sie an diesen Anlagen arbeiten und Respekt vor möglichen Mißbildungen haben.
(Mir ist nicht ein einziger Fall bekannt, in dem das passiert wäre)
Zu behaupten, Wissenschaftler an Kernforschungsanlagen seien in Bezug auf Atomkraft desinformiert, dürfte schwierig werden.
Angst hat auch etwas mit Respekt zu tun.

Kann man das denn bei den anderen Energiequellen?

Kommt drauf an welche es ist. Nehmen wie den Braunkohletagebau: Offenbar führen die Abbaugebiete neben der Tatsache, dass dafür immer wieder ganze Ortschaften umgesiedelt werden, zu klimatischen Veränderungen. Lustig wirds, wenn das Ganze dann geflutet wird. Aber die Veränderungen sind im kontrollierbaren Bereich. Genauso wie die Folgen des Tsunamis weitgehend reversibel sind. Bis auf Fukushima.

Stimmt, aber wer macht das schon? Ich fühle mich an die ach so überzeugenden Maßnahmen zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus erinnert, die dazu führen, daß man fragwürdige Maßnahmen hinsichtlich der an Bord eines Passagierflugzeugs zugelassenen Gegenstände ergreift. Wer wirklich etwas erreichen will, der findet Wege, alle anderen werden dadurch lediglich belästigt.

Da sind wir bei der Geschichte mit Politik und wildem Aktionismus. das passiert, wenn man immer nur an die Dummheit des Wählers appeliert und in schwierigen Zeiten dann eigentlich auf dessen Intelligenz angewiesen ist. Wer die Eier in der Hose hat jetzt offiziell zu verkünden, dass die Entscheidung mit einer Übergangszeit für die Entwicklung alternativer Möglichkeiten aus der Atomkraft auszusteigen die Richtige gewesen sei, statt eine pro - kontra Diskussion anzuzetteln, hat meine Stimme.

Das hätte ich dann bitte doch etwas genauer erläutert, denn diesen Andeutungen kann ich nichts entnehmen, was eine Diskussion voranbringen könnte.

Das heißt übersetzt: Auf dieser Diskussionsebene kommt man keinen konstruktiven Schritt weiter, weil nur Sophisterei betrieben wird.
Und es geht eigentlich nur um die Frage wer bei den nächsten Wahlen an die Macht kommt.
Das Problem dabei ist, dass Politiker zuweilen dazu neigen die Realität zugunsten ihrer "objektiven" Ansichten gründlich zu ignorieren.

Ich kann die Gegenseite schlecht überzeugen, wenn ich ihre berechtigten Ängste und Sorgen ignoriere und lächerlich mache.
Im Gegenteil.

Die Energiekonzerne profitieren - egal bei welcher Lösung.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
"Die Folge: Heute ist die Alphastrahlung in Weißrussland ([extern] Belarus) dreimal so hoch wie 1986 und Beeren oder Pilze aus der Gegend sind nach wie vor hochgefährlich. Die nächsten 270 Jahre wird sich an dieser Situation auch nichts ändern, wie Rob Edwards im [extern] New Scientist berichtet und die mit Alphastrahlung verseuchte Fläche wird von 950 Quadratkilometern im Jahr 1986 auf 3500 Quadratkilometern im Jahr 2006 zunehmen, so die Wissenschaftler der National Academy of Sciences in Gomel, Belarus. Bis 2276 wird die Alphastrahlung doppelt so hoch sein wie direkt nach dem Atomunfall.
Klingt wahnsinnig gefährlich und bedrohlich.
Aber was hat Alphastrahlung mit durch radioaktives Jod oder Cäsium zu tun? Beides sind keine Alphastrahler.

Ist ja egal, Hauptsache Panikmache. *nene*

Alphastrahlung sind sehr schnelle Helium-Atomkerne, sie ist sehr energiereich und zerstörerisch, aber auch nur über sehr kurze Entfernung von der Strahlungsquelle aus wirksam und leicht abzuschirmen - ein paar Blatt Papier reichen, um die Alphateilchen (Helium-Kerne) abzubremsen. Selbst an der Luft liegt die Reichweite der Strahlung maximal im
Meterbereich (bei sehr schnellen Alphateilchen).

