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Feeling Future

Feeling Future
Daryl J. Bem, der die ausgezeichnete Studie "Exotic becomes Erotic" verfasst hat, veröffentlicht im Journal of Personality and Social Psychology eine Studie zu Präkognition und Prämonition. (Spiegel Online berichtet auch darüber.)

Hier findet sich die Studie:
http://www.dbem.ws/FeelingFuture.pdf

Kritisieren kann man an der Studie eigentlich nur, dass er die im Fachgebiet wissenschaftlich anerkannten Methoden anwendet:

http://www.ruudwetzels.com/articles/Wagenmakersetal_subm.pdf

Hat jemand Lust, den Artikel zu diskutieren?
******han Mann
7 Beiträge
Danke für den Link
Cornell hat ja im Bereich der Kognitions Forschung einen ganz guten Ruf. Dass es sowas wie Vorahnungen von Ereignisfeldern gibt, die dann tatsächlich eintreffen ist naturwissenschaftlich gesehen ein alter Hut - ist aber auch ein weites Glaubensfeld. Ich selbst war schon mit jemand zusammen der solche Vorahnungen hatte und die trafen dann auch tasächlich immer ein. Als HardCore Naturwissenschaftler suche ich natürlich immer nach wissenschaftlich begründbaren Erklärungen. Hier landet man relativ schnell bei mathematischen Methoden der Ereignisverdichtungen mit Hilfe semantischer Algorithmen. Dazu sind unsere kognitiven Fähigkeiten durchaus in der Lage. Die dadurch sich ergebenden Wahrscheinlichkeitsaussagen sind verblüffend exakt. Wenn man nun dazunimmt, dass das menschliche Gehirn in der Lage ist Schwingungen im Frequenzbereich der Ultrakurz- und Mikrowellen zu empfangen und wahrscheinlich in begrenztem Mass zu senden, so ist bei sensibilisierten Menschen dieser Psi-Effekt durchaus nachweisbar. Diesen Mechanismus auf die erotische Ebene zu ziehen ist natürlich insofern interessant, da hier ein bereits ziemlich vorsensibilisierter und aktivierte Bereich angesprochen wird, der unter Umständen auch nicht der konsequenten Kontrolle durch das Individuum unterliegt.
Lesenswerter Artikel
*****us6 Mann
790 Beiträge
Sehr spannend, sehr interessant.
Leider auch sehr lang.

Kannst du nicht einen abstract machen und hier reinstellen?
abstract
findest du auf der ersten Seite ganz oben *g*

The term psi denotes anomalous processes of information or energy transfer that are currently unexplained in terms of known physical or biological mechanisms. Two variants of psi are precognition (conscious cognitive awareness) and premonition (affective apprehension) of a future event that could not otherwise be anticipated
through any known inferential process. Precognition and premonition are themselves special cases of a more general phenomenon: the anomalous retroactive influence of some future event on an individual’s current responses, whether those responses are conscious or nonconscious, cognitive or affective. This article reports 9 experiments,
involving more than 1,000 participants, that test for retroactive influence by “timereversing” well-established psychological effects so that the individual’s responses are obtained before the putatively causal stimulus events occur. Data are presented for 4 time-reversed effects: precognitive approach to erotic stimuli and precognitive avoidance of negative stimuli; retroactive priming; retroactive habituation; and
retroactive facilitation of recall. All but one of the experiments yielded statistically significant results; and, across all 9 experiments, Stouffer’s z = 6.66, p = 1.34 × 10-11 with a mean effect size (d) of 0.22. The individual-difference variable of stimulus seeking, a component of extraversion, was significantly correlated with psi performance in 5 of the experiments, with participants who scored above the midpoint
on a scale of stimulus seeking achieving a mean effect size of 0.43. Skepticism about psi, issues of replication, and theories of psi are also discussed.

Zurück in die Zukunft
Bem´s Ansatz, die sexuelle Orientierung zu erklären, war ja schon witzig (und nicht ganz mit den aktuellen neurophysiologischen Erkenntnissen zu vereinbaren)... er ist halt...wie soll man sagen...unkonventionell?

Aber mit seiner "PSI"-Studie hat er etwas überzogen...

