Also, mir fiel bereits schon früh auf, dass ich extrem schnell Strukturen erfasst habe, Muster erkannt, oder in Diskussionen schon Fragen gestellt habe, wo andere noch am Nachdenken waren. Schulisch war ich aber (bei einem Arbeitsaufwand nahe Null) immer durchschnittlich und schoss mir ein solides 2,3er-Abi. Dazu bin ich (zum Leidwesen meiner Frau) perfektionistisch, wenn man mich nicht bremst.
Vor zehn Jahren habe ich dann, einfach nur zum Spaß, ein paar Onlinetests mit ähnlich hohen Ergbenissen wie Frank_54 gemacht und, einfach weil ich's wissen wollte, einen Gruppentest bei Mensa. Dort bin ich jetzt Mitglied.
Was sagte mir der Test nun? Es beruhigte mich, zu sehen, dass meine Selbstbeobachtung durchaus auf messbaren Werten beruhen und dass ich mit vielen meiner Eigenschaften gut in das Bild der Hochbegabten passe. Aber er testet tatsächlich auch nur die Eigenschaften, die man gemeinhin den Hochintelligenten zuspricht: Mustererkennung, Gedächtnis, Umgang mit Zahlen, geometrisches Vorstellungsvemögen, also die "Computing Power". Mehr aber auch nicht.
Er sagt überhaupt nichts darüber aus, ob man diese Hirnleistung auch "auf die Straße" bringt oder ob man wie ein hochtouriger Porsche ohne Räder auf vier Backsteinen leer läuft. Auch emotionelle Leistungen, Empathie, oder das Treffen sinnvoller Entscheidungen bei unzureichender Datenlage berücksichtigt er nicht.
Ich beispielsweise habe alle Entscheidungen, bei denen ich vollkommen daneben lag, mit meiner ach so überragenden Intelligenz "berechnet"; entschied ich mich aus dem Bauch heraus (das Unterbewusstsein verarbeitet ja noch viel mehr Details als der bewusste Verstand), lag ich meistens deutlich besser. Weshalb ich mich inzwischen auf letzteres verlegt habe
Eric