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Die Katastrophen von Japan ...449
Und ihre Folgen. Ich schreibe das Wort "Katastrophe" absichtlich in…
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Erdbeben, Tsunami, Gau?

*******Maxx Mann
11.919 Beiträge
Ich gehe davon aus, dass die Materialforschung in den nächsten fünf Jahren Durchbrüche zeitigen wird, die es ermöglichen werden, gigantische Mengen Strom vergleichsweise preiswert zu speichern.
Toll, wovon "die Leute" so ausgehen. Sie sind auch davon ausgegangen, dass Atomkraftwerke unter Aufsicht und Kontrolle der Betreiberfirmen selbst sicher sind und sie gehen auch davon aus, dass die Verpressung von CO2 im Erdreich sicher ist (aber in hochfeste Spezialcontainer eingegossene alte Brennstäbe in mehreren hundert Metern Tiefe in einem geotektonisch inaktiven Gebiet sind eine unsichere Lagerung *gruebel*).
Akkuspeicherung ist wahnsinnig Materialintensiv und von Wirkungsgrad ineffektiv (allein schon die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt). Immer noch, nach jahrzehntelanger Forschung. Aber in 5 Jahren ist das kein Problem mehr.
Noch inneffektiver ist die elektrolytische Aufpaltung von Wasser (von der Explosivität des entstehenden Gasgemisches ganz zu schweigen). Da bestehen physikalische Grenzen.
Es gibt momentan und auch in absehbarer Zukunft keine effektive Möglichkeit, große Elektroenergiemengen preisgünstig und energieeffizient zu speichern. Leider. Da ist die kalte Kernfusion schon greifbarer - aber das ist ja wieder Atomkraft ... *snief* *nene*

Ältere Windkrafträder werden vorwiegend durch neuere ersetzt, die zum Teil eine zehnfach höhere Leistung haben.
Glaube ich eher nicht. Die Windenergie beträgt bei 10 m/s (schon eine kräftige Brise, höhere Windgeschwindigkeiten bringen keine wesentlich höhere Ausbeute, da der Wirkungsgrad sinkt) etwa 400 Watt pro Quadratmeter. Da ja aber der Wind nicht auf 0 m/s abgebremst wird, können etwa nur 50% dieser Energie genutzt werden - also 200 Watt pro Quadtratmeter. Ein Rotor mit 80 Metern Durchmesser hat eine wirksame Fläche von ca. 5.000 m² - es werden also unter optimalen Bedingungen etwa 1.000.000 Watt (=1 MW) vom Rotor umgesetzt. Die Abgabe an Elektroenergie dürfte bei 75-80% davon liegen.
Für die 10-fache Leistung müsste das Rotorblatt jetzt einen etwa 3 Mal so großen Durchmesser (ca. 250 Meter!) haben - oder die alten hatten nur einen Durchmesser von 25 Metern und werden jetzt durch 80-Meter-Räder ersetzt. Denn die Wirkungsgrade der Rotorblätter und auch der Generatoren haben sich in den letzten 20 Jahren nicht so gravierend geändert.

Sofern der politische Wille gegeben ist, wäre es allein durch Windkraft denkbar, den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb von fünf Jahren auf 60 % zu schrauben (obgleich so eine einseitige Fixierung wenig wünschenswert wäre).
Windräder in Deutschland liefern derzeit witterungsbedingt nur knapp 20 % der theoretischen Leistung (wenn sie rund um die Uhr laufen würden.

Wir haben derzeit in Deutschland eine Windleistung von knapp 30 GW (Nennleistung) installiert. Effektiv erbringen sie also weniger als 6 GW. Die Grundlast in Deutschland (also die Elektroenergie, die wir stetig mindestens benötigen) liegt bei 40-50 GW, die Spitzenlast ist etwa doppelt so hoch.
Noch ist die Speicherung der Energie kein großes Problem, da selbst die Leistung aller Windräder gleichzeitig problemlos abgenommen werden kann. Um aber wenigstens die Hälfte der derzeitigen Grundlast mit Windenergie abdecken wollen, benötigen wir etwa 120 GW installierte Windradleistung (Nennwert) - und wenn in ganz Deutschland ein kräftiger Wind pustet, produzieren wir mehr Strom, als wir je verbrauchen können - nur mit Windrädern. Weht aber kein Wind, müssen wir selbst zu energiearmen Tageszeiten "zufüttern" - aus bisher noch nicht vorhandenen Speichern (für die wir auch noch keine geeignete Technologie haben)

Das hört sich alles so leicht an - klar, und rein statistisch ist es auch kein Problem.
Aber auch der Dorfteich war statistisch gesehen nur 50 cm tief, trotzdem ist die Kuh ersoffen ... *snief*
*******Maxx Mann
11.919 Beiträge
Nachtrag:
... und politische Beschlüsse verändern gar nichts.

