Ich gehe davon aus, dass die Materialforschung in den nächsten fünf Jahren Durchbrüche zeitigen wird, die es ermöglichen werden, gigantische Mengen Strom vergleichsweise preiswert zu speichern.
Toll, wovon "die Leute" so ausgehen. Sie sind auch davon ausgegangen, dass Atomkraftwerke unter Aufsicht und Kontrolle der Betreiberfirmen selbst sicher sind und sie gehen auch davon aus, dass die Verpressung von CO2 im Erdreich sicher ist (aber in hochfeste Spezialcontainer eingegossene alte Brennstäbe in mehreren hundert Metern Tiefe in einem geotektonisch inaktiven Gebiet sind eine unsichere Lagerung ).Akkuspeicherung ist wahnsinnig Materialintensiv und von Wirkungsgrad ineffektiv (allein schon die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt). Immer noch, nach jahrzehntelanger Forschung. Aber in 5 Jahren ist das kein Problem mehr.
Noch inneffektiver ist die elektrolytische Aufpaltung von Wasser (von der Explosivität des entstehenden Gasgemisches ganz zu schweigen). Da bestehen physikalische Grenzen.
Es gibt momentan und auch in absehbarer Zukunft keine effektive Möglichkeit, große Elektroenergiemengen preisgünstig und energieeffizient zu speichern. Leider. Da ist die kalte Kernfusion schon greifbarer - aber das ist ja wieder Atomkraft ...
Ältere Windkrafträder werden vorwiegend durch neuere ersetzt, die zum Teil eine zehnfach höhere Leistung haben.
Glaube ich eher nicht. Die Windenergie beträgt bei 10 m/s (schon eine kräftige Brise, höhere Windgeschwindigkeiten bringen keine wesentlich höhere Ausbeute, da der Wirkungsgrad sinkt) etwa 400 Watt pro Quadratmeter. Da ja aber der Wind nicht auf 0 m/s abgebremst wird, können etwa nur 50% dieser Energie genutzt werden - also 200 Watt pro Quadtratmeter. Ein Rotor mit 80 Metern Durchmesser hat eine wirksame Fläche von ca. 5.000 m² - es werden also unter optimalen Bedingungen etwa 1.000.000 Watt (=1 MW) vom Rotor umgesetzt. Die Abgabe an Elektroenergie dürfte bei 75-80% davon liegen.Für die 10-fache Leistung müsste das Rotorblatt jetzt einen etwa 3 Mal so großen Durchmesser (ca. 250 Meter!) haben - oder die alten hatten nur einen Durchmesser von 25 Metern und werden jetzt durch 80-Meter-Räder ersetzt. Denn die Wirkungsgrade der Rotorblätter und auch der Generatoren haben sich in den letzten 20 Jahren nicht so gravierend geändert.
Sofern der politische Wille gegeben ist, wäre es allein durch Windkraft denkbar, den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb von fünf Jahren auf 60 % zu schrauben (obgleich so eine einseitige Fixierung wenig wünschenswert wäre).
Windräder in Deutschland liefern derzeit witterungsbedingt nur knapp 20 % der theoretischen Leistung (wenn sie rund um die Uhr laufen würden.Wir haben derzeit in Deutschland eine Windleistung von knapp 30 GW (Nennleistung) installiert. Effektiv erbringen sie also weniger als 6 GW. Die Grundlast in Deutschland (also die Elektroenergie, die wir stetig mindestens benötigen) liegt bei 40-50 GW, die Spitzenlast ist etwa doppelt so hoch.
Noch ist die Speicherung der Energie kein großes Problem, da selbst die Leistung aller Windräder gleichzeitig problemlos abgenommen werden kann. Um aber wenigstens die Hälfte der derzeitigen Grundlast mit Windenergie abdecken wollen, benötigen wir etwa 120 GW installierte Windradleistung (Nennwert) - und wenn in ganz Deutschland ein kräftiger Wind pustet, produzieren wir mehr Strom, als wir je verbrauchen können - nur mit Windrädern. Weht aber kein Wind, müssen wir selbst zu energiearmen Tageszeiten "zufüttern" - aus bisher noch nicht vorhandenen Speichern (für die wir auch noch keine geeignete Technologie haben)
Das hört sich alles so leicht an - klar, und rein statistisch ist es auch kein Problem.
Aber auch der Dorfteich war statistisch gesehen nur 50 cm tief, trotzdem ist die Kuh ersoffen ...