Die Studie ist schon an verschiedener Stelle methodisch auseinandergebastelt worden, anbei eine deutsche Quelle.

http://www.skeptiker-blog.ch … e-angeblich-belegt-dass.html

Für den, der´s gerne fundierter mag:

http://www.ruudwetzels.com/articles/Wagenmakersetal_subm.pdf

Und reproduzierbar waren die Daten (suprise, suprise) bislang auch nicht:

http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1699970

Zurück in die Zukunft gibts in Wirklichkeit nur in der Fiktion... *zwinker*



PS:

Dass es sowas wie Vorahnungen von Ereignisfeldern gibt, die dann tatsächlich eintreffen ist naturwissenschaftlich gesehen ein alter Hut


Ja nee ist klar...das Leben ist voller "Ahnungen"...wenn 1000 Menschen morgens die Ahnung haben, sie würden am folgenden Tag einen Unfall bauen und einer baut dann tatsächlich einen Unfall...ist das dann ein alter naturwissenschaftlicher Beleg für Präkognition?

*mrgreen*
Und zu "exotic becomes erotic":
Da hat Bem eine richtige Beobachtung (homosexuelle Frauen und Männer zeigten als Kinder oft ein geschlechtsuntypisches Verhalten) mit einer falschen, hypothetischen Begründung versehen (das untypische Verhalten sei Folge eines "Temperaments" und das geschlechtsuntypische Verhalten per se führe zur homosexuellen Ausrichtung).

Er verwechselt da schlichtweg Ursache und Wirkung: Die biologische homosexuelle Anlage führt im Kindesalter (da es sich um eine neurobiologische, also die Gesamtpersönlichkeit prägende Anlage handelt) schon zu geschlechtsuntypischem (nichterotischem) Verhalten, das später dann auch erotisch seinen Ausdruck findet.

Bem´s Hypothese ist ein nettes Beispiel dafür, zu welch kognitiven Verdrehungen wir in der Lage sind, um etwas, das uns nicht angenehm ist (in dem Fall eine naturalistische Haltung), wegzutheoretisieren.
exotic becomes erotic
sorry, dreilicht, das ist Unsinn.
Bem negiert nicht die Neurobiologie, sondern untersucht, wie die Neurobiologie zur Neigung führt. Eine Beziehung zwischen Verhalten und Neigung stellt er nirgends her, sondern eine Beziehung zwischhen Neigung im Kindesalter und Neigung im Erwachsenenalter: Was uns als Kind fremd ist und anekelt (Mädchen, igitt. Jungs sind doooof!), finden wir als Erwachsene erotisch. Dass kein einziges Kibbuz-Kind jemanden aus seiner/ihrer Peergruppe geheiratet hat, ist ein sehr anschauliches Beispiel. Dieser Ansatz erklärt auch, warum "exotische" Hautfarbe z.B. als hoch erotisch gilt.
Feeling Future
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1699970

verwendet ausschließlich nicht-erotische, ja nicht einmal affektiv relevante Stimuli. Inwiefern dies eine Replikation sein soll, hat sich mir nicht erschlossen.

http://www.ruudwetzels.com/articles/Wagenmakersetal_subm.pdf

hatte ich in meinem Eingangsposting aufgeführt, da es sich fundierter mit der Arbeit auseinandersetzt, und in meinem Eingangsposting gehe ich auf die Kritik ein.

Der Skeptiker-Artikel fügt dem nichts neues hinzu, außer eine allgemeine Kiritk, die sich leider auch nicht mit Bem auseinandersetzt, sondern mit allen möglichen Esoterikern (einschließlich Christen).
Kritisieren kann man an der Studie eigentlich nur, dass er die im Fachgebiet wissenschaftlich anerkannten Methoden anwendet:
Naja, die referenzierte Erwiderung legt ziemlich deutlich dar, dass die besagten "wissenschaftlich anerkannten Methoden" (a) eben nicht korrekt angewendet wurden (Methode "texanischer Scharfschütze") bzw. nicht ausreichen.