Man kann weder erfolgreich politisch festlegen, wann der Wind zu wehen hat und wann die Sonnen scheinen muss - noch kann man technische Entwicklung wirksam beschließen (schon gar nicht, wenn die technischen Probleme noch nicht einmal ansatzweise geklärt sind).

Aber man kann und muss technische Entwicklung fördern - und da kann man alles auf eine Karte setzen (regenerative Energien + Speichertechnologien) oder eben streuen, indem man auch in Sachen Kernenergie weiter forscht (erzwungene Spaltung mit ungefährlichen Spaltprodukten, Sicherheitsautomatismen, Kernfusion, ...).
********aine Paar
3.292 Beiträge
Interessanter Ansatz?
Für Regionen, in denen eine ganze Reihe von Windkraftanlagen stehen (so bei uns mit 56 Anlagen aktuell), gibt es den Ansatz, die nicht abgerufene Energie dazuzu nutzen, in den Windparks gelegene Pressluftspeicher damit aufzuladen und im Umkehrschluss bei Energiebedarf kurzerhand die Pressluft zu nutzen, um Generatoren anzutreiben... die aus der gespeicherten Druckluftenergie wieder elektrische Energie erzeugen. (Wenn ich als Nichttechniker das richtig verstanden habe... analog Wasserspeicherkraftanlagen...).

In den USA entstehen erste Anlagen diesen Typs. Was ist davon zu halten?
Moncapitaine
Hätten die Deutschen frühzeitig so viel von ihrem noch verbliebenen Hirnschmalz in die Neuentwicklung effizienter Energietechnologien gesteckt, wie jetzt in die absehbar vergeblichen Versuche "erneuerbare" Energien effizient nutzen zu können, hätten wir solche Phantomdiskussionen nicht.

Mit großem Vergnügen verfolge ich übrigens, dass all die Massen studierter Geisteswissenschaftler, die absehbar keiner brauchte und die jetzt in diversen steuerbezahlten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen von den Nichtgeisteswissenschaftlern alimentiert werden müssen, sich die tollsten Ideen ausdenken, wie mit Wind und Sonne die Welt zu erleuchten sein könne...

Ich hasse übrigens diese Windräder....
Hallo dreilicht
tolles Bild, aber wie sieht dann der Schattenschlag aus ?:))
LG Britt
@ britt
Es handelt sich um einen Prototyp, der sowohl zur ineffizienten Energiegewinnung, zur Terrorisierung von Anwohnern und Spaziergängern als auch als postmoderne Orgonkanone verbeamteter Hobbyschamanen benutzt werden kann.

Ein ökonomischer Knaller....

Der Schattenschlag ist...psychedelisch!

*walk*
********aine Paar
3.292 Beiträge
Die Gegner...
... schrecken aber auch vor nix mehr zurück!

mc
@ moncapitaine
s.o.