Selbst Betastrahlung (sehr schnelle Elektronen) hat an der Luft nur wenige Meter Reichweite. Zur Abschirmung reichen dünne Metallplatten (in einem PKW ist man schon sehr gut geschützt).
Allerdings sind Betastahler wie z.B. radoaktives Jod oder Cäsium gefährlich, da sie durch die mittlere Halbwertszeit sowohl relativ stark strahlen, dass aber auch über eine lange Zeit. Gefährlich ist aber nicht der äußere Kontakt mit diesen Stoffen, sondern die Aufnahme in den Körper, wo sie "eingelagert" werden und über längere Zeit direkt das Gewebe aus kürzester Entfernung bestrahlen.

Dieser gesamte Text ist also als wissenschaftlicher Humbug und reine Propaganda entlarvt.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Alternativen zum Atomstrom
Welche gibt es denn?

1. Wasserkraft:
Naja, prinzipiell sicher gut, aber im Flachland eher unproduktiv. Außerdem sind auch Staustufen ein großer Eingriff in die Natur, und die unmittelbaren Folgen eines Dammbruches durchaus mit denen eines AKW-GAU vergleichbar. Die Langzeitfolgen sicher nicht - wobei die Gefahr von radioaktiven Materialien mit sehr langer Halbwertzeit, also nur sehr langsamem Abbau, überzeichnet werden (lange Halbwertzeit bedeutet geringe Aktivität).

2. Windkraft und Photovoltaik
Abgesehen von dem sehr hohen Aufwand (auch energetisch) bei der Herstellung und Errichtung dieser Anlagen haben sie noch einen Nachteil: Sie liefern Energie nicht kontinuierlich und schon gar nicht auf Abruf und sind somit nur bedingt für die Deckung eines Teiles des Grundbedarfs einsetzbar. Hochrechnungen, nach denen der Energiebedarf des Landes komplett mit diesen Energiequellen gedeckt werden kann, erschrecken mich inzwischen schon (früher haben sie mich nur amüsiert). Was machen wir denn an einem windstillen Dezemberabend (Vorweihnachtszeit)? Schalten wir die Industrie oder die privaten Haushalte ab, um den Rest über die wenigen Spitzenlast-Kraftwerke grundzuversorgen? *oh*

3. Kohle- und Gas/Öl-Kraftwerke
Dagegen wird ja auch Sturm gelaufen (CO2, Schwefeloxide, Ruß). Außerdem sind die Ressourcen sehr begrenzt und ein Ende absehbar (insbesondere, wenn man sich den wachsenden Bedarf einiger Schwellenländer ansieht).

4. Geothermie
Auch hier gibt es einen riesigen Aufwand, die Folgen eines massiven Eingriffs in den Wärmehaushalt der Erdkruste sind noch längst nicht erforscht (Seismik). Und es gibt nur wenige Orte aus der Erde, wo die thermische Energie aus dem Erdinneren direkt an der Oberfläche genutzt werden kann wie in Island.

5. Gezeitenkraftwerke
Auch hier sind Aufwand und Nutzen in Relation zu setzen. Es gibt nur wenige Küsten, die dafür wirklich wirtschaftlich geeignet sind (Tidenhub ausreichend, abteilbare Buchten).

Auch wenn wir jetzt vielleicht in unserer blinden Panik die Kernkraft verbannen - in 20 oder 30 Jahren werden wir dahin zurück kehren. Allerdings ist diese Kraftwerkstechnik bis dahin kaum weiter entwickelt als heute, weil da höchstens theoretisch geforscht wird - wenn überhaupt.
@Ludivine:
Langsam.
Ich gebe mir Mühe...

Du hattest argumentiert, dass wir in Deutschland dann mit einer ca. 50 prozentigen Unterversorgung dastünden.
Nein. Es ging um die Anlagen Beznau, Gösgen, Leibstadt und Mühleberg, die allesamt in der Schweiz stehen. Santana45 hatte das Beispiel Schweiz ins Gespräch gebracht.

Wenn Deutschland weniger Strom exportiert, was geschieht dann in den Ländern, die diesen Strom aufgekauft haben? Schalten die zeitweise oder regional die Stromversorgung ab, kaufen sie den Strom woanders, oder fahren sie eigene Kraftwerke hoch? Das erste glaube ich nun weniger, und wenn man sich die beiden anderen Möglichkeiten ansieht, dann möge man sich fragen, wo denn dieser Strom herkommt. Doch wohl kaum aus der Steckdose...
Tja, das wird EU Thema sein.
Zweifellos, aber im Moment hilft das kaum weiter. Und vor allem sagt das nichts über die zu tragenden Konsequenzen aus, wobei ich einen höheren Strompreis sogar für die weniger kritische halte.

