Ich denke, ganz so einfach ist das nicht. Der Krieg war verloren, es folgten 10 Jahre Schweigen und Verdrängung und mit dem Wirtschaftswunder wurde alles unter den Teppich gekehrt. Dass die BRD bis zur Wiedervereinigung kein souveräner Staat und unsere Verfassung eigentlich eine Interimslösung gewesen ist, hat Spuren hinterlassen.
Die BRD wurden konstruiert, um Europa in Schach zu halten. Die Europäische Gemeinschaft diente dem gleichen Zweck, Deutschland konnte erst als souveräner Staat der EU beitreten.
Die DDR hätte die deutsche Verfassung und die Wiedervereinigung verweigern können. Wir hätten eine neue Verfassung fordern können. Wir hätten den EU Beitritt vereiteln können.
Ich denke, dass damals nur sehr wenige Menschen begriffen haben, welche Bedeutung diese Entwicklungen hatten. Man hat uns derart schnell über den Tisch gezogen, dass viele Menschen die Wiedervereinigung als reines "coming home" erlebt haben.
Die Klausel unseres GG, die uns nach der Wiedervereinigung eine neue Verfassung ermöglicht hätte, wurde sinnigerweise gegen die eingetauscht, die uns den Beitritt in die EU ermöglichte. Mit dem erklärten Ziel einer Europäischen Verfassung.
Die Einführung des Euro wurde im Grunde schon 1970 beschlossen.
Ziel war es ursprünglich, die Wechselkursschwankungen einzugrenzen und letztlich aufzuheben, die für die mehr und mehr grenzüberschreitende Wirtschaft immer einen gewissen Unsicherheitsfaktor in ihren Kalkulationen bedeutete.
Gleichzeitig wollte man langfristig ein Gegengewicht zum US-Dollar schaffen, der damals noch die einzige Leitwährung der Welt war. Ein solches Gegengewicht konnten aber nicht viele kleine Währungen bilden, sondern nur eine starke und stabile Währung, hinter der auch ein großer und potenter Wirtschaftsraum steht.
Und damit sind wir beim Thema Weltwirtschaftskrise, ohne die die Wiedervereinigung wahrscheinlich nicht statt gefunden hätte, der Idee, man könne durch die EU Einführung einen großen, stabilen Wirtschaftsraum schaffen, der Bail Out Klausel und dem Thema "Griechenländer".