Das ist eine sehr interessante Weiterentwicklung zur ganzheitlichen Befriedigung urmenschlicher Bedürfnisse...da entstehen Energieströme auf mehreren Ebenen.... fg
... das bringt mich auf eine idee, was man in der nacht zum 1. mai anstellen könnte ärmel hochkrempel
*******Maxx Mann
11.919 Beiträge
Für Regionen, in denen eine ganze Reihe von Windkraftanlagen stehen (so bei uns mit 56 Anlagen aktuell), gibt es den Ansatz, die nicht abgerufene Energie dazuzu nutzen, in den Windparks gelegene Pressluftspeicher damit aufzuladen und im Umkehrschluss bei Energiebedarf kurzerhand die Pressluft zu nutzen, um Generatoren anzutreiben... die aus der gespeicherten Druckluftenergie wieder elektrische Energie erzeugen. (Wenn ich als Nichttechniker das richtig verstanden habe... analog Wasserspeicherkraftanlagen...).
Energetisch totaler Schwachfug, weil bei der Komprimierung von Gasen viel Wärme entsteht (darauf basiert die Zündung beim Dieselmotor, der hat nämlich keine Zündkerzen). Außerdem kann ich das bei meinem Tauchcompressor prima beobachten - der hat mächtige Kühlrippen, die von einem großen Ventilator angepustet werden, und trotzdem wird er ganz schön warm.
Abwärme bedeutet aber Energieverlust - und der ist hier enorm.
Beim Dekomprimieren wird dann wieder Wärme gebraucht, damit die ganze Einlage nicht einfriert.
Also, prinzipiell möglich, aber ineffektiv und ganz ehrlich - ich möchte in meiner Nähe auch keine riesigen Drucklufttanks mit ein paar 100 Bar stehen haben.
Wobei, wenn die explodieren, liefern die Windräder in der Umgebung kurzzeitig Spitzenenergie *oh* *zwinker*
.. wir nähern uns langsam dem punkt, der deutlich macht, warum ich so an meyrin hänge.
@ Ludivine
Wiesoweshalbwarum...?

Kommt in Meyrin der Strom aus parfümierten Jungfrauennostrilen?
nein. meyrin versucht im spiel mit energie z.b. neue und effizientere speichermethoden zu entwickeln und bastelt nicht nur aus neugier an den kleinsten teilchen herum: man hofft, noch unbekannte wege zur energiegewinnung und bislang unbekannte energiequellen zu erschließen.
Ludivine
man hofft, noch unbekannte wege zur energiegewinnung und bislang unbekannte energiequellen zu erschließen.

Als da wären? (ernsthaft interessiert)
Schwarmintelligenz der deutschen Politeliten
Lustig, lustig...heute sah ich die Besetzungsliste der Kommission, die über die zukünftige deutsche Energieversorgung "ethisch" beratschlagt:


Ulrich Beck, Risikoforscher,

Klaus von Dohnanyi, SPD-Politiker

Ulrich Fischer, Landesbischof der Badischen Landeskirche,

Alois Glück, Präsident Zentralkomitee der Deutschen Katholiken

Jörg Hacker, u.a. Nationale Akademie der Wissenschaften

Jürgen Hambrecht, BASF-Vorstandsvorsitzender

Volker Hauff, ehemaliger Forschungs- und Verkehrsminister

Walter Hirche, Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission

Reinhard Hüttl, Präsident der acatech

Weyma Lübbe, Philosophie-Professorin, Uni Regensburg


Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München

Lucia Reisch, Copenhagen Business School

Ortwin Renn, Professor an der Universität Stuttgart

Miranda Schreurs, Freie Universität Berlin

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE.




Im wesentlichen die üblichen Verdächtigen...


Auf das Mäuschen, das vom Berg fällt, darf man gespannt sein... *mrgreen*
Stichwort Dunkle Materie und Dunkle Energie.

5 Prozent unseres Universums bestehen aus der uns bekannten Materie.
95 Prozent bestehen aus Materie, deren physikalische Eigenschaften uns unbekannt sind. Wir sitzen nicht nur hypothetisch inmitten unendlicher Energieressourcen und wissen nicht ob und wie wir sie ausschöpfen können.

Diese 5 Prozent uns bekannter Materie, aus der auch wir gebastelt sind, besteht aus Fermionen, das sind Teilchen mit 1/2 Spin (Eigendrehimpuls).
Bosonen haben einen ganzzahligen Spin und sind Überträger der physikalischen Grundkräfte.

Die Hochenergiephysik spielt mit Hadronen, die sowohl als Fermion, also mit 1/2 Spin, oder ganzzahlig, als Boson, möglich sind.

Das einzige uns bekannte stabile Hadron ist das Proton. Stabil bezogen auf unsere 5 Prozent ... des Universums.

Hm.