Dann ist in einem größeren Bereich die Kacke am Dampfen, ja. Was schlägst Du als Alternative vor? Und welche Konsequenzen brächte das mit sich?
Na, Du hast das einfach versucht klein zu reden.
Wenn Du das so verstanden hast, dann hast Du mich mißverstanden. Ich habe versucht, es lediglich nicht künstlich aufzubauschen.

Und ziehst jetzt direkt die Verbindung zwischen den Folgen eines Supergaus und Alternativen. Und fragst nach den Konsequenzen der Alternativen.
An den Alternativen wird seit Jahren gearbeitet. Windenergie ist dabei immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerutscht.
Dann schätze bitte einmal ab, wieviele Anlagen es braucht, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, und vor allem, wie eine verläßliche Pufferung geschehen kann. Ein erheblicher Anteil derjenigen, die gerade jetzt auf die Straße gehen, würde genauso lautstark auf der Straße sein, wenn hinter ihrem Garten ein Windpark errichtet oder über ihr Häuschen eine Hochspannungsleitung geführt werden soll. Heiliger Sankt Florian...

(Welcher Konzern hat eigentlich die Pläne für das luftbetankte KFZ, das in der Gegend um Grasse entwickelt wurde, in der Schublade?)
Wozu soll das gut sein? Um einen noch schlechteren Wirkungsgrad zu erzielen als die derzeit hergestellten KFZ? Und wie will man den Hochdrucktank einigermaßen kollisionsfest gestalten? Davor habe ich nämlich deutlich mehr Respekt als vor 10 Liter Sprit.

Der Ausstieg aus der Atomenergie ist längst beschlossen, die Laufzeiten der AKW's wurden lediglich aus wirtschaftlichen Gründen verlängert.
Deutschland befindet sich im wirtschaflichen Supergau.
Und den will man dadurch hinausschieben, daß man bestehende Anlagen stillegt, deren Betriebskosten denkbar gering sind?

Sehr dünn, dieser Artikel, zudem werden da verschiedene Aspekte wild durcheinandergewürfelt. (...) Ängste zu schüren, als zu einer Aufklärung beizutragen.
Hast Du eigentlich eine Vorstellung von dem, was sich hinter diesen Zahlen und Werten verbirgt: Was das in der Wirklichkeit bedeutet?
Ja, ungefähr schon. Das können die wenigsten von sich behaupten, die hier und andernorts Ängste schüren.

Ich finde, es gibt allen Grund, davor Angst zu haben.
I beg to differ. Insbesondere halte ich es für wenig hilfreich, nur eine Seite der Medaille zu betrachten, vor der anderen aber mutwillig die Augen zu verschließen.

Und ich denke nicht, dass Angst falsch ist. Weil Angst nämlich auch viel mit Respekt zu tun hat. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.
Jedenfalls ganz gewiß nicht so, wie es derzeit in nahezu allen Medien geschieht. Da reden Blinde von der Farbe.

Du meinst mit "objektiv" ganz eindeutig klein zu reden.
Ganz gewiß nicht, das unterstellst Du nur.

Diese Art "objektiver" Betrachtung ignoriert einfach Gefahren und vor allem deren konkrete Auswirkungen, solange man sie nicht subjektiv am eigenen Leib erfährt.
Das entspricht von vorne bis hinten nicht der Wahrheit. Ich ignoriere keineswegs, im Gegenteil! Ich betrachte sie, aber eben nicht ausschließlich die Risiken der einen Technik, während ich vor den Auswirkungen allen anderen Techniken ganz fest die Augen verschließe.

Vor vielen Jahren hat es einen tragischen ICE-Unfall gegeben. Da gibt es nichts schön- oder kleinzureden. Aber es gab viele Menschen, die sich nicht entblödet haben, auf die große Gefahr des schienengebundenen Verkehrs hinzuweisen, verbunden mit dem Hinweis, doch lieber auf die Straße auszuweichen. Kann man machen, dies ist ein freies Land - aber man sollte sich der 70-fach höheren Gefahr bewußt sein. Ähnliches geschieht gerade auch wieder.

