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Hohn der Macht

*******yson Mann
215 Beiträge
Gottseidank,
ich fürchtete schon, die würden etwas Gutmenschliches tun... *zwinker*

Weiß doch jeder, dass der Zyniker der wahre Held unserer Zeit ist.
Demokratie
"Es ist wirklich schwer einzusehen, wie Menschen, die der Gewohnheit, sich selbst zu regieren, vollständig entsagt haben, im stande sein könnten, diejenigen gut auszuwählen, die sie regieren sollen."
- Alexis de Tocqueville / "Über die Demokratie in Amerika"

Ich kann nur jedem empfehlen, sich einen Teil seiner Zeit mit der Lektüre von Tocqueville zu vergnügen....


@ bootsector

Sorry, die meisten Leute sind absolut nicht in der Lage, die Notwendigkeit von politischen Entscheidungen zu durchblicken. Nur weil es die Mehrheit ist, heißt das doch nicht automatisch, daß die Mehrheit immer richtig liegt.

Das Risiko, das durch irrationale Entscheidungen des Volkssouveräns in der Demokratie besteht, wird ja sinnigerweise durch eine galoppierende ideologische Gleichschaltung aller > 5%-Parteien in Deutschland minimiert.

Die, die immer wieder die "Demokratie" beschwören, wissen meist noch nicht mal zwischen Regierungsform und -inhalten zu unterscheiden....

@ Dyson

Wer glaubt, innerhalb der Filzenbeintürme etwas ändern zu können, träumt oder lügt sich in die Tasche...

Ich habe ein paar Jahre Parteimitgliedschaft und Tätigkeit hinter mir....das war instruktiv....

Wer die Tupperwarenvertreterkastratentypen von CDU/SPD/FDP/Linke und Grünen noch unterscheiden kann, mag sich bei mir melden. Manchmal sagt der Phänotyp leider schon (fast) alles...
*******yson Mann
215 Beiträge
Wir sind alle verloren!
"Wer glaubt, innerhalb der Filzenbeintürme etwas ändern zu können, träumt oder lügt sich in die Tasche..."

Okay, na dann gute Nacht und viel Spaß bei der anhaltenden und unveränderlichen Lebensdepression oder bei, Vorbereiten der Revolution oder des Bürgerkriegs, soll ja auch Spaß machen, siehe Somalia, Afghanistan, Irak, Jugoslawien... das sind ja alles blühende Beispiele für die Veränderung außerhalb des Systems...
****3m Mann
1.574 Beiträge
Jetzt mal am Boden bleiben
Ich dachte, solche Threads wie diesen gibt es nur bei der Akademiker-Gruppe. Leider habe ich mich getäuscht. Können wir alle zusammen ein klein wenig runterkommen? Wir diskutieren hier parallel eine ganze Menge Themen:

• S21: Die Proteste sind grundgesetzlich zulässig, demokratietheoretisch und moralisch aber bedenklich, da die Diskussion über S21 bereits über 15 Jahre geht. Ich habe selbst meinen Zivildienst in der Landesgeschäftsstelle des größten Umweltschutzverbandes in BaWü gemacht, kurz nach der Jahrtausendwende. Dort war ich u.a. für die Zeitungsauswertung verantwortlich. Über die gesamte Zivildienstzeit (damals 10 Monate) hinweg war das Thema S21 jede Woche in allen relevanten Stuttgarter Zeitungen intensiv diskutiert worden. Mit den gleichen Plänen und beinahe den gleichen Zahlen und Befürchtungen zur Kostenentwicklung wie heute. In der Zwischenzeit haben zwei Landtags-, zwei Kommunal-, zwei OB-, drei Bundestags- und zwei Europawahlen stattgefunden. Es war also genügend Zeit, die klar bekannten Gegner des Projekts wenigstens auf der kommunalen Ebene zu wählen. Das hat eine Mehrheit nicht getan. Also wird der Bahnhof demokratisch beschlossen gebaut. Wie Banane das Projekt ist, steht nun einfach nicht mehr zur Diskussion.

