zu Deinem Autisten: möglicherweise handelt es sich aber auch nur um reine Nachäfferei....
Ganz sicher nicht.
Der Junge ist äußerst intelligent und hat eine Hochbegabung im math./naturw. Bereich. Auch Sprachen sind kein Problem für ihn. Und er hat durchaus Mitgefühl - wenn er eine emotionale Bindung zu einer Person hat und das Gefühl dieser Person mitgeteilt bekommt und (rational) nachvollziehen kann. Aber er hat definitiv kein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen.
Die Handlung an sich (Hand auf die Schulter und der Spruch) ist natürlich erlernt, aber er reflektiert ja auch darüber und drückt dann schon sein Mitfühlen auch entsprechend aus. Ihm sind da die Empfindungen des Anderen nicht egal.
Wenn Du eine allgemein in Psychokreisen akzeptierte Definition von E. hast, lass es mich wissen, ich bring Dich ganz groß raus. Mit der E. verhält es sich fast (nicht ganz!) so wie mit der EI...
Allgemein heißt: von den meisten - oder?
Da ist
Einfühlungsvermögen (in der Regel wird dabei neudeutsch von "Empathie" gesprochen, abgeleitet aus dem vor gut 100 Jahren geschaffenen "Empathy" als englischer Begriff für das deutsche "Einfühlungsvermögen" - ein Grundbegriff der klassischen deutschsprachigen Psychologie)
die mehr oder weniger angeborene, aber durchaus auch verfeinerbare Fähigkeit, sich unmittelbar in die Gefühle und Gedanken eines Anderen hineinzufühlen - man kann das Wort also durchaus "wörtlich" nehmen.
Mitgefühl ist dagegen das "Mit-dem-Anderen-Fühlen", es erfordert also zumindest auch eine persönliche Wertung, um
mit dem Anderen und nicht
neutral oder sogar
gegen den Anderen zu fühlen.
Andererseits muss ich für Mitgefühl nicht unbedingt Einfühlungsvermögen haben. Dafür reicht es aus, die Gefühle und Gedanken eines Anderen rational (und damit erst mittelbar) zu erfassen.
Diese Unterteilung ist in der Psychologie (das meinst du doch mit Psychokreisen?
) weitgehend einheitlich.