Klär mal jemanden objektiv auf, dessen Kind aufgrund des Gaus mit diversen Mißbildungen zur Welt kommt.
Gerne, wenn Du das bei denjenigen machst, deren Kinder durch die Emissionen konventioneller Kraftwerke mißgebildet zur Welt gekommen sind. Nur zur Info: Du hättest mehr zu tun als ich. Viel mehr.

Und worüber Forscher an Kernfroschungsanlagen nicht unbedingt öffentlich sprechen: Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßiger Untersuchungen usw. gibt es einige, die keine Kinder haben, weil sie an diesen Anlagen arbeiten und Respekt vor möglichen Mißbildungen haben.
(Mir ist nicht ein einziger Fall bekannt, in dem das passiert wäre)
Ist das so? Warum kenne ich dann keinen, der das so handhabt?

Desweiteren: Wieviele Angehörige des fliegenden Personals von Luftfahrtgesellschaften halten das genauso? Deren Belastung ist nämlich höher als die der meisten Personen, die in Kontrollbereichen tätig sind. Übrigens habe ich mir genau einmal richtig Dosis auf den Pelz brennen lasen: Bei einer Compotertomografie. Dort habe ich mir wesentlich mehr Dosis eingefangen als in den gesamten ca. acht Jahren, in denen ich regelmäßig in Kontrollbereichen tätig war.

Zu behaupten, Wissenschaftler an Kernforschungsanlagen seien in Bezug auf Atomkraft desinformiert, dürfte schwierig werden.
Deshalb stelle ich solche Behauptungen auch gar nicht erst auf.

Angst hat auch etwas mit Respekt zu tun.
Nein, im Gegenteil. Angst fördert irrationales Verhalten, Respekt fördert behutsamen Umgang mit Risiken.

Kommt drauf an welche es ist. Nehmen wie den Braunkohletagebau: Offenbar führen die Abbaugebiete neben der Tatsache, dass dafür immer wieder ganze Ortschaften umgesiedelt werden, zu klimatischen Veränderungen. Lustig wirds, wenn das Ganze dann geflutet wird. Aber die Veränderungen sind im kontrollierbaren Bereich. Genauso wie die Folgen des Tsunamis weitgehend reversibel sind. Bis auf Fukushima.
Und was ist mit den tausenden von Tonnen spaltbaren Materials, die Jahr für Jahr bei der Verbrennung in die Atmosphäre geblasen werden? Warum ignoriert man die?

Das hätte ich dann bitte doch etwas genauer erläutert, denn diesen Andeutungen kann ich nichts entnehmen, was eine Diskussion voranbringen könnte.
Das heißt übersetzt: Auf dieser Diskussionsebene kommt man keinen konstruktiven Schritt weiter, weil nur Sophisterei betrieben wird.
Wie könnte denn Deiner Ansicht nach eine konstruktivere Diskussions- und Handlungsalternative aussehen?

Und es geht eigentlich nur um die Frage wer bei den nächsten Wahlen an die Macht kommt.
Je nun, das ist banal. Dafür wird jedes Thema ausgeschlachtet, das sich dafür eignet, völlig losgelöst von den tatsächlichen Problemen, denen die Menschheit gegenübersteht.

Das Problem dabei ist, dass Politiker zuweilen dazu neigen die Realität zugunsten ihrer "objektiven" Ansichten gründlich zu ignorieren.
Das ist nicht wirklich neu. Genausowenig ist es neu, daß der Wähler sich dem gerne anschließt.

Ich kann die Gegenseite schlecht überzeugen, wenn ich ihre berechtigten Ängste und Sorgen ignoriere und lächerlich mache.
Im Gegenteil.
Ob sie berechtigt sind, das wage ich zu bezweifeln. Auch hier zeigt sich wieder, wie sehr sich Menschen manipulieren lassen. Um mal wieder das Beispiel des Verkehrs zu strapazieren: Wenn irgendwo auf der Welt ein Zug oder Flugzeug verunglückt, dann ist das eine Schlagzeile auf der Titelseite wert. Wer berichtet darüber, daß jeden Tag über dreitausend Menschen auf den Straßen tödlich verunglücken? Gerade weil Eisenbahn- und Flugzeugunglücke so selten sind, sind sie eine Nachricht wert. Die tägliche Tragödie lockt keinen Hund hinter dem Ofen hervor.