• Europroblematik: Es ist falsch, dass der Euro Deutschland geschadet hat. Die weit oben bereits weitgehend unwidersprochene Behauptung, der Satz "Deutschland hat vom Euro profitiert" sei eine Lüge erfüllt meines Erachtens sogar Straftatbestände. Seit der Euroeinführung sind die Inflationsraten niedriger als mit der D-Mark, die Exporte in Euro-Staaten überproportional gestiegen, unser Handelsbilanzplus gestiegen, ist der Euro stabiler gegenüber Dollar, Pfund und meist auch Schweizer Franken (der i.Ü. die Währung von 7 Mio. Menschen ist und als Weltwährung schlicht ausscheidet) gewesen. All das hat uns in Deutschland genutzt. Die Stabilitätskriterien - so oft wir sie auch gerissen haben - haben die sehr wichtige Einführung der Schuldenbremse im Grundgesetz erleichtert und einigen unserer Regierungen etwas mehr Disziplin gebracht, als die Volksmeinung gewollt hätte.
Nein, der Euro hat uns nicht geschadet, er hat uns massivst genutzt. So zumindest die Fakten. Wie das mit dem Gefühl aussieht, muss jeder selbst beurteilen. Nüchtern betrachtet ist der Euro für Deutschland eine Erfolgsgeschichte.
Aktuell ist es im Übrigen nicht so, dass wir den Griechen unser Steuergeld in den Rachen stopfen, wir geben den Griechen lediglich Kredite. Diese nehmen wir für fast keine Zinsen auf und geben sie für relativ hohe Zinsen an Griechenland weiter. Über die moralische Bewertung dieses Vorgangs sollte man dringend mal diskutieren, rein finanziell machen wir jeden Tag Millionengewinne damit. Selbst einen Teilausfall könnten wir bei solchen Zinsgewinnen gut verkraften.

• Politiker und Korruption (den oft gelesenen Begriff Korrumption gibt es leider nicht): Natürlich ist Demokratie mit ihrem noch nicht gelösten Problem, dass leider alle wählen dürfen , die schlechteste Regierungsform. Nur leider gibt es keine bessere. (Diese Erkenntnis stammt nicht von mir, sondern sinngemäß von Winston Ch.)
Aber: Wer von uns kann den tatsächlich hochkomplexe Millardenentscheidungen unter gravierender Unsicherheit treffen ohne dabei Fehler zu machen? Das ist die Idee von Unsicherheit. Noch immer kann außer Nostradamus und den Maya niemand verlässlich die Zukunft vorhersagen. Und Szenarien können je nach Parameterwahl beinahe jedes Ergebnis liefern. Politiker müssen deshalb nach Bauch (und nicht nach Fakten, da es die in der Form längst nicht immer gibt) entscheiden. Und sie müssen zu Themen entscheiden, bei denen sie keine Experten sind. Das ist die Grundidee einer repräsentativen Demokratie. Eine andere Demokratieform würde sehr langer Übung bedürfen (welche in der Schweiz vorhanden ist, weshalb dort Volksabstimmungen ein anderes Gewicht haben; dafür hat die Schweiz aktuell ein gravierendes Reform- und Reaktionsproblem, da die Entscheidungen viel zu lange dauern).
Die deutsche Politik hat sich in den letzten 10 Jahren in vielen Bereichen als erstaunlich reformfähig erwiesen. Klar, viel mehr wäre noch nötig, aber dennoch beneiden uns alle Nachbarn um die deutsche Reformpolitik der letzten Jahre, begonnen von rot-grün seit 1998 (fortgeführt aber auch unter den Nachfolgekoalitionen). Arbeitsmarktpolitische Instrumente wie die Kurzarbeit (die bereits seit vielen Jahrzehnten existieren, aber in den Krisenjahren deutlich flexibilisiert wurden) haben den aktuellen Aufschwung in Deutschland entscheidend ermöglicht.
Ich meine, wir jammern entschieden zu viel. Natürlich ist nicht alles perfekt, wie auch bei 82 Mio. Vollidioten (mich inklusive). Aber unabhängig von diversen Krisen und Problemfällen, wir stehen in Deutschland viel, viel besser und stabiler da, als fast überall sonst auf der Welt. Untergangsszenarien und ähnliches sind da überhaupt gar nicht angebracht.

