Galak et al. haben 1:1 versucht, Bem´s Experiment Nummer 8 zu replizieren.
Hadlaczky ( su.diva-portal.org/smash/get/diva2:189200/FULLTEXT01 )konnte auch Bem´s emotional "getönte" Experimente nicht replizieren.
Andere fehlgeschlagene Replikationsversuche sind veröffentlicht.
Nö, gingst Du eigentlich nicht...in oben genannter Arbeit wird erst Bem´s Arbeit methodisch dekonstruiert, um davon ausgehend die methodische Unseriösität weiter Teile psychologischer Forschung zu thematisieren.
Der Skeptiker-Artikel fügt dem nichts neues hinzu, außer eine allgemeine Kiritk, die sich leider auch nicht mit Bem auseinandersetzt, sondern mit allen möglichen Esoterikern (einschließlich Christen).
Daryl Bem ist, wie nicht wenige vor und nach ihm, im Laufe seiner Karriere auf der Transliminalitätsleiter hochgerutscht und dann runtergefallen...vielleicht machts die Angst vor dem nahenden Tod im Alter...wer öffentlich die Ganzfeld-Experimente verteidigt, hat sich in meinen Augen als seriöser Geisteswissenschaftler diskreditiert.
Zu "Erotik und Exotik":
Eine Beziehung zwischen Verhalten und Neigung stellt er nirgends her, sondern eine Beziehung zwischhen Neigung im Kindesalter und Neigung im Erwachsenenalter: Was uns als Kind fremd ist und anekelt (Mädchen, igitt. Jungs sind doooof!), finden wir als Erwachsene erotisch.
Freud an: von Aversion angesichts von Differenz spricht Bem nirgendwo, sondern von Attraktivität.... Freud aus.
Doch, er stellt eine Beziehung zwischen Verhalten und Neigung her:
Bem noted that, because of their temperament, which is influenced by biological variables such as genetic factors, some children will be attracted to activities that are commonly enjoyed by other children of the same gender, while others will prefer activities that are typical of the other gender. Bem theorized that this makes a gender-conforming child feel different from opposite-gender children, while gender-nonconforming children will feel different from children of their own gender. Bem believes that this feeling of difference evokes physiological arousal when the child is near members of the gender which the child considers as being "different". Bem theorizes that this physiological arousal is later transformed into sexual arousal: that, as adults, these people become sexually attracted to the gender which they see as different, or "exotic".
Am Anfang steht für Zaubermeister Bem das mysteriöse "Temperament", das manche Kinder zu Verhaltensweisen veranlasst, die eigentlich typisch für das andere Geschlecht sind. Wenn z.B. ein Junge aufgrund seines "Temperaments" Mädchen-typische Verhaltensweisen entwickelt, erlebt er aufgrund dessen Jungs mit ihrem jungstypischen Verhalten als different...fremd.
Dieses Gefühl der Differenz zwischen sich und den anderen, "geschlechtskonformen" Jungs wird von dem "geschlechtsnichtkonformen" Jungen als angenehm, attraktiv erlebt und bedingt dadurch die Hinwendung zum eigenen Geschlecht.
Das aus dem Verhalten geborene Erleben des Anderen als fremd, erzeugt die Hinwendung, die Sehnsucht nach dem Fremden...Anderen...
Das enthält durchaus einige interessante bindungspsychologische Wahrheiten.
Nichtsdestotrotz schließt in diesem Zusammenhang Bem aufgrund einer reproduzierbaren Korrelation (in dem Fall: als kleiner Junge lieber mit Mädchen und Puppen spielen bedingt höhere Wahrscheinlichkeit einer späteren schwulen sexuellen Orientierung ) spekulativ auf einen kausalen Zusammenhang. Dieser kausale Zusammenhang wird von ihm aber nicht belegt, sondern lediglich postuliert.
Ein methodischer Anfängerfehler...wenn auch leider häufig.
Viel plausibler ist es aufgrund der neueren neurobiologischen Untersuchungen, dass die genetische Anlage für Homosexualität zu dem beobachteten "mädchenhaften" Verhalten von Jungs führt, die später eine erotische schwule Ausrichtung entwickeln.
Bem´s kausale Interpretation einer offensichtlichen Korrelation ist falsch.
Interessanterweise geriet Bem mit seiner Exotic/Erotic-Theorie ins Kreuzfeuer von Genderideologen
und Neurobiologen....