Die Energiekonzerne profitieren - egal bei welcher Lösung.
Ist das a priori verwerflich? Ich gehe ja auch nicht fünf Tage pro Woche (und teilweise auch sechs oder sieben) zur Arbeit, um meine alten Hosen aufzutragen, sondern primär, um Geld zu verdienen. Warum sollten nicht auch andere, Menschen wie Unternehmen, das gleiche tun wollen?
lunikus
Ich sprach ausschliesslich von der Situation in der Schweiz.
Und da ist die Wasserkraft noch lange nicht ausgeschöpft.

Auch mir ist klar, dass dies in Ebenen nicht viel bringt.

Wenn Du mal den AKW-Fred in "Pro Natura" lesen würdest, könntest Du mehr erfahren.
@santana45:
Ich sprach ausschliesslich von der Situation in der Schweiz.
Und da ist die Wasserkraft noch lange nicht ausgeschöpft.
Butter bei die Fische: Welches Potential steckt darin noch, das man nutzen kann, ohne erhebliche Risiken oder Landschaftsvernichtung hinnehmen zu müssen? Ist zu erwarten, daß das ohne massiven Widerstand aus der Bevölkerung umsetzbar ist?

Abgesehen davon finde ich es schade (aber aus Erfahrung nicht überraschend), daß Du Dir nur einen kleinen Teil dessen, was ich in aller Ausführlichkeit geschrieben habe, herauspickst, den großen Rest aber unbeantwortet stehen läßt.
Dieser gesamte Text ist also als wissenschaftlicher Humbug und reine Propaganda entlarvt.

du hast den gesamten text gelesen? oder nur das, was ich hier hineinkopiert habe * g *

Nein. Es ging um die Anlagen Beznau, Gösgen, Leibstadt und Mühleberg, die allesamt in der Schweiz stehen. Santana45 hatte das Beispiel Schweiz ins Gespräch gebracht.

hui. hat die deutsche regierung beschlossen die akw's in der schweiz zu schließen?

Und vor allem sagt das nichts über die zu tragenden Konsequenzen aus, wobei ich einen höheren Strompreis sogar für die weniger kritische halte.

ich sehe für uns keine kritischen konsequenzen. ausser den wirtschaftlichen. die angesichts der aktuellen lage der nation allerdings ein desaster sind.
nochmal: der ausstieg ist bereits beschlossene sache, die laufzeitverlängerung hatte rein wirtschaftliche gründe.

(...) auf der Straße sein, wenn hinter ihrem Garten ein Windpark errichtet oder über ihr Häuschen eine Hochspannungsleitung geführt werden soll. Heiliger Sankt Florian...

Du meinst die meisten AKW Gegner sind blöd? Das bezweifle ich.
Sie haben nur eine andere Meinung.

Wozu soll das gut sein? Um einen noch schlechteren Wirkungsgrad zu erzielen als die derzeit hergestellten KFZ?

http://www.rolf-keppler.de/luftauto.htm


Zum Rest:

Du magst irgendwie keine qualitativen Unterschiede zwischen einem Supergau und den Folgen anderer Energiegewinnungsmethoden akzeptieren.
Um es nicht künstlich aufzubauschen muß man es nicht kleiner reden, als es ist. Mit deinen Vergleichen setzt Du es in Relationen, die einfach nicht passen. Keine andere Art der Energiegewinnung beinhaltet das Potential ein Gebiet auf mehrere Jahrhunderte nahezu unbelebt und unbelebbar zu machen. Steril.

Wieso ist es so schwer zu sagen: Ja, die Folgen eines Supergaus sind schlimmer als ein ICE Unfall oder was sonst noch.
Aber wir w i s s e n das und deshalb bemühen wir uns um größtmögliche Sicherheit, rechtlich und technisch.
Und ausserdem wird an dem Thema mit viel Aufwand weiter geforscht, weil: ... Und hier kann man mal die ganzen Vorteile aufzählen, anstatt das Thema immer nur in Relation zu "auch nicht schlimmer als" zu stellen.
Man muß weder Ängste noch andere Arten der Energiegewinnung klein reden.