Deshalb: Bitte lasst diesen Thread nicht wieder in dumpfen Verschwörungsszenarien versinken. Lieber können wir darüber diskutieren, welche Instrumente helfen, unseren Politikern konstruktiv "Beine" zu machen (diese Fragestellung scheint mir die geeignete konstruktive Interpretation des Eröffnungsthreads). Abgeordneten-Watch z.B. oder lokale/regionale, gut begründete Gegenkandidaturen bei Listenaufstellungen oder Direktkandidatenwahlen sind solche Instrumente. Wenn solche Gegenkandidaturen auch ohne Erfolg bleiben, sie rütteln doch wach.

Welche Ideen gibt es zu diesem Thema noch?

GLG hoch3m
*******yson Mann
215 Beiträge
Unfassbar!
hoch3m, danke, danke, danke!

(Leider kann man diesen elenden Button nicht dreimal erfolgreich klicken!)
@ hoch3m
Zunächst: gehts auch etwas prägnanter?


Europroblematik: Es ist falsch, dass der Euro Deutschland geschadet hat.

Nein, das ist nicht falsch...bedeutende Wirtschaftswissenschaftler sehen das so, deren Begründungen und Zahlen erscheinen mir evident.

Der Euro nutzt lediglich den supranationalen Wirtschaftskonglomeraten. Das nutzt aber in Zeiten, in denen nicht mal die Deutsche Bank mehr "deutsch" ist (und somit keine "deutschen" Interessen mehr vertritt), keinesfalls "Deutschland".

• seit Einführung des Euro ist der Export Deutschlands mit Ländern außerhalb der Eurozone viel stärker gestiegen, während er in die Eurozone sogar gesunken ist

• kaum ein Euroland weist seit Einführung der neuen Währung eine niedrigere Wachstumsrate auf als Deutschland

• Nach Finnland hat Deutschland den geringsten Außenhandelsanteil mit der Eurozone (geringste Verflechtungsintensität), wir exportieren nach Amerika, China, in die Welt!

• im Rahmen der de facto (vertragswidrigen) Transferunion finanziert Deutschland die ruinöse Wirtschaftsweise nicht nur der PIIGS



Die weit oben bereits weitgehend unwidersprochene Behauptung, der Satz "Deutschland hat vom Euro profitiert" sei eine Lüge erfüllt meines Erachtens sogar Straftatbestände.

Was Du mit den Paragraphen machen sollst, hab ich Dir ja schon per mail mitgeteilt...nehm etwas Vaseline, sonst tut´s weh...


Seit der Euroeinführung sind die Inflationsraten niedriger als mit der D-Mark,

Die realen Teuerungsraten aber höher...das Schweizer Forschungszentrum für Wirtschaftsstatistik in Fribourg errechnet die "reale Inflationsrate" im Gegensatz zu der offiziellen Warenkorbberechnung, die uns die Politiker als Beleg für die niedrigen Inflationsraten nach Euroeinführung vorzusetzen pflegen: demnach betrug z.B. die "reale" Inflationsrate im Dezember 2010 5.2% im Gegensatz zu der offiziellen Inflationsrate von 1.7%



Nein, der Euro hat uns nicht geschadet, er hat uns massivst genutzt.


Janeeisklar...da stellt sich für mich aber die Frage, wer "uns" ist und worin der Nutzen bestehen soll....


Nüchtern betrachtet ist der Euro für Deutschland eine Erfolgsgeschichte.

Sagt ja auch Schäuble und dem kann man glauben.... *fiesgrins*

Ja, und die Renten sind sicher!


Aktuell ist es im Übrigen nicht so, dass wir den Griechen unser Steuergeld in den Rachen stopfen, wir geben den Griechen lediglich Kredite. Diese nehmen wir für fast keine Zinsen auf und geben sie für relativ hohe Zinsen an Griechenland weiter. Über die moralische Bewertung dieses Vorgangs sollte man dringend mal diskutieren, rein finanziell machen wir jeden Tag Millionengewinne damit. Selbst einen Teilausfall könnten wir bei solchen Zinsgewinnen gut verkraften.