Man geht davon aus, dass solche Hadronen spontan aus dem "Nichts" auftauchen (im Experiment werden sie z.B. aus dem Ultrahochvakuum "geschossen". Die Astrophysik hat sie meiner Kenntnis nach bereits nachgewiesen?)
Diese Teilchen sind instabil und zerfallen beim Auftauchen und in der Wechselwirkung mit den für unsere 5 Prozent Universum gültigen physikalischen Regeln in z.B. in Photonen.
Es müsste eine Möglichkeit geben, sie ohne hohen Energieaufwand zu generieren. Aber dazu fehlt uns noch Wissen.

Sprich: Wir könnten durchaus eine Möglichkeit finden unsere Energie aus den restlichen 95 Prozent des Universums zu beziehen. Die sog. Schöpfung könnte, auf unsere 5 Prozent bezogen, ein durchaus kontinuierlicher Prozeß sein.

Und das irdische Problem mit der Energiespeicherung könnte langfristig gesehen über Spielchen wie verschränkte Quanten gelöst werden.
Sprich, man benötigt keine Speicherung, sondern "beamt" die Energie da hin, wo sie benötigt wird.

Die Frage ist, was passiert, wenn in diesen 95 Prozent kleine grüne Männchen sitzen, denen es gar nicht passt, dass wir ihren Teil des Universums anzapfen.
ach Ludivine...
Zunächst einmal vielen Dank für die dargelegten Zukunftsaussichten, deren physikalisch astronomische Grundlagen für mich in demütiger Unwissenheit wabern...

Die Frage ist, was passiert, wenn in diesen 95 Prozent kleine grüne Männchen sitzen, denen es gar nicht passt, dass wir ihren Teil des Universums anzapfen.

Du scheinst mir weder in der Schule noch bei den Ortsversammlungen der GRÜNEN aufgepasst zu haben...

Es gibt allüberAll nur ein Wesen, das den Kern bösartiger Destruktion in sich trägt und dessen Ausrottung ein Segen für den Rest des IST bedeuten würde:

der pöööse Mensch (insbesondere in der Ausstattungsvariante "weiß, männlich, heterosexuell, kaukasisch, arbeitend").

Von daher wäre es allenfalls heikel, wenn in den 95% weiße, männliche, heterosexuelle, kaukasische, arbeitende Männchen sitzen würden...

...aber wie wahrscheinlich ist DAS denn???

*mrgreen*
ich hab so gut aufgepasst, dass mir aufging, dass bösartigkeit, wie farben, ein relativer begriff sind. ausserhalb der menschlichen belange gibt es sie nicht.

ich bezweifle, dass ein hadron, das im moment, da es in unseren 5 prozent auftaucht den hiesigen physikalischen wirklichkeiten angepasst wird, das als feindseelig und bösartig empfinden würde.

während wir, deren bewußtsein hauptsächlich auf um stabilität bemühte materie basiert (fermionen) solche anpassungsprozesse eben als feindseelig begreifen.

die sache ist natürlich komplizierter: unsere 5 prozent stehen in wechselwirkung mit den 95 prozent, wir wissen nicht wie. ähnlich wie in der genetik sind wir hier an einem punkt, der uns respekt abnötigen sollte.

stell dir mal vor unsere 5 prozent wären der energiespeicher der grünen männchen.
@ Ludivine
Wir leben zwar in einem Zeitalter moralistischer Dekadenz...dennoch halte ich in Bezug auf manches menschliche Verhalten die vereinfachende und immer mehr oder weniger arbiträre Einordnung als etwas Böses für pragmatisch...

Wenn die 5% die 95% füttern ist´s doch nur gerecht, wenn die 5% sich bei den 95% dann auch was holen... *zwinker*
Schön wär´s!
Das größte Problem der Akzeptanz des Atoms liegt doch wohl darin, daß die Leute es nicht "verstehen". Da ist "irgendeine" Strahlung, und die ist böse. Ich kann sie nicht sehen, also ist sie böse.

Zu glauben, daß irgendeine andere Form der Energiegewinnung, die noch "unbegreiflicher" ist wie z.B. ein Hadron, hätte eine Chance, ist m.E. zienlich naiv.

Das würde erst Recht bekämpft werden bis aufs Blut. Teufelszeug! Niemals! Wir werden alle sterben!
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ich stelle mit Erstaunen fest, dass die Nein-Sager und Bremser jetzt dort verortet sind, wo man in den achtzigern noch die Zukunft verbal gepachtet hatte.