Bisher hat niemand schlössig irgendein Psi nachgewiesen. Es gibt keinen Wirkmechanismus und keine Forschungsergebnisse die nicht verschwinden wenn man das Experiment wiederholt, aber haufenweise pseudo-physikalische – also unwissenschaftliche – Erklärungsmodelle, wieso Psi evtl. doch funktionieren könnte, und haufenweise falsch verstandene Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Nur mal 'n Beispiel. Wenn ich tausend Leute frage, ob mein nächster Münzwurf Kopf oder Zahl bringt, dann raten 500 richtig. Mache ich das zehnmal, habe ich im Schnitt einen, der alle zehn richtig geraten hat. Für die Psi-Forschung ist das ein Beweis, dass der eine gerade besonders präkognitiv ist. Für den Skeptiker ist das der Anlass, diesen Menschen noch 20 weitere Münzwürfe voraussagen zu lassen. Und dabei ist bisher immer ein Zufallsergebnis (genauer: ein mit der Nullhypothese "er hat geraten" kompatibles Ergebnis) entstanden, d.h. der Kandidat hatte halt 8 oder 12 richtig, aber keine 18.

Genau das ist der Unterschied zwischen einem explorativen und einem bestätigenden Experiment. Solange ich nur nach Daten angle, wie Bem, oder wie wir mit den 1000 Leuten, ohne dem eine Bestätigungsphase folgen zu lassen, ist das Ganze (zumindest bei derart kleinen Unterschieden zur Nullhypothese) ziemlich wertlos.

Und: Das Standard-Argument gegen dieses Vorgehen, nämlich dass Psi verschwindet, sobald ein Skeptiker draufguckt, ist Unsinn, weil der ja auch im ersten Teil bereits zugesehen hat …
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1699970

verwendet ausschließlich nicht-erotische, ja nicht einmal affektiv relevante Stimuli. Inwiefern dies eine Replikation sein soll, hat sich mir nicht erschlossen.

Galak et al. haben 1:1 versucht, Bem´s Experiment Nummer 8 zu replizieren.

Hadlaczky ( su.diva-portal.org/smash/get/diva2:189200/FULLTEXT01 )konnte auch Bem´s emotional "getönte" Experimente nicht replizieren.

Andere fehlgeschlagene Replikationsversuche sind veröffentlicht.


http://www.ruudwetzels.com/articles/Wagenmakersetal_subm.pdf

hatte ich in meinem Eingangsposting aufgeführt, da es sich fundierter mit der Arbeit auseinandersetzt, und in meinem Eingangsposting gehe ich auf die Kritik ein.

Nö, gingst Du eigentlich nicht...in oben genannter Arbeit wird erst Bem´s Arbeit methodisch dekonstruiert, um davon ausgehend die methodische Unseriösität weiter Teile psychologischer Forschung zu thematisieren.

Der Skeptiker-Artikel fügt dem nichts neues hinzu, außer eine allgemeine Kiritk, die sich leider auch nicht mit Bem auseinandersetzt, sondern mit allen möglichen Esoterikern (einschließlich Christen).

Daryl Bem ist, wie nicht wenige vor und nach ihm, im Laufe seiner Karriere auf der Transliminalitätsleiter hochgerutscht und dann runtergefallen...vielleicht machts die Angst vor dem nahenden Tod im Alter...wer öffentlich die Ganzfeld-Experimente verteidigt, hat sich in meinen Augen als seriöser Geisteswissenschaftler diskreditiert.


Zu "Erotik und Exotik":

Eine Beziehung zwischen Verhalten und Neigung stellt er nirgends her, sondern eine Beziehung zwischhen Neigung im Kindesalter und Neigung im Erwachsenenalter: Was uns als Kind fremd ist und anekelt (Mädchen, igitt. Jungs sind doooof!), finden wir als Erwachsene erotisch.

Freud an: von Aversion angesichts von Differenz spricht Bem nirgendwo, sondern von Attraktivität.... Freud aus.

Doch, er stellt eine Beziehung zwischen Verhalten und Neigung her:

Bem noted that, because of their temperament, which is influenced by biological variables such as genetic factors, some children will be attracted to activities that are commonly enjoyed by other children of the same gender, while others will prefer activities that are typical of the other gender. Bem theorized that this makes a gender-conforming child feel different from opposite-gender children, while gender-nonconforming children will feel different from children of their own gender. Bem believes that this feeling of difference evokes physiological arousal when the child is near members of the gender which the child considers as being "different". Bem theorizes that this physiological arousal is later transformed into sexual arousal: that, as adults, these people become sexually attracted to the gender which they see as different, or "exotic".