Wir geben schon mal gar keine Kredite. Wir haften gegenüber den Kreditgebern für einen Kreditausfall.

Deutschland haftet nach jetzigem Stand mit ca. 200 Milliarden Euro für einen Kreditausfall Griechenlands. Du glaubst, Griechenland wird diese Kredite irgendwann mal zurückzahlen? Siehst Du, ich auch nicht. Dann sind wir 200 Milliarden Euro los (sprich wir brauchen eine Währungsreform, weil wir dann selber zahlungsunfähig sein werden).

Wie und wodurch machen wir da einen Gewinn?????

Kannst Du auch aus Paragraphen Gold machen?

-Die deutsche Politik hat sich in den letzten 10 Jahren in vielen Bereichen als erstaunlich reformfähig erwiesen.

Das erheitert mich ehrlich gesagt jetzt ein bißchen.

Da bitte ich dringend um erhellende Beispiele.

Aber unabhängig von diversen Krisen und Problemfällen, wir stehen in Deutschland viel, viel besser und stabiler da, als fast überall sonst auf der Welt. Untergangsszenarien und ähnliches sind da überhaupt gar nicht angebracht.

Wir leben in Deutschland seit Mitte der 80iger von der Substanz der Infrastrukturen und dem Wohlstand, der bis dahin erarbeitet wurde.

Die Staatsverschuldung steigt stetig...die staatlichen Transfers steigen stetig...die Staatsrate steigt stetig...die weltweit führende Stellung der deutschen Industrie sinkt seitdem ständig...brain drain...hohe Energiepreise...

Deshalb: Bitte lasst diesen Thread nicht wieder in dumpfen Verschwörungsszenarien versinken. Lieber können wir darüber diskutieren, welche Instrumente helfen, unseren Politikern konstruktiv "Beine" zu machen


Wir bräuchten nur innerhalb von drei Tagen alle unser Sparguthaben abheben... *zig*
****3m Mann
1.574 Beiträge
Nur ein paar Kleinigkeiten:
• Beispiele für die Reformfähigkeit sind z.B. die Arbeitsmarktreformen und das EEG
• Die Staatsquote steigt nicht beständig. Sie schwankt seit Jahren konstant um die 46%.
• Auch für Bürgschaften werden Zinsen bezahlt. Zudem gewährt Deutschland in der Tat auch Kredite. Und: 200 Mrd. wären kein Grund für eine Währungsreform. Zumal sie nicht auf einmal fällig wären.
• Selbst die Staatsverschuldung ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren in drei Jahren gefallen (klar, über den Gesamtzeitraum ist sie gestiegen. Die größten Anstiege in der Geschichte waren das aber nicht.)
• Natürlich sinkt die relative Bedeutung von 80 Millionen Menschen, wenn sich zwei Millardevölker entwickeln. Das wäre anders ja auch sehr verwunderlich. Nichtsdestotrotz ist die Bedeutung der deutschen Wirtschaft nach wie vor immens. Und steht in kaum einem Verhältnis zu unserer Größe.
• Warum der Vergleich zu den 80ern? Weil früher alles Besser war? War es nicht. Wir haben in Deutschland auch in den letzten 20 Jahren gravierende infrastrukturelle Fortschritte gemacht. Insbesondere in den neuen Bundesländern. Die in die Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen sind. Vermutlich hätte kaum ein anderes Land die Wiedervereinigung so gut überstanden, wie Deutschland.
• Beleidigungen verbitte ich mir, sie haben hier gar nix verloren.