Es geht ja gar nicht darum, die Grundlagenforschung am CERN esoterisch anzuzapfen.

Im Gegensatz zur Kernenergie, die einen hohen Abschottungsgrad erfordert, bietet die Vielfalt des Themenkomplexes erneuerbare Energien breiten Raum für ganz banale Garagen-Innovationen. Effizienz-Steigerungen bei Speichermedien und Wirkungsgrad sind jedenfalls erheblich realistischer als weitere Durchbrüche in der Kernforschung. Eher sogar an der Tagesordnung.

Da könnte im Prinzip mächtig Dampf rein, denn das Projekt liegt im Strom der Zeit.

Das größte Problem ist im Augenblick eher dieses, dass die aktuellen Eigenkapitalrichtlinien (die als Korrektiv zur Milleniums-Blase entstanden und durch die jüngste Kapitalmarktkrise neue Nahrung bekommen haben), dass diese Richtlinien es fähigen Ingenieuren ungleich schwerer machen, eine gute Idee umzusetzen, als dies noch in den siebzigern und achtzigern der Fall war.

Für die 10-fache Leistung müsste das Rotorblatt jetzt einen etwa 3 Mal so großen Durchmesser (ca. 250 Meter!) haben - oder die alten hatten nur einen Durchmesser von 25 Metern und werden jetzt durch 80-Meter-Räder ersetzt.

Ja, Letzteres. Eine Verzehnfachung der Gesamt-Leistung ist damit natürlich nicht zu erreichen, aber eine Verdoppelung bis Verdreifachung ist im Grunde ausgemachte Sache. Auch ohne neue Standorte.

Wir haben derzeit in Deutschland eine Windleistung von knapp 30 GW (Nennleistung) installiert. Effektiv erbringen sie also weniger als 6 GW. Die Grundlast in Deutschland (also die Elektroenergie, die wir stetig mindestens benötigen) liegt bei 40-50 GW, die Spitzenlast ist etwa doppelt so hoch.

Na, das sage ich doch: eine Verdreifachung auf 18 GW im Inland und die Zuschaltung ähnlicher Kapazitäten offshore würde also auf 36 GW hinauslaufen, was die genannten 60% sogar übertrifft. Aber ich betone nochmals, dass eine so einseitige Fixierung auf Windenergie nicht wünschenswert ist. Es ging nur darum klarzustellen, dass es im Prinzip gehen kann, ohne dass die Lichter ausgehen. Dine Zahlen habe ich einfach mal ungeprüft übernommen.

Akkuspeicherung ist wahnsinnig Materialintensiv und von Wirkungsgrad ineffektiv (allein schon die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt). Immer noch, nach jahrzehntelanger Forschung. Aber in 5 Jahren ist das kein Problem mehr.

Den eigentlichen boost hat diese Forschung erst in den vergangenen Jahren durch die notebooks bekommen. Die Kapazitäten, die nötig wären, um den Monatsbedarf meiner fünfköpfigen Familie zwischenzuspeichern, würden selbst bei heutiger Technologie nicht mehr Raum einnehmen, als ein Waschmaschine.

Und wenn ich mir so ansehe, wie viele Netzteile mein Haus aufwärmen, stellt sich wirklich die Frage, ob die alleinige Verlegung von Wechselstromleitungen mit 220 Volt in Privathaushalten wirklich Sinn macht. Die Einspeisung von Solarenergie, die Gleichstrom liefert, über Zerhacker ins öffentliche Netz ist in der Tat unsinnig und ebenfalls nur eine Übergangstechnologie. Langfristig wird das also darauf hinauslaufen, dass diese Energie dezentral vor Ort als Gleichstrom gespeichert wird, und neue Standards bei den Steckdosen diesen Gleichstrom parallel zum Wechselstrom (oder sogar allein?) überall im Haus zur Verfügung stellen. Wechselstrom macht nur dort Sinn, wo starke Motoren angetrieben werden müssen, oder Strom über weite Entfernungen transportiert werden muss, um den Leitungswiderstand zu veringern.

Es ist wirklich die Frage, ob ein Privthaushalt geschätzt von 70 Transformatoren erwärmt wird, oder ob nicht besser Waschmaschine, Mixer und Trockner einen vorgeschalteten Zerhacker erhalten.