Am Anfang steht für Zaubermeister Bem das mysteriöse "Temperament", das manche Kinder zu Verhaltensweisen veranlasst, die eigentlich typisch für das andere Geschlecht sind. Wenn z.B. ein Junge aufgrund seines "Temperaments" Mädchen-typische Verhaltensweisen entwickelt, erlebt er aufgrund dessen Jungs mit ihrem jungstypischen Verhalten als different...fremd.

Dieses Gefühl der Differenz zwischen sich und den anderen, "geschlechtskonformen" Jungs wird von dem "geschlechtsnichtkonformen" Jungen als angenehm, attraktiv erlebt und bedingt dadurch die Hinwendung zum eigenen Geschlecht.

Das aus dem Verhalten geborene Erleben des Anderen als fremd, erzeugt die Hinwendung, die Sehnsucht nach dem Fremden...Anderen...

Das enthält durchaus einige interessante bindungspsychologische Wahrheiten.

Nichtsdestotrotz schließt in diesem Zusammenhang Bem aufgrund einer reproduzierbaren Korrelation (in dem Fall: als kleiner Junge lieber mit Mädchen und Puppen spielen bedingt höhere Wahrscheinlichkeit einer späteren schwulen sexuellen Orientierung ) spekulativ auf einen kausalen Zusammenhang. Dieser kausale Zusammenhang wird von ihm aber nicht belegt, sondern lediglich postuliert.

Ein methodischer Anfängerfehler...wenn auch leider häufig.

Viel plausibler ist es aufgrund der neueren neurobiologischen Untersuchungen, dass die genetische Anlage für Homosexualität zu dem beobachteten "mädchenhaften" Verhalten von Jungs führt, die später eine erotische schwule Ausrichtung entwickeln.

Bem´s kausale Interpretation einer offensichtlichen Korrelation ist falsch.

Interessanterweise geriet Bem mit seiner Exotic/Erotic-Theorie ins Kreuzfeuer von Genderideologen und Neurobiologen....
Methode "texanischer Scharfschütze"
Methode "texanischer Scharfschütze"
Weil ich gefragt wurde:
Der texanische Scharfschütze ballert erst auf das Scheunentor, malt dann eine Zielscheibe drumherum, und erklärt dieses Ergebnis zum Nachweis seiner Treffsicherheit.

Im Fall Bem wurden offenbar Daten wild gesammelt und diejenigen Teilresultate, bei denen Treffer rauskamen, dann zum Ergebnis deklariert. Das kann man machen (so man vorher festlegt, auf was alles geprüft werden soll), muss dann aber die Wahrscheinlichkeiten entsprechend korrigieren. Nicht nur im Extrembeispiel der beschriebenen Münzwürfe macht das den Unterschied zwischen "sollte näher untersucht werden" und "Zufall, wissenschaftlich uninteressant" aus.

Und genau das hat Bem nicht gemacht. Das ist unseriös und hätte auch dem Reviewer der veröffentlichenden Zeitschrift auffallen müssen.
Theorie und Praxis
Das Konzept des Prepublication Peer Review´s scheitert immer wieder an einem oder mehreren der folgenden drei Faktoren:

1) An allzu großem Interesse der Journal-Redaktion, spektakuläre Ergebnisse im eigenen Journal veröffentlicht zu sehen (je spektakulärer die Ergebnisse, desto nachsichtiger sind meist die Reviewer bei methodischen Mängeln)

2) An blindem Vertrauen in das (vermeintliche) Renommee des Autors einer vorgelegten Veröffentlichung

3) An einer persönlichen Beziehung zwischen Autor und Reviewer(n)

So kommt es dann, dass zum Beispiel 1988 Jacques Benveniste (ein bis dato renommierter französischer Mediziner und Grundlagenforscher) in einer der angesehensten naturwissenschaftlichen Journale (Nature) eine Arbeit veröffentlichen konnte, in dem angeblich die Beeinflussung von Leukozyten durch ein "Gedächtnis" von Wasser "belegt" wurde.