Und nun zurück *zumthema*
@hoch3m
Ich muß immer die Nase rümpfen, wenn ich das Wort "wir" höre. "Wir" stehen viel besser da. Der Euro war für die Konzerne und die Exportwirtschaft ein Segen. Gleichzeitig ist aber noch nie so viel deutsches Geld ins Ausland geflossen, netto ca. 1 Bill. Euro in den letzten 10 Jahren. Das entspricht fast 1/3 des Haushaltes jedes Jahr.
Das Geld fehlt natürlich in Deutschland und so stelle ich fest, daß ich noch nie von so viel Pleiten anderer Leute betroffen war, wie in den letzten 10 Jahren. Weit mehr als der Hälfte der Bevölkerung geht es schlechter als vor 10 Jahren zur DM Zeit.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Und nun zurück *zumthema*

Welches jetzt noch mal was war? Ach ja:

Weshalb lassen sich selbst Menschen, die aufgrund ihrer Intelligenz und Bildung den Prozess der Verhöhung durchschauen könnten, sich bis zum bitteren Ende verhöhnen?

Weil es ihnen zu blöd ist, selbst mit dem Verhöhnen anzufangen. Und die Verhöhnung der Höhner kommt nichtmal auf dem Kölner Karneval gut an.

Da verschiebt man seine Bildschirmnutzungszeit vom Fernseh in ein Erotikforum, weil man sich endlich mit den wirklich wichtigen Dingen im Leben beschäftigen will, und dann sowas.

Worauf wolltest du mit Deiner Fragestellung eigentlich hinaus?

Äußerst merkwürdig, dass hier fast ausschließlich Männer posten. Unterliegen wir alle der Illusion, wir könnten uns als Alpha-Männchen positionieren, indem wir so tun, als ob wir jeweils am besten wüßten, wie der Staatshaushalt und die Bankenbilanzen zu reinigen wären?

Sollen das doch die Weiber machen. Mit Haushaltsarbeit und Sauberkeit und Reproduktion kennen die sich eh besser aus. Ich fordere die 100%-Quote Frauenanteil für den deutschen Bundestag, den Bundesrat und das Europaparlament sowieso.
Natürlich sinkt die relative Bedeutung von 80 Millionen Menschen, wenn sich zwei Millardevölker entwickeln. Das wäre anders ja auch sehr verwunderlich. Nichtsdestotrotz ist die Bedeutung der deutschen Wirtschaft nach wie vor immens. Und steht in kaum einem Verhältnis zu unserer Größe.

Die 80 Millionen sollen sich also nicht so anstellen und einsehen, dass ihre Interessen einem höheren Ziel geopfert werden.

Das da wäre?
Zunächst, Deine etwas unelastische Attitüde kontrastiert in erheiternder Weise Dein Alter... *zwinker*

und dann nur ein paar Klitzekleinigkeiten:


- Beispiele für die Reformfähigkeit sind z.B. die Arbeitsmarktreformen und das EEG

Die Arbeitsmarktreformen waren bei weitem nicht tiefgreifend genug und sind zum Teil schon wieder in der Umsetzung verwässert oder "korrigiert" worden.

Du siehst das EEG als Beleg für die "Reformfähigkeit"? Ich sehe das EEG als Beleg einer ideologisch gehetzten, irrationalen Klientelpolitik.


- Die Staatsquote steigt nicht beständig. Sie schwankt seit Jahren konstant um die 46%.

Die Staatsquote betrug 2009 ca. 49 %, 2010 ca. 50% (zum Vergleich: in der Schweiz ca. 35%)

Laut Rahnkurve liegt das Optimum der Staatsquote (ein maximales Wirtschaftswachstum erzeugend) bei ca. 15 %, ab 50% stellt sich "Minus"-Wachstum ein...


- Auch für Bürgschaften werden Zinsen bezahlt. Zudem gewährt Deutschland in der Tat auch Kredite. Und: 200 Mrd. wären kein Grund für eine Währungsreform. Zumal sie nicht auf einmal fällig wären.

Deutschland tätigt direkte Transferzahlungen, gewährt werden "deutsche Kredite" indirekt über eine Bürgschaft für Kredite der kdf-Bankengruppe. Wenn Deutschland aufgrund der Bürgschaft für absehbar nicht rückzahlbare EU-Kredite selber auch nur 1 % mehr Zinsen für die eigenen (!) Kredite zahlen muss, mach mir doch bitte mal ne Nettorechung fertig...

