Angesichts der Krisen wie z.B. in Lybien, die zur Zeit noch dazu kommen, ist das innerhalb der EU keine Option.
Wenn ich
jetzt ein Kernkraftwerk abschalte, dann muß ich auch
jetzt ein anderes hochfahren, um nicht die Lichter ausgehen zu lassen. Deshalb wird man zur Zeit keine andere Wahl haben als auf fossil befeuerte Anlagen zurückzugreifen. Wie das mittel- und langfristig aussieht, das steht wiederum auf einem anderen Blatt.
Da Du andeutest Du kennst in diesem Bereich aus, müsste Dir bekannt sein, dass an alternativen Möglichkeiten bereits seit Jahrzehnten gearbeitet wird.
Freilich, und das mit teilweise recht eindrucksvollen Ergebnissen. Angesichts der Tatsache, daß allgemein der Wunsch besteht, Strom und Wärme jederzeit und in jeder gewünschten Menge abrufen zu können, ist man auf lange Sicht noch auf herkömmliche Energieträger angewiesen. Das Grundproblem insbesondere von Solar- und Windenergieanlagen ist die nur begrenzt planbare Verfügbarkeit, die also irgendwie anders abgepuffert werden muß. Man möchte auch bei einer langanhaltenden Flaute im Joyclub stöbern können, muß also entweder ein Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerk derselben Leistung vorhalten wie der entsprechende Windpark bietet, oder man hat irgandwann mal Energiespeicher, die für mindestens mehrere Tage den Bedarf decken können. Das sieht es derzeit noch mau aus. Dann gibt es wieder Zeiten, wo der Strombedarf schon jetzt niedriger ist als allein der von Windkraftanlgen produzierte Strom. Da dürfen die Betreiber trotzdem den gesetzlich verbürgten Preis für den eingespeisten Strom einstreichen, während die Netzbetreiber sogar noch draufzahlen müssen, um der überschüssigen Strom irgendwie loszuwerden. Daß es für die Lebensdauer von Kraftwerken aller Art kontraproduktiv ist, im Lastfolgebetrieb zu arbeiten, sei da nur am Rande erwähnt, ebenso wie auch der sich verringernde Wirkungsgrad.
Übrigens sind auch die "grünen" Energiequellen nicht ohne negative Seiteneffekte. Da sind der Flächenverbrauch der Rotoren und die nicht ganz unbedenkliche Dreckproduktion bei der Herstellung von Photovoltaikanlagen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Vielleicht überfliegst Du ja doch mal den Artikel auf
http://nextbigfuture.com/201 … er-twh-by-energy-source.html
Der Schwerpunkt liegt, nochmal, zur Zeit beim Thema Windenergie.
Dazu gabs in den letzen Jahren ausreichend informative und überzeugende Konferenzen.
Ja. Und wenn der Wind ausbleibt, dann muß man doch wieder das Kernwerk hochfahren... Kaum jemand macht sich doch Gedanken darüber, daß ein großes herkömmliches Kraftwerk der 1000-MW-Klasse kontinuierlich so viel Strom liefert wie - nein, nicht 1000, sondern 5000 bis 10000 Windräder der 1-MW-Klasse. Die laufen nämlich je nach Standort nur einen Teil des Jahres, und auch dann nicht stets mit der Nennleistung. Es wird zunehmend schwerer, Standorte mit ausreichendem Windangebot zu finden, auf denen nicht aufgrund von Bauvorschriften der verschiedensten Art, aber auch Bürgerinitiativen etc. der Bau verhindert oder zumindest verzögert wird.
Und von Regierungsseite wurde bereits erklärt, dass genau diese Alternative in der konkreten Diskussion ist.
Nun, die erzählen viel, wenn der Tag lang ist. Die Windenergie wird zweifellos einen deutlichen Teil der Stromerzeugung liefern, aber eben nicht kontinuierlich. Ich will auch bei Windstille Licht in der Bude haben.
Und hierzu der Ausbau der Hochspannungsnetzes notwendig wird usw.
Und genau das wird derzeit von Umweltschützern (oder solchen, die sich so nennen - diese Leute übersehen nämlich das Detail, daß dann eben dort, wo der Strom nachgefragt wird, das Kohlekraftwerk einige Jahre länger läuft) vehement behindert.
Du tust, als wären alternative Energiekonzepte kein Thema und als gäbe es nicht bereits Lösungsansätze.
Du irrst.
Ansätze bestreite ich gar nicht, und ich bin der letzte, der sich gegen eine sichere, zuverlässige und nachhaltige Energiequelle sträuben würde. Auf absehbare Zeit ist aber mindestens einer dieser Punkte nicht erfüllt.
Naja, sieh Dir mal an, wie Du mit dem Luftauto umgehst.
Eine solide und funktionierende Lösung, ich habe keine Ahnung warum Du hier giftest das sei keine Innovation:
Du hast nicht richtig gelesen: Ich bestreite nicht, daß das eine Innovation sei (wobei das eigentlich auch schon vor hundert Jahren solche Geräte gab - soviel zum Thema Innovation), sondern ich bestreite, daß so ein Konzept sinnvoll ist.
