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Selektive Hochabegabung bzw. IQ <> Universalgenie

******it6 Mann
163 Beiträge
Themenersteller 
Selektive Hochabegabung bzw. IQ <> Universalgenie
Zur Ermittlung eines IQ werden (mehr oder minder schlechte) Tests verwendet, die versuchen, einen "Breitband-Überblick" über die Intelligenz zu erhalten. Wäre es nicht weitaus sinnvoller, selektive Tests im Bereich der anzunehmenden Hochabegabung durchzuführen? Will sagen, Mozart muss nicht zwingend auch ein Mathematik, Geometrie oder Logik-Genie gewesen sein, aber er war dennoch definitiv ein Genie der Musik.
Ein IQ Test ermittelt Schulfähigkeit, sonst nichts!!
******it6 Mann
163 Beiträge
Themenersteller 
Sorry, aber das ist so nicht korrekt.

IQ-Tests gehören auch bei der Besetzung von gehobenen Positionen in Konzernen zur Standardprozedur.

Hier wird i.d.R. aber auch nur ein "Breitbandtest" von der Stange genommen, der evtl. sogar in Bezug auf das künftige Aufgabengebiet, irreführende Ergebnisse liefert.

Und doch auch Ja!

Kinder werden mit genormten Standardtests übergebügelt und wenn dann einer dabei ist, der wie Mozart ein absolutes Musikgenie ist, dann fällt er dennoch evtl. durch die Wertung und sein spezielles Tallent wird absolut nicht berücksichtigt.

Ich würde es wirklich begrüßen, wenn hochabegabte nicht nur im Ausnahmefall erkannt und gefördert werden würden.

Darum gehts hier eigentlich und nicht um die Frage, ob ein IQ-Test Sinn macht oder nicht.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Die Tests, die von Psychologen bei zwei von meinen Kindern durchgeführt wurden hatte mitnichten einen eindimensionalen IQ-Wert als Ergebnis, sondern gaben ein doch etwas differenzierteres Begabungsbild zu vier oder mehr Themenfeldern.

Ein Personalchef, der noch alle Tassen im Schrank hat, sollte sich gerade hier um echte Qualität bemühen.

Das Problem sehe ich eher darin, dass die verfügbaren Tests meines Wissens keiner öffentlichen Qualitäts-Diskussion unterliegen, sondern mehr so im Geheim-Archiv der psychologischen Fakultäten schlummern.

Das ginge ja auch gar nicht anders: die Entwicklung ist sehr teuer und wenn die Tests zu breit bekannt wären, würde das vermutlich das Ergebnis verfälschen.
Ich weiß nicht
was es da zu verfälschen gibt. Wer sich vorher nicht schlau macht, wie solche Tests aussehen, ist schlicht selber schuld.

Bei den gängigen Tests gibt es einige Kategorien, denen man (zumindest zum Großteil) mit Standardmethoden beikommt. Will sagen: Wenn ich die Aufgabenkategorie kenne und den Kram ein paarmal geübt habe, dann kann ich durch den Test durchrauschen und die Hälfte der Zeit darauf warten, dass der Prüfer mir erlaubt, umzublättern. (OK, ich übertreibe ein wenig, aber bei meinem Mensa-Test letztes Jahr war ich nie an der Zeitgrenze.)

Wenn ich das nicht getan habe, dann sitze ich erstmal da und muss mir nicht nur die Lösung an sich, sondern erstmal eine Lösungsstrategie erarbeiten. Das kostet Zeit und damit IQ-Punkte, außerdem macht man beim ersten Mal immer mehr Fehler als später.

Ich bin folglich nach dem 3. Durchgang durch eine solchen Test genauso intellent wie vorher, habe aber trotzdem 15 Punkte mehr.
Fürn IQ-Test zu lernen finde ich in etwa so orginell wie das Schreiben einer Doktorarbeit mit Wikipedia ...