Und: Nee ist klar....die Phantasie, Schulden seien nicht schlimm, weil man sie irgendwie ja nie zurückzahlen müsse, ist das Totenlichtlein, hinter dem in unserem Staat seit Jahrzehnten die Politiker hinterherwanken.....nicht mehr lange...dann ist das Lichtlein verloschen...


- Selbst die Staatsverschuldung ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren in drei Jahren gefallen (klar, über den Gesamtzeitraum ist sie gestiegen. Die größten Anstiege in der Geschichte waren das aber nicht.)

Ist sie nun gefallen oder gestiegen? Du verwechselst die Neuverschuldung mit der Gesamtverschuldung. Ich glaub, da besteht Nachhilfebedarf.

Die Staatsverschuldung wächst weiter...und zwar exponentiell!

(siehe unten)



Wir haben in Deutschland auch in den letzten 20 Jahren gravierende infrastrukturelle Fortschritte gemacht. Insbesondere in den neuen Bundesländern. Die in die Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen sind. Vermutlich hätte kaum ein anderes Land die Wiedervereinigung so gut überstanden, wie Deutschland.

Das stimmt. Das war der Leistung vergangener Jahrzehnte geschuldet. Ein Blick auf die Verteilung der Staatshaushaltsposten und deren Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten erübrigt weitergehende weitschweifende Ausführungen. *zwinker*

Und ich verbitte mir pennälerhaftes Gewedel mit Paragraphen! *zwinker*
Hm ...
Also wenn ich mir unsere Verschuldungskurve so anschaue, dann wird doch klar, das wir seit 40 Jahren masslos über die Verhältnisse leben und es uns auf Kosten der nachfolgenden Generationen richtig gut gehen lassen. Irgendwann ist halt mal Schluß mit Lustig.

Dafür ist keine Statistik notwendig, sondern das ist ein Naturgesetz.
Jede Resource ist begrenzt.

Eine solch massive Schuldenfalle, egal in welchem Land Europas, wohin das führt?
Naja, da wird es wohl mal ne Währungsreform geben und dann werden alle Zähler auf null gesetzt und das Spiel beginnt von vorn.
Früher hat man dafür Kriege führen müßen, hoffentlich findet das bei uns heut zu Tage einfach am grünen Tisch statt. Das wäre echt eine Weiterentwicklung und ein Beweis einer wirklich intellektuellen Leistung.

Ausserdem, wer ist noch bald pleite?
Unsere amerikanischen Freunde.
Zum Glück sind die nicht in der EU - DAS wäre ein echtes Problem.

Wenn ich mir jetzt den Spass erlauben darf, folgendes Planspiel aufzuziehen:
• Analog mit der "Pleite" der DDR, die Pleite der USA und was passiert dann ...

Also wie ist das wenn die USA pleite ist und sich Europa mit der USA wiedervereinigt?
Der amerikanische Traum, ist schließlich der Traum von ausgewanderten Europären. Insofern könnte man diese Analogien wirklich ziehen. Vielleicht ein Thema für nen neuen Thread. *zwinker*
Und wer lebt warum und in welcher Art und Weise über wessen Verhältnisse?

Die "nachfolgende Generation" wird gerade arm und blöd reformiert, damit "die Wirtschaft" vollziehen kann, woran Hitler letztlich gescheitert ist. Wodurch hat er es sich mit seinen Verbündeten, vor allem den Briten, damals gründlich verscherzt? Kleiner Hinweis: Es war NICHT wegen der antisemitischen Haltung.
Die Konzentration auf das Thema Antisemitismus lenkt immer wunderbar vom historischen/politischen Hintergrund ab.

Auch moderne Kriege werden auf dem Rücken der "Untertanen" geführt.
Und wer lebt warum und in welcher Art und Weise über wessen Verhältnisse?

Jeder, der mehr ausgibt, als er einnimmt. Und darüber kann man schwerlich diskutieren, dafür reicht eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung.
Ich will die einzelnen Positionen gar nicht durchkauen, ich schaue nur auf die, welche sich am abstrusesten entwickelt haben: Sozialaufwendungen und Subventionen.