Eine sensationelle Entdeckung, hätte sie doch die rationale Grundlage für den Homöopathie-Hocus pocus abgeben können...leider war Benvenistes Untersuchung wissenschaftlicher Bullshit, der sich niemals (auch nicht von ihm!) wiederholen liess....er glaubte (!) aber bis zuletzt an seinen Coup.
Leuts, können wir nicht die Originalarbeit diskutieren
statt ständig die Sekundärliteratur?
@ Lust_and_Love: Wenn Methoden, Untersuchungsdesign und die angewendeten Tests kritisiert werden, was ja völlig berechtigt ist, dann doch bitte diejenigen, die BEM verwendet, nicht die irgendwelcher anderen Leute!
Klar ist 99,9% der PSI-Forschung unwissenschaftlich und blödsinnig, und meinetwegen gehört Bems Studie auch dazu (habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet), das Spannende daran (in meinen Augen) ist aber, dass dieselben Methoden, Designs, Tests, etc. auch die Grundlage dessen bilden, was als anerkannte Psychologische Forschungsergebnisse scheinbar ausreichend gesichtertes Wissen darstellt. Falls man nicht zu der Fraktion gehört, die quantitative Forschung generell ablehnt, wären sämtliche anderen psychologischen Erkenntnisse ebenso wertlos. Und warum irgendwelche anekdotischen Berichte (->Freud) wissenschaftlich seriöser sein sollen, die daraus abgeleiteten und meist unüberprüfbaren Hypothesen gehaltvoller sein sollen, dafür gibt's bisher auch noch keine bessere Begründung als: Spannender als Zahlen sind Geschichten allemal.
EBE, Aversion, Differenz, Attraktivität
Bem weist auf S. 323 auf den Unterschied zwischen "liking" und "loving" bzw. "companionate and passionate love" hin.
The correlation among dating or engaged couples
between liking their partners and loving them is only .56 for
men and .36 for women (Rubin, 1973)

Wo hast Du das her:
Dieses Gefühl der Differenz zwischen sich und den anderen, "geschlechtskonformen" Jungs wird von dem "geschlechtsnichtkonformen" Jungen als angenehm, attraktiv erlebt und bedingt dadurch die Hinwendung zum eigenen Geschlecht.
?

Es geht doch gerade darum, dass die UNANGENEHMEN Gefühle erotisiert werden. Während angenehme Zugehörigkeitsgefühle spätere sexuelle Attraktion auszuschließen scheint (->Kibbuz-Kinder, Pflegegeschwister, fehlendes Inzesttabu bei getrennt voneinander aufgewachsenen Geschwistern)
Und interessanterweise eben nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern z.B. auch "fremde" Hautfarbe.

Was am Begriff "Temperament" mysteriöser sein soll als am Begriff "Persönlichkeit" leuchtet mit auch nicht ein.
@ ohnehin
Bem believes that this feeling of difference evokes physiological arousal when the child is near members of the gender which the child considers as being "different". Bem theorizes that this physiological arousal is later transformed into sexual arousal: that, as adults, these people become sexually attracted to the gender which they see as different, or "exotic".


1) Gefühl der Differenz (nicht: der Aversion!) führt zum "physiological arousal"....
2) Im Verlauf der weiteren Persönlichkeitsentwicklung transformiert die "physiological arousal" in eine "sexual arousal" (= sexuelle Erregung)

Nirgendwo spricht Bem davon, dass die Differenz als emotional negativ, gar als aversiv erlebt wird...im Gegenteil...Differenz wirkt seiner Meinung nach in diesem Zusammenhang anziehend...erregend....

Am Anfang steht nicht angenehm oder unangenehm, sondern das Gefühl von Konvergenz oder Differenz....

Was am Begriff "Temperament" mysteriöser sein soll als am Begriff "Persönlichkeit" leuchtet mit auch nicht ein.

Persönlichkeit ist zumindest in ihren Anteilen opertionabel, "Temperament" wohl kaum....Temperament ist für Bem mehr so eine aladinische Black box...

*zwinker*
Welche Sekundärquelle ziehst du denn heran?
guckst du hier:

http://dbem.ws/Exotic%20Becomes%20Erotic.pdf

der Originalartikel!

S. 321:
D -> E. These feelings of dissimilarity and unfamiliarity produce
heightened autonomic arousal. For the male-typical child, it may be felt as antipathy or contempt in the presence of girls ("girls are yucky"); for the female-typical child, it may be felt as timidity or apprehension in the presence of boys.

Temperament ist quasi der "Vorläufer" der Persönlichkeit, noch wesentlich undifferenzierter, sind darin Eigenschaften wie aktiv/passiv, leicht erregbar/schwer erregbar enthalten.
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