Die wirklich wichtigen Parameter kannst Du - zumindestens beim HAWIK - sowieso nicht lernen. Entweder Du hast eine z.B. eine weit überdurchschnittliche Gedächtnisleistung - oder eben nicht!

meint
Gabriele
Es ist ja nicht nur das Gedächtnis, sondern das Problemlösungsvermögen und die Kreativität.
Stimmt - darum schrieb ich ja auch "z.B. Gedächtnis" *g*

Aber meinst Du, Kreativität und Problemlösungskompetenzen sind "paukbar" um das Ergebnis eines IQ-Testes signifikant nach oben treiben zu können?

alles Liebe
Gabriele
Man ist um so kreativer je mehr man weiß. Das ist nicht mal gerade so paukbar, sondern hängt vom Lebensstiel ab und wie belesen ich bin. Problemlösungskompetenz bzw. mathematisches Verständnis ist eine Begabung. Die ist nicht paukbar. Natürlich werden die Ergebnisse bekannter Aufgabenstellungen durch Übung besser. Das wirkt sich aber auf völlig neue unbekannte Gebiete nicht aus.
******Sex Frau
3.167 Beiträge
wobei aber auch bei den mathematischen Aufgaben die Strategien und Lösungsansätze paukbar sind. Ich selber habe zB auch schon öfters erlebt, dass ich nachvollziehbare Lösungen hatte, die aber nicht dem Lösungsschema in der Vorgabe entsprachen, weil ich mir eventuell auch zu viele Gedanken gemacht hatte. Nach Einsicht in die Lösungen bin ich dann mit anderen Strategien an die Aufgaben herangegangen und war noch schneller fertig. Alles setzt aber natürlich trotzdem ein mathematisches Verständnis voraus.
Ich bin mir unschlüssig
Hi,
zu deiner Ausgangsfrage. Ich weiß nicht, welchen Sinn es macht, den Bereich herauszubekommen, in dem eine besondere, bestenfalls Hochbegabung besteht.
Die Hochbegabten die ich kenne, zeichnen sich bis auf zwei Ausnahmen durch die Fähigkeit aus, Wissen zu verknüpfen. Egal mit was sie sich beschäftigen, sie sind sehr schnell dabei, nicht nur "Inselwissen" anzuhäufen, sondern sie stellen Verbindungen her. Und verknüpfen dann neu zu erschließende Bereiche wieder mit anderen.
Ein Beispiel: Mein Bekannter war in der Schule in allen Fächern überdurchschnittlich, sein Hauptinteresse galt aber der Chemie, der Biologie und der Physik. Als er in der Physik mehr wollte, brauchte er das Instrument Mathe, hat da "nachgelegt" und war auf einmal, ohne es zu wollen, auch ganz vorne. Weil seine Verknüpfungen rasend schnell die Inhalation des Stoffes ermöglichten.
Durch Zufall fiel ihm dann ein Saxophon in die Hand, er forderte dem Instrument erbärmliche Töne ab...und spielte wenige Monate später recht passabel nach Noten. Meinte:"Irgendwie ist das auch wie Mathe...!"
Heute ist er Mediziner, und immer noch sehr universell interessiert.
Also..uninteressant, wo sein Schwerpunkt liegt.
Für mich als Laien aber um so interessanter, dass Gedächtnisleistung und Verknüpfungsfähigkeit bei echt Hochbegabten regelmäßig außerordentlich entwickelt sind.
ABER ich kenne auch zwei Ausnahmen. Beide sind eindeutig hochintelligent, aber sogenannte Techies. Informatiker und Mathematiker. Beide sind eher sonderbare Menschen. Scheinen nur in ihrer Welt zu leben und neben ihrer Wissenschaft scheint es für sie kaum etwas zu geben. Liebe und herzensgute Menschen. Aber sie leben in ihrer Welt...aber auch denen würde es nichts bringen, wenn sie bestätigt bekommen würden, dass sie Genies sind.

Ach ja, bei Kindern die überdurchschnittlich intelligent sind, beobachte ich immer eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit neuem Wissen. Sie gehen an Lernstoff interessiert und leicht heran. Und diese Leichtigkeit erhalten sich die Ausnahmebegabten meiner Beobachtung nach.

....ist aber alles nicht wissenschaftlich oder statistisch belegbar was ich hier schreibe. Nur so meine unbedeutsamen Beobachtungen *zwinker*
Nein so ist es! Man lernt assoziativ. Daher ist es völlig normal bei Hochbegabten, daß sie viele Gebiete beherrschen. Kinder sind auch hochbegabt, bis Schule und Erziehung sie verdummt. Hochbegabte bringen sich alles selber bei. Kinder z.B. das Laufen. *zwinker*
na klar,
irgendwie sind wir alle hochbegabt, und nur die böse Gesellschaft ist Schuld, dass wir es nicht bleiben.