Warum Hitler den Krieg verloren bzw. überhaupt angefangen hat: Geld. Wohl der häufigste Grund, warum weltweit Kriege angefangen wurden und immer noch werden. Hierzu empfehle ich "Hitlers Volksstaat" von Prof. Götz Aly.
Allerdings waren die Engländer nie seine Vebündeten, das hätte er gerne gehabt. Er hätte aber auch gerne Edward den 8ten inthronisiert, der von Churchill jedoch abgesägt wurde. Daß Edward ein strammer Nazi und die Windsors ja eigentlich Deutsche sind (sie haben sich erst 1917 von "Sachsen-Coburg und Gotha" in "Windsor" umbenannt) wird von britischer Seite gerne verschwiegen.... *oops*
Da aber die meisten englischen Adligen ohnehin irgendwie miteinander verwandt sind, kann einen das kaum schocken - und ich finde, man sieht es dem Thronfolger auch an.... *hackfresse*
Such mal unter Kolonialisierung
Kolonialisierung ....
... hatten wir doch schon mal Eingangs. So mit Wüste, Schwaben, Zusammenkehren, verschleierte Statistiken, vorgezogen Gründen - ach ja knappen Resourcen und Geld fehlt auch.

Folgender Aktionsplan:

1. Alle gehen wir auf die Bank und heben unser Geld ab
2. Jeder von uns kauft sich einen Besen
3. An die Tür hängen wir ein Schild "Melkesel aufgrund mangelnder Motivation für ein Jahr ausser Betrieb"
4. Mit einem Haufen Sand (aus unserer eigenen Wüste) und entsprechendem Zubehör hinter das Tor setzten und abwarten
5. Ein Jahr später Tor öffnen und schauen was oder wer noch da ist
6. Anschließend die überschüßigen Getränke verkaufen

7. Den Rest zusammen kehren

Wenn diese Machposition kein Hohn ist, was dann?
Ausserdem würde sich wahrschlich nach den Jahr das Problem mit Stuttgart21 von selbst gelöst haben und der Euro wäre auch Thema mehr.

Zudem ist ein rascher expotentieller Anstieg ein sicheres Indiz für den Resonanzfall.

Vielleicht noch Aktionspunkt 8:
Tor Aushängen und zumauern, die restlichen Getränke schnellst möglich aufbrauchen - es konnte sie eh keiner mehr von uns kaufen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Laut Rahnkurve liegt das Optimum der Staatsquote (ein maximales Wirtschaftswachstum erzeugend) bei ca. 15 %

Zählen zu dieser sogenannten Staatsquote eigentlich meine Krankenversicherungsbeiträge, von deren Sozialtransfers du lebst, dazu, oder betrifft das nur die Steuern?

Imgleichen die Rentenversicherungsbeiträge, die abhängig Beschäftigte meist zahlen müssen.

Ich sehe nicht, wie sich in 2035, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkung in Deutschland alt und krank sein wird, mithin der Löwenanteil der gesellschaftlich zu leistenden Arbeit im Bereich Pflege und Gesundheit anfällt, während uns kraft der weiter fortschreitenden Automatisierung die gebratenen handys in den Mund fliegen, ohne auch nur einen einzigen Arbeitnehmer zu beschäftigen, wie sich dann eine solche von Dir genannte Staatsquote auch nur ansatzweise realisieren lassen wird.