Eine solche AUCH zu diskutierende Umstellung der innerhäuslichen Stromleitungen auf Gleichstrom nebst dezentraler Speicherung soll aber jetzt auch nicht das nonplusultra sein, sondern nur veranschaulichen, auf welch breiter Front die "totale Mobilmachung" Richtung erneuerbare Energien gerade stattfindet.

Insofern ist das völlig korrekt, wenn die Kommission überwiegend mit kreativen, phantasievollen, utopisch denkenden Geisteswissenschaftlern besetzt wurde, und die Entwicklung nicht zu früh von real existierenden Technokraten gebremst wird.
Jincandenza
Vielen Dank für den Zerhackungsbeitrag...

Ich habe das Problem, dass in allzu vielen gesellschaftlichen Bereichen Geisteswissenschaftler und Bürokraten, gerne in Personalunion, versuchen, die Realitäten nach gusto zu zerhacken, um sie so wieder zusammenzubauen, wie es ihnen erstrebenswert erscheint...natürlich aus übergeordneten idealistischen Beweggründen und zum Besten aller...denn was das Beste für alle ist, wissen am besten ohne Zweifel unsere geisteswissenschaftlichen Utopisten...ämmm...Eliten.

Diese ideologisch weltferne, konstruktivistische Verschlimmbesserungsmanie zieht sich wie ein roter Faden z.B. durch die Gesundheitspolitik, die Wirtschaftspolitik, die Einwanderungspolitik sowie die Bildungspolitik.

Mir reichts dann mal. *zig*


Insofern ist das völlig korrekt, wenn die Kommission überwiegend mit kreativen, phantasievollen, utopisch denkenden Geisteswissenschaftlern besetzt wurde, und die Entwicklung nicht zu früh von real existierenden Technokraten gebremst wird.


Protagonisten ala Töpfer, Marx und Gewerkschaftsblase als kreativ und phantasievoll zu bezeichnen, erheitert mich dann doch einwenig.

In meinen Augen mangelt es in unserer Gesellschaft übrigens keineswegs an "kreativen, phantasievollen, utopisch denkenden Geisteswissenschaftlern" (die fahren an jeder Ecke Taxi oder verdingen sich als Webdesigner) sondern vielmehr an Menschen, die neben nebulösen soft skills auf ihrem Gebiet auch noch ein paar hard skills vorzuweisen haben, vulgo: wissen, wovon sie sprechen.... *zwinker*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
...versuchen, die Realitäten nach gusto zu zerhacken, um sie so wieder zusammenzubauen, wie es ihnen erstrebenswert erscheint..

Halten wir zunächst einmal fest, dass das in begrenztem Umfang tatsächlich möglich ist. Das haben unsere Geisteswissenschaftler nach 30 Jahren neoliberaler Indoktrination jetzt doch langsam von den Pragmatikern gelernt.

Tschacka !!!

In der Medizin mögen die Grenzen vorläufig noch etwas enger gesteckt sein, aber in der Politik eröffnen sich weite Horizonte, sobald das Diktat wirtschaftlicher Sachzwänge ersteinmal abgeschüttelt ist.

Seid realistisch, fordert das Unmögliche.

In meinen Augen mangelt es in unserer Gesellschaft übrigens keineswegs an "kreativen, phantasievollen, utopisch denkenden Geisteswissenschaftlern" (die fahren an jeder Ecke Taxi oder verdingen sich als Webdesigner) sondern vielmehr an Menschen, die neben nebulösen soft skills auf ihrem Gebiet auch noch ein paar hard skills vorzuweisen haben, vulgo: wissen, wovon sie sprechen....

Ein Historiker, der sich - sagen wir - auf das Liebesleben des Thomas von Aquin spezialisiert hat, hat auf seinem Fachgebiet durchaus solche hard skills vorzuweisen. Mir scheint unser Problem eher, dass diese brachliegenden Qualifikationen nicht die nötigen Betätigungsfelder haben, weil in den vergangenen 30 Jahren wirklich alles dem äußerst kurzfristigen Erfolgsdruck des kapitalistischen Verwertungszusammenhangs unterworfen wurde.