Wer sich für Tests interessiert: Immer noch am validesten und reliabelsten sind der HAWIE für Erwachsene und der HAWIK für Kinder (der letzte Buchstabe steht jeweils für die Zielgruppe)

http://de.wikipedia.org/wiki/HAWIE

http://de.wikipedia.org/wiki/HAWIK

@******Sex (was machst Du eigentlich hier?):
Dass es beim Ergänzen einer Zahlenreihe immer mehr als eine mögliche richtige Lösung geben wird, wird jede Mathematikerin bestätigen. Macht aber nichts, es geht ja um Intelligenz, nicht um Mathe. *zwinker*

@*******enza: Die Tests selbst sind teuer, müssen sie auch sein, da hast Du völlig Recht, im Geheimarchiv schlummern sie aber nicht, sondern können mit Angaben zu Validität (Gültigkeit) ud Reliabilität (Zuverlässigkeit), Normierung, etc. hier angeschaut und eingekauft werden (dies ist keine Werbung, sondern ein informativer Link):
http://www.testzentrale.de/programm/tests/themenverzeichnis.html

Förderung von Hochbegabten:
Die Diagnostik der Begabung ist wichtig, ebenso aber (andere wiesen bereits an anderer Stelle darauf hin): die Diagnostik der Defizite: Warum klappts nicht auf einer normalen Schule?
Die sinnvolle Förderung eines leistungsbereiten Hochbegabten unterschiedet sich erheblich von der einer leistungsverweigernden Hochbegabten, die sozialen Kompetenzen bzw. meist sozialen Kompetenzdefizite unterscheiden sich, die emotionalen Kompentenzen bzw. Defizite...

Inselbegabungen haben per se nichts mit Hochbegabung zu tun, es gibt aber auch hier genug Schulen, die diese Begabungen fördern.

Hochbegabung an sich ist genauso wie Minderbegabung im Übrigen einfach eine intellektuelle Devianz.
******Sex Frau
3.167 Beiträge
@******Sex (was machst Du eigentlich hier?):

Hier in der Gruppe oder im JC??

Dass es beim Ergänzen einer Zahlenreihe immer mehr als eine mögliche richtige Lösung geben wird, wird jede Mathematikerin bestätigen. Macht aber nichts, es geht ja um Intelligenz, nicht um Mathe.

Relevant werden die Ergebnisse aber nicht nur bei den Ergänzungen von Zahlenreihen, es gibt da noch genug andere mathematische Aufgaben.
Dass es beim Ergänzen einer Zahlenreihe immer mehr als eine mögliche richtige Lösung geben wird, wird jede Mathematikerin bestätigen.
Schon. Aber 2 4 6 8 10 … hat nunmal genau eine auf den ersten Blick logische Fortsetzung. Klar kann die nächste Zahl auch 13 sein, wenn ich 2.19 addiere und die Kommastellen nicht hinschreibe. Oder 0, wenn das Ganze modulo 12 zu rechnen ist. Oder 1 (modulo 11 :-).

Zur Intelligenz gehört aber auch, unter mehreren Möglichkeiten die einfachste Regel zu finden. Das wissen wir, zumindest als ausdrückliche Regel, spätestens seit Ockham und seinem Messer. *baeh*
******it6 Mann
163 Beiträge
Themenersteller 
@*********Love

womit Du exakt mein "Lieblingsproblem" bei bisher allen IQ-Tests beschrieben hättest! Bei den meißten Tests, gibt es tatsächlich mehrere bis geradezu x unterschiedliche mögliche Ergebnisse.

Der Typ, der das dann auswertet, hat lediglich eine Tabelle zum Danebenhalten und schaut nur, wo das X nach seiner Tabelle stehen müsste *g*

Naja..

Aber genau darin liegt doch auch der Kasus Knacksus..

Jemand, mit einem IQ von 100 findet evtl exakt EINE Lösung und Muss sich nicht damit rumschlagen, dass die Tests i.d.R. von Leuten gemacht werden, die selbst absolut nicht in der Liga spielen, die sie da testen wollen.

Egal...

Ich behaupte dennoch, das es so etwas wie eine punktuelle Hochabegabung gibt und zwar vorzugsweise, wenn Intellekt und Emphatie kooperieren.