Unternehmen. Du unterstellt mir etwas.
Ich hab nichts dagegen, wenn Unternehmen Möglichkeiten ausschöpfen. Ich habe aber ganz entschieden etwas gegen die Subventionspolitik Deutschlands und der EU.
Die Energieanbieter profitieren, egal bei welcher Lösung. Aber w i r zahlen die Zeche.
irgendwie mutet dieser "fred" inzwischen wie ein "virtueller schwanzvergleich" an und lässt leider zunehmend immer weniger von "intelligenz & hoch-iq" erkennen...

Genau zu dieser Einsicht bin ich auch gelangt.
Es geht offensichtlich mehr um persönliche Hick-Hacks als um reale sachlich bezogene Diskussionen.
Wortklauberein, Glühbirnen und Benzin in einer AKW-Diskussion vergleichen, ellenlange Pseudo-Widerlegungnen ohne Beweis.

Das ist so ab einer betsimmten Seitenzahl in dieser Gruppe leider fast immer so.

Ich verlasse dieses Fred.

@linikus: Du brauchst mich nicht mehr anzuschreiben, wir sprechen nicht dieselbe Sprache und ich antwortete auf viele Deiner Einwaände einfach deshalb nicht, weils mir zu blöd wurde.
Vorneweg: Mich beschleicht immer mehr der Eindruck, daß dieser Thread in der flaschen Gruppe einsortiert ist. In etlichen Entgegnungen erkenne ich jedenfalls keine geistigen Höhenflüge.

Nein. Es ging um die Anlagen Beznau, Gösgen, Leibstadt und Mühleberg, die allesamt in der Schweiz stehen. Santana45 hatte das Beispiel Schweiz ins Gespräch gebracht.
hui. hat die deutsche regierung beschlossen die akw's in der schweiz zu schließen?
Möchtest Du ernsthaft diskutieren oder lieber herumblödeln? Wenn Du wünschst, ernstgenommen zu werden, dann sind solche Bemerkungen denkbar kontraproduktiv.

Und vor allem sagt das nichts über die zu tragenden Konsequenzen aus, wobei ich einen höheren Strompreis sogar für die weniger kritische halte.
ich sehe für uns keine kritischen konsequenzen. ausser den wirtschaftlichen. die angesichts der aktuellen lage der nation allerdings ein desaster sind.
Das ist eine überaus eingeschränkte Sichtweise. Wird denn jetzt auf den Stromverbrauch verzichtet, oder erzeugt man den nachgefragten Strom dann auf andere Weise? Ich gehe davon aus, daß letzteres passiert, und der Strom, der den der abgeschalteten Kernkraftwerke ersetzt, wird mangels anderer Möglichkeiten fossil erzeugt werden. Wer das nonchalant als irrelevant abtut, der spielt mit dem Leben seiner Mitmenschen.

nochmal: der ausstieg ist bereits beschlossene sache, die laufzeitverlängerung hatte rein wirtschaftliche gründe.
Sie hatte auch wirtschaftliche Gründe, und der Ausstieg als solcher ist rein politisch motiviert.

(...) auf der Straße sein, wenn hinter ihrem Garten ein Windpark errichtet oder über ihr Häuschen eine Hochspannungsleitung geführt werden soll. Heiliger Sankt Florian...
Du meinst die meisten AKW Gegner sind blöd? Das bezweifle ich.
Deshalb behaupte ich das ja auch gar nicht. Solche Unterstellungen wie die Deinige sind ermüdend, langweilig, allzuleicht zu entlarven und diskreditieren Dich als ernstzunehmende Diskussionspartnerin. Wenn Du blödeln willst, dann sag das explizit, dann blödel ich auch mit. Auch wenn dieses Thema dafür ein wenig zu ernst ist.

Sie haben nur eine andere Meinung.
Woraus ist diese erwachsen, wenn nicht aus der Angst des Schlecht- und Fehlinformierten?