Als Abfallprodukt der Logik habe ich mir nebenbei die eine oder andere Programmiersprache beigebracht und meine selbstgeschriebene software ermöglicht es, dass ich bei gleicher Besetzung den vierfachen Ertrag wie vor zehn Jahren erzielen kann. Das ist aber wenig befriedigend, zumal mir der Beamte des Königs einen unverhältnismäßig hohen Anteil abnimmt, was dann erst recht dazu führt, dass ich keine neuen Mitarbeiter einstellen kann. Dieses System ist genauso absurd wie alles andere auch, weshalb wir beide ja den nicht-verwertbaren Anteil unserer Qualifikationen gerne hier im JC verschwenden.

Ich vermag nicht zu sehen, warum ein Ingenieur oder Programmierer höhere gesellschaftliche Anerkennung geniest, als der ukrainische Musiker in der Fußgängerzone oder der durchgeknallte LSD-Freak, der in den Pausen ebendort Rilke vorliest.
Effizienz-Steigerungen bei Speichermedien und Wirkungsgrad sind jedenfalls erheblich realistischer als weitere Durchbrüche in der Kernforschung. Eher sogar an der Tagesordnung.

Klitzekleine Anmerkung.

Die USA hat mit ihrer Weltraumforschung einfach besseres Marketing betrieben. Die im Alltag verwertbaren "Nebenprodukte" der eigentlichen Projekte sind fast jedem geläufig.

Nicht geläufig ist, dass wissenschaftliche Entdeckungen und Entwicklungen am CERN z.B. in der Krebstherapie, in der Konstruktion von Messinstrumenten und bei der Optimierung industrieller Produktionsprozesse eine große Rolle spielen.

Und das Bekannteste wird immer wieder vergessen: Ende der 90iger entwickelte das CERN die Grundlagen des www. Gedacht war es ursprünglich zur unmittelbaren Kommunikation der an CERN Projekten beteiligten Wissenschaftler aus aller Herren Länder.

Auf dem Weg zur Utopie muß man in der Grundlagenforschung all die realen, alltäglichen kleinen technischen Probleme in Bezug auf z.B. Energiespeicherung bewältigen, den Zielen gerecht optimieren, verfeinern, Präzisionsarbeit leisten und neue technische Möglichkeiten entwickeln.
Den eigentlichen boost hat diese Forschung erst in den vergangenen Jahren durch die notebooks bekommen. Die Kapazitäten, die nötig wären, um den Monatsbedarf meiner fünfköpfigen Familie zwischenzuspeichern, würden selbst bei heutiger Technologie nicht mehr Raum einnehmen, als ein Waschmaschine.

Nicht nur die Notebooks.
Auch der Wunsch nach abgasfreien Automobilen hat eine Vielzahl von Ingenieuren dazu bewogen, sich um die Speicherung elektrischer Energie zu kümmern.
Aber diese mobilen Speicher haben alle einen Nachteil. Einerseits sind sie teuer, weil selten vorkommende Werkstoffe erforderlich sind. Andererseits lässt der Wirkungsgrad zu wünschen übrig, wenn man die Primärenergie zur Herstellung solcher Speicher mitberücksichtigt.
Kommt noch die problematische Entsorgung solcher Speichermaterialien hinzu, wenn sie mal ihre Einsatzfähigkeit beendet haben.

Auf dem Weg zur Utopie muß man in der Grundlagenforschung all die realen, alltäglichen kleinen technischen Probleme in Bezug auf z.B. Energiespeicherung bewältigen, den Zielen gerecht optimieren, verfeinern, Präzisionsarbeit leisten und neue technische Möglichkeiten entwickeln.

Genau.

Der Ausbau bereits bekannter Technologien scheint mir da eher erfolgsversprechender. Wie z.B. die höher gelegenen Speicherbecken, die bei Überkapazität von elektrischer Energie durch Pumpen mit Wasser gefüllt werden. Bei Spitzenzeiten, etwa während der Pendlerzeiten der Bahnen, steht diese Energie dann für den Antrieb von Turbinen-Generatoren zur Verfügung.
In der Schweiz wurden eben zwei solche Anlagen eingeweiht. Die definitive Inbetriebnahme ist für 2012 geplant und ersetzt ein AKW. Die Primärenergie für's hochpumpen stammt aus Solaranlagen.

Nur so ein Gedanke, was heute machbar wäre.
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