Nein, wirklich: Es wird dann ausschließlich um Reproduktion gehen. Erholung von der totalen Mobilmachung des Kapitalismus. Das sollen die Mädels organisieren. Ich bin da raus und mach lieber Beckenbodengymnastik statt Politik. Spart Inkontinenzwindeln.
tobin steuer
Das mit der niedrigen Staatsquote und das die Steuereinnahmen steigen würden, wenn man die Steuern senkt wurde ja seit Reagan in den USA propagiert. Diese Theorie ist heute eher out. Die USA steht ja nicht gerade gut da mit ihrer maroden Infrastruktur und ihren dürftigen Sozialsystemen und der hohen Verschuldung. Die Probleme sind keineswegs kleiner, als die der Europäer. Somit halte ich die Theorie für sehr gewagt. Da sind mal wieder sehr viele externe Effekte der ceterus paribus Klausel zum Opfer gefallen.
In den Staaten wurden die Steuern für Arbeitgeber erhöht, nicht zu vergessen die Beiträge für eine der vielen Krankenversicherungen. Die Arbeitgeber stellen also nicht oder kaum noch ein, die Energiekosten sind gestiegen, viele Amerikaner können sich im Winter keine Heizung mehr leisten, Solar ist dort sehr stark im Kommen.
Der Arbeitnehmer hat kaum Veränderungen erlebt. Wir regen uns über die 10 Euro Quartalsgebühr auf, in den Staaten mußt du erstmal 50 Dollar auf den Tisch legen damit du in die Behandlung darfst.
Die Folgen einer Staatspleite der USA werden in Europa ziemlichen Schaden anrichten, schlimmer als die Bankenpleiten vor 2 Jahren
Wie findet ihr die Idee Milton Friedmanns, die negative Einkommenssteuer?
Die Idee ist sehr gut, hat sich aber leider nicht durchgesetzt, bzw. wurde mit knapper Mehrheit gekippt. Bei uns in S-H wollten die Grünen dies durch- und umsetzen. Wurde leider nichts. Ergo dümpelt eine gute Idee seit 1940 in Schubladen vor sich hin
Einer der für mich augenfälligsten Vorteile wäre der Verwaltungsabbau.

Ich versuche immer wieder zu durchdenken, welche konkreten Konsequenzen das in Bezug auf unser System hätte und komme nicht wirklich weiter. Mir fehlt zu viel Wissen. Was sind denn die Nachteile dieses Lösungsansatzes?
gibts auch ein Thema?
Dreilicht, mal wieder wunderbar initiiert!

Ein Thema in die Headline, ein anderes im Text und schon geht das ganze über alle Dörfer die gerade so auf den Titelblättern husten.

Und jeder gibt Senf aus ner anderen persönlichen Tube. So werden sachliche Diskussionen im pauschalen Headline Format geführt. Oder sinds eher Absonderungen der persönlichen Hypophyse?

Also dem Anspruch der Gruppe wird das zumindest nicht gerecht.

Und dem komplexen Thema sowieso nicht, aber da hast du ja auch ein Händchen dafür, platte Sprüche in einen scheinbaren Zusammenhang zu stellen.

viel Spass noch beim dischbudieren
Milton Friedmann sollte in die Kaffeeklatschecke. Ich hab einfach die Unart zu telefonieren und zu tippen *g*
*******Maxx Mann
11.919 Beiträge
Zur Staatsquote:
Die Staatsquote betrug 2009 ca. 49 %, 2010 ca. 50% (zum Vergleich: in der Schweiz ca. 35%)

Laut Rahnkurve liegt das Optimum der Staatsquote (ein maximales Wirtschaftswachstum erzeugend) bei ca. 15 %, ab 50% stellt sich "Minus"-Wachstum ein...
Grau ist alle Theorie - und in der Praxis sieht es oft ganz anders aus.

1. Lt. Bundesamt f. Statistik hatten wir in den letzten 10 Jahren eine Staatsquote zwischen 43,6 % und gut 48,5%, im letzten Jahr lag sie bei 46,6% (Quelle: http://www.bundesfinanzminis … property=publicationFile.pdf)
Aus dem Link erkennt man auch schön, dass die Sozialversicherungen mit dazu gerechnet werden. Die Staatsquote ohne diese liegt bei gut 25% des BIP (auch rel. konstant)

2. Auch Irland und Spanien haben eine Staatsquote deutlich unter 40% *oh2*, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen oder auch Österreich liegen beständig deutlich über 50% *gruebel* *zwinker*
Aber vielleicht stehen ja die Skandinavischen Länder auch kurz vor der Staatspleite, während Spanien und Irland nur so tun.
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