Aber dann erkläre Du mir doch bitte: Warum sollte ich ein Druckluftauto haben wollen, wenn ich ein Elektroauto haben kann, daß
bei gleichem Energiebedarf anderthalbmal bis zweimal weiter fahren kann als mit dem Druckluftauto? Ich habe meinen langen Sermon über die vielfache Transformation der Energieart nicht ohne Grund geschrieben: Bei jedem Schritt geht Energie ungenutzt verloren, mal deutlich weniger als ein Prozent, mal mehr als die Hälfte - da kommt von der ursprünglich eingesetzten Energie bestenfalls noch ein Zehntel beim Antrieb an. Dagegen ist ein oller VW Käfer ein Effizienzwunder.
Sag mir mal, warum der Ansatz mit einfachen und herkömmlichen Mitteln n e u e Lösungsansätze zu schaffen, die die Umwelt schonen, bei Dir keine Geltung haben? Ich finde, das sind die Besten und Klügsten.
Weil dieser Ansatz das Ziel gerade
nicht erfüllt! Jedes andere Konzept, das bereits heute serienmäßig verfügbar ist, schont die Umwelt mehr, selbst ein Auto mit Vergaser, jedenfalls wenn der Strom für die Preßlufterzeugung fossil erzeugt wird. Und selbst wenn der Strom für den Verdichter mit einem Solarpanel erzeugt wird, wäre es effizienter, ihn per Akku zu speichern, ohne die vielen Umwege der Energieumwandlung beim Druckluftantrieb. Der Ansatz hat bei mir also nicht deshalb keine Geltung, weil er die Umwelt schonen würde, sondern im Gegenteil: Weil er sie deutlich mehr als nötig belastet!
Falls Du nun mit dem Argument kommst, daß man ja noch am Anfang sei und man das Potential noch nicht ausgereizt hätte: Fast jeder der einzelnen Prozesse ist mehr oder weniger dicht am theoretisch erzielbaren Maximum angekommen. Da läßt sich also nur noch das eine oder andere Prozent an Wirkungsgrad herauskitzeln, aber man wird nie auch nur im Ansatz an die Effizienz eines reinen Elektroantriebs herankomen. Genau deshalb halte ich dieses Konzept nicht für würdig, weiter fortgeführt zu werden.
Ich finde Du dramatisierst das Thema nicht weniger als die, die in purer Panik sind. Und rechtfertigst sie dadurch. So wie Du argumentierst kann ich mir vorstellen, dass man versucht Dich zu steinigen.
Stell Dir vor, was Du willst. Ich gebe zu, es mit den Gesetzen nicht immer ganz genau zu nehmen. Gegen die Gesetze der Physik verstoße ich dagegen nur selten.
Mich hat bislang noch keiner gesteinigt, wenn ich erklärt habe warum ich die Aktion jetzt die AKW's wegen Fukushima abzuschalten für idiotisch halte.
Vielleicht liegts daran, dass ich denen, die Angst haben, nicht erkläre wie blöd sie sind.
Schon wieder kommst Du hier mit unterschwelligen Unterstellungen. Was willst Du damit erreichen?
Woraus ist diese erwachsen, wenn nicht aus der Angst des Schlecht- und Fehlinformierten?
Das unterscheidet uns: Ich gehe davon aus, dass jemand nicht grundsätzlich schlecht und fehlinformiert ist - nur, weil er nicht meine Ansichten teilt.
Non sequitur. Nicht, weil jemand meine Ansichten nicht teilt, ist er fehlinformiert. Aber weil er fehlinformiert ist,
kann und
will er meine Ansichten weder verstehen noch teilen. Siehe Dein Beispiel mit dem Druckluftauto: Du hast vermutlich wenig bis keine Ahnung von Thermodynamik. Deshalb kommst Du gar nicht auf die Idee, daß dieses Konzept nicht geeignet ist, jemals auch nur im Ansatz an die Leistungsfähigkeit eines mit Elektro- oder Verbrennungsmotor angetriebenen Autos heranzukommen. Es ist schlicht physikalisch unmöglich.
Und wir müssen die Physik nicht überlisten, um neue Konzepte zu erarbeiten. Wir müssen uns nur überlegen wie wir sie geschickt nutzen können.
Eben, und das Druckluftauto ist eine denkbar ungeschickte Methode.
Warte doch einfach ab, ob Meyrin andere Lösungen findet. Die sind doch fleißig dran.
Erst dann, wenn sie eine neue Physik entwickelt haben. Vorher garantiert nicht.
Wie stehst Du angesichts dieser These zu den Vergütungen bei der Einspeisung von Wind- und Solarenergie?
Da müsste ich mich erst mal informieren, die Bedingungen haben sich ja innerhalb der vergangenen 10 Jahre verändert.
Das solltest Du ruhig mal machen. Aber losgelöst von den konkreten Vergütungen für die Einspeisung: Allein die Tatsache, daß ein bestimmter Erlös gesetztlich garantiert wird, ist eine Subvention. Und die ist - insbesondere bei der Photovoltaik - erheblich.