Mir sind im Laufe meines Lebens z.B. schon einige Menschen begegnet, die ich nun nicht wirklich als besonders intelligent einstufen würde. Aber die nehmen dann z.B. einen ganz normalen Bleistift und ein Blatt Kopierpapier und malen ein Bild "das Lebt". Also ein Bild, auf dem man das gezeichnete auch irgendwie "fühlen" kann.
Ich glaube, ich kann auch malen, wenn ich ein paar Wochen Zeit zum Üben habe, aber das Bild wird dann nicht "Leben".

Oder nehmen wir die Musik.

Irgendwo weiter oben sagte jemand, "Musik ist auch nur Mathematik" - das habe ich bis zum Exzess ausprobiert. Ich habe Computerprogramme geschrieben, die als Startsequenz eine Zufallszahl erhalten, aus der sie dann ein Musikstück generieren sollen, dass als "gefällig" durchgeht und die Ergebnisse sind nicht gar so schlecht.

ABER im Verhältnis zu dem, was ein ausgesprochenes Musiktalent und Empath da zustande bringt ist es einfach nur Müll. *g*

Hochabegabte sind auch keine Universalwerkzeuge, sondern sie haben auch Präfferenzen und Neigungen und ich meine, dass man gut daran täte, diese zu berücksichtigen.

Und ich glaube fest daran, dass es so etwas wie selektive Hochabegabung gibt - Mathe 6, Kunst 1++++ oder so *g*
Selektive Hochbegabung...
Lieber Pit,

irgendwann hat sich die Wissenschaftsgemeinde mal darauf geeinigt, dass "Hochbegabung" mehr als EINE besondere Leistungsfähigkeit auf EINEM Gebiet ist.

Daraus entstand dann - wie sohin es erklärt hat - eine Testbatterie.In diesem Test werden mehrere Bereiche getestet. Erst wenn in den meisten der Bereiche hohe Werte gemessen werden, kommt die magische Zahl von größer als 130 raus.

Hohe Werte in einem Bereich reichen dafür leider nicht!

Es gibt natürlich auch - zum Teil berechtigte - Kritik an dieser Art der Intelligenzmessung, weil auf der einen Seite zu viel Wert auf den sprachlich/kognitiven Bereich gelegt wird, auf der anderen Seite die von Dir angesprochene "selektive" Hochbegabung untergehen kann.

Was gerade bei Kindern total schade ist!

alles Liebe
Gabriele
@Pit
Bei den meißten Tests, gibt es tatsächlich mehrere bis geradezu x unterschiedliche mögliche Ergebnisse.
Pedant: "Bei den meisten" und ohne Komma *baeh*
Wie gesagt: Das stört nicht wirklich.

Ich behaupte dennoch, das es so etwas wie eine punktuelle Hochabegabung gibt und zwar vorzugsweise, wenn Intellekt und Emphatie kooperieren.
Klar gibt es die. Mozart war bez. Musik hochbegabt, aber seine praktische Lebenstüchtigkeit ("Spare in der Zeit, dann hast du in der Not") ging gegen Null.
Die misst ein "normaler" Test natürlich nicht. Dafür wird er nicht entworfen. Gerade Musik ist so ein Paradebeispiel für all das, was bei so einem Test unten runterfallen kann: der Bereich wird normalerweise komplett ausgeklammert. (Es ist nicht der einzige. Körperbewusstsein/Sport gehört auch dazu.)

Irgendwo weiter oben sagte jemand, "Musik ist auch nur Mathematik"
Das Wort "nur" in diesem Zitat ist Unfug. Klar, die Noten eines Stücks stehen alle in irgendwelchen mathematischen Relationen zueinander. Die Kreativität des Komponisten drückt sich u.A. darin aus, aus der unendlichen Menge dieser Relationen diejenigen auszuwählen, die die entsprechende Stimmung o.Ä. rüberbringen. Das kann ein Rechner nicht – und ich gehe davon aus, dass er das auch nie können wird.

Genauso erschöpft sich Mathematik nicht im Anwenden von Formeln: das kann auch der Computer. Du brauchst auch die Intuition, welche Formel als nächstes angewendet werden muss (und wie), um dem Ergebnis näher zu kommen. Das hat ein Rechner nicht – und wird es wohl nie haben. Schau dir nur mal den Riesen-Aufwand an, der zB zum Beweis von Fermats Satz getrieben wurde.
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