Wozu soll das gut sein? Um einen noch schlechteren Wirkungsgrad zu erzielen als die derzeit hergestellten KFZ?
http://www.rolf-keppler.de/luftauto.htm
Inwiefern beantwortet das meine Frage? Wo hat der Konstrukteur dieses Wunderautos die Physik überlistet? Es ist weitaus sinnvoller, den Sprit als Energieträger mit hoher Leistungsdichte mitzuführen als ihn (oder einen anderen Energieträger) erst zu verbrennen, die Wärme mit schlechtem Wirkungsgrad in eine Drehbewegung umzuwandeln, diese in elektrischen Strom, ihn hiochzutransformieren, zu transportieren, herabzutransformieren, wahrscheinlich in mehreren Stufen, einen Motor anzutreiben, der einen Verdichter antreibt, der wiederum mit erschreckend schlechtem Wirkungsgrad arbeitet, insbesondere dann, wenn die Kompressionswärme nicht genutzt werden kann, das ganze in Druckbehälter (die alljährlich zu prüfen sind, und ich würde mich weigern, mich in ein Gefährt mit gleich vier solcher Bomben zu setzen) zu verfachten, um dann einen mit schlechtem Wirkungsgrad arbeitenden Expansionsmotor anzutreiben. Dann lieber Akkus - selbst Bleibatterien sind weitaus effizienter.

Zum Rest:

Du magst irgendwie keine qualitativen Unterschiede zwischen einem Supergau und den Folgen anderer Energiegewinnungsmethoden akzeptieren.
Doch, genau das tu ich, und genau deshalb empfinde ich die Anti-Kernkraft-Paranoia als so erschreckend!

Um es nicht künstlich aufzubauschen muß man es nicht kleiner reden, als es ist. Mit deinen Vergleichen setzt Du es in Relationen, die einfach nicht passen. Keine andere Art der Energiegewinnung beinhaltet das Potential ein Gebiet auf mehrere Jahrhunderte nahezu unbelebt und unbelebbar zu machen. Steril.
Dafür meuchelt sie Jahr für Jahr - jedes Jahr! - hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen dahin. Still und leise, über die ganze Welt verstreut, und deshalb ohne aufrüttelnde Bilder.

Wieso ist es so schwer zu sagen: Ja, die Folgen eines Supergaus sind schlimmer als ein ICE Unfall oder was sonst noch.
Wer wollte das bestreiten? Aber offensichtlich habe ich bei meinen Lesern teilweise zu unrecht unterstellt, daß sie aus gutem Grund in dieser Gruppe Mitglied sind.

Also nochmal ganz langsam: Die Diskussion "Kernenergie vs. konventionelle Energieerzeugung" spielt in einer anderen Liga, aber hinsichtlich der Wahrehmung der Risiken folgt sie dem Vergleich "Schienenverkehr vs. Straßenverkehr". Wenn etwas schiefgeht, dann hat das beim jeweils erstgenannten Modell schwerere Folgen als ein einzelner Unfall der jeweils zweitgenannten. Solange aber diese folgenärmeren Unfälle oder sonstigen Schadensereignisse in einem derart häufigem Maße auftreten, daß die Gesamtzahl der Verunglückten deutlich höher ist als im Falle der seltenen, dann aber folgenschweren Unglücke der "Großeinrichtungen", dann muß man sich die Frage gefallen lassen (und idealerweise eine Antwort finden), inwieweit es verantwortbar ist, diese Vielzahl von kleinen Tragödien hinzunehmen.

Aber wir w i s s e n das und deshalb bemühen wir uns um größtmögliche Sicherheit, rechtlich und technisch.
Und ausserdem wird an dem Thema mit viel Aufwand weiter geforscht, weil: ... Und hier kann man mal die ganzen Vorteile aufzählen, anstatt das Thema immer nur in Relation zu "auch nicht schlimmer als" zu stellen.
Man muß weder Ängste noch andere Arten der Energiegewinnung klein reden.
Die Ängste sind zweifellos da, und wie so oft können sie durch Unwissenheit oder erst recht Fehlinformation geschürt werden, was derzeit wieder einmal Hochkonjunktur hat. Jeder, der auf das im Vergleich zu allen anderen bekannten Energieträgern geringe Risiko hinweist, muß im Moment damit rechnen, zumindest verbal gesteinigt zu werden. Hysterie ist eben mit Sachargumenten nicht beizukommen.

Unternehmen. Du unterstellt mir etwas.
Ich hab nichts dagegen, wenn Unternehmen Möglichkeiten ausschöpfen. Ich habe aber ganz entschieden etwas gegen die Subventionspolitik Deutschlands und der EU.
Die Energieanbieter profitieren, egal bei welcher Lösung. Aber w i r zahlen die Zeche.
Wie stehst Du angesichts dieser These zu den Vergütungen bei der Einspeisung von Wind- und